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Cover

Vorspann

Die Hauptpersonen des Romans

Prolog

1.

2.

3.

4.

5.

6.

7.

8.

9.

10.

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12.

13.

14.

15.

16.

Glossar

Impressum

PERRY RHODAN – die Serie

 

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Nr. 2103

 

Der Kampf des Konquestors

 

Auf einer verbotenen Welt – Trah Rogue will zurück in die Galaxis

 

von Horst Hoffmann

 

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Auf den von Menschen besiedelten Planeten der Milchstraße schreibt man das Jahr 1306 Neuer Galaktischer Zeitrechnung, dies entspricht dem Jahr 4893 alter Zeit. Eigentlich weisen alle Anzeichen auf eine friedliche Entwicklung der Erde und der gesamten Liga Freier Terraner hin.

Perry Rhodan konnte mit aktiver Hilfe der anderen »Unsterblichen« die letzten Bedrohungen beseitigen, wenngleich unter großen Opfern. Die negative Superintelligenz SEELENQUELL, ein vergleichsweise junges Geisteswesen mit erstaunlicher Macht, wurde besiegt, die unterjochten Völker der Menschheitsgalaxis bekamen ihre Freiheit zurück. Geschwunden sind jedoch nicht die Spannungen zwischen den Großmächten der Milchstraße, vor allem zwischen der Liga und dem Imperium der Arkoniden.

In dieser Situation kommt unverhoffter Besuch in die Milchstraße – durch das Sternenfenster im Raumsektor Hayok, das mit Hilfe einer unglaublichen Technik errichtet wurde und eine Verbindung zum Reich Tradom erlaubt, fast vierhundert Millionen Lichtjahre von der Menschheitsgalaxis entfernt.

Die Fremden verfügen über Waffen und Schutzschirme, die den galaktischen Schiffen überlegen sind. Und sie besitzen mit dem affenartigen Trah Rogue, der sich als Konquestor bezeichnet, einen Anführer mit ungebremstem Selbstvertrauen. Dies zeigt sich auch bei seinem härtesten Kampf – es ist DER KAMPF DES KONQUESTORS ...

Die Hauptpersonen des Romans

 

 

Trah Rogue – Der Konquestor von Tradom erkennt sein spezielles Überlebenspotenzial in sich.

Tiki – Der kleine Kettensklave wird durch den Sumpf gezogen.

Smarto Kim – Der Galactic Guardian beutet am liebsten hilflose Eingeborene aus.

Tiver und Vemberey – Zwei Akonen suchen nach einem Überlebenden.

Perry Rhodan – Der Terranische Resident setzt sich auf die Spur des Konquestors.

Prolog

 

Nach jedem menschlichen Ermessen hätte er tot sein müssen, verbrannt und verstrahlt in dem, was von seiner Yacht MARZOM noch übrig geblieben war.

Die MARZOM hatte sich von einem leistungsfähigen Raumfahrzeug in ein Konglomerat kreischender, qualmender und Strahlung emittierender Aggregate verwandelt. Nur der hochwirksame Schutzschirm seines Throns erhielt Trah Rogue am Leben.

Und Trah Rogue war einfach kein Mensch. Nach terranischer Meinung ähnelte er eher einem überdimensional großen Affenwesen von 2,10 Metern Höhe, das mit bunten Gewändern bekleidet war und auf dem Schädel eine Krone trug, die wie mit den Knochen verwachsen schien. Von der Hüfte baumelte ein ein Meter langer Gegenstand, der an einen Spazierstock erinnerte.

Der Konquestor von Tradom schwebte auf seinem fliegenden Thron durch den Kommandostand. Überall sah er die Mitglieder seiner Besatzung zusammensinken und qualvoll sterben.

Eine unfassbare Situation! Er war der Konquestor, und die Terraner hatten ihn aus der Reserve gelockt. Vor allem dieser Perry Rhodan!

Der Terranische Resident hatte ihn mit einer Holoshow provoziert. Trah Rogue erinnerte sich an jedes Bild, an jede Darstellung; die Eindrücke hatten sich ihm geradezu ins Bewusstsein gebrannt.

Er sah das Bild vor sich, es zeigte ihn selbst, Trah Rogue. Er war besiegt, Rhodan hatte ihm das gepflegte Fell vom Leib gebrannt, bis er winselnd vor ihm auf den Knien lag.

