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BoD – Books on Demand GmbH, Norderstedt

ISBN 9 783 739 277 431

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© Horst Beck 2013/21

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DoubleArt

Schrift: 10 Punkt Times

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Für Kathrin

Ohne Dich wär´ alles nichts

Inhaltsverzeichnis

Es ist dieses unerschütterliche Urvertrauen, das uns in Geschehnisse treibt, die sich schnell verselbstständigen. Der feste Glaube in uns ist die Substanz des Gewünschten, das Samenkorn aller Wunder. Aus diesem Samen kann böses wie auch gutes sprießen. Manchmal glauben wir, dass alles was wir denken, fühlen und sehen nach festen Regeln geschieht, dass der Fluss des Lebens unendlich ist. Wir glauben, alles sei erforscht, das Unerklärliche eine Form von Abenteuer in der Weite unserer Gedanken.

Vielleicht ist es so. Alle unsere Wünsche, Hoffnung, Zweifel und Befürchtungen, die Kraft, uns selbst zu vollenden, bleiben verborgen. Wir glauben, dass die Mythen der Kulturvölker, die von Wesen handeln, die über höhere Kräfte verfügten, auf irgendeinem wahren Kern beruhen. Wir haben die Fähigkeit, aus unsichtbarer Gedankensubstanz alles Spirituelle zu konstruieren. Dieses Spirituelle wird uns mit der Zeit beherrschen, unsere Zellen formen und wirklich werden.

Mit dem ersten Schritt vor die Tür werden wir es erfahren, kann es Realität werden, wird es unser Leben gestalten. Hier und jetzt, heute oder morgen, so oder so.

Wir schreiben das Jahr 1985. Die Vorbereitungen für meine Reise durch die USA waren abgeschlossen. Alle Formalitäten erledigt. Ich, Josef Glogauer, fünfunddreißig Jahre jung, hatte eine Tür geöffnet. Es folgte der erste Schritt nach draußen.

Das Vertrauen in die nächste Zukunft hatte ein Gewand aus Blech. Es war ein Auto der gehobenen Klasse - ein Mercedes SL Cabriolet. Von einem Freund erwarb ich diesen wunderschönen Daimler Benz. Nach der Probefahrt mit einer anschließenden optischen Begutachtung ging der Mercedes in meinen Besitz über. In Bremerhaven verschifft, wollte ich in New York auf das Fahrzeug warten, um dann meine Reise zu beginnen. Es sollte mir, bei einem günstigen Wechselkurs, nach dem Verkauf in Amerika für die kommenden Monate ein sorgenfreies Leben ermöglichen. Natürlich glauben wir fest an unsere Intuition. Zweifel bleiben versteckt. Wir erliegen dem Zauber einer märchenhaften Euphorie und vergessen den bösen Wolf. In der Hektik für die Vorbereitungen zu diesem Abenteuer ging das Wichtigste verloren. Der Instinkt für die Machenschaften derer, die in dir das Rotkäppchen sehen. Der äußere Schein ist hinterlistig. Absichten bleiben verborgen - wir ergeben uns unseren Träumen. Ich erlag diesem Traum. Erst Wochen später sollte ich unverhofft daraus erwachen.

Josef Glogauer

Hamburg – New York

Mit einem „One-Way-Ticket“ in der Tasche bestieg ich den Flieger nach New York. Einen genauen Zeitpunkt für den Rückflug gab es nicht. Meine geplante Route von der Ost- zur Westküste hatte ich in eine Landkarte eingezeichnet. Ein langer blauer Strich, beginnend in New York über Florida führend nach Los Angeles. Er hob sich aus der Karte hervor, wie ein langer Fluss der sich durch eine endlose Landschaft schlängelt.

Angeschnallt, wie auf einem Schleudersitz den Geschehnissen ausgeliefert, warf ich einen letzten Blick auf Hamburg durch das kleine Fenster der in den Himmel gleitenden Maschine, …und noch ein kurzer Blick auf Schleswig-Holstein, bevor die Wolken einen Trennstrich zogen.

Am ersten Tag irrte ich in New York herum und suchte den Mittelpunkt dieser mir fremden Stadt. Es gab ihn nicht oder ich fand ihn nicht. Er war überall.

Nach einer Woche war ich überwältigt von der Vielfalt der Möglichkeiten und gefangen in dem Sog dieser einzigartigen Metropole. Ich folgte den Spuren John Lennons und besuchte das Dakota House, staunte über den Central-Park und schlenderte über den Broadway, der zur Straße gewordenen Wahrhaftigkeit des sprudelnden Lebens.

Ich besuchte die Twin Towers und verlief mich in Seitenstraßen. Mit dem Yellow-Cab fuhr ich durch Stadtviertel, die wirkten wie ein stehengebliebener Film in einem Projektor, der langsam durch die dahinter heiß leuchtende Birne zerschmolz, wenn man ihn nicht schnell genug wieder zum Laufen brachte. Nachts schleichen Zombies und Wölfe durch die Straßenschluchten. Ein Leben ist hier keinen Cent wert.

Es sind wohl die Gegensätze in dieser Stadtmaschine mit ihren fast zwanzig Millionen Einwohnern, die eine Faszination ausüben. Auf der einen Seite das pralle, farbige, aus Wundern bestehende Leben, auf der anderen, nur fünf Schritte entfernt, die dunkle Wahrheit – der Grund des Hudson River ohne Sicht und zähflüssig wie Sirup. Bestehend aus denen, die vertrieben wurden und denen, die ihren Weg nicht fanden, weil sie die Nachkommen der Vertriebenen waren.

Das Wetter verursachte die erste Verzögerung in meiner Planung. Heftige Stürme zwangen das Schiff, auf dem sich mein Auto befand, einen schützenden Hafen anzulaufen.

Nach dem Eintreffen des Schiffes in New York erledigte ich alle Formalitäten und verließ den Manhattan-Seaport-Financial District in Richtung Florida.

New York, New York - The City that never sleeps.

1

Hanks Car Shop

Das Turtle Beach Resort Hotel an der Midnight Pass Rd. erfüllte jeden Wunsch. An einem langen Strohhalm saugend und als vorläufiger Preisträger des zufriedenen Lächelns, lag ich langgestreckt auf einer gepolsterten Liege am hauseigenen Swimmingpool. Das Getränk mit heimischen Früchten und Eis in den Händen vervollständigte mein Bild von Florida und überzeugte zudem als kleine Wiedergutmachung für die unangenehmen Zugaben auf dem Weg von New York zu diesem Hotel.

Den Blick auf die Sarasota Bay gerichtet, konnte ich den Stress der vergangenen Tage, unter diesen Begebenheiten mit einem kräftigen Schluck ertränken. Nicht nur das lange Warten auf mein Auto in New York, auch die Fahrt über North- und South Carolina hatten mit der Saugkraft eines Tornados einen erheblichen Teil meiner finanziellen Mittel geschluckt.

Ein geplatzter Kühlerschlauch und eine defekte Lichtmaschine zwangen mich zu einem Umweg über Savannah, um dort eine Werkstatt aufzusuchen. Mein Optimismus jedoch war unbesiegbar, da immer noch die unendliche Weite Amerikas vor mir lag.

