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Über dieses Buch:

Hilfe, ein Einbrecher! Ines ist bereit, ihm Geld und Schmuck zu geben, doch was der Eindringling fordert, ist ebenso dreist wie verboten geil: Er will sie um den Fick ihres Lebens betteln hören …

Vögeln, bis der Arzt kommt: Als Bill in der Praxis seines Bruders von einem scharfen Luder mit dem Doktor verwechselt wird, fackelt er nicht lange, denn er erkennt sofort – was diese Patientin braucht, ist ein harter Prügel …

Grietje erledigt ihren Job als Au-pair stets gewissenhaft – doch dann gibt die Herrin des Hauses ihr eine unerhörte Anweisung: Grietje soll als Spielzeug für den dauergeilen Schwanz ihres Mannes dienen ...

Heiße Quickies für herrlich unanständige Lesestunden: Lassen Sie sich von diesen Geschichten verwöhnen und inspirieren!

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eBook-Lizenzausgabe Februar 2018

Ein eBook des venusbooks Verlags. venusbooks ist ein Verlagslabel der dotbooks GmbH, München.

Dieses Buch erschien bereits 2016 unter dem Titel Ein Doktor in Schwarz und weitere erotische Gute-Nacht-Geschichten bei Edition Combes.

Copyright © der Originalausgabe 2016 Edition Combes im Verlag Frank de la Porte, 96328 Küps

Copyright © der eBook-Lizenzausgabe 2018 venusbooks GmbH, München

Copyright © der aktuellen eBook-Lizenzausgabe 2020 venusbooks Verlag. venusbooks ist ein Verlagslabel der dotbooks GmbH, München.

Alle Rechte vorbehalten. Das Werk darf – auch teilweise – nur mit Genehmigung des Verlages wiedergegeben werden.

Titelbildgestaltung: Nele Schütz Design unter Verwendung von shutterstock/oleander studio

eBook-Herstellung: Open Publishing GmbH (rb)

ISBN 978-3-95885-847-3

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Im realen Leben dürfen Erotik, Sinnlichkeit und sexuelle Handlungen jeder Art ausschließlich zwischen gleichberechtigten Partnern im gegenseitigen Einvernehmen stattfinden. In diesem eBook werden erotische Phantasien geschildert, die vielleicht nicht jeder Leserin und jedem Leser gefallen und in einigen Fällen weder den allgemeinen Moralvorstellungen noch den Gesetzen der Realität folgen. Es handelt sich dabei um rein fiktive Geschichten; sämtliche Figuren und Begebenheiten sind frei erfunden. Der Inhalt dieses eBooks ist für Minderjährige nicht geeignet und das Lesen nur gestattet, wenn Sie mindestens 18 Jahre alt sind.

Nicolas Dinard

Zu geil, um wahr zu sein

14 scharfe Bettgeschichten

venusbooks

Ein Doktor in Schwarz

Ines konnte nicht verhindern, dass sich ihre Augenlider senkten. Sie fiel in einen leichten Schlaf und merkte nicht, wie ihr das Buch langsam aus der Hand glitt. Im Bett war ihr das Lesen schon immer schwer gefallen. Die schiefe Lage des Kopfes, die heimelige Wärme unter der Decke und das Gefühl, wenn sie einnickte, bereits im Bett zu liegen und nicht auf dem Sofa, ließen sie leichter in den Schlaf gleiten, als sie es selbst von sich glaubte. Aber ihre Brille störte und hielt sie davon ab, sich richtig unter die Decke zu kuscheln und eine bequeme Schlafposition einzunehmen.

Das Zimmer, in dem sie schlief, war geräuschlos, abseits von Straßenverkehr und lärmenden Passanten, dem Garten zugewandt, der jetzt, unter einer leichten Schneedecke, nichts von sich gab, was Aufmerksamkeit hätte erregen können. Aber es war gerade die Ruhe, die jedes fremde und noch so leise Geräusch hörbar machte.

Ines lauschte durch die offene Schlafzimmertür in den Flur hinaus, behielt die Augen aber geschlossen. Es war totenstill, und trotzdem glaubte sie, etwas gehört zu haben. Tapp – tapp – tapp! Gleichmäßig wie schwere Regentropfen, die langsam einer nach dem anderen auf ein Blech fallen.

