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Nils Horn

Spiritualität Grundwissen


Mögen alle Wesen glücklich sein. Möge es eine glückliche Welt geben. (Bildquelle Wikimedia Commons)


BookRix GmbH & Co. KG
80331 München

Inhalt

Einführung

Das spirituelle Zentrum

Spirituelle Übungen

Erleuchtung

Gesundheit

Glück

Liebe

Sexualität

Positives Denken

Meditation

Die Meisterin

Wie lebt ein Buddhist

Spiritualität und Christentum

Spiritueller Islam

Spirituelle Therapie

Der spirituelle Weg

Dankbarkeit

 

 

Einführung

 

 

Yoga Wiki (Zitat) : Spiritualität (von spiritus: Geist) ist der Weg des geistigen Übens mit dem Ziel der Vereinigung mit einer höheren Wirklichkeit (Gott, Transzendenz, höheres Selbst). Spiritualität verbindet alle Religionen miteinander - und kann auch ohne konkrete Religionsangehörigkeit geübt werden. Spiritualität heißt, nach einem höheren Sinn zu streben und sein Leben nach diesem höheren Sinn auszurichten. Spiritualität zielt darauf ab die Wahrheit (die göttliche Energie) direkt wahrnehmen zu wollen.

 

Anselm Grün (Zitat) : Alle Wege der Spiritualität wollen uns helfen, den Alltag besser zu bewältigen. Spiritualität ist nicht ein Sonderweg, der uns aus dem Alltag herausführt. Sie ist vielmehr ein Weg, der uns in den Alltag hineinführen möchte, damit wir dort als spirituelle Menschen leben und unser Miteinander gestalten. Das Gebet verändert meinen Alltag. Die Meditation bringt mich mit meiner eigenen Mitte in Berührung, damit ich im Alltag nicht durch die verschiedenen Anforderungen zerissen werde. All diese spirituellen Wege wollen mich mit der Quelle des Heiligen Geistes in Berührung bringen, die in mir strömt. Und wenn ich aus dieser Quelle heraus lebe, bekommt mein Leben im Alltag ein neues Gesicht.

 

Robert Böhm (Zitat) : Spiritualität ist lebendige Hinwendung zum Göttlichen, der Einheit. Es stellt sich oft eine tiefe Phase von Reinigung ein, die der Erfahrung der eigenen inneren Lebendigkeit, dem Entstehen von Präsenz und Zentrierung ins Hier und Jetzt, vorausgeht. Diese gefühlte innere Lebendigkeit ist eine Öffnung für einen tatsächlich fließenden Lebensstrom, der von oben durch den Kopf einströmt, durch den ganzen Körper fließt, aus den Füßen hinaus in die Erde hinein. Später öffnet sich das Fühlen nach allen Richtungen. Dieser Lebensfluss ist eine kosmische Kraft und durchdringt eigentlich jeden Augenblick unseres Alltags. In ihm erwacht unser Bewusstsein. Immer wieder müssen wir in unserer Übung zu uns selbst, zu unserem eigenen Kern und zu unserem Körpergefühl zurückkommen, damit Lebensenergie uns ernähren und erfrischen kann.

 

Das spirituelle Zentrum

 

Der wichtigste Punkt im Leben ist das spirituelle Zentrum. Das spirituelle Zentrum besteht aus der persönlichen Lebensphilosophie. Es sollte die fünf Grundsätze Liebe, Frieden, Wahrheit, Kraft und Freude enthalten. Wenn wir mit Weisheit nach diesen fünf Grundsätzen leben, wachsen wir ins Glück, in die Erleuchtung, in ein Leben im Licht. 

Grundsätzlich besteht der Weg des inneren Glücks aus Gesundheitsübungen und aus Gedankenarbeit. Gesundheitsübungen sind Sport (Gehen, Joggen, Radfahren – notfalls auf dem Heimtrainer), Yoga und Meditation. Dazu kommen noch eine gesunde Ernährung und die Vermeidung von Schadstoffen. 

Gedankenarbeit bedeutet negative Gedanken zu vermeiden und positive Gedanken zu fördern. Negative Gedanken führen zu inneren Verspannungen, zur Zerstörung der Gesundheit und zu schlechten sozialen Beziehungen. Sie sind meistens mit Gefühlen wie Angst, Wut und Sucht verbunden. Positive Gedanken bewirken positive Gefühle und ein konstruktives äußeres Verhalten. Positive Gedanken erhalten wir durch Nachdenken, Selbstbesinnung, positive Vorsätze und das Lesen in positiven Büchern. Wichtig ist die beständige innere Achtsamkeit auf die Gedanken, die Gefühle und die positiven Lebensgrundsätze (Liebe, Frieden, Wahrheit, Kraft, Glück).  