Der Verkauf des mitgebrachten Autos würde meine Sorgen verfliegen lassen, da war ich mir ganz sicher. Ein wohliges Gefühl stieg in mir auf. Die Sonne Floridas legte sich wie ein warmes Tuch über meinen Körper und empfahl sich als freundlicher Begleiter der kommenden Zeit. Am nächsten Tag wollte ich meinen Traum vom Surfen am Turtle Beach im Golf von Mexiko verwirklichen. Auf dem Weg dorthin kam ich sicherlich, über kleine Umwege, an einigen Autohändlern vorbei. Ein Blick auf die ausgeschilderten Fahrzeuge könnte schon mal einen Hinweis geben.

Ruhig wanderten die Schatten der vom seichten Wind bewegten Palmenwedel, vor dem Fenster meines Apartments, über mein Gesicht. Ein sanfter Weckdienst, an diesem ersten Morgen in Florida.

Ein Bad im Pool mit anschließendem Frühstück war der Auftakt für diesen Tag.

Auf dem Weg zum Strand stoppte ich wie geplant bei dem ersten Autohändler. Meine Erwartungen wurden bestätigt. Ein Fahrzeug gleicher Baureihe, das in vorderster Reihe zwischen diversen amerikanischen Modellen stand, wurde für den erhofften Preis angeboten. Erleichtert über den Verlauf schaute ich bei dem nächsten Händler vorbei. Unter Hunderten, an Schnüren aufgereihter, blau und silbern flatternder Wimpel, konnte ich neben einem VW-Bus ausschließlich US Modelle ausmachen. Langsam ließ ich meinen Roadster vor dem Office ausrollen, stieg aus und warf einen kurzen Blick in einen 72er Gran Torino. Ein wahres Schmuckstück.

„Hanks Car Shop“ stand in großen Lettern auf einem Schild über dem Eingang. Der Raum, den ich betrat, war kühl, klein und spärlich eingerichtet. An den Wänden einige Regale, darauf eingestaubte Pokale, eingerahmt von Bildern, die Oldtimer oder Windsurfer zeigten. Hinter einem Schreibtisch erhob sich ein junger Mann mit blonden, lockigen Haaren. Er trug ein Hawaii-Hemd, Jeans und Mokassins, in denen strumpflose Füße steckten.

»Hallo, ich bin Hank.« Er kam mir entgegen, ein freundliches Lächeln huschte über sein Gesicht. »Was kann ich für Dich tun?«

»Mein Name ist Jeff.« Ich erwiderte sein Lächeln.

Wir tauschten einen Händedruck, wobei er mich erwartungsvoll ansah. Ich zeigte mit dem Daumen kurz über die Schulter.

»Ich möchte mein Auto verkaufen.«

»Ich vermute, Du kommst aus Deutschland.« Hank bekam ein noch breiteres Lächeln. »Dein Akzent lässt es vermuten«, schob er schnell nach.

»Richtig, ich komme aus Deutschland, habe von dort mein Auto nach New York verschifft. Gestern bin ich hier in Sarasota angekommen.« Mein Akzent war wirklich nicht zu überhören.

»Ich schau mir Dein Auto gerne mal an.« Er warf einen Blick auf seine Uhr. »Wie wäre es mit morgen Vormittag. Leider habe ich gleich einen Termin. Zehn Uhr, ist das Okay?«

Ich stimmte zu und verließ den kleinen, kühlen Raum. Unvermittelt traf mich die Sonne Floridas. Wie Balsam drang sie in jede Pore meiner Haut.

Der Turtle Beach protzte mit einem breiten, weißen, auffallend gepflegten Strand. Zur Straße, durch eine flache Mauer getrennt, befanden sich freie Parkplätze. Direkt vor einer Surfschule parkte ich ein, schwang mich über die flache Mauer und betrat ein kleines, auf kräftigen Balken stehendes, von Surfbrettern eingerahmtes Holzhäuschen.

Kurze Zeit später ritt ich über die Wellen, einen treibenden Wind im Segel, der das Brett ins Gleiten brachte. Es ist diese ungebändigte Freude, nach einem wilden Ritt über das aufgepeitschte Wasser, mit den letzten Kraftreserven und dem vom Wind gefüllten Segel, wieder den Strand zu erreichen, ohne das Surfbrett verlassen zu haben. Ich genoss dieses erhebende Gefühl noch einige Male, bis die Sonne den Abendhimmel mit einem gleichmäßigen Rot überzog. Ein paar kleine Wolken wirkten, als würden sie darin ertrinken.

Ich legte mich in den warmen, vom Himmel rosa gefärbten Sand.

Dieser Tag war wie ein schöner Traum, der zu plötzlich endet.

Nach dem Erwachen schließt man schnell wieder die Augen in der Hoffnung, den Traum fortsetzen zu können.

2

Das böse Erwachen
und der Moment der Einsamkeit

Mit leiser Musik von Robert Palmer, „Simply Irresistible“ in den Lautsprechern, das Cabriodach geöffnet, fuhr ich auf das Gelände von „Hanks Car Shop“. Als er mich sah, wendete er sich einer Halle zu. Ein Rolltor öffnete sich. Er zeigte auf eine Hebebühne. Ich parkte den Wagen so, dass nach kurzem Ausrichten der Hebearme das Fahrzeug sich vom Boden lösen und unter das Hallendach schweben konnte. Nach einer kurzen Begrüßung gab ich ihm die Fahrzeugpapiere. Während er die Papiere betrachtete, sagte er anerkennend, »Wirklich ein schönes Fahrzeug.«

Dieser Moment, in dem ich glaubte, frei von Überraschungen in die nächste Stufe eines reibungslos ablaufenden Befreiungsschlages übergehen zu können, verursachte ein unbeschreibliches Gefühl der Schwerelosigkeit, jedoch verflochten mit der Last einer ständig lauernden Ungewissheit.

Durch ein betont überzeugtes, »Oh, ja«, wollte ich meine Unbekümmertheit unterstreichen.

Sein Blick schweifte nach oben. Er gab mir die Papiere zurück.

Aufmerksam betrachtete er den Unterboden. Ich folgte seinen Blicken mit der gebotenen Ruhe. Plötzlich zeigte Hank auf eine mit Unterbodenschutz geschwärzte Stelle unter der hinteren Stoßstange. Er griff zu einem Schraubenzieher, der auf einem Werkzeugwagen lag. Geschickt entfernte er den Teerbelag.

»Ha, was haben wir denn da. Eine Schweißnaht!« Laut hallten die Worte von einer Wand zur andern. Er legte sein Werkzeug aus der Hand. Seine Schultern bewegten sich leicht nach oben. Die Mundwinkel, im gleichen Maß nach unten. Auf meinen fragenden Blick folgte Schweigen. Langsam aber stetig kam ein Tsunami auf mich zu. Ich spürte bereits den Luftzug, der einer gewaltigen Welle vorausgeht. Ich wollte die Zeit anhalten, aber die Uhr tickte. Fast lautlos sank der Wagen zu Boden. Die Schwerkraft zog an der Karosserie. Der Mercedes sackte in die Federn. Hank öffnete den Kofferraum. Der Reservereifen rollte über den grau gelackten Hallenboden.