Er hatte die Schlacht verloren. Ihm drohte nun hier, fern von Tradom, ein unrühmliches Ende. Wenn die MARZOM explodierte, nützte ihm sein Schutzschirm nichts mehr. Mit diesen Gewalten wurde auch er nicht fertig.

Er war zwar der Feuerwalze der Milchstraßenbewohner in letzter Sekunde entkommen, während sein Schlachtschiff explodierte, aber rings um ihn knisterte und fauchte es, sprangen Stichflammen aus den Aggregaten und Pulten.

Die Hologramme waren nahezu komplett zusammengebrochen. Einige wenige Bildschirme flackerten noch, zeigten aber kaum etwas an. Der Konquestor flog blind. Alle seine Bemühungen, ausgefallene Instrumente zu reaktivieren, brachten nichts ein. Die MARZOM war verloren. Zwar hatte sie noch den Sprung in den Hyperraum geschafft und hielt sich auch jetzt noch in diesem Kontinuum auf, doch Trah Rogue war Realist genug, um zu wissen, dass ihn nach der Rematerialisation im Normalraum das Aus erwartete.

»Nein!«, schrie er. »Nichts bricht die Macht von Tradom!«

Aber niemand hörte ihn mehr. Er war allein.

Dennoch lebte er. Noch schützte ihn sein Schirm gegen die tödliche Hitze und Strahlung an Bord des Wracks.

Aber was nützte ihm das? Rogue vermochte keinen Einfluss mehr auf den Kurs der Yacht zu nehmen. Sie befand sich unter der Kontrolle eines automatischen Systems, das nur sporadisch funktionierte.

Die MARZOM hatte sich in eine fliegende Zeitbombe verwandelt. Mit hoher Wahrscheinlichkeit würde auch der nur an Erfolge gewöhnte Konquestor diesen unkontrollierten Flug nicht überleben, diese Flucht! Das war etwas, das Trah Rogue mit ohnmächtiger Wut erfüllte.

Neben, vor und hinter ihm glühte und funkelte es. Rogue musste die Augen zusammenkneifen. Er würgte Dunkle Gebete hervor. Dunkelrote, flackernde Glut umgab ihn. Einige der toten Besatzungsmitglieder brannten.

In seinem dichten schwarzen Fell fühlte er Tiki, seinen Reinigungssklaven, hektisch umherhuschen. Aber die sonst so penibel verfolgte Reinigung des Pelzes war in diesen Momenten das Letzte, was die Aufmerksamkeit des Konquestors gefangen hätte.

»Nein!«, kreischte das Wesen aus Tradom, das über eine Entfernung von fast vierhundert Millionen Lichtjahren durch das Sternenfenster von Hayok in die Milchstraße gekommen war.

Trah Rogue blickte auf die wenigen Bildschirme, die noch nicht explodiert waren und ab und zu Daten lieferten. Und dann, Rogue hatte sich schon mit dem Gedanken vertraut gemacht, im Hyperraum zu stranden, veränderten sich schlagartig die wenigen vertrauten Bilder.

Der Konquestor begriff sofort.

Sein Schiff war unvermittelt in den Normalraum zurückgefallen. Ein Blick auf seinen Zeitmesser und das Wissen um die wahrscheinliche Geschwindigkeit der MARZOM ließen ihn ahnen, dass er nicht mehr als maximal tausend Lichtjahre von Terra zurückgelegt haben konnte. In welcher Richtung allerdings Terra oder das Sternenfenster liegen konnten, darüber gewährten die sporadischen Anzeigen keinen Aufschluss.

Was sie ihm verrieten, war mehr, als er noch vor Minuten hatte erwarten können. In der Glut des Kommandostandes las er auf flackernden Bildschirmen Daten ab, die ihm sagten, dass er nicht weit von dem einzigen Planeten einer kleinen roten Sonne entfernt »herausgekommen« war. Seine Yacht trieb genau auf den Planeten zu.

Trah Rogue verschwendete keine Zeit damit, auszurechnen, wie groß oder klein die Wahrscheinlichkeit war, dass er in unmittelbarer Nähe einer vielleicht rettenden Welt aus dem Hyperraum gekommen war und nicht Lichtjahre entfernt im Leerraum zwischen den Sonnen dieser Galaxis. Er legte die rechte Hand auf die Stirn: sein Dank an das Universum. Aber hatte er wirklich Grund dazu?