Reflexartig zog sie sich die Decke hoch bis zum Hals und hielt sie krampfhaft fest. Ihr Mund war halb geöffnet, die Augen geschlossen, ihr Blick unter den gesenkten Lidern auf den Flur gerichtet. Ines öffnete ganz vorsichtig die Augen, aber nur so weit, dass sie etwas erkennen konnte. Da stand eine schwarz gekleidete Gestalt plötzlich im Türrahmen. Vom Bett aus wirkte sie fast zwei Meter groß. Ein Mann, kein Zweifel!, erkannte sie.

Langsam und durch übermäßige Vorsicht verunsichert, machte er noch einen weiteren Schritt auf sie zu.

»Hände hoch! Und machen Sie keine Dummheiten«, kam es mit gedämpfter Stimme. »Wenn Sie schreien, schieße ich. Wo ist Ihr Mann?«

»Er ist außer Haus, aber ich denke, er wird gleich zurückkommen«, antwortete sie verängstigt.

»Lüg mich nicht an! Wo ist er?«

Sie zögerte zunächst. Wie konnte der Kerl wissen, dass sie log? »Er ist die ganze Woche unterwegs«, räumte sie dann kleinlaut ein. Die Angst schien sie zu lähmen. »Bitte tun Sie mir nichts.«

Sie starrte auf die schwarze Balaklava, die sein ganzes Gesicht bedeckte und nur die Augen erkennen ließ. Sie sah sie funkeln, aber sie hätte nicht sagen können, welche Farbe sie besaßen.

Der Mann machte einen weiteren Schritt auf ihr Bett zu. »Wo ist Ihr Schmuck?«, fragte er. »Haben Sie Bargeld im Haus?«

Ines zögerte, seine Fragen zu beantworten.

»Na, wird’s bald!«, drohte er mit wachsender Ungeduld in seiner Stimme.

»Ich … ich … ich …«, stammelte Ines. Sie war nicht mehr in der Lage, einen Satz zu formulieren.

»Provozieren Sie mich nicht!«, kam es nun gereizt, und Ines krallte sich, beeindruckt von seiner Drohung, noch fester in die Decke und presste ihre Fäuste gegen ihr Kinn.

»Ach was! Was will ich mit Ihrem Schmuck? Und die paar Kröten, die Sie vielleicht im Haus haben, reißen es auch nicht heraus«, schlug er plötzlich einen ganz anderen Ton an.

Ines atmete auf. Gott sei Dank! Sie schickte ein Stoßgebet zum Himmel. Um den Familienschmuck hätte es ihr wirklich leid getan. Modeschmuck, was bedeutete der schon? Aber die Brosche ihrer Mutter und die beiden Brillantringe und die …

»Ich will Sie«, hauchte er ihr im Ton eines Machos zu. »Ja, du kommst mir gerade recht. So ein Zuckerschneckchen wie dich habe ich ja lange nicht mehr gehabt. Wie heißt du eigentlich?« Er war jetzt, bestärkt durch ihre Verängstigung, zum Du übergegangen. Damit wollte er seine Dominanz noch einmal unterstreichen.

»Ich, ich … ich heiße Ines. Und Sie?«, fragte sie mit vollem Risiko.

»Ja, da schau einer an«, kam es prompt zurück. »Meinst du, ich verplappere mich? Du willst mich aufs Kreuz legen, was? Den Spieß drehen wir doch gleich einmal um. Ich werde dich aufs Kreuz legen, und wie spannend das für dich ist, werde ich dir jetzt zeigen.«

»Bitte tun Sie mir nichts!«, flehte sie. »Nein, nicht doch, bitte.«

»Schlag die Decke zurück!«

»Nein, bitte tun Sie mir nichts. Ich flehe Sie an. Ich habe Ihnen doch nichts getan.«

»Gleich wirst du mir etwas tun. Etwas Gutes. Jetzt schlag die Decke zurück, oder ich mache es selber.« Sein Ton war nun dermaßen bestimmend, dass Ines zu zittern begann.

»Ich tu’s ja, ich tu’s ja«, jammerte sie und schlug tatsächlich die Decke zurück. Ihr Nachthemd war hochgerutscht und gewährte ihm einen kurzen Blick zwischen ihre Schenkel. Schnell presste sie die Knie aneinander. Stellte sie auf und streifte sich das Hemd hinunter bis zu den Knöcheln.

»Nachthemd ausziehen!«, befahl er. »Ich will deine Titten sehen!«

»Nein!«

»Oh doch! Du wirst mir deine süßen Äpfelchen zeigen, wenn ich das sage.«

Er ging direkt auf sie zu. »Los, streif dein Nachthemd ab«, forderte er und führte seine Pistole an seine Schläfe wie zu einem militärischen Gruß.