»Halt mal!« Es klang kurz und knapp, wie ein Befehl.

Nach weiteren endlosen dreißig Sekunden des Überprüfens sagte er klanglos, »Der Wagen hatte mal einen Unfall.«

Ein explodierender Schreck durchfuhr mich und Sprachlosigkeit legte sich als dunkler Schatten auf mein Gesicht. Wenn Seifenblasen zerplatzen, geschieht das mit einem leisen „Plopp“.

Ich erlebte dieses Zerplatzen als einen gewaltigen Urknall.

Die Vorstellung, die wir mit dem Wort „vernichtend“ verbinden, entspricht nur annähernd dem, was mich geradewegs dahin führte, in einen Abgrund zu fallen. Hank sah mir in die Augen und konnte wohl erkennen, was gerade durch meine Adern floss. Er beugte sich etwas nach vorne. Mit einem leichten Vorwurf in der Stimme fragte er, »Und Du hast es nicht gewusst? - Seit wann besitzt Du diesen Wagen?«

Nach Worten suchend blieb ich eine Antwort schuldig. Hank griff nach einem Putzlappen, wischte seine Hände darin ab. Er wiederholte seine Frage. »Hey, seit wann besitzt Du das Auto?«

Ich schluckte. »Seit ein paar Wochen. Habe ihn extra für diese Reise gekauft.«

Plötzlich hatte ich das süßliche Lächeln meines vermeidlichen „Freundes“ aus Deutschland vor Augen, sah wie durch einen Schleier meine Hand, die den Vertrag unterzeichnete – die Probefahrt, das Schulterklopfen. Dann, »Schönes Auto hast Du da gekauft.« Die Fahrzeugschlüssel, die Papiere und das, »Viel Glück damit in Amerika...!«

Geistesabwesend wiederholte ich, »Vor ein paar Wochen. Extra gekauft.«

Hank ging zu seinem Office. Ich folgte ihm.

»Du wirst dafür kein Geld bekommen.« Kopfschüttelnd setzte er sich hinter seinen Schreibtisch.

Mein Kopf war leer. Ich wusste keine Antwort, konnte nichts fragen. Stand alleine, verloren, ohne den Hauch einer Hoffnung, mich jemals wiederzufinden, im Raum.

»Also gut, Hank.« Langsam versuchte ich in das Hier und Jetzt zurückzufinden. »Ich muss das erst einmal realisieren. Ich weiß noch nicht, was ich machen werde.«

»Du kannst versuchen, ihn über eine Anzeige zu verkaufen.« Hank zeigte auf eine Autozeitschrift, die auf seinem Schreibtisch lag.

»Aber jeder, der einen Import-Wagen kaufen will, wird ihn vorher untersuchen lassen.« Nach einen kurzen Pause fügte er hinzu, »Keiner kauft Schrott aus Deutschland. Davon haben wir selber genug.« Um seine Worte zu unterstreichen, stand er abrupt hinter seinem Schreibtisch auf, kramte aus einer Schublade ein Kärtchen hervor, gab es mir und sagte freundlich, »Wenn Du Hilfe brauchst, komm vorbei oder ruf mich an.«

Gemeinsam verließen wir das Office. Das Telefon klingelte. Hank ging zurück in sein Office. Ich stieg in meinen Mercedes – degradiert zu einem Haufen Schrott.

3

Cerris und Linda

Desillusioniert lag ich auf dem Bett in meinem Hotelzimmer. Die Ereignisse der letzten Stunden dominierten meine Gedanken, schwebten über mir wie das Schwert des Damokles. War meine Reise hier bereits zu Ende? Sollte ich den Mercedes wieder nach Bremerhaven verschiffen? Mir ein Flugticket kaufen und nach Hamburg fliegen? Ich könnte dem „Freund“ das Schrottauto vor die Tür stellen, mit den besten Grüßen meiner geballten Faust. Oder ihn wegen Betrug anzeigen – oder, oder, oder...

Das Szenario folternder Gedanken war reichhaltig. Nach kurzer Zeit jagten sich die Emotionen. Wie ein Schlag trafen mich Trauer, Wut, Hilflosigkeit, Verzweiflung und Machtlosigkeit. Die Kette der sich aneinander reihenden Gedankenfetzen riss nicht ab. Ich war im tiefen, schwarzen Raum der Unbeweglichkeit gefangen.

Alle Geräusche um mich herum verstummten. Ich stand inmitten der rabenschwarzen Finsternis. Die Zeit kam zum Stillstand...

Mit dem freien Fall kamen das Erwachen und der Schreck. Vom Bett fallend traf mich ein harter Schlag. Ich lag langgestreckt auf dem Fußboden. Langsam wieder aufwärts strebend, erreichte ich erneut die Bettkante. Der Schlaf offenbarte sein Albtraumspiel, mit nur einem Gewinner - der Angst.

Zurück in der Realität, half kein Kneifen, es gab kein zweites Erwachen. Mit der Präzession eines chirurgischen Eingriffes traf mich die Erkenntnis, dass alles was jetzt folgte zu einem Rechenexempel über Geld und Zeit wurde.

Der nächste Tag begann, wie der vorherige endete. Gefangen in der neuen Situation, versuchte ich, mein negatives Denken zu ändern. Nur so hatte ich eine Chance, meine nächsten Schritte, vernünftig und zielorientiert, zu überdenken.

Fest entschlossen, dieses Vorhaben in die Tat umzusetzen, fuhr ich an den Strand. Auf dem Surfbrett wollte ich meinen Kopf frei pusten.

Der Mistral war mit mir. Dieser gleichmäßige, mit fünf bis sechs Windstärken blasende Wind, brachte mich an die Grenzen meiner Kräfte. Wie Schraubstöcke umklammerten meine Hände den Gabelbaum. Ich ritt einen wilden Tanz auf den Wellen, bis meine Arme schmerzten und mein Körper zu zerspringen drohte. Das war der Zeitpunkt, an dem alle negativen Gedanken im Pazifik versanken. Sollten die Haie sie fressen.

Die Zeit bestimmt die Abfolge von Ereignissen und Bedürfnissen. Wie so oft hatte ich über das Surfen die Zeit vergessen. Ein unverkennbares Hungergefühl war der Glockenschlag für die Mittagsstunde. Zum nächsten Restaurant waren es gute zehn Minuten Fußweg. Ich ließ das Auto stehen und machte mich auf den Weg zum „Turtles Restaurant“. Es war bekannt für sehr schmackhaftes Seafood.

Von einer Terrasse fiel der Blick auf eine mit Palmen, kleinen Teichen und Brücken ausgestattete Parkanlage. Pelikane vervollständigten das Bild der Idylle. Im nahtlosen Übergang der endlose Strand und das Rauschen der Wellen des von Surfsegeln bunt getupften, Türkis schimmernden Golf von Mexico. Das irdische Paradies wird oft als nicht zugänglich beschrieben. Doch finden sich immer wieder Plätze auf dieser Erde, die jene Hoffnung zulassen, es erahnen zu dürfen.

Ich entdeckte einen unbesetzten Tisch für zwei Personen. Der Kellner begrüßte mich mit einem freundlichen »Hallo, was kann ich für Sie tun?«

Nach meiner Bitte um eine Speisekarte zog er diese, wie bei einem Zaubertrick, unter seinem Arm hervor, legte sie vor mich auf den Tisch und entschwand.

