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Bärenreiter BasiswissenHerausgegeben vonSilke LeopoldundJutta Schmoll-Barthel
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omas SchippergesMusik und Bibel111 Figuren und Motive, Themen und TexteBand 2: Neues TestamentBärenreiter Kassel Basel London New York Praha
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Gefördert durch die Landgraf-Moritz-Stiftung, KasselBibliograsche Information der Deutschen NationalbibliothekDie Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliograe; detaillierte bibliograsche Daten sind im Internet über www.dnb.deabrufbar.eBook-Version 2014© 2009 Bärenreiter-Verlag Karl Vötterle GmbH & Co. KG, KasselUmschlaggestaltung:+  Abbildungen: Bärenreiter-Bildarchiv;Bildarchiv Thomas SchippergesLektorat: Jutta Schmoll-BarthelKorrektur: Caren BenischekNotensatz: Joachim Linckelmann, MerzhausenInnengestaltung und Satz: Dorothea Willerding978-3-7618-7006-8106-03www.baerenreiter.comeBook-Produktion: rombach digitale manufaktur, FreiburgFür InesDie Bände dieser Reihe: Grundwortschatz Musik · 55 Begriffe, die man kennen solltevon Marie-Agnes DittrichMusikalische Meilensteine · 111 Werke, die man kennen sollte2 Bände · vonSilke Leopold, Dorothea Redepenning und Joachim SteinheuerMusik und Bibel · 111 Figuren und Motive, Themen und Texte Band 1: Altes Testament· Band 2: Neues Testament· von omas SchippergesMusikalische Formen · 20 Möglichkeiten, die man kennen solltevon Marie-Agnes DittrichKlaviermusik · 55 Begriffe, die man kennen solltevon Annegret Huber
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In dem Meer der Informationen, die das Internet,die Enzy-klopädien, die wissenschaliche Spezialliteratur bereitstellen, fehlt vorallem eines: Orientierung. Woanfangen,woraufaufbauen? Welche Begrie muss ich kennen, um zu nden, wonach ich suche? Welche historischen und kulturellen Grund-lagen helfen mir, das schier unendliche Universum der Musik besser zu verstehen? Was muss ich wissen und kennen,um zu neuen, unbekannten Ufern aufbrechen zu können?Bärenreiter Basiswissengibt auf diese Fragen Antworten.Die Bände sind Navigationsinstrumente: Sie helfen, sich in der Flut der verfügbaren Materialien zurechtzunden und Pöcke einzuschlagen,auf denen später Wissensgebäude errichtet werden können. Sie vermitteln Grundlagenwissen und geben Tipps für die Erweiterungdes Bildungshorizonts. Komplexes Wissen wird knapp, aber fundiert zusammengefasst.Die Bände sind für Musikinteressierte jeden Alters geschrie-ben, vor allem aber für Schüler und Studierende, die trotz verkürzter Ausbildungszeiten solidesBasiswissen erwerben wollen. Sie erleichterndas Hören, Lesen, Studieren und Ver-stehen von Musik.Die eBook-Versionbietet neben denüblichen Verlinkungenvon Inhaltsverzeichnis und Querverweisen auch Verweise auf Band 1 von »Musikund Bibel«; sie sind unter Angabe der Seitenzahl mit gekennzeichnet.Bärenreiter BasiswissenEin Navigator durch die Wissenslandschaft
InhaltBand 1Einleitung 10Einführung in das Alte Testament 121 »Im Anfang …« 142 Schöpfung 163 Haydn: »Die Schöpfung« 184 Adam und Eva 205 Engel und Erzengel 226 Kain und Abel 247 Jubal – Erfinder der Musik 268 Noah und die Sintflut 289 Der Turmbau zu Babel 3010 Abraham 3211 Isaak 3412 Jakob 3613 Josef und seine Brüder 3814 Moses I: Der Auszug aus Ägypten 4015 Moses II: Die Israeliten in der Wüste 4216 Mirjam 4417 Die Zehn Gebote 4618 Schönberg: »Moses und Aron« 4819 Josua und die »Posaunen vor Jericho« 5020 Debora, Jaël und Barak 5221 Jephta und seine Tochter 5422 Samson und Dalilah 5623 Naemi, Ruth und Boas 5824 Hanna 6025 Samuel und seine Propheten 6226 Saul 6427 Saul und David 6628 David gegen Goliath 6829 David, der Held 7030 David, der König 7231 David, Bathseba und Absalom 7432 Salomo 7633 Die Königin von Saba 78