Ines gab zögerlich nach. Wie in Zeitlupe öffnete sie die beiden Knöpfe und streifte das Hemd über ihre Schultern. Es rutschte ein wenig von allein nach unten, blieb aber an ihren Brustwarzen hängen, was dem Einbrecher nicht entging.

»Meine Sahneschnecke ist schon geil«, frotzelte er. »So ist’s recht. Du siehst einen Mann vor dir, und schon sprießen deine Nippel. Nun komm, lass mal sehen!«

Ines schüttelte mit dem Kopf.

»Lass sehen, sonst helfe ich nach!«, polterte er.

Ines streifte nun das Nachthemd endgültig nach unten, bis ihre Brüste frei lagen.

»So, und jetzt setz dich erst einmal aufrecht hin, und dann spielst du mit deinen Brustwarzen!«

»Muss ich? Es ist so erniedrigend! Bitte, mein Herr, ich kann das nicht«, jammerte sie.

»Und ob du das kannst! Los jetzt! Wir haben nicht die ganze Nacht Zeit.«

Ines erkannte ihre hoffnungslose Lage und begann zögernd, das zu tun, was er verlangte. Während sie, ganz nach Mädchenmanier, eine Hand schützend auf ihren Schoß legte, strich sie mit der anderen über ihre aufgestellten Brustwarzen. Und die wollten gar nicht das tun, was in Ines’ Sinn gewesen wäre. Sie wuchsen nämlich unter den zarten Berührungen zu kleinen Türmchen heran.

»Und jetzt zwirbel sie!«, kam es kompromisslos. »Reib sie zwischen zwei Fingern, bis sie noch mehr anschwellen. Los, ich will das sehen. Und hör endlich auf mit deinen Versuchen, dich zu weigern. Du lässt es noch darauf ankommen, dass ich Gewalt anwende.«

Ines verstand seine Worte als letzte Drohung und entschloss sich, ihn nicht noch weiter hinzuhalten. Brav nahm sie eine ihrer Knospen zwischen Daumen und Zeigefinger und zwirbelte sie. Sie tat dabei, als würde für sie eine Welt einstürzen, doch der Einbrecher sah das ganz anders.

»Ja, so ist’s schön. Eine Freude, dir dabei zuzusehen. Und dir macht es auch Spaß, wie ich sehe, sonst würden deine Knospen nicht so wachsen.« Dann sagte er sekundenlang nichts mehr, sondern starrte unverhohlen auf ihre Finger. Plötzlich fing er an zu grinsen. »Und meine kleine Schnecke wird auch noch geil dabei«, bemerkte er machohaft. »Na, da müssen wir doch noch eine Schippe drauflegen. Leg dich auf den Bauch! Ich will deinen Arsch sehen!«

Ines reagierte nicht. Das war jetzt das Letzte, was sie tun würde. »Nie im Leben!«, schrie sie ihn an, darauf gefasst, ihn zum Äußersten zu reizen.

Er führte seine Pistole an ihre Brust und drückte den eiskalten Lauf direkt auf den Warzenhof. Ines blieb vor Schreck der Atem stehen. Ohne zu zögern stützte sie sich mit einer Hand auf der Matratze ab und begann, ihren Körper zu drehen, bis sie auf dem Bauch zu liegen kam.

»Jetzt hast du’s kapiert«, sagte er, ergriff das Nachthemd, das ohnehin nur noch ihre Hüfte bedeckte, und zog es über ihre Beine, bis er es wie die Fahne des Siegers in die Luft streckte. Er führte es an seine Nase, sog den Duft tief und hörbar ein und sagte: »Dass Frauensachen immer so gut riechen!«

»Sie können es mitnehmen, wenn Sie jetzt gehen.«

»Na, das ist jetzt mal ein Angebot«, antwortete er laut lachend. »Willst mich jetzt wohl auch noch veräppeln? Solche Versuche kann ich aber nicht durchgehen lassen, hörst du?«

Ines rang verzweifelt nach einer Möglichkeit, diesen Typ den Abgang schmackhaft zu machen. Aber ihr fiel nichts ein, vielmehr wurde ihr klar, dass ihre Lage immer verzweifelter wurde. Wenn sie nur wüsste, was er noch mit ihr vorhatte.

»Auf die Knie!«, kam es prompt, noch ehe sie ihre Gedanken zu Ende geführt hatte.