Ich warf einen kurzen Blick auf die Karte, wurde aber durch die Unterhaltung am Nebentisch abgelenkt.

»Ist das nicht der Typ vom Strand? - Du weißt, vorhin, auf dem Surfbrett«, klang es leise aber gut hörbar. Ich blickte unauffällig hoch, indem sich nur meine Augen in Richtung des Nebentisches bewegten. Drehte es sich um meine Person? Ja, ich saß alleine am Tisch, hob den Kopf und lächelte schüchtern. Zwei hübsche Augenpaare waren auf mich gerichtet. Mein schüchternes Lächeln wurde von beiden erwidert. Ein aufeinander folgendes, leises »Hi«, folgte.

»Hi.« Ich sah in haselnussbraune, mandelförmige Augen, die von schokoladenbraunem Haar, das weich und lockig auf die Schultern fiel, umgeben waren. Rechts daneben schaute ich in wasserblaue, von blonden, beinahe weißen, kurzen Haaren eingerahmte, murmelförmige Augen. Zwei Gesichter, die gegensätzlicher nicht sein konnten. Sie waren ziemlich attraktiv.

»Wir sind uns nicht sicher.« Die blauen Augen sahen mich zögerlich an. »Warst Du vorhin mit einem Surfbrett auf dem Wasser?« Das Blau wurde fragend.

»Direkt hier an der Surfschule«, ergänzten die braunen Augen.

»Ja, war toll.«

»Du surfst bestimmt schon länger. Das war beeindruckend.« Die braunen Augen strahlten voller Anerkennung.

»Ihr surft auch?«

»Ja, Cerris schon etwas länger. Ich erst seit letztem Jahr«, verrieten die blauen Augen und die Braunen hatten einen Namen.

»Ich versuche es seit ungefähr zehn Jahren. Aber jetzt das erste Mal im Golf von Mexico mit einem Mistral im Segel.«

»Nein, es war großartig.« Cerris bewegte ihren Kopf und die Haare strichen seicht über ihre zarten Schultern. »Wo surfst Du, wenn nicht hier?«

»Ich?« Was für eine dumme Frage, wer sonst. Einen Augenblick wurde es still, dann sagte ich eilig, »Auf der Ostsee.«

»Wo?« Die blauen Augen vergrößerten sich auf fast das Doppelte. Ich versuchte ein Lachen. »Ostsee, in Deutschland. Ich komme aus Deutschland. Bin sozusagen auf der Durchreise.«

Fragende Gesichter.

»Deutschland? Oh ja, man hört es ein wenig am Akzent.« Cerris lachte. »Lindas Großvater ist aus Deutschland.« Beide lachten. Die blauen Augen hatten jetzt auch einen Namen.

»Euer Essen.« Der Kellner stellte zwei Teller mit Fischspezialitäten auf ihren Tisch.

»Danke John.«

»Guten Appetit, ihr beiden.«

Sich mir zuwendend fragte er, »Schon etwas ausgesucht?«

»Nein. - Nein noch nicht.« Gedankenversunken schaute ich auf den Teller, der vor Cerris stand und sagte, »Ich glaube, ich nehme das Gleiche. Das sieht wirklich sehr gut aus. Dazu ein Tonic mit viel Eis.« Mit einem freundlichen Lächeln bestätigte ich meine Bestellung.

»Ihr seid öfter hier?« Ich schaute erst Cerris, dann Linda an. Ohne ihre Antwort abzuwarten, weil mir die Frage überflüssig erschien, sagte ich, »Oh, ich glaube, ich sollte mich vielleicht erst einmal vorstellen. Ich heiße Jeff.« Wie zum Gruß hob ich meine rechte Hand.

»Ich heiße Cerris.« Auch ihre rechte Hand löste sich ein wenig vom Tisch.

»Ich heiße Linda.« Sie nahm ihr mit Wasser gefülltes Glas und prostete mir zu.

»Jeff? Das klingt aber nicht wirklich deutsch.« Cerris sah mich fragend an.

»Ja, stimmt. In meinem Pass steht Josef. Aber schon seit meiner Schulzeit rufen mich alle Jeff.«

»Hallo Josef«, sagte Cerris und ich hatte den Eindruck, es klang irgendwie ganz besonders. Lag es an der Aussprache? Nie zuvor hatte ich meinen Namen mit diesem amerikanischen Akzent gehört. Es entstand der Eindruck, einer ganz neuen Bedeutung. War es poetisch? Vielleicht auch ein wenig erotisch? Halt! Wenn ich diese Gedanken nicht sofort beende, würde ich die Augen verdrehen und unmerklich, leise seufzten. Das durfte nicht geschehen. »Hallo Cerris.« Unsere Blicke trafen sich. Prallten geradezu aufeinander.

Was für ein Gesicht durchfuhr es mich. Was für eine bezaubernde Frau.

»Guten Appetit.« Vor mir auf dem Tisch landete ein bunt dekorierter Teller mit Fischspezialitäten. Dazu ein Tonic mit viel Eis.

»Ich möchte noch ein Wasser.« Linda zeigte auf ihr leeres Glas.

»Und Du, Cerris. Auch noch ein Wasser?«

»Gerne, John. Gibst Du mir ein Stück Zitrone dazu?«

Ihr Lächeln würde in jeder Werbung den Umsatz ins Unermessliche steigern.

»Möchtest Du Dich nicht zu uns setzen?« Linda zeigte auf einen freien Stuhl an ihrem Tisch.

»Ja, gerne. Sehr gerne.« Ich zog um. Saß ihnen jetzt direkt gegenüber.

Surfer dieser Welt vereinigt euch! Nur selten, nein, noch nie hatte ich in diesen fünf Worten einen derartig tiefen Sinn erkannt.

Der feine Duft einer Mischung aus Sonnencrem und teurem Parfum lag in der Luft und dirigierte meine Sinne. Das Essen wurde relativ unwichtig im Ablauf der folgenden Geschehnisse.

Ich gab mir Mühe, die Spezialitäten auf meinem Teller mit der gebührenden Aufmerksamkeit zu beachten.

»Das ist aber wirklich sehr gut.« Meine Gabel vergrub sich in einen Schrimp. Cerris und Linda waren in gleicher Weise mit ihrem Essen beschäftigt. Eine leichte Spannung lag in der Luft.

Wer würde den entscheidenden Satz aussprechen – »Seid ihr, bist Du, morgen wieder am Strand? Wir könnten uns ja treffen und eine Runde Surfen«, oder so ähnlich.

Cerris schaute mich an und fragte, »Wie lange bleibst Du in Sarasota?« Sie machte eine kleine Pause. »Wo führt Dich Deine Reise hin. Du sagtest, Du bist auf der Durchreise?«

»Erst einmal Richtung Westen. Ich möchte nach Los Angeles.

Was dann wird, weiß ich noch nicht. Vielleicht fliege ich dann direkt wieder nach Deutschland. Es könnte aber auch gut sein, dass ich noch eine Weile dort bleibe und einen Freund besuche.«

»Du hast Freunde in LA?«, fragten sie gleichzeitig. Es klang wie ein Echo, dem ein Lachen folgte.