Das kleine Schiff, 110 Meter lang und 66 Meter breit, trieb direkt auf den Planeten zu, weiterhin ohne eine Chance für Rogue, seinen Kurs zu beeinflussen.

Immer wieder setzten sekundenweise die Triebwerke ein. Es sah ganz so aus, als wolle das praktisch zerstörte automatische System eine Notlandung versuchen.

Aber was immer der Konquestor auch versuchte, das System ließ sich weder steuern noch abschalten. Der Absturz der Yacht stand offenbar unmittelbar bevor.

Trah Rogue kam zur Ruhe. Er zwang sich dazu. Er schwebte mit seinem Thron und in seinen Schutzschirm gehüllt durch die brennende Zentrale, hinweg über die Leichen seiner Besatzung. Noch schützte ihn sein Schirm. Noch zeigte er keine Ausfälle oder Überlastungsanzeigen. Was Trah Rogue jetzt tun musste, war, die Nerven zu behalten. Vielleicht geschah ja das Wunder und er überlebte den unvermeidlichen Aufprall. Vielleicht feuerten die Bremsdüsen noch einmal ...

Noch war er nicht tot, und solange er lebte, konnte er keine Panik brauchen – alles außer ihr. In ihm war plötzlich die Erinnerung an zahllose bestandene Kämpfe. Das war gewesen, bevor er zum gemächlichen »Thronhocker« geworden war, was ihm alle Bewegungen abnahm.

Trah Rogue bereitete sich auf den Kampf vor – vielleicht auf den letzten seines Lebens.

1.

Perry Rhodan

27. Oktober 1311 NGZ

 

Perry Rhodan hatte ein gutes Gefühl: Seine neuen Gäste würden zu guten Freunden werden. Der Terraner hatte tausendfach Erstkontakt zu Außerirdischen gehabt, hatte tausendmal mit neuen Völkern das Gespräch gesucht. Er war sicher: Die Jankaron gehörten zu den jungen, aufmüpfigen Völkern, und ihr Kommandant war der Erlebnishungrigste der kleinen Gruppe.

Zusammen mit Ascari da Vivo, Bré Tsinga und Reginald Bull saß der Terraner in einem Besprechungsraum der LEIF ERIKSSON dem Kommandanten des vor einer halben Stunde an Bord genommenen Raumers gegenüber. Und dieser Kommandant war Roxo Quatron aus dem aufstrebenden Volk der Jankaron. Seine Heimat war der Kugelsternhaufen Virginox, der wiederum rund 30.000 Lichtjahre »außerhalb« der Riesengalaxis Tradom lag.

Die Terraner hatten Quatron und seine Begleiter in buchstäblich letzter Minute vor dem Vernichtungsfeuer der sieben Katamar-Schlachtschiffe gerettet, die ihnen durch das Hayok-Sternenfenster gefolgt waren. Und dann hatte die LEIF ERIKSSON den so genannten CoJito-Planetenjäger mitsamt seiner Besatzung eingeschleust.

Jankaron besaßen einen humanoiden Körperbau und einen Schädel, der dem eines Raubvogels glich. Aus tiefschwarzen Augen blickte Roxo Quatron auf seine Gesprächspartner, als beobachte er aus großer Höhe eine Beute. Rhodan wusste, dass dieses Bild von Klischees bestimmt wurde, aber es passte zu dem vorhandenen Eindruck.

»Roxo Quatron«, sagte Rhodan, nachdem der Fremde den ersten Teil seines Berichts beendet hatte, »wir möchten mehr wissen. Du hast die Alten erwähnt, die Eltanen. Du hast gesagt, dass ihr ohne euer Zutun mit ihnen zusammengetroffen seid. Wie kam es dazu?«

Die Translatoren übersetzten die Sprache des Jankaron, das in Tradom und seinem Umfeld gebräuchliche Anguela-Idiom, ins Interkosmo und umgekehrt.

Quatron kniff seine Raubvogelaugen zusammen, was ihm ein bedrohliches Aussehen verlieh. Seine Worte hingegen klangen offen und freundlich.