»Nein!«

»Geht das schon wieder los!«, belferte er, beugte sich hinunter zu ihr und stieß mit dem Lauf der Waffe auf einen ihrer Pobacken. »Soll ich dir in deine kleine Rosette schießen?«, fragte er sarkastisch. »Du kannst dich jetzt entscheiden zwischen einer Kugel und meinem Schwanz. Was willst du lieber in dir spüren? Da bin ich jetzt wirklich mal gespannt.«

»Es kann Ihnen doch keinen Spaß machen, eine Frau zu vergewaltigen.« Sie zog alle Register, um ihre Haut zu retten, aber der Einbrecher konterte auf seine Art.

»Ich will dich ja nicht vergewaltigen, ich will, dass du es freiwillig tust. Wenn ich dir etwas befehle, dann sind das nur Regieanweisungen, verstehst du? So, und jetzt zum allerletzten Mal: Geh auf die Knie!«

Ines blieb nichts anderes übrig. Sie hob ihr Becken und rutschte mit den Knien nach vorn. Der Einbrecher stand fasziniert hinter ihr und genoss den Anblick. Er zog den rechten Handschuh aus und legte seine Hand auf ihren Po.

»Hhmmm, fühlt sich gut an. Seidenweich und richtig erotisch. Und jetzt: Beine auseinander!«

»Muss ich wirklich? Bitte, ersparen Sie mir das. Ich flehe Sie an!«

Der Einbrecher hatte ja herausgefunden, was blitzschnell zum Erfolg führte, und drückte deshalb den Lauf seiner Pistole direkt auf ihren Anus. »Keine Faxen mehr!«

Er hatte noch nicht ausgesprochen, da öffnete sie ihre Schenkel, so dass ihre ganz Scham vor seinen Augen lag: die kleine Rosette, darunter die Schamlippen, die glänzten, als wären sie aus Perlmutt.

»Ich fasse es nicht«, stellte er erstaunt fest. »Ich fasse es wirklich nicht. Da krieg ich mich doch gar nicht mehr ein. Mein Zuckerschneckchen ist ja tropfnass. Mädchen, hab ich dich etwa scharf gemacht?«

Ihm verschlug es die Sprache, und auch sie wusste im Moment nicht, was sie sagen sollte. Sie konnte ja nicht einfach zugeben, dass das verdammte Spiel, das dieser Mistkerl da trieb, ihre Säfte zum Überquellen brachte.

»Wenn das so ist, dann werde ich dir mal deinen Herzenswunsch erfüllen.« Er legte seine Pistole auf ihr Becken, dass das kalte Metall sie zusammenzucken ließ, kniete sich hinter sie, öffnete den Reißverschluss seiner Hose und bugsierte seine Erektion ins Freie. »Das ist jetzt nicht meine Pistole«, kicherte er und setzte seine Eichel an ihren Schamlippen an. Dann brach er unverrichteter Dinge ab.

»Kein Fick ohne ein gründliches Vorspiel«, gab er lehrerhaft den Sextherapeuten und strich ihr mit den Fingern über ihre Spalte. »Ja, herrlich nass bist du, und alles ist schon so schön geschwollen. Du hast es wirklich nötig.«

Sein Streicheln hatte irgendwie etwas, das Ines mindestens als nicht unangenehm empfand. Sie hatte sich wohl inzwischen damit abgefunden, dass dieser Typ gleich in sie dringen würde. Aber so, wie es lief, war es gewiss besser, als wenn er Gewalt anwenden würde.

»Wie soll ich das nur meinem Mann beibringen, dass eine fremde Hand an meiner Muschi spielt«, winselte sie.

»An meiner Muschi? Muschi? Sind wir hier im Kindergarten? Du wirst ihm nicht nur sagen, dass einer an deiner Möse gespielt hat, sondern dass er dich mit seinem Schwanz gefickt hat, Baby.« In diesem Moment setzte der Einbrecher abermals an und stieß zu. Einmal, zwei Mal, und schon war er bis zum Anschlag in ihrer überschwemmten Tiefe. »So, meine Kleine, jetzt wird richtig gefickt«, tönte er und gab ihr zur Unterstreichung seiner Lust einen kräftigen Klaps auf den Po. In diesem Augenblick geschah das Unfassbare.

Boing!

Eine Edelstahlpfanne traf hart seinen Kopf.

Der kurze Laut wollte gar nicht verstummen. Er hörte sich an, als würde er hundertfach nachhallen: boing, boing, boing …

Der Einbrecher sackte blitzartig zusammen und blieb auf Ines’ Rücken liegen. Die Pistole fiel von ihrem Po, und sie fühlte die schwere Last des Männerkörpers und drehte ihren Kopf zur Seite.