34 Mendelssohn: »Elias« 8035 Weitere Könige 8236 Tobias 8437 Judith und Holofernes 8638 Esther 8839 Judas Makkabäus 9040 Hiob 9241 Kohelet /Prediger / Ekklesiastes 9442 Psalmen Davids 9643 »An den Wassern zu Babel …« (Psalm 137) 9844 Lobgesang (Psalm 150) 10045 Das Hohelied der Liebe 10246 Jesaja 10447 Sanctus 10648 Jeremia 10849 Klagelieder des Jeremia 11050 Ezechiel (Hesekiel) 11251 Daniel 11452 Belsazar 11653 Stockhausen: »Gesang der Jünglinge« 11854 »Susanna im Bade« 12055 Amos 12256 Jonas 124Übersicht über die biblischen Bücher 126Band 2Einführung in das Neue Testament 15657 Christus 16058 Händel: »Der Messias« 16259 Der Evangelist Matthäus 16460 Der Evangelist Markus 16661 Der Evangelist Lukas 16862 Der Evangelist Johannes 17063 Maria 17264 Josef 17465 Ave Maria 176
66 Magnicat 17867 Benedictus 18068 Weihnachten 18269 »Vom Himmel hoc18470 Gloria 18671 Nunc dimittis 18872 Die Heiligen Drei Könige 19073 Herodes und der Kindermord zu Bethlehem 19274 Der junge Jesus im Tempel 19475 Johannes der Täufer 19676 Salome 19877 Judas 20078 Die Seligpreisungen der Bergpredigt 20279 Vaterunser 20480 Die Hochzeit zu Kana 20681 Wunder und Heilungen 20882 Gleichnisse 21083 Lazarus 21284 Maria Magdalena 21485 Petrus 21686 »Tu es Petrus« 21887 Jesus und Nikodemus 22088 Einzug in Jerusalem mit Benedictus und Hosanna 22289 Passionsereignisse 22490 Passion als Gattung 22691 Passionsmodelle 22892 Motettische Passion 23093 Musik zur Passion – nach Bach 23294 Die Tnen des Petrus 23495 Antijudaismus und »Judenturbae« 23696 Die Sieben Worte Jesu am Kreuz 23897 Haydn: »Die sieben letzten Worte« 24098 Stabat Mater 24299 Ostern 244100 Auferstehungsmusiken 246101 Apostelgeschichte 248102 Himmelfahrt 250103 Pfingsten 252104 Paulus254105 Paulus und die Kirchenmusik 256
106 Die Frau in Gemeinde und Gottesdienst 258107 Musik in der Apokalypse 260108 Musik zur Apokalypse 262109 Der Erzengel Michael 264110 Gerichtsposaune und Dies irae 266111 Selig sind die Toten 268Übersicht über die biblischen Bücher 270Lese- und Hörempfehlungen 271Personen- und Werkregister 281Über den Autor 289
156Einführung in das Neue TestamentHeilige Schriftenhaben in den Religionen der Welt ganz unterschiedliche Funktionen. Sie archivieren die kollektive Erinnerung,ordnen Mythen und Geschichten, xieren Werte und Normen, bilden Identität. Heilige Schrien unterscheiden zwischen wahr und falsch, gut und böse. Dadurch entzweien sie auch.Die drei Abrahamitischen Religionen Judentum, Christentum und Islam – dies hatLessing im Geiste des Huma-nismus in der Ring-Parabel seines Nathan der Weise versinn-bildlicht– sind verbunden etwa durch denMonotheismus und einen persönlichen Gottesbezug oder über Grundmotive aus Ethik,Glaubensleben und religiösem Alltag. Anderestrennt.Durch die Heilige Schri des Alten Testamentsstehen Juden-tum und Christentum eng beieinander.Beim Neuen Testa-ment hörthier die Übereinstimmung auf. Das liegt nicht zuletzt daran, dass sich das Neue Testament nicht nur als Ergänzung des Alten versteht. Es will als Erfüllung undAb-grenzung gelesen werden.Kern der Abgrenzung ist die Person Jesu.Wer war Jesus? Er stammte aus Galiläa, ließ sichvon Johannes am Jordan taufen und rief die Menschen, überzeugt von nahem Welt-ende und Gottesgericht, zu Bekehrung und Umkehr auf.Die Seligpreisungen der Bergpredigt (Mt5,3–12; vgl.Lk 6,21–25) sind angelehntan alttestamentliche Weisheit (Ps1,1)und ste-hen im Zentrum einer Botscha der Mitmenschlichkeit und ausgleichenden Gerechtigkeit Gottes. Der Evangelist Lukas lässt das öentliche Wirken Jesu im Jahr 28 oder 29 n. Chr.beginnen: »Es war im fünfzehnten Jahr der Regierung des Kaisers Tiberius, Pontius Pilatus war Statthalter von Judäa, Herodes Tetrarch von Galiläa […]; Hohepriester waren Han-nas und Kajaphas« (Lk3,1 f.). Sein Wirken währte nicht län-ger als drei oder vier Jahre. Von den Römern hingerichtet,starb Jesus am Kreuz.»Wohl dem, der nicht dem Rat der Frevler folgt, / nicht auf dem Weg der Sünder geht, / nicht im Kreis der Spötter sitzt, sondern Freude hat an der Weisung des Herrn, / über seine Weisung nachsinnt bei Tag und bei Nacht« (Ps 1,1 f.).