»Weiß ich nicht, Rhodan«, antwortete er. »Sie holten uns aus dem Transitionsflug durch den Hyperraum zu sich. Bitte frag nicht, wie das möglich war. Offenbar hatten sie die Mittel dazu. Sie verfügen über eine der unseren weit überlegene Technik, aber sie sind alt geworden und kraftlos.«

»Und deshalb holten sie sich euch«, warf Bull ein, »als Vertreter eines jungen, aufstrebenden und wagemutigen Volkes. Sie müssen euch lange beobachtet haben.«

Ascari da Vivo beugte sich nach vorne. Die hoch gewachsene, junge und schöne Arkonidin war sich ihrer Ausstrahlung vor allem auf Männer voll und ganz bewusst. Bei den Jankaron wirkte das offensichtlich nicht, Quatron schaute sie an, reagierte aber nicht auf ihre offenkundigen Reize.

»Ihr gefallt mir«, sagte die Admiralin. »Ihr gefallt mir sogar sehr.«

Roxo Quatron warf ihr einen irritierten Blick zu, sagte aber nichts. Dann wandte er sich wieder an Rhodan.

»Scheint so. Auf jeden Fall trauten sie uns zu, was sie nicht mehr können, nämlich die Absperrlinie der gut zwanzigtausend Schlachtschiffe um das Sternenfenster zu durchbrechen.«

»Mit dem Ziel, Kontakt mit uns Milchstraßenvölkern aufzunehmen und uns zu warnen«, wiederholte Rhodan das schon vorher Gehörte.

»Mit dem Ziel, eine Art Allianz zwischen den Milchstraßenvölkern und den Eltanen zustande zu bringen«, konkretisierte der Jankaron.

»Und wie soll diese Allianz aussehen?«, wollte Bull wissen.

»Davon haben die Eltanen wohl keine konkrete Vorstellung. Ich befürchte bei aller Hochachtung, dass so etwas wie eine konkrete Vorstellung überhaupt nicht existiert. So etwas wie strategisches Denken traue ich den Alten nicht zu. Das letzte ihnen verbliebene Raumschiff, das zum Durchbrechen der feindlichen Linien geeignet war, haben sie mir und meiner Crew anvertraut. Darüber hinaus scheinen sie militärisch machtlos zu sein.«

»Das vermutest du«, sagte Rhodan.

»Vermute das.« Roxo keckerte. »Die Eltanen haben mir wohl aus Sicherheitsgründen nicht mehr verraten. Ich weiß es also nicht sicher, aber alle Wahrscheinlichkeit spricht doch dafür.«

»Und was soll dann ein Pakt mit ihnen?«, fragte Ascari da Vivo. »Wenn sie so ohnmächtig sind, sind sie für uns keine Hilfe.«

»Du darfst nicht nur militärisch denken«, kritisierte Rhodan, um sich gleich darauf wieder dem Jankaron-Kommandanten zuzuwenden. »Roxo Quatron, hast du eine Vorstellung davon, warum die Eltanen diese Allianz wollen?«

»Die Eltanen befürchten, dass die Macht des Reiches Tradom ins Unermessliche wachsen wird, wenn es ihm auch noch gelingt, sich die Milchstraße mit ihrem großen Potential einzuverleiben. Das Reich wäre dann über Jahrtausende hinweg nicht mehr angreifbar, und das ist nicht im Sinne der Eltanen.«

Quatron legte eine kurze Pause ein. Niemand unterbrach ihn.

Dann fuhr der Jankaron fort: »Was ich konkret bieten kann, ist ein Treffpunkt auf der anderen Seite des Sternenfensters. Dort können die Völker der Milchstraße mit dem Raumschiff der Alten Kontakt aufnehmen.«

 

*

 

Roxo Quatron war zu seinen Begleitern zurückgekehrt. Man hatte ihnen an Bord der LEIF ERIKSSON Quartiere zugeteilt. Ascari da Vivo hatte sich per Transmitter in ihr Flaggschiff, die KARRIBO, zurückstrahlen lassen. Perry Rhodan, Reginald Bull und Bré Tsinga waren unter sich.

»Die Eltanen verfolgen durchaus eigene Interessen«, sagte Rhodan. »Immerhin haben sie das Sternenfenster nach der gelungenen Flucht der vier Jankaron so umgepolt, dass ein Transit nur von hier nach Tradom möglich ist.«

»Hältst du es wirklich für eine gute Idee, hinüberzufliegen? Momentan noch könnten wir das Fenster passieren – doch wer weiß, wie lange noch? Und dann hätten wir es mit Zigtausenden von Katamar-Schiffen zu tun und die könnten selbst von einer Riesenflotte nicht besiegt werden.«

»Denkbar wäre auch«, sagte Bré Tsinga, »dass die Wissenschaftler des Reichs das Fenster ganz einfach abschalten können, oder nicht?«

»Wir wissen nichts über die Möglichkeiten des Reiches«, sagte Bull.