»Isolde! Bist du wahnsinnig?«, schrie sie ganz außer sich. »Du hast ihn ja fast umgebracht. Geh, hol Eis, schnell!«

Nach wenigen Sekunden war Isolde mit dem Eisbeutel zurück. Sie packte den wie gelähmt erscheinenden Männerkörper an den Schultern, bugsierte ihn von Ines herunter und legte ihn auf die Seite. Blitzschnell legte sie den Eisbeutel auf das leicht blutende, anschwellende Horn.

»Was hast du da nur gemacht, Isolde? Oh Gott, wenn ihm was passiert ist?«

»So heftig habe ich nun auch wieder nicht zugeschlagen, Ines. Entschuldige, aber ich konnte nicht anders.«

»Hättest uns nicht einfach in Ruhe lassen können?«

»Woher sollte ich denn wissen, dass es dein Mann ist. Bevor du heute Morgen zur Arbeit gegangen bist, hast du mir gesagt, dass ihr heute die Gynäkologennummer spielen wollt. Und dafür trägt Armin ja immer seinen weißen Arztkittel. Ines, bist du mir böse?«, fragte sie und hatte Tränen in den Augen. »Es tut mir so wahnsinnig leid.«

»Nein, natürlich nicht.«

»Ich habe diese dunkle Gestalt von meinem Badfenster aus in der Tür stehen sehen, und da dachte ich wirklich … ich meine, ich habe ihn für einen echten Einbrecher gehalten. Du musst mir glauben, Ines.«

»Ich glaube dir ja, aber du musst das noch Armin beibringen. Und ich schätze, das wird nicht so einfach. So wie ich meinen Mann kenne, wird er gleich die Nummer mit den lesbischen Schwestern spielen wollen, die von einem Polizisten ertappt werden.«

Isolde biss sich auf die Lippen. »Ja, Ines«, sagte sie. »Wenn ich ihn damit wieder versöhnen kann?«

Giulia

»Lassen Sie sie einfach sterben.«

Humphrey wusste plötzlich, was für ein Gefühl es sein muss, sich einer Lok in den Weg zu stellen. »Das sagen Sie so, als ginge es um Ihren krebskranken Goldhamster.«

»Ich bitte Sie, Humphrey, was soll denn das jetzt? Die Frau ist verbraucht. Sie ist uns allen nicht mehr nützlich, entledigen Sie sich Ihrer.«

»Aber ich kann das einfach nicht. Sie wissen doch, wie sehr ich …«

»Ich weiß, Sie hängen an ihr, aber das ist doch kein Grund, sentimental zu werden. Schreiben Sie fertig, was Sie angefangen haben, und dann ist Schluss. Denken Sie sich was Neues aus. Ihre Phantasie ist doch grenzenlos, wie Sie hundert Mal unter Beweis gestellt haben.«

»Und wie soll ich das machen? Einfach so sterben lassen … Nein, das bringe ich nicht fertig. Was ich alles in sie investiert habe! Und das soll jetzt umsonst gewesen sein? Das geht mir persönlich sehr, sehr nahe, wissen Sie das?«

So ging das Gespräch zwischen Humphrey DeWitt und seinem Verleger Amos Wilcott noch eine ganze Weile, dann stand Humphrey auf und verabschiedete sich mit einem Handschlag, ohne auch nur ein einziges Wort zu sagen.

Als er das Gebäude verlassen hatte, steuerte er auf einen Park zu, setzte sich auf die erste Bank, die frei war, und wartete, bis kein Passant mehr zu sehen war. Dann wischte er sich den Schweiß von der Stirn, holte tief Luft und versuchte, sich von dem furchtbaren Gedanken zu befreien. Aber es gelang ihm nicht. Statt von der entsetzlichen Forderung Abstand zu gewinnen, brach alles aus ihm heraus, was sich während des Gesprächs mit seinem Verleger angestaut hatte. In Gedanken fluchte er seine Enttäuschung aus sich heraus. Kaltes Schwein!, hieß er ihn. Drecksau! Gefühlloser Geldsack! »Die Kapitalistensau geht über Leichen«, murmelte er zornig vor sich hin. »Ich kann sie doch nicht einfach so …«

Humphrey war den Tränen nahe. Er war ja bereit, vieles zu ertragen, und sein Verständnis und seine Kompromissfähigkeit waren von allen Menschen, die geschäftlich mit ihm zu tun hatten, geschätzt. Aber jetzt war eine Grenze überschritten. Wilcott, sein Verleger, hatte eindeutig überzogen.