»Ja, in Malibu wohnt ein Freund, schon seit Jahren. Er ist Kameramann und arbeitet bei Paramount. Eigentlich bin ich sicher, dass ich ihn noch besuchen werde.«

»Das hört sich spannend an.« Linda legte ihren Kopf etwas auf die Seite. Ein Lächeln, das man als leicht hintergründig deuten könnte, huschte über ihr Gesicht. »Wartet niemand auf Dich in Deutschland. Hast Du keine Verpflichtungen?«

»Das ist so eine Sache.« Ich versuchte erneut ein Lächeln. »Es warten schon einige Leute auf mich. Ich habe ein kleines Café, das ich jetzt verpachtet habe, solange ich unterwegs bin. Ich stehe mit ihnen telefonisch in Verbindung. Einmal in der Woche rufe ich dort an. Jetzt, da ich in einem Hotel wohne, werde ich auch mal angerufen, wenn es Unklarheiten gibt, - im Café – und so.«

Ich griff nach meinem Tonic mit Eis und nahm einen kleinen Schluck. Cerris und Linda lauschten aufmerksam.

»Verpflichtungen?«, fuhr ich fort, »nun ja, eigentlich nicht. Es sei denn, das sind Verpflichtungen.«

Ich schaute auf meine Uhr, als würde es einen Zusammenhang geben, zu dem gerade erzählten. »Heute Morgen war noch alles gut. Wenn ich mich in der nächsten Woche wieder melde, reicht das«, erklärte ich etwas zögerlich.

»Wie heißt die Stadt, in der Du lebst?«, fragte Cerris.

»Lübeck, die schönste Stadt in Deutschland«, lag mir auf der Zunge. Nur wer kennt Lübeck? Wenn man in Amerika in Florida oder in Sarasota lebt?

»In Hamburg«, sagte ich. »Das heißt in der Nähe von Hamburg.

Mein Zuhause ist umgeben von Meeren. Im Westen die Nordsee und direkt vor der Haustür die Ostsee.« Ich schaute in zwei erstaunte Gesichter.

»Unser Nachbarland ist Dänemark. Es gibt viele Inseln und überall lässt es sich gut surfen.«

Ich musste lachen, als ich die Verwirrung in ihren Augen sah.

»Es ist wunderschön dort. Ich liebe es. Es gibt ein Lied über den Teil Deutschlands, in dem ich wohne, in dem es heißt, dass dieses Land meerumschlungen ist. Was gibt es Schöneres für einen Surfer.« Ich machte eine bedeutungsvolle Pause und hoffte, dass meine Worte ihr Interesse weckten.

»Das hört sich toll an. Man spürt die Begeisterung und die Liebe, die Du für Dein Land empfindest«, sagte Linda und beide sahen mich an, als wäre ich der Märchenonkel.

Wir hatten, während ich über mich und mein Land erzählte, unser Essen beendet.

»Jeff, es ist wirklich schön Dir zuzuhören.« Cerris schob ihren Teller zur Seite und kramte in ihrer kleinen Handtasche. »Es ist schade, aber wir müssen jetzt gehen.«

Linda winkte kurz und der Kellner stand an unserem Tisch. Sie zahlten.

»Wir könnten uns morgen treffen und ein wenig surfen«, platze es aus mir heraus.

Sie sahen sich an. »Linda ist sowieso am Strand. Sie ist mit Hank, dem Besitzer der Surfschule befreundet. Ich komme später dazu.

Also, warum nicht.« Cerris sah mich kurz an und kurz glaubte ich, ein »Hallo« zu erkennen.

»Also, dann bis morgen.«

Wir winkten uns ebenso kurz zu. Sie gingen, ohne sich noch einmal umzuschauen.

Wenig später stand ich wieder an meinem Auto. Als ich die Tür öffnete, das Cabriodach war geschlossen, schlug mir die aufgeheizte Luft, eine Mischung aus Leder und Duftstoffen, aus dem Innenraum entgegen. Meine Gedanken waren bei Cerris.

Cerris! Dieser Name hatte den Klang einer selten gespielten Melodie, die bei ständiger Wiederholung zum Ohrwurm wurde.

Ich bekam ihn nicht mehr aus dem Kopf.

Ein verträumtes Lächeln überzog mein Gesicht. Ich ertappte mich dabei, wie ich ein Bild ihres mit einem Bikini bekleideten Körpers festzuhalten versuchte.

Es wäre töricht, überlegte ich, mich gleich zu Beginn meiner Reise zu verlieben. Das war keine gute Voraussetzung für die Querung dieses Kontinents, denn Florida war nicht das Ziel meiner Reise.

Also verwarf ich alle gewonnen Bilder, setzte mich hinter das Lenkrad und öffnete mit einem Knopfdruck das Cabriodach.

Ich war meiner Zeit gedanklich bereits weit voraus. Das sollte ich besser lassen. Meine Ziele und Sorgen sollten vorerst von ganz anderer Natur sein. Da war noch das Auto, in dem ich jetzt saß. Es erstickte alle freudigen Gedanken. Die Umstände waren nicht günstig. Ich wollte sie ändern, hatte aber keine Mittel um eine entscheidende Wende herbei zu führen.

Den Rest des Tages verbrachte ich auf der Außenanlage des Hotels. In Gedanken versunken, beobachtete ich die ein und auslaufenden Schiffe in der Sarasota Bay. Getrieben von der Hoffnung, die erlösende Idee zu finden, die sich aber nicht einstellen wollte. Ich blätterte in Autozeitschriften und einer Sarasota zugehörigen Tageszeitung. Am nächsten Tag wollte ich eine Anzeige schalten. Wie sollte sie lauten? „Verkaufe Mercedes SL Unfallwagen aus Deutschland. Schlecht restauriert.“ Das konnte ich vergessen. Hanks Worte, klangen noch in meinen Ohren, »Schrott aus Deutschland will hier keiner haben. Davon haben wir selber genug!«

Dieser Gedanke rotierte in meinem Kopf wie ein trudelndes Flugzeug.

4

Ein unverhofftes Wiedersehen

»Sarasota Daily News. Guten Morgen. Mein Name ist Dave Burman. Was kann ich für Sie tun?« Meldete sich eine freundliche Stimme am anderen Ende der Leitung.

»Guten Morgen. Mein Name ist Josef Glogauer. Ich möchte eine Anzeige aufgeben.«

»Gerne Mr. - Glogoer, ich verbinde Sie weiter.«.

Es blieb mir keine andere Wahl. Ich musste es über eine Anzeige versuchen, bevor ich das Handtuch warf. In einer schlaflosen Nacht hatte ich alle Möglichkeiten noch einmal durchdacht. Der Tag meiner Abreise kam immer näher, wenn nicht etwas Entscheidendes geschah. In dieser Stadt mit seinen rund 50.000

Einwohnern müsste es doch einen potenziellen Käufer für dieses optisch wunderschöne Auto geben. Meine Rechenexempel ergaben, dass ich noch zwei Wochen Zeit hatte, das Auto zu verkaufen, ohne in große Schwierigkeiten zu geraten. Das sollte reichen.