»Allein deshalb wäre es wichtig, auf die andere Seite zu gelangen«, meinte Rhodan. »Nur dort können wir uns die Informationen besorgen, die wir brauchen.« Er wandte sich an die Kosmopsychologin. »Welchen Eindruck hast du von Quatron?«

Bré Tsinga lächelte. »Den besten. Er ist ehrlich zu uns, da bin ich mir sicher. Seine Geschichte stimmt. Es ist nicht Quatron, wegen dem ich mir Sorgen mache.«

»Sondern?«, fragte Rhodan, ohne eine Miene zu verziehen.

»Du, Perry. Du hast noch mit keinem Wort die sieben Katamar-Schlachtschiffe erwähnt, die mit dem Planetenjäger durch das Hayok-Sternenfenster gekommen sind. Du hast nichts von Trah Rogue gesagt, der mit seiner Yacht entkommen ist. Könnte es sein, dass du es verdrängst? Es von dir wegschiebst, weil die Vorstellung, was diese sieben Giganten mit ihrer Feuerkraft in der Galaxis anrichten könnten, zu schrecklich ist?«

Rhodan presste die Lippen zusammen und schüttelte den Kopf.

»Nein, Bré«, sagte er dann. »Ich kenne den Ernst der Situation. Sämtliche zur Verfügung stehenden Orterstationen, Raumschiffe und Stützpunkte aller Art sind angehalten, gezielt nach den sieben Katamaren Ausschau zu halten. Dasselbe gilt für die Arkoniden und für sämtliche Verbündeten unserer beiden Machtblöcke. Aber bisher scheinen die Katamare wie vom Hyperraum verschlungen zu sein. Glaubst du, ich wüsste nicht, was sieben Schiffe dieser Klasse in der Milchstraße anrichten könnten? Mir wird schwindlig bei dem Gedanken! Solange sie nicht aufgespürt und irgendwie neutralisiert werden können, stellen sie eine potenzielle Gefährdung für praktisch jedes Sonnensystem dar. Ich habe keine solche Frage an Roxo Quatron gestellt, weil er sie mit Sicherheit nicht hätte beantworten können. Er und seine drei Freunde haben keine Vorstellung von der Macht des Reiches.«

»Okay, Perry«, sagte Tsinga. »Aber was ist mit dem Konquestor? Wir wissen nicht, ob die MARZOM wrack geschossen worden ist oder wo er sich aufhält.«

»Immerhin konnte sie noch in den Hyperraum entkommen«, meinte Reginald Bull. Er schnitt eine Grimasse.

»Mir bereitet der Konquestor mehr Sorge als die Schiffe«, gab Rhodan zu, »denn er ist zweifelsohne ein hochintelligenter Charakter, der zu unvorhergesehenen Aktionen fähig ist. Solange sein Verbleib nicht geklärt ist, wird es für die Milchstraße keine Ruhe geben.«

»Das wissen wir doch, Perry. Ich sage es noch mal: Wir werden ihn finden, wenn er noch lebt. Wo bleibt dein Optimismus?«

»Optimismus?«, fragte Rhodan ärgerlich. »Woher sollte ich Optimismus nehmen, bei allem, was schon ein Riesenkatamar an Opfern gekostet hat? Millionen von Raumfahrern sind durch die neue Bedrohung gestorben und es werden noch mehr werden. Eine Bedrohung in einer Reihe von vielen in den letzten Jahren. Zuerst Goedda, dann Dscherro und die Kosmischen Fabriken, schließlich das Kristallimperium und SEELENQUELL. Verdammt!« Er schlug mit der Faust auf die Tischplatte. »Wann wird die Menschheit endlich wieder in Frieden leben können?«

»Das war ein Gefühlsausbruch, Perry«, stellte Bré Tsinga nüchtern fest. Um Rhodans Mundwinkel zuckte es. »Den hast du dir doch gewünscht, oder? Ich bitte dich, die vier Jankaron weiter zu beobachten, Bré. Mehr kannst du jetzt auch nicht für uns tun.«