Wichtig ist es bei jeder geistigen Lehre, dass wir immer gut in Kontakt mit uns selbst, unserer inneren Wahrheit und unserer Liebe sind. Eine geistige Lehre gibt uns eine Orientierung. Für die richtige Anwendung in unserer konkreten Situation sind wir selbst zuständig. Was tut uns gut? Was bringt uns auf dem Weg des Glücks voran? Was dient dem Aufbau einer glücklichen Welt?

Der einfachste Weg einer geistigen Glückspraxis ist das tägliche Lesen in einem spirituellen Buch. Wir brauchen nicht viel zu lesen. Eine Seite, ein kleiner Text, eine Meditation am Tag reicht aus, um uns dauerhaft auf dem Weg des Glücks zu halten. Für viele Menschen ist das tägliche Ziehen einer Orakelkarte hilfreich, um immer wieder eine positive Lebenssicht zu erhalten. Dazu brauchen wir jeden Tag nur eine Minute. Diese Zeit hat jeder. Wenn wir unser Orakel weise praktizieren, stärkt es uns auf dem Lebensweg. 

Überlege dir deine tägliche Glückspraxis. Was ist dein spiritueller Hauptweg (Yoga, Buddhismus, Christentum, Philosophie)? Welches Vorbild inspiriert dich und gibt dir Kraft für ein positives Leben? Welche Übungen und Meditationen willst du regelmäßig praktizieren?

Als spirituelle Lektüre empfehle ich die Reden Buddhas (online), Sadhana von Swami Sivananda (Yogabücher online), Tao te king von Laotse (online), Sai Baba spricht zum Westen  (online) oder meine vielen kostenlosen Ebooks (siehe Amazon-Autoren-Seite).

 

Antwort auf eine Email

 

Liebe ...., natürlich kannst du den Weg des Buddhas Amitabha auch ohne Lehrer gehen. Wenn du jeden Tag zu Amitabha betest, wirst du sicherlich ins Licht geführt. Du brauchst nur auf die innere Stimme deiner eigenen Weisheit (Wahrheit und Richtigkeit) zu hören. Dann wirst du wissen, was du in jedem Moment zu tun hast.

Es ist gut, sich gründlich über den Amitabha Weg zu informieren. Dazu gibt es viele Bücher und Texte im Internet. Bereits durch mein Amitabha Orakel erhälst du viele grundlegende Informationen. Verbinde dich jeden Tag mit Amitabha durch ein Gebet, ein Orakel und durch eine Meditation. Mache so viele spirituelle Übungen am Tag, dass du ins Glück wächst. Probiere aus, was dir gut tut und wie lange du es jeden Tag machen musst. Lies jeden Tag einen spirituellen Text. Arbeite an deinen Gedanken. Denke positiv.

Ich finde es wichtig, dass du von einem erleuchteten Meister gesegnet wirst. Das muss kein Amitabha-Meister sein. Wichtig ist es, dass er oder sie erleuchtet ist und über die Fähigkeit der Allgegenwart verfügt. Dann kann er dich jederzeit sehen und dir helfen. Solche Meister gibt es viele. Bei Mutter Meera (in Internet googeln) bekommst du den Darshan kostenlos. Ebenso bei Mata Amritanandamayi. Ich kann auch den Dalai Lama empfehlen. Du wirst schon einen Meister finden, wenn du es wirklich willst.

Im Buddhismus gibt es den dreifachen Weg aus Buddha (Vorbild), Dharma (Lehre) und Sangha (Gemeinschaft). Bei diesen drei Objekten solltest du jeden Tag auf deine Art Zuflucht suchen. Verbinde dich geistig mit dem Buddha Amitabha, visualisiere ihn und sieh dich selbst als Buddha Amitabha. Lasse die Energie von Amitabha durch dich in die Welt fließen. Sende jeden Tag allen Wesen Licht und finde deinen Weg anderen Wesen Gutes zu tun. Infomiere dich über die Lehre, lies Bücher und lebe die Lehre. Sie besteht im Wesentlichen aus Meditation und Gedankenarbeit (positives Denken).