157Jesus war Jude.Dementsprechend erkennt das Judentum Jesus als Lehrer undRabbian. Soredeten ihn seine Jünger an (Mk 9,38 oder 11,21). Einen Propheten sieht in ihm,dem Sohn der Maria,auch der Islam (arab. Isa ibn Maryam). Wenn Jesus aber Sohn Gottes ist und der dem Volk Israel verheißene Christus oder Messias(hebr., der Gesalbte; griech.Christos), dann ist die Weltgeschichte in ein grundsätzlich neues Stadium getreten.Mit Jesus als Christus beginnt der Zustand der Erfüllung, das »Reich Gottes«(Lk 11,20 und öer). Das ist die christliche Botschaft.Der Gekreuzigtemag in seinem Wirken als Mensch gescheitert sein. Mit seinem Tod und sei-ner Auferstehung, so schreibt es der Apostel Paulus an die Korinther, hat der »Herr der Herrlichkeit« endgültig über alle »Machthaber« gesiegt (1 Kor 2,8).Die neue religiöse Bewegungwurde durch die Jünger Jesu wei-tergetragen, geleitet von den zwölf Aposteln, die er selbst aus-gewählt hatte. Unter ihnenragen auch musikgeschichtlich zwei Namen hervor. Johanneswar zwar, so will es das Johannes-evangelium selbst,der »Jünger,den Jesus liebte« (Joh 21,20). Die Figur blieb aber immer ein wenig von mystischem Dunkel umrankt. Petrushingegen istder irdische Fels (lat.petrus), der als erster Leiter der Gemeinde in Jerusalem und über seine Missionsreisen das Christentum als Kirche begründete. Petrus gegenüber stehtPaulus. Er war keiner der Zwölf, son-dern stand ursprünglich auf der Seite der Christenverfolger.Seine Bekehrung auf dem Weg nach Damaskus – das sprich-wörtlich gewordene »Damaskus-Erlebnis« – machte ihn nun zum nicht weniger kompromisslosen Mahner und Prediger für das Christentum.Nach ausgedehnten Reisen in Syrien und Kleinasien, Makedonien und Griechenland starb Paulus in Rom als Märtyrer.Das Neue Testament enthältsiebenundzwanzig Schrien. Ihre Entstehung beginntrund zwanzig Jahre nach Jesu Tod und ist gegen Ende des 2. Jh.s n. Chr. weitgehend abgeschlossen. Die vier Evangeliensind persönliche Berichte des Matthäus,Die Kreuzigung war im römischen Herrschaftsgebiet jener Zeit eine verbreitete Strafe für schwereVerbrechen.
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158Markus,Lukas und Johannes über das Leben Jesu,sein Wir-ken und seine Worte. Vonder frühen christlichen Gemein-scha und der Ausbreitung der Botscha im Mittelmeerraum berichtet die Apostelgeschichte. Fragen desGlaubens in Lehre und Lebensführungbehandeln die Apostelbriefe. Die anfänglicheErwartung der raschen Rückkehr Jesu und des Endes der Geschichte weicht in diesen beiden Textgattungen spürbar dem Bedürfnis nachInstitutionalisierung und Verbrei-tung seiner Verkündigung. Die Apokalypse(Oenbarung des Johannes)schließlich maltin eindringlichen Bildern die Ereignisse um Gottes Gericht am Weltende.Besonders für die Evangelien stellte sich früh die Frage nach den Textquellen. Die Evangelisten Matthäus, Lukas und Markus stimmen in weiten Teilen ihrer Berichte in Inhaltund Sprache überein. Es sind die sogenannten Synoptiker(griech.synopsis, zusammenschauen). In einigen Textteilen aber weichen die Überlieferungen voneinander ab. Seit dem 19. Jh. hat dieBibelwissenscha aus literarkritischen Analysen die heute all-gemein verbreitete Zweiquellentheorieentwickelt.Danach grien Matthäusund Lukas auf zwei gemeinsame Quellen zurück:das ältereMarkusevangelium und eine nichtweiter bekannteLogienquelle Q, die vor allem wörtliche Reden ent-halten haben soll (griech. logion, Ausspruch). Daneben habe beiden Evangelisten ein jeweils eigenes Sondergut zur Ver-fügung gestanden.QMkMt (S) Lk (S)Mt LkNatürlich gab und gibtes zahlreicheweitere literarische Zeug-nisse aus den frühchristlichen Gemeinden, weitere Evange-lien (darunter das koptische omasevangelium), Briefe und Apokalypsen.Sie wurden aus historischen und theologischen Gründen jedoch nicht in den Kanonaufgenommen und bil-Kanon (griech., Maßstab, Ordnung) benennt in Religionen die Zusammenstellung Normen setzender Schriften mit allgemeinverbindlicher Gültigkeit.»Die ›Logienquelle‹ ist ein Lieblingskind der Wissenschaft, das seine von der kirchlichen Tradition verschwiegene Exis tenz allein ihrem Scharfsinn verdankt« (Theißen 32006, S. 21).In der Messe nden sich zwei Schriftlesungen, die schlichte Epistel aus dem Alten Testament oder den Apostelbriefen (griech. epistolē, lat. epistula, Brief) sowie das feierlich vorgetragene Evangelium.