Er wischte mit beiden Handrücken über seine feuchten Augen, nahm seine Aktentasche und machte sich auf den Heimweg. Es war Zeit für einen Kaffee, und Humphrey überlegte, ob er auch dieses Mal in der Konditorei ein Stück Gebäck mitnehmen sollte, wie er es immer tat, wenn er um diese Uhrzeit hier vorbeikam. Aber nichts in der Welt hätte ihn an diesem Tag ein Stück Kuchen schmackhaft machen können. Die Kröte, die ihm Wilcott verabreicht hatte, steckte wie mit Widerhaken bestückt in seinem Hals, und er wusste verdammt nochmal nicht, wie er das Problem lösen konnte.

»Ich kann das nicht. Kein normaler Mensch kann so etwas. Was verlangt der von dir, dieser Unmensch?«, redete er zu sich selber. Er wehrte sich in Gedanken so sehr gegen diese Vorstellung, dass er zeitweise sogar bereit war, mit Wilcott zu brechen, auch wenn die Trennung für ihn existenzbedrohend wäre. »Dann muss es eben ohne ihn gehen«, redete er sich ein. Und während er immer mehr gegen ihn Partei ergriff, wuchs sein Wille, Giulia zu retten. Koste es, was es wolle.

Entschlossen stieg er die Treppen hinauf zu seiner Wohnung im dritten Stock. Er öffnete die alte Holztür, die mindestens zwölf Mal überstrichen war, trat ein, ließ sie ins Schloss fallen und stellte seine Aktentasche ab. Mit einem Wurf platzierte er seine Jacke über dem Garderobehaken, und ehe er irgendetwas anderes unternahm, steuerte er die Schreibecke in seinem Wohnzimmer an und fuhr seinen Computer hoch.

Wie bescheiden er doch wohnte, der Schriftsteller Humphrey DeWitt. Die Möbel in seiner Zweizimmerwohnung hatte er sich nach und nach von den Mietparteien im Haus zusammengekauft oder vielmehr schenken lassen. Wann immer jemand auszog oder sich ein neues Möbelstück anschaffte, war Humphrey zur Stelle und prüfte, ob er das alte Stück gebrauchen konnte. So kam es, dass im Laufe der Jahre Möbelstücke aus verschiedenen Generationen und Trendrichtungen seine karge Wohnung schmückten. Aber ihm genügte das. Er war von Natur aus ein bescheidener Mann, der in seinen fünfzig Lebensjahren gelernt hatte, mit wie wenig man sein Auskommen haben konnte.

Humphrey schrieb vor allem erotische Romane, aber nicht irgendwelche. Seine sanfte Ausdrucksweise und die exzellente Herausarbeitung seiner Charaktere waren von seinen Lesern äußerst geschätzt, und wäre in dieser Branche nicht auch der geringste Federstrich anonym, wer weiß, vielleicht wäre aus ihm schon ein berühmter Autor geworden, der auf Messen mit dem Publikum parlierte und in Buchhandlungen aus seinen Werken las. So aber dümpelte er vor sich hin, freute sich jedes Mal, wenn er einen Monat finanziell überstanden hatte oder sich sogar ein paar Dollar zurücklegen konnte. Humphrey DeWitt lebte in seiner eigenen Welt, einer Umgebung, die er sich selbst geschaffen hatte und die Ausdruck seiner ganzen Bescheidenheit und Einfachheit war.

Ja, er war ein sehr einfacher Mensch. Aber durchaus intelligent, belesen, phantasievoll (wie Wilcott bereits bemerkt hatte), und er hatte gute Manieren, was zweifellos auf seine christliche Erziehung zurückzuführen war. Er grüßte sogar Fremde, die er nur vom Sehen kannte: Frauen, die wie er regelmäßig hier oder da einkauften, den Busschaffner, wenn er ihn auf der Straße traf oder die alte Dame, die in der Parallelstraße wohnte, wenn sie ihren monatlichen Spendenrundgang machte und ihm mit einem charmanten Lächeln die verbeulte Blechdose hinhielt.

Hastig biss er in einen kalten Hotdog, der seit Mittag auf der kleinen Arbeitsplatte in der Kochnische zwischen benutzten Tassen und Besteck lag, und schluckte die nur wenig zerkleinerten Brocken hastig hinunter. Er war so aufgewühlt, dass er nicht einmal richtig kaute. Dann endlich war sein PC hochgefahren. Er setzte sich auf den Drehstuhl mit der zerschlissenen Rückenlehne und holte sich sofort den Roman auf den Bildschirm, an dem er nun schon seit gut vierzehn Tagen geschrieben, geändert und gefeilt hatte.