Schwierig wird der Punkt Sangha, wenn du keine konkrete spirituelle Gruppe hast. Das ist beim Amitabha-Buddhismus im Westen oft schwierig. Es gibt nur wenige Tempel und Gruppen. Aber es gibt die Möglichkeit in einer Internetgruppe mitzumachen. Ich selbst sehe alle spirituellen Menschen als meine Gruppe an. Ich kann deshalb jeweils dort mitmachen oder hingehen, wo es mir gerade gefällt.

Diese drei Zufluchtsobjekte sind wichtig, weil sie dich auf dem spirituellen Weg halten und deine Erleuchtungsenergie aktivieren. Die spirituelle Energie wird erweckt durch die Visualisierung eines spirituellen Vorbildes (Buddha), durch die Visualisierung der Einheit aller Wesen (Sangha) und durch einen konkreten Übungsweg (Dharma).

Wenn du dich beim Amitabha Buddhismus wohl fühlst, dann ist es dein Weg. Und es ist nie zu spät diesen Weg zu beginnen. Und du kannst diesen Weg auch mit anderen spirituellen Systemen (Yoga, Buddhismus) verbinden. Wichtig ist es nur, dass du genau dem Weg deiner persönlichen Wahrheit und Weisheit folgst. Sonst kommst du bei verschiedenen spirituellen Systemen in Verwirrung. Und falls du Fragen zu deinem spirituellen Weg hast, kannst du dich gerne an mich wenden.

 

  Tempel Meditation

 

Wer klug lebt, kann viel Leid vermeiden. Sieh bei jeder schwierigen Situation genau hin, denke gründlich nach und treffe eine klare Entscheidung. Folge der Stimme deiner inneren Weisheit. Fließe geschickt mit den Dingen. Sei ein Meister des Lebens.

1. Wir atmen tief in den Bauch. Alle Gedanken kommen langsam zur Ruhe. Wir spüren Frieden in uns. Wir entspannen uns.

2. Vor unserem geistigen Auge taucht eine schöne Insel auf. Sie ist von einem großen Meer umgeben. Das Wasser plätschert sanft am Strand. In der Mitte der Insel erhebt sich ein großer Berg. Seine Hänge sind mit würzig riechenden Sträuchern bewachsen. Oben auf dem Berg steht ein Tempel. Es ist der Tempel deiner inneren Weisheit.

3. Du gehst den Weg vom Strand hinauf zum Tempel. Wie sieht dein Tempel aus? Du trittst durch die Tür ein. Im Tempel ist es halbdunkel und sehr ruhig. In der Mitte sitzt auf einem Thron eine weise Frau oder ein weiser Mann. Es ist die Verkörperung deiner eigenen inneren Weisheit. Wen siehst du in deinem Tempel? Einen Meister, eine Göttin, eine weise Frau, dich selbst? Die höchste Weisheit steht über allen Formen. Sie kann sich durch alle Formen ausdrücken.

4. Du kannst jetzt deinem Weisheitswesen eine Frage stellen. Denke über dein Leben nach. Welche Erfahrungen hast du in deinem Leben gemacht? Was sind deine Ziele? Wie ist deine momentane Situation? Wie stellst du dir deine Zukunft vor? Was ist dein Lebensplan? Was ist dein Weg dein inneres Glück zu entwickeln? Was ist dein Weg eines weisen Lebens? Besinne dich auf deine Lebensziele, deine Aufgabe und deinen Weg. Was ist dein (innerer oder äußerer) Gegner? Was sind deine Helfer? Was ist dein Siegerweg?

5. Stelle deine Frage. Meditiere über die Frage, bis du deinen Weg ganz klar siehst. Horche innerlich auf die Antwort. Finde deinen Siegerweg. Was sagt dir deine innere Weisheit? Was antwortet dir dein Weisheitswesen? Lass die Antwort in dir wirken. Formuliere einen positiven Satz. Denke die Antwort mehrmals als Mantra.

6. Stoppe eine Minute alle Gedanken. Verweile danach einige Minuten in der Meditation. Gedanken und Gefühle dürfen jetzt kommen wie sie wollen. Vielleicht möchtest du noch etwas nachdenken? Vielleicht fallen dir einige gute Gedanken ein? Oder lieg einfach nur so da und entspanne dich.

7. Kehre aus der Meditation zurück, wenn dafür die richtige Zeit ist. Geh optimistisch in deine Zukunft.

 

 

Positiv in fünf Minuten

 

1. Das Problem: Beschreibe in kurzen Worten deine Situation und dein Problem. Wie ist genau deine Situation? Was ist das Problem? Wo ist das Zentrum des Problems?