159den die Apokryphen(griech.apókryphos, verborgen) des Neuen Testaments. Mehr als fünftausend Handschriften bzw. Handschriftenfrag mente des Neuen Testamentssind erhalten.Natürlich gibt es textliche Varianten, doch auch erstaunliche Ähnlichkeiten in Inhalt und Ausdruck.Das Neue Testament ist in griechischer Sprachegeschrieben. Bis ins 3.Jh. entstan-den Übersetzungen ins Syrische, Altlateinische und Koptische und späterzahlreiche weitere.382 beauftragte der Papst den Hl. Hiero nymusmit einer lateinischen Bibelübersetzung: der Vulgata(lat., allgemein Verbreitete).Zahlreich sind die Figuren und Themenin den Evangelien, Erzählungen, Episteln und Endzeitvisionen, vielfältig auch die Textgattungen, darunterwörtliche Reden und Geschichten von Wundern oder Heilungen undGleichnisse,Parabeln, Ge-bete, Sprüche,Listen oder Bekenntnisformeln. Und wieder begegnet,wie schon im Alten Testament,auch Musik inder Bibel. Darunter nden sich die Lobgesänge aus der Kindheits-geschichte Jesu im Lukasevangelium,das Magnicat, Bene-dictus und Nuncdimittis,das Gloria als irdisch hörbare Musik der Engel und schließlich das Hosanna der Jünger beim Ein-zug in Jerusalem. Musik und Tanz begegnen im konkreten Lebensvollzug, freilich auch im Kontext von sinnlichem und sündigem Geschehen. Die Tochter der Herodias,die sich den Kopf Johannes des Täufers ertanzt, ist hierfür das Paradigma.In der Bibel ist sie namenlos, später heißt sie Salome. Eine am-bivalente Haltung zur Wertung von Musik deutet sich auch in den Briefen des Paulusan. Überwältigend in jeder Beziehung schließlich erscheint das Klanggeschehen der Apokalypse.Zu allen Zeiten erönete auch das Neue Testament den Kompo-nisten sein unendlich weites Panorama zwischen freudiger Lust und frommer Zerknirschung. Und,wie die Musikgeschichte noch des 21. Jh.s zeigt:Die Möglichkeiten für Textvertonun gen und Motivverarbeitungen sind nochlange nicht erschöpft. Die Bibel erschließt sich den Menschen auch musikalisch immer neu.Als Kopten (vgl. griech. aigyptioi, Ägypter) wurden die Bewohner Alexandriens und des heutigen Ägypten bezeichnet, nach der Islamisierung der Region die ägyptischen Christen.
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160ChristusLeben und Tod, Werke und Worte Jesu sind Inhalt des Neuen Testaments. Unter dem Anspruch, dass Jesus derim Alten Tes- tament verheißene Messias ist,gestaltete die Bibel sein Bild als Christus(griech., der Gesalbte). Die christlicheKirchen-musik allerZeiten und Konfessionen kreist um diese zentrale Figur.Immer wieder haben einzelne es unternommen, inTonwerkenein Bild der Person Jesu Christi zu entwerfen. Das Paradigma ist und bleibtdabei Händels Messias(1741). Carl Loewe komponierte 1825–1836 einen Zyklus vonKanta-ten Die Festzeiten über das Leben Jesu für die evangelischen Kirchenfeste.Das 19.Jh. war das Zeitalter der Trilogien und Tetralogien – nicht erstseit Wagners Ring des Nibelungen (ab 1851). Und gewiss schwerer noch als der Siegfried-Mythos lässt sich das vollständigePanorama von Kindheit, Wirken, Tod und Auf- erstehung Jesu ohne schmerzhae Striche in ein einzelnes, noch so großdimensioniertes Opus fassen. Friedrich Schneider legte seinen Christus(1829–1838)denn auch gleich vierteilig an: Christus das Kind, Christus der Meister,Christus der Erlöser und Christus der Verherrlichte (dieser letzte Teil der Tetralogie blieb unausgeführt). Schneiders Ruhm bei den Zeitgenossen war später nur noch schwer nachvollziehbar. Seine Chöre gal-ten als »grotesk aufgebauscht« (Schering 1911, S. 402), die Arien als sentimental,und schon Wagner spottete über die Steifheit der unzähligen Fugen des alten Dessauers. Gerühmt und in einem Atem genanntmit Meyerbeer oderWeber wurde hin-gegen Schneiders Instrumentationskunst.Mendelssohnplante eine Oratorien-Trilogie, in der nach dem Elias des Alten Testaments und vor dem Paulusder frühchristlichen Apostelgeschichte das Leben Jesu im Zen-trum stehen sollte.Womöglich reektierte Mendelssohn hier auch seine eigene Stellung zwischen dem jüdischen Erbe der Schneider wirkte als Thomasorganist in Leipzig und Hofkapellmeister in Dessau. Sein Weltgericht über strahlte um 1820 bis 1840 an Aufführungszahlen alle Oratorien der Zeit.Mendelssohns Großvater Moses Mendelssohn (gest. 1786), der Philosoph der jüdischen Aufklärung, diente Gotthold Ephraim Lessing als Vorbild seines Dramas Nathan der Weise.