Eigentlich wollte er weiterschreiben und den »Nachtzug«, so der Arbeitstitel, zu Ende bringen, wie es Wilcott gefordert hatte, aber er fühlte, wie der schlimme Gedanke an Giulias Ende ihn blockierte. Trotzdem ließ er das bisher Geschriebene vorlaufen und stoppte eine Seite vor dem Ende. Dann begann er zu lesen, um wieder in seine Romangeschichte hineinzukommen:

Der Zug ratterte durch die Nacht. Noch eine Viertelstunde vielleicht, dann waren die ersten Ausläufer der Apalachen erreicht. Für Alex war es kaum auszuhalten. Warum stand sie denn nicht plötzlich in der Tür und fragte mit dieser süßen, rauchigen Stimme, ob sie hereinkommen dürfe. Als sie gemeinsam im Abteil nebenan gesessen waren, war doch alles klar. Nach dem halbstündigen Flirt standen sie – entschlossen, den Abend gemeinsam fortzuführen – auf und zwinkerten sich zum Schluss, von den anderen Fahrgästen unbemerkt, zu, dann verriet er ihr beim Hinausgehen ganz dezent seine Kabinennummer. Worauf wartete sie denn jetzt noch?

Oder war es eine weibliche Taktik, ihn ein wenig an die lange Leine zu nehmen? Machte sie sich vielleicht einen Spaß daraus, ihn ein bisschen zappeln zu lassen? Zuzutrauen wäre es ihr. Mehr als das, es wäre ganz ihr Stil, räumte er ein. Solche Klassefrauen fallen nicht mit der Tür ins Haus. Bei aller Geilheit, die sie zuvor erkennen ließ: Eine solch sinnliche Frau konnte warten.

Plötzlich öffnete sich die Tür einen Spalt. Wie eine Diva schwebte sie durch die schmale Tür in seine Schlafkabine, und da stand sie, leicht breitbeinig, eine Hand in die Hüfte gestemmt und mit ein wenig geöffneten Lippen, vor ihm. Ihre Augen erzählten von der Sehnsucht nach Liebe.

»Giulia!«

Sie sagte nichts, setzte sich wie in Zeitlupe auf die Kante des schmalen Kabinenbettes und neigte sich zu ihm. Ihre Lippen berührten sich, und als sie ihren linken Arm anhob, um ihm mit ihren schlanken Fingern durchs Haar zu streichen, öffnete sich die eine Seite ihres Morgenmantels, und eine ihrer schweren, vollen Brüste fiel heraus.

Alex schluckte, und während er spürte, wie ihre fächelnde Zungenspitze zwischen seine Lippen drang, streichelte er die feste Knospe ihrer Brust. Eine Woge lustvoller Gefühle durchströmte seinen Körper und drängte ihn zu einer steinharten Erektion.

Er streifte ihr den Morgenrock von ihren schlanken Schultern und rückte gleichzeitig zur Wand, um ihr soviel Platz zu machen, wie es in diesen untermaßigen Kabinenbetten eben ging. Giulia zögerte nicht, sich ihrer Kleidung nun gänzlich zu entledigen, und als der Morgenrock schließlich zu Boden gefallen war, zog sie die Bettdecke von seinem Körper und ließ sie ebenfalls auf den Boden gleiten. Sie lagen nun beide nackt nebeneinander, verschmolzen in einem innigen Kuss, ihre Hände damit beschäftigt, den Körper des anderen zu erkunden.

Giulia!

Humphrey hielt inne. Während er diesen Text las, spürte er, wie die Konzentration ihn verließ. Wie automatisch konsumierte er seine eigenen Worte, die etwas in ihm auslösten, das er nicht definieren konnte. Die scheinbare Leere, die ihn gerade befiel, schien ihn in einen Zustand der Meditation zu befördern, so als würde man versuchen, an nichts zu denken. Ganz transzendental, als würde er entschweben. Aber gleichzeitig merkte er, wie es in seinem Unterbewusstsein arbeitete. Er beschäftigte sich, scheinbar ganz entfernt, mit Gedanken, die er gar nicht herbeigerufen hatte, die sich ihm aufzwangen, ohne dass er sich dagegen wehren konnte. Es waren Gedanken schicksalhafter Schwere, und sie drehten sich, das spürte er jetzt immer deutlicher, natürlich um Giulia, seine geliebte Verführerin.