Eine wiederum freundliche, weibliche Stimme teilte mir mit, dass ich jetzt in der Anzeigenabteilung war.

»Ich notiere.«

»Ich möchte mein Auto verkaufen.«

»Ja Sir, ich notiere.«

Ich diktierte die für den Verkauf nötigen Daten. Die von Hank entdeckten Unfallspuren wollte ich bei einer Besichtigung erwähnen.

»Ist das alles, Sir?«

Nach kurzer Überlegung sagte ich, »Ja, das sollte reichen.«

»Ihre Anschrift und Telefon bitte. Soll die Telefonnummer mit in die Anzeige?«

»Ja bitte.« Ordnungsgemäß buchstabierte ich meinen Namen und gab ihr die gewünschten Daten.

»Wir rufen noch einmal in ihrem Hotel an, da wir eine Bestätigung brauchen. Sind Sie damit einverstanden Mr. Glogauer?«

»Ja, natürlich. Vielen Dank.« Die Anzeige war geschaltet. In der morgigen Ausgabe würde sie erscheinen.

Früher Vormittag. In der Hotelrezeption lag auf dem Tresen ein Flyer mit einem Hinweis auf das „Sarasota Classic Car Museum“.

Ich fragte nach dem Weg dorthin, setzte mich in meinen Roadster und fuhr in bester Laune, unter der Sonne Floridas, entlang des Pazifiks, zum Auto Museum. Weithin zu erkennen an Oldtimern, die vor und auf dem Gebäude platziert waren.

Im Inneren stand eine Vielzahl an seltenen Exponaten, Limousinen und Cabrios, wie man sie in Filmen sah, wenn sie von Elvis bis zu Al Capone gefahren wurden. Dazu gab es eine Menge an Informationen. Das Herz eines jeden Oldtimer-Fans fand hier seinen Liebling.

Auf dem Weg zurück hielt ich an einem Hamburger Restaurant. Als schneller Imbiss und Sparmaßnahme immer einen Stopp wert. Erstaunlich: Hier war alles wie in Deutschland. Oder war es umgekehrt?

Ich stellte mein Auto in der Hotelgarage ab. Im Hotelzimmer streifte ich ein frisches Hemd über und begab ich mich auf den Weg zum Strand.

Ein feiner, weißer Sand blendete meine Augen. Ich betrat den Strand, setzte meine Sonnenbrille auf und stapfte die wenigen Meter zur Surfschule. Der junge Mann vom Vortag begrüßte mich.

»Hi, soll es wieder losgehen? Möchtest Du das gleiche Brett wie gestern?«

Ich verneinte. War das Hank? Er macht den Eindruck, als ginge er noch zur Schule. Ich fragte nach einer der Sonnenliegen, ließ mich darauf nieder und blickte auf das von Segelschiffen, Luxusjachten, Wind– und Wellensurfern besiedelte Meer. Am flimmernden Horizont waren Frachtschiffe zu erkennen, die mit kaum wahrnehmbarer Geschwindigkeit ihren Kurs verfolgten. Aus der Ferne hörte ich das Kreischen der Möwen. Es vermischte sich mit dem Rufen und Lachen spielender Kinder. Ich schaute in den azurblauen Himmel.

Eine der erhabensten Quellen des Geistes ist die Fähigkeit, in vollkommener physischer Ruhe zu verharren, sich einer Träumerei hinzugeben und leise wolkige Bilder am Bewusstsein vorüberziehen zu lassen. Ich hatte mal gelesen, dass sechzig Sekunden Träumerei, sechzig Sekunden lebendiger Ruhe für Körper und Seele sind...

»Hallo Jeff. - Jeff, hörst Du mich? - Jooosef, Halloo.« Aus weiter Ferne, wie über das Meer gerufen, drängte sich mein Name in selige Gedanken.

»Ja hier!« Ich schreckte hoch. Linda stand an meiner Liege. Sie lachte. Mein Blick fiel auf einen makellosen, leicht gebräunten, mit einem kleinen, bunten Bikini bekleideten Körper. Ihre Haare leuchteten weiß in der Sonne und rahmten das gebräunte Gesicht.

Das Blau ihrer Augen ruhte darin, wie zwei Saphire.

»Schön das Du hier bist«, freute sie sich. »Cerris wird auch gleich kommen. Hank wollte versuchen in einer Stunde hier zu sein.«

Der Schüler war also nicht Hank.

»Fein«, sagte ich, und setzte ich mich, immer noch leicht verwirrt, auf den Rand der Liege.

Linda nahm auf einer der gegenüber stehenden Platz. Hank musste ein glücklicher Mensch sein. Sie hatte ein umwerfend offenes Lachen. Es rieselte auf mich nieder, wie der Duft eines frisch versprühten Parfums.

»Ich muss mich etwas abkühlen.« Sie warf mir einen auffordernden Blick zu. »Kommst Du mit? Ich gehe kurz ins Wasser.«

»Klar, ich brauche auch eine Abkühlung.« Sie lief vor mir in die schäumende Brandung.

Ein wenig fühlte ich mich wie das aufgewühlte Meer, in das ich mich stürzte.

Cerris lag mit einem knappen, orangen Bikini bekleidet, auf einer Liege.

»Wie schön, dass Du schon kommen konntest«, rief Linda ihr zu.

Cerris stand auf, kam mit zwei Schritten auf uns zu, umarmte Linda und sagte mir zugewandt, »Hallo Josef.«

Da war er wieder, dieser Unterton in meinem Namen, wenn sie ihn aussprach. Ich bekam eine leichte Gänsehaut, die, wie ich hoffte, unbemerkt blieb.

»Hallo Cerris.« Ich reichte ihr meine Hand. Wie in Zeitlupe trafen sich unsere Hände, glitten ineinander. Kleine imaginäre Blitze wanderten zwischen den Handflächen hin und her. Sie berührten sich. Ich spürte einen leichten Druck und erwiderte ihn. Wie gerne hätte ich sie umarmt, ihren warmen Körper gespürt.

Als unsere Hände sich langsam voneinander lösten, hatte ich das Gefühl, als dürfte ich sie nie wieder loslassen. Auch Cerris gab meine Hand nur zögernd frei. Wir sahen uns tief in die Augen.

Zuneigung war nur der Beginn einer Vielzahl an Gefühlen die mich ergriffen. Ich wurde in kleinste Teilchen zerrissen und ging in Flammen auf, wie ein kleines Stück Holz unter einem Brennglas.

Konnte sie meine Gedanken lesen? Ich glaubte eine leichte Röte in ihrem Gesicht zu erkennen. Sie blickte zur Seite, wie ein schüchternes Kind. Ich war verlorener als ein Sandkorn im ständigen Wind der Wüste.

Linda bemerkte die Strömungen zwischen uns, »Kommt ihr Beiden, wir holen uns etwas zu trinken. Ich fühle mich wie ausgetrocknet.« Sie wollte verhindern, dass wir wie zwei Magnete, mit einem lauten „Klack“ aufeinander prallten.

Linda verschwand in dem kleinen Blockhaus der Surfschule. Mit einer großen Flasche gekühltem Wasser und drei Gläsern kam sie gleich darauf zurück und setzte sich zu uns.