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161Familie und dem 1816 angenommenen Christentum.1847, im letzten Lebensjahr des Komponisten begonnen, blieb das Ora-torium Erde,Hölle und HimmelFragment. Die fertige Musik aus den ersten beiden Teilen wurde unter dem Titel Christus publiziert.Ein Werk der Extreme ist Franz Liszts Christus. Extrem ist die Aufführungsdauer von drei Stunden, extrem die Orchester-besetzung,extrem die Entstehungszeit von den ersten Plänen 1853 bis zur Uraufführung des Gesamtwerks 1873(immer noch mit einigen Kürzungen). Als extrem erscheint abervor allem die Breite der stilistischen Dierenzierung. LiturgischeRezi-tationen stehen neben modernem Sprechgesang, meditative Chöre neben dramatischer Tonmalerei,Kirchentonarten ne-ben avancierter Chromatik, A-cappella-Vokalitätneben schil-lernden Orchestersätzen. Eine Gesamtschaualso Liszt’schen Komponierens.Der Christus von Friedrich Kiel(1872)hingegen versteht sich in der kontrapunktischen Satztechnikwie auch textlichen Konzentration auf die Leidensgeschichte in der Tradition der PassionenBachs.Der Oratorientradition verbunden zeigen sich auch eine zweiteilige Biblische Kantate des jungen Otto-rino Respighi (1899) oder die Symphonie mystique »Christus«für Soli, Chor,Orgel und Orchester op.48 vonAdolphe Samuel (1895). Zwölf Stimmungsbilder »Christus« für Orgelkomponierte der dänische Gade-Schüler Otto Valde-mar Malling (1897). Auf der Suche nachder Rekonstruktion eines historischen Urevangeliums legte der Kölner Organist Wolfgang Stockmeier sein Christus-Oratorium unter dem TitelJesusvor (1990).Liszts Größe und Wagners übersteigerteMonumentalität noch zu überbieten suchte Felix Draeseke mit seiner Tetralogie Christus. Ein Mysterium in einem Vorspiel und drei Oratorien. Der Aufwand ist immens.Trotz der dramatischen Anlage ohne Erzähltextund mit kommentierenden Leitmotiven erschließen sich die sechs Stunden Musik als ein schier unendliches Deklamationsgewebe nicht leicht. In der Zeitspanne eines Jahrhunderts gab es nur vier Gesamtaufführungen.Den Namen Bartholdy hatte Jakob Salomon, Bruder von Mendelssohns Mutter und preußischer Gesandter in Rom, bei seiner Taufe vom Vorbesitzer eines Familiengrundstücks übernommen.