Giulia!

Er wehrte sich nicht gegen das Entschweben, im Gegenteil. In fiebriger Erwartung stellte er sich den Dingen, die er nicht mehr kontrollieren konnte. Und dann trat ein, was er sich in den letzten zwei Jahren, seit sie bei ihm war, Tag für Tag erhofft hatte: dass sie ihm einmal, nur ein einziges Mal, gegenübertrat und mit ihm redete.

Er starrte immer noch auf seinen eigenen Text, las Zeile für Zeile, ohne zu merken, dass die Wörter in seinem Kopf nicht mehr ankamen, und vergaß darüber das Zwinkern, dass ihm die Augen zu brennen begannen. Da erkannte er hinter den Buchstaben einen roten Schatten, der in jeder Sekunde intensiver zu werden schien, bis sich die Kontur eines Menschen herausbildete und richtige Formen annahm. Und während Humphrey ungläubig, aber auf das Wunder hoffend, sich mit dem Kopf immer mehr dem Bildschirm näherte, kam sie tatsächlich auf ihn zu: In einem roten Kleid, mit haselnussbraunem Haar, dessen Ende sich zu Locken verwand, und in sündhaft hohen Schuhen, ganz passend zu den Netzstrümpfen.

Ihre Lippen waren karmesinrot geschminkt, die Haut im Gesicht und auf ihrem Körper, soweit nicht von dem Seidenkleid verdeckt, war sonnengebräunt, fast wie bei einer Latina. Und ihre Augen: scheinbar schwarz, unter gepflegten Brauen, nur mit ein paar winzigen Lachfältchen versehen. Die Augen einer Verführerin.

»Genau so, wie ich sie erschaffen habe«, murmelte er vor sich hin, ohne zu verstehen, was er sagte.

»Humphrey!«, hauchte sie ihm zu und lächelte auf so charmante Weise, wie es nur eine Frau tun kann, die grenzenlos verliebt ist.

»Giulia«, antwortete er, ohne dass sich seine Lippen bewegten.

»Du machst dir Sorgen um mich?«

»Ja, gewiss, das tue ich«, gestand er und schaute nach unten, als würde er sich schämen, das zu sagen. »Wilcott, mein – unser – Verleger, will, dass ich dich … ich wage es nicht zu sagen.«

»Nun komm, Humphrey, heraus mit der Sprache«, drängte sie.

»Er will, dass ich dich sterben lasse!« Endlich war es heraus, und wieder spürte er diesen Kloß in seinem Hals. »Ja, genau so hat er sich ausgedrückt. Ich soll dich sterben lassen wie … wie … wie ein lästiges Insekt. Nicht einmal wie einen räudigen Hund, denn dem bringt man mehr Würde entgegen.«

Giulia schwieg. Dann hob sie ihren Kopf, lächelte wie eine Mutter, die ihrem Kind eine schlimme Nachricht vermitteln muss, und versuchte, ihn zu trösten: »Humphrey, das ist der Lauf der Dinge …«

»Das ist er nicht!«, wehrte er ihren Trost voller Emotionen ab. »Genau das ist er nicht! Ich habe dich nicht aus einer Laune heraus erschaffen, Giulia. Du bist mein Werk. Ich habe Gott gespielt und dich zu einer Frau gemacht, die es nie wieder so geben wird. Du bist grandios in jeder Hinsicht, ein liebevoller, wunderbarer Mensch voller Leidenschaft, das Wunschbild eines jeden Mannes – und die größte Verführerin, über die jemals ein Mann geschrieben hat. Verstehst du das?«

»Natürlich verstehe ich dich, aber ich bin eben kein Mensch, wie du gerade gesagt hast. Ich bin eine Figur, eine Romanfigur, ein Character. Mehr nicht, aber auch nicht weniger.«

»Für mich bist du alles auf der Welt. Du bist mein ganzes Leben. Das einzige wirklich Perfekte, das ich je in meinem Leben zustande gebracht habe, bist du.«

»Humphrey, bitte, es hat keinen Sinn. Du steigerst dich da in etwas hinein, das ein anderer Mensch nicht versteht. Warum will Wilcott denn, dass du mich sterben lässt?«

»Du seist eine Romanfigur, die sich abgenutzt habe. Sechs Buchausgaben seien genug. Die Leser wollen Abwechslung.«

»Das ist alles?«