Meine ersehnte Abkühlung wurde abrupt unterbrochen. Das Glas verweilte an meinen Lippen, es klebte förmlich daran fest.

Ich sah Hank!

Linda folgte meinem Blick und sah sich um. »Hank, Schatz, da bist Du ja endlich.« Sie sprang auf und lief ihm direkt in die Arme.

»Jeff, ich glaube es nicht. Du hier?!« Er ließ Linda stehen und kam mit großen Schritten auf mich zu. Das Staunen in seinem Gesicht wollte nicht enden. Um mich nicht zu verschlucken, lief das im Mund verbliebene Wasser wieder ins Glas zurück. Cerris und Linda sahen ratlos einander an. Dann erneut zu Hank, gleich darauf zu mir.

»Jeff, ich glaube es nicht.« Er blieb vor mir stehen. »Das wir uns so schnell wieder sehen!?«

»Ihr kennt Euch!?« Cerris beugte sich vor und schüttelte ihre lockigen Haare.

Linda setzte sich, das heißt sie ließ sich fallen, sodass die Liege sich kurz verformte.

»Jeff war gestern bei mir. Er wollte mir sein Auto verkaufen.«

Hank setzte sich zu uns. Er bekam ein mit Wasser gefülltes Glas und nahm einen großen Schluck. Ich blieb wortlos. Es hatte mir wieder einmal die Sprache verschlagen.

»Versteht ihr! Jeff rollte gestern bei mir auf das Gelände, mit einem bildhübschen Mercedes Roadster. Traum-Auto!« Er zuckte mit den Schultern und sah mich an. »Leider hat es einen kleinen Schönheitsfehler.« Das Wort „kleinen“ streckte er und seine Stimme sprang eine Oktave höher. »Erzähl Du weiter, es ist Deine Geschichte.«

Ich war noch immer wie erschlagen von der Überraschung, dass Hank der Autohändler, auch Hank der Surfer war.

Langsam, wie eine Lokomotive, der beim Anrollen die Räder durchdrehten, sammelte ich meine Worte.

»Also.« Ich suchte einen Anfang. »Das ist wirklich unglaublich!« Die durchdrehenden Räder fassten langsam und der Zug kam ins Rollen. Ich starrte vor mich in den Sand. »Ich habe aus Deutschland einen Mercedes Roadster mitgebracht. Das Auto habe ich extra für diese Reise gekauft, um es hier zu verkaufen. Hank war der Erste, der den Mercedes unter die Lupe nahm. Mit dem Ergebnis, nun ja, das Fahrzeug hatte mal einen Unfall - und das ist - nicht so gut. In Deutschland ist mir das nicht aufgefallen. Ich habe den Wagen von einem Bekannten gekauft und nicht damit gerechnet, dass der mir einen Unfallwagen unterjubelt. Wäre ich etwas aufmerksamer gewesen, wäre die Situation jetzt eine andere. Ich war aber so mit den Vorbereitungen für die Reise beschäftigt, dass es mir nicht in den Sinn kam, man könnte mich betrügen.«

Ich sah in lange Gesichter. »Es ist zwar sehr ärgerlich, aber ich werde es überleben«, versicherte ich.

»Schon seehr ärgerlich.« Hank nahm erneut einen Schluck Wasser.

»Ich habe Dein Auto gar nicht gesehen.«

»Er steht in der Hotelgarage. Der Weg hierher ist schnell gelaufen.

Ich wohne in einem Hotel, gleich um die Ecke.« In betretenes Schweigen hinein versuchte ich eine Erklärung. »Ich habe eine Anzeige aufgegeben. Mal sehen, was daraus wird. Wenn ich ihn nicht verkaufe, wird er mich weiter begleiten. Ich habe Zeit. Erst einmal möchte ich das schöne Florida genießen und den wunderschönen Strand. Vor allen Dingen Deine Surfbretter nutzen, Hank.« Ich spielte den Unbekümmerten.

»Jeff surft wie ein Weltmeister«, sagte Cerris schwärmerisch. »Wir haben ihn auf dem Wasser beobachtet. Das wird Dir gefallen.«

Seine Augen leuchteten plötzlich kurz auf. »Gute Idee. Ich werde mal sehen, was der Wind so hergibt. Jeff, kommst Du mit?«

»Ich komme mit.« An Cerris und Linda gewandt, »Und ihr? Kommt ihr auch mit?«

»Wir bleiben hier.« Linda legte sich genüsslich auf ihre Liege. Auch Cerris winkte ab.

»Wir warten auf Euch.« Etwas Schöneres hätte sie nicht sagen können.

Die Bedingungen für das Windsurfen waren traumhaft in Florida, am Turtle Beach. Da war dieser vom Wind geprägte, gleichmäßige Sound, die rhythmisch gegen die Unterseite des Surfbrettes schlagenden Wellen, das ständig prall gefüllte Segel und die wie aus einem Föhn geblasene warme Luft.

Das zusammen genommen war es, was ich hier als angenehme Besonderheit des Windsurfens empfand, im Vergleich zur Ostsee, wo der meist bockig böige und kalte Wind das Verweilen auf dem Brett gelegentlich zur abstrakten Kunstform werden ließ. Wer jedoch auf den Wellen der Ostsee oder auch der Nordsee bestehen konnte, war bereit für die Meere dieser Erde.

Hank und ich preschten über die Wellenkämme und gaben alles.

Zeitweilig waren wir nur wenige Meter voneinander entfernt. Erst die schwindende Kraft bremste unseren Übermut.

Wir rutschten mit der geballten Windenergie im Segel auf den Strand. Dieser stoppte die wilde Fahrt und ließ uns vornüber in den weichen Sand sinken. Hank sprang auf und kam zu mir, die Hände in die Höhe gestreckt. Ich tat es ihm gleich und unsere Hände trafen sich aufeinander klatschend in der Luft.

»Du bist richtig gut, Jeff. Das war nicht unser letzter Ritt. Es gibt nur wenige hier, die mir Paroli bieten können. Das hätte ich nicht erwartet.« Wir atmeten tief durch.

Ich stimmte in die Belobigung ein, »Es ist wirklich toll, hier jemanden zu treffen, der ein Meister auf seinem Brett ist. Das sollten wir wirklich bald wiederholen.« Ich zog den Mastfuss aus der Halterung des Brettes. Auch Hank trennte das Segel vom Brett. Beifall aus vier Händen empfing uns.

»Wir konnten keinen Sieger erkennen«, freute sich Linda und warf Hank ein Handtuch zu.

»Es sah aus wie ein kleines Rennen und war richtig spannend Euch dabei zuzuschauen«, bestätigte Cerris.

Mit dem Lächeln einer Fee reichte sie mir ihr Handtuch. Mit dem anhaftenden Duft ihres Körpers trocknete ich mein Gesicht.

»Jeff ist ein echtes Ass.« Hank strahlte. Sein Daumen zeigte nach oben. »So Freunde, ich muss gleich noch einmal in den Autoladen.« Er ging zu dem, von mir als Schüler eingeschätzten jungen Mann. »Leo, wie lange bleibst Du noch hier?« Leo warf einen Blick auf seine Uhr, zögerte und sagte, »Ich warte, bis Du wiederkommst.«

»Okay, das ist nett.« Er schlüpfte in seine Sachen und kam noch einmal zu uns. »Wollen wir später gemeinsam eine Kleinigkeit essen?«

»Oh ja, lasst uns das machen«, stimmte ich zu.