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162Händel: »Der Messias«Händels Messias (Messiah) ist das Oratorium aller Oratorien. Doch warum? Es hat auch mit dem Sto zu tun. Die christ-liche Botscha, in ihren Kernelementen zusammengefasst, erreichte die Herzen der Menschen direkter und tiefer als die vielfach spektakulären Erzählungen des Alten Testa-ments. Der englische Textvon Händels Oratorium beruht ausschließlich aufBibelversen, die wohl sein bewährter Li brettist Charles Jennens zusammenstellte.Aber auch die Rezeptionsgeschichte kam der Verbreitung des Werks ent-gegen. Nach der glänzenden Uraufführung 1742in Dublin erlebte schonwenig später das Londoner Publikum Händels »Sacred Oratorio« im Covent Garden eatre. In Dublin wurde der Messias rasch, wie heute vielerorts, zumfesten Be-standteilder Vorweihnachtszeit. Doch erst die Aufführung,die Händel 1750 zur Einweihung einer Orgel in der Kapelle des Londoner Foundling Hospitalsdirigierte,besiegelte den Welterfolg.Beim »Halleluja« erhob sich das Publikum vonseinen Sitzen.Der seinerzeit anwesende Prinz vonWales war aufgestanden in der Annahme, das Werk sei nun zu Ende. Ein Missverständnis, doch soblieb es in England Brauch.Die Aufführung zog eine Serie nahezujährlicher Darbietungen des Messias an diesem Haus nach sich.Ähnlich legendärwurde seine Massenvorstellung im Beisein des Königs in West minster Abbey zum Londoner Händel-Fest 1784. Wieder schloss sich eine Aufführungsserie an. Händels Messiaserhob sich zum Prunkstück weltweiter Oratorienmonumentalität. Die erste Aufführung in Deutschland fand 1772 statt.Für eine Berliner Aufführung 1786 änderte Johann Adam Hiller die Instrumentierung und arbeitete das Werk um. Mozarts Bearbeitungunter Erweiterungdes Bläsersatzes 1789 gab dem Messiasdann seine bis Mitte des20. Jh.s maßgebliche Gestalt.Die Dirigenten des 19. Jh.s suchten sich mit ständig Seit 1748 verfolgte Friedrich Gottlieb Klopstock sein MessiasProjekt, das er 177 als Vers epos abschloss. Telemann komponierte 1759 seine Kantate Messias nach diesen Texten.Dass der hun dertste Geburtstag des Komponis ten 1784 gefeiert wurde, lag daran, dass bei Händels Geburt in England noch der Julianische Kalender galt mit entspre chender Abweichung gegenüber dem Gregorianischen Kalender.
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163erwei terten Instrumentationen und Instrumentenanhäu-fungenzu überbieten. Zum GreatHandel Commemoration Festival1859 fand eine Aufführung mit weit über dreitausend Mitwirkenden statt,darunter fast fünfhundert Instrumen-talisten. Der heutigen HistorischenAufführungspraxis ver-pichtete Interpretationen gehen auf die verschiedenen Auf-führungsfassungen der ZeitHändels zurück.Dass schondie historischen Vorführungenim Konzertsaal,im eaterund in der Kirche stattfanden, erhöht dabei die Flexibilität im Umgang mit Händels Werk. Die kleinen Besetzungen bei raschesten Tempi mitschroem Trennklang im oberen Laut-stärkebereich gehörenohnedies zur individuellen Auffüh-rungsästhetik.Musikalisch blieb Händels Messias nicht unumstritten. Schon Jennens äußerte Kritik über »schwache Stellen« (Marx1998, S. 155).Der Musikreisende Charles Burney (gest. 1814) be-nannte die vorherrschende Homophonie als Händels »großen Wauwau-Stil« (zit. Leopold 2000, S.279). Zudem fehlen gran-diose Doppelchöre oder koloristische Eekte wie in Israel in Ägypten oder anderenOratorien. Zur Charakteristikdes Messiasgehört vielmehr die Ausgewogenheit in der Verteilungvon Rezitativen, Arien und Chören sowie die Verbindung verschie-dener stilistischer Ebenen »jenseits der Gattungskonventio nen, jenseits der Eigenheiten und konfessionellen Bindun gen, aus denen sie stammen« (Leopold, S. 279). Gültig bleibtdas ver-breitete Diktum, dass Händel im Messias mit geringen Mit-teln exemplarische Wirkung entfaltete.Kern der Botschaft vom Messias (hebr.,der Gesalbte; griech. Christos; latinisiertChristus) ist die Ankündigung eines künftigen Heilsbringers für das Volk Israel. Auf den Neuen Bund weist bereits der Prophet Jeremia hin (,–). Auch bei Ezechiel, Deuterojesaja und anderen Propheten nden sich Heilsversprechungen. Unter den Psalmen bilden die »Königspsalmen« mit messianischem Hintergrund (Ps ,, , )eine eigene Gattung. Vom »Menschensohn« spricht das Buch Daniel. Das Alte Testament ist voll von solchen Hinweisen, die das NeueTestament später dannim Sinne einer Erfüllung aufgegriffen und neu interpretierthat: Jesus ist der Menschensohn und Messias.Welche Wechselwirkungen zwischen solchen Serien und dem Kultstatus eines Stücks bestehen, belegt Agatha Christies Theater stück Die Mausefalle, das in London seit 1952 kontinuierlich gespielt wird.
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164Der Evangelist MatthäusWährend die bildende Kunst erzählerische Motive aus demLeben der Evangelisten verarbeitete, spielen diese als Perso-nen in der Musikgeschichte kaum eine Rolle. Die eminente Bedeutung der Texte, die diesen vier frühchristlichen Figuren zugeschriebenen werden, macht ihrekurze Charakterisierung aber doch sinnvoll.Der Verfasser des ersten biblischen Evangeliums ist wohl nicht identischmit dem Zöllner Matthäus,den Jesus am See Gene-zareth unter die zwölf Apostel beru (Mt9,9 und 10,3) und der nach dem Markus- und Lukas evangeliumLevi heißt (Mk 2 und Lk 5). Zwar berichten die Kirchenväter über eine hebrä-isch verfasste Sammlungdes Apostels Matthäus mit Reden und Worten Jesu, dochist von diesem Text nichts erhalten.Das überlieferte Matthäusevangelium hingegen entstand erst rund achtzig Jahre nach Jesu Tod(es setzt den Untergang Jerusalems 70 n. Chr.voraus) und ist in griechischer Spra-cheverfasst.In weiten Teilen ndet sich hier eine inhalts- oder sogar wortgleiche Neubearbei tung des Markusevangeliums.Das Matthäusevangeliumsetzt einen besonderen Akzentauf die Darstellung von Leben und Leiden Jesu als Mensch. Sein Evangelistensymbol ist daher der Mensch. Matthäus re-ektiert das Menschsein des Messias über den Stammbaum Jesu, den er seinen Erzählungen breitausgeführt voranstellt (Mt 1,1–17). Jesu Herkun leitet er von Abraham aus über den Stamm Davids ab bis zu Josef und damitzu Jesus.Die Ahnen reihe umfasst dreimal vierzehn Generationen – und die Buchstaben des Namens David ergeben im Hebräi schen die Zahl 14. Damit erfüllt sich die messianische Verheißung des Alten Testaments (2 Sam 7,12–16 und Jes 11,1).Und auch hier macht der Evangelist Matthäus die Seite des Menschlichen deutlich. Josef, mit Maria erst verlobt,erkennt die Schwangerschaund will sich »in Stille von ihr trennen« Zum Märtyrertod des Apostels Matthäus gibt es verschiedene Berichte.Von Steinigung oder Verbrennung ist die Rede. In Caravaggiosdrama  tischem MatthäusZyklus wird er am Altar erdolcht (San Luigi dei Francesi, Rom 1598).
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165(Mt 1,19). Ein Engel im Traum bringt ihn davon ab. Heinrich Schützvertonte diese Traumrede in seinem Kleinen geistlichen Konzert SWV323 (Dresden 1639):»Joseph, du Sohn Davids,fürchte dich nicht, Mariam dein Gemahlzu dir zu nehmen«. Der Satz ist dreistimmig, wie es dem vonMatthäus angedachten messianischen Kontext entspricht. Und die ehr-würdige Ahnenreihereektierte der Komponist hier,indem er die beziehungsreichen Worte des Engels an Josef kunst-reich im alten polyphonen Stil setzte.Die Vorstellung, den Text der vier Evangelien und der Apostelgeschichtefür die Gemeinde präsent zu halten, be-stimmte die liturgische Evangelienlesung. Die Perikopen wurden auf das Kirchenjahr verteilt gelesen und gesungen. Während der Gregorianische Choral keine bestimmten Töne für die Evangelienlesung kannte, entwickelten sich im Verlauf des Mittelalters und ebenso im Protestantismus seit dem 15. Jh. eigene Lese-(Lektions)töne heraus. Mitte des 15. Jh.s entstand in der mehrstimmigen Komposition zusammenhängenderEvangelientexte – und nur in loser Verbindung zur liturgischen Praxis – die musikalische Gattung der Evangelien motette. Der humanistischen Hinwendung zur Textausdeutung boten die Evangelientexte überreiches Material. Entsprechend mu-sikalisch reich sind denn auch noch bis ins 17. Jh. hinein die kompositorischen Erträge.Kaum ein Textabschnitt ist aus-gelassen.Unübertroen beispielhae Beiträge zur Gattung nden sich im Œuvre von Orlando di Lasso (gest. 1594).Jesus, der Revolutionär, der Mensch, der mit allen Mitteln für seine Überzeugungen kämpft und dafür am Ende in den Todgeht – die einen sahen in der Verlmung des Matthäusevangeliums durch Pier Paolo Pasolini (Il vangelo secondo Matteo, ) eine Sensation und Oenbarung, die anderen Blasphemie und Provokation, wieder andere witterten ein Abgleiten des Marxisten und Atheisten in einen christlich geleiteten Irrationalismus. Pasolini stellte in seinem vorwiegend mit Laiendarstellern gedrehten Film neben die Poesiedes Bibelwortes und suggestive Bilder eine eindringliche Musikauswahl: afrikanische Rhythmen und amerikanische Gospels stehen neben Bach und Mozartund füllen akustisch den kargen Raum der FilmstättenSüditaliens.Perikopen (griech., lat. capitula) sind Abschnitte des Bibeltextes, die im Gottesdienst für Lesung und Evangelium herangezogen wurden. Die Dreieinigkeit, Dreifaltigkeit,Trinität (lat. trinitas, Dreizahl) bezeichnet die christliche Vorstellung vom Wesen eines Gottes in drei Personen: Vater,Sohn und Heiliger Geist. In der Musik bietet sich eine symbolische Dreistimmigkeit an.