Linda und Cerris wechselten einen kurzen, bedeutungsvollen Blick. »Super! Gerne!«

»Ich schätze mal, ihr wollt noch unter die Dusche, oder was habt ihr geplant?«

»Du hast es erraten, Hank. Du holst dann Linda ab, ihr kommt bei mir vorbei und wir fahren gemeinsam zu Jeff ins Hotel. Sagen wir gegen halb acht.«

»So machen wir das. Also bis später.« Hank pustete Linda einen Kuss zu und ging.

Cerris streifte eine Jeans über, zog sich eine weiße, mit bunten Punkten besetzte Bluse an und schaute mich mit ihren haselnussbraunen Augen an. »Bis später Jeff. Ich freue mich«, ließ sie mich mit zaghafter Stimme wissen.

»Ich freue mich auch. Bis später.« Auch ich reagierte eher schüchtern als herzlich.

Linda war in der kleinen Surfhütte verschwunden. Mit einer kurzen Jeans bekleidet und einem Hemd über dem Arm kam sie wieder zum Vorschein und winkte mir zu. »Bis nachher.«

Gemeinsam verließen sie den Strand.

»Möchtest Du noch surfen?« Leo stand neben mir.

»Nein danke, für heute reicht´s.«

»Dann hole ich mal die Surfbretter.«

»Ich helfe Dir.« Gemeinsam holten wir Segel und Bretter von dort, wo Hank und ich sie zuvor zurückgelassen hatten. Wir legten alles vor der Surfschule ab. Dann nahm auch ich meine Sachen, verabschiedete mich von Leo und begab mich auf den Weg zum Hotel.

5

Das Abendessen, die gute Nachricht
und eine Träne

Durch die geöffnete Terrassentür wehte ein warmer, seichter Wind. Die einfallende Sonne senkte sich in den Raum und der Schatten eines Palmenwedels wanderte in bedächtiger Gelassenheit, wie das Pendel einer Standuhr, über einen safranfarbenen Teppich.

Ich hatte die Dusche verlassen, stand gedankenversunken, ein Badetuch um die Hüften geschwungen, vor der Tür zur Terrasse und blickte auf die glitzernde Sarasota Bay. Der Fernseher war eingeschaltet. Über den Sender lief eine Talkshow in der Tom Petty ein Interview gab. Ich konnte hören, wie er für den kommenden Samstag ein Konzert in St. Petersburg ankündigte.

Dann spielte er mit seiner Band, life im Studio den Song „Running down a Dream.“

Es bedurfte einiger guter Nachrichten, um das getrübte Bild der Zukunft etwas aufzuhellen. Träume zu realisieren war bisher ein Bestandteil meines Lebens. Hier hatte ich das Gefühl, nicht immer und wirklich zu überschauen, was gerade geschah.

Es klopfte an der Tür. Ich fiel aus meinen Gedanken und schaute zur Uhr. Fünf nach halb acht. Ich sah an mir herunter. Erst ins Badezimmer, dann an die Tür? Es klopfte erneut, etwas energischer. Erst an die Tür! Cerris stand vor mir. Sie schaute mich an, als blicke sie auf ein abstraktes Bild.

»Komm rein. Ich brauch zwei Minuten!«, versprach ich, ließ die Tür geöffnet und verschwand im Bad. Ich hielt mein Versprechen.

Linda und Hank warteten in einer Limousine vor dem Hotel. Ich öffnete Cerris die hintere Tür und wir versanken in weiche, graue Ledersitze.

Nach einer kurzen Begrüßung sagte Hank, »Ich dachte wir fahren ins Beach Restaurant, ganz in der Nähe. Im obersten Stockwerk hat man einen grandiosen Ausblick auf Sarasota und das Meer.« Hank legte eine kleine Pause ein. »Linda und ich sind gelegentlich mal dort zum Sonnenuntergang. Dazu ein gutes Essen. Was gibt es schöneres.«

Wir fuhren über kleine, durch Brücken verbundene Inseln, auf denen dicht gedrängt unzählige Häuser standen. Das Hotel, am Strand, war nicht zu übersehen. Ein Fahrstuhl beförderte uns in das oberste Stockwerk. Hank hatte nicht zu viel versprochen. Der Ausblick war überwältigend. Wir bekamen einen Tisch in der Sunset Terrace. Cerris saß mir gegenüber. Mit feurig roten Wangen und geheimnisvoller Tiefe in den Augen sah sie mich an.

Die Freude in ihrem Gesicht über unser gemeinsames Essen wollte sie nicht verbergen. Auch ich konnte mich nicht verstecken, zeigte, dass ich ihre Nähe suchte und bemerkte, wie ich immer tiefer in den Sog ihrer leuchtenden Aura geriet. Linda und Hank blieb nichts verborgen.

»Ahm.« Linda räusperte sich. »Wir können jetzt etwas bestellen.«

Der Kellner stand am Tisch und wartete. Cerris bestellte „grilled mangrove snapper“.

Wie ich der Karte entnahm, waren das: lobster crab cace, indien river citrus jus and mango avocado salsa.

»Ich nehme das Gleiche.«

»Nicht, dass es zur Gewohnheit wird.« Cerris lachte und Linda stimmte ein. Hank hob fragend die Schultern.

»Ich habe mich schon einmal auf Cerris´ Geschmack verlassen und es war kein Fehler«, erklärte ich. »Im Turtle Restaurant. Da haben wir uns das erste Mal gesehen.« Fast hätte ich nach ihrer Hand gegriffen.

»Linda hat mir erzählt, dass Ihr Euch dort begegnet seid. Von dem Essen wusste ich natürlich nichts. Aber Cerris hat einen wirklich guten Geschmack. So gut wie Linda, als wir uns kennenlernten.«

Hank traf ein strafender Blick aus Lindas leicht zusammen gekniffenen Augen. Cerris schaute wie ahnungslos aus dem Fenster. Ich brauchte eine Weile, um zu verstehen. Wir lachten gemeinsam. Der Kellner brachte die Getränke.

»Jeff, äh, hör mal, äh«, stotterte Hank. »Die Sache mit Deinem Auto. Also, wenn Du mir einen vernünftigen Preis machst, würde ich ihn kaufen. Für mich ganz privat. Eigentlich träume ich schon länger von diesem Auto - also von so einem Mercedes. Er sieht wirklich gut aus. Wenn der Motor in Ordnung ist und er sonst keine Mängel hat? Warum nicht. Der Unfall stört mich nicht wesentlich, solange er geradeaus fährt. Wie wär´s, wenn Du mir das Auto vorbeibringst. Ich werde mal ein paar Meilen damit fahren. Was meinst Du?«

Mir blieb beinahe das Herz stehen. Das wäre die Lösung des Problems. Einen vernünftigen Preis? Da würden wir wohl zusammen finden. Dass ich Kompromisse eingehen musste, war mir vollkommen klar.

»Hank, das ist das Beste, was ich seit meiner Ankunft in Sarasota gehört habe.«

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