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166Der Evangelist MarkusDas Evangelium des Markus steht in der Bibel zwar an zwei-ter Stelle,wird indes als ältestes der Evangelien und damit als Urtextfür die Chronologie der Ereignisse um Jesus angese-hen. Auf ihm bauen vor allem Matthäusund Lukas auf. Un-sicher ist,ob dieser Markus als Person im Neuen Testament überhaupt in Erscheinung tritt. Die Apostelgeschichte nennt einen Johannes Markus und seine Mutter Maria,in deren Haus in Jerusalem sich die früheChristengemeinde versam-melte (Apg 12,12). Zusammen mitPaulus besuchte er Petrus in Rom. Hier soll Markus das Evangelium um70 n. Chr. ge-schrieben haben. Und Petrus selbsterwähnt einen Markus in seinem ersten Brief als »Sohn« (im Geiste; 1 Petr5,13). Umge-kehrt bringt die Überlieferung mit der Petrusnähe die genauen Kenntnisse gerade dieses Evangelistenin Verbindung.Aber klingt das nicht nach einemklassischen Zirkelschluss? Früh wird Markus als Gründer der Kirche von Alexandria erwähnt. Dort habeer,an einem Seil zu Tode geschlei, das Martyrium erlitten.Auch in Venedig will ihn die Legende gesichtet haben – freilich war die Stadt zum Zeitpunkt seines Todes noch nicht gegründet.Wie auch immer: Tatsache ist,dass der (wie es mit den Tatsachen aus dieser Zeitso ist:angebliche) Leichnam des Markus im Jahr 829 aus Ägypten in die Patriarchalkirche von Venedig (heuteSan Pietrodi Castello) überführt (oder auch gestohlen …) wurde. Seither ist der Heilige mit seinem Evangelistensymbol des Löwenals Patron der Lagunen-Ein geradezu komischer Texteinschub nach der Gefangennahme Jesu ndet sich nur bei diesem Evangelisten: »Ein junger Mann aber, der nur mit einem leinenen Tuch bekleidet war, wollte ihm nachgehen. Da packten sie ihn; er aber ließ das Tuch fallen und lief nackt davon« (Mk , f.). Ob Markus sich hier wohl selbst porträtierthat, ein Kurzauftritt,wie ihn sich die Bildkünstler der Renaissance gelegentlich gönnten oder auch Al fred Hitchcock in manchen seiner Filme? (Vgl. Calvocoressi , S. )Viele haben es unternommen, Bachs Markuspassion zu rekonstruieren. Diethard Hellmann verbindet in seinen Rekonstruktionen (1964/1976) Arien und Chöre von Bach mit dem Evangelienbericht von Reinhard Keiser.
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167stadt allgegenwärtig. Der Evangelientext des Mar-kus berichtet in sachlichen, im Passionsgeschehen freilich dramatisch gesteigerten Worten vomLeben und Wirken, Leiden und Sterben Jesu.Da Bachs Markuspassion BWV247(1731) als ver-schollen gilt, konnten andere Komponisten mit Passionennach diesem Evangelisten in den Vor-dergrund treten. An erster Stelle steht hier, noch vor den Werken von Georg Philipp Telemann und Carl Philipp Emanuel Bach, die Markuspassionvon Reinhard Keiser. Die Zeitgenossen feierten Keiser vor allem als einen ihrer bedeutendsten und originellsten Opernkomponisten.Immerhin konnte er auch als Kirchenmusiker auf eine Aus-bildung an der omasschule in Leipzig unter JohannSchelle zurückblicken. Bach führte die Markuspassionzwischen 1713und 1748mehrfach in Weimar und Leipzig auf. Stärker als spä-ter bei Bach dominiert das Evangelistenrezitativ.Gleichwohl sind Einüsse dieses Werks auf Bachs Passionen im Blick auf Harmonik undInstrumentation oder auf die Form der Arien und die Dramatik mancher Rezitative erkennbar. Dem Ruhm des Komponisten Keiser stand freilich der Leumund über einen vorgeblich ausschweifenden Lebenswandel ent-gegen. Zwar haben Quellenforschungen plausibel gemacht, dass solche Gerüchtehaltlos sind.Sie zogen aber auch die Markuspassionin den Verdacht des Nichtauthentischen. In-zwischen wird das berühmte Werk mitunter Friedrich Niko-laus Bruhns zugeschrieben (1702).Der Esslinger Kirchenmusiker Hans Georg Bertrament-wickelte eine eigene Form des biblischen Oratoriums für Sprech sImmer wieder gri er aon er Jenso auch Evangelista 6).ens bein ihren lständigen Erinnerungen 09, S. 07 .)irkr-sctionsmuf den erkraüer.piration des Evander Schofar blae aus.dem berühmten buch Inselklosters Der Hamburger Dommusiker 1718) war Spross schleswigMusikerfamilie Husumer OrgaBruhns.