2. Die Gefühle: Welche Gefühle gibt es in dir? Angst, Wut, Sucht/Sehnsucht, Trauer. Welches Gefühl ist am stärksten? Wo sitzt das Gefühl in deinem Körper?

3. Die Gedanken: Welche Gedanken sind mit deinem Gefühl verbunden? Warum bist du traurig, ängstlich, wütend oder sehnsüchtig? Zähle alle dich belastenden Gedanken auf. (Meine Gedanken sind …)

4. Das Nachdenken: Was löst dein Problem? Denke so lange über dein Problem nach, bis du eine Lösung gefunden hast. Das kann eine äußere (Umstände verändern, etwas tun) oder eine innere Lösung sein (etwas loslassen/annehmen, ein positiver Gedanke). Überlege dir verschiedene Lösungswege. Sammle alle Informationen, die du brauchst. Wäge ab und triff eine klare Entscheidung.

5. Die Umsetzung: Setze deine Entscheidung mit Kraft um. Folge deinen positiven Gedanken. Verwirkliche deinen positiven Lebensplan. Vermeide ab jetzt sinnloses Grübeln. Jetzt wird nicht mehr gezweifelt, sondern kraftvoll verwirklicht. Gehe deinen Weg, siege und sei zufrieden mit dir. Denke immer wieder deinen positiven Leitsatz als Mantra. Beginne jeden Tag mit einem positiven Vorsatz oder einem Gebet. Was ist jetzt dein positiver Satz? „Mein positiver Satz ist …“

 

Gleichmut

 

Anhaftung an äußere Genüsse führt zu leiden. Ablehnung von unangenehmen Situationen führt zu leiden. Nimm die Dinge so an wie sie sind. Lass deinen Eigenwillen los. Ein Mensch ist den Gesetzen des Kosmos (dem Schicksal, seinem Karma) unterworfen. Er kann nur versuchen positiv mit den gegebenen Dingen zu fließen. Werde geistig zu einem Nichts, sieh dich als dem Willen des Lebens untergeordnet, lass deine falschen Wünsche los. Der Weise ist aus sich selbst heraus glücklich. Er lebt abgeschieden von der Welt und sendet allen Wesen Licht. Er ist in äußeren Dingen genügsam. Er erfreut sich an den kleinen Dingen. So kann er immer im Frieden und im Glück bleiben.

 

 

Überwinde deine Angst

 

Es war einmal ein Mann, der war sehr ängstlich. Er liebte seine Angst nicht. Er wollte gerne seine Angst überwinden. Deshalb ging er zu einem erleuchteten Meister und fragte ihn um Rat. Der Meister empfahl dem Mann, als Yogi zu leben und mit seinen spirituellen Übungen seine neurotische Angst aufzulösen. Der Mann zog in eine einsame Hütte in einem großen Wald. Im Wald gab es Tiger, Schlangen und Schakale. Vor allen diesen Tieren hatte der Yogi Angst. Deshalb las er in seinen klugen Büchern nach, was ein Yogi in einem solchen Fall zu tun hat.

Rat eins: Bei jeder Angst genau hinsehen. Wer bei der Angst genau hinsieht, kann die ursächlichen negativen Gedanken erkennen und sie mit geeigneten positiven Gedanken auflösen. Rat zwei: Das Ego opfern. Unabänderbare Dinge nehmen wir so an wie sie sind. Wir lassen unsere falschen Wünsche los. Wir fließen positiv durch alles Leid hindurch. Wer sich in das Zentrum seiner Ängste hineinopfert, löst die Ängste dadurch auf. Alle Ängste sind nur Gedankenkonstruktionen, die auf einer übertriebenen Ablehnungshaltung beruhen. Wer seinen Eigenwillen in schwierigen Situationen dem Kosmos übergeben kann, kann gelassen und positiv seinen Lebensweg gehen. Rat drei: Die großen Meister um Hilfe bitten, gründlich selbst nachdenken und mit Ausdauer den Weg der persönlichen Weisheit gehen. Wer so handelt, kann sich vertrauensvoll dem Leben überlassen. Er wird beständig von seiner inneren Stimme beschützt.

Der Yogi sah genau hin. Schakale heulen nur, tun einem Menschen aber nichts. Schlangen beißen nur, wenn sie sich angegriffen fühlen. Wenn ein Yogi vorsichtig ist und sich langsam bewegt, tun ihm die Schlangen nichts. Tiger fressen zwar Menschen, es ist aber eher selten. Einem solchen Tiger geht man am besten aus dem Weg. Und wenn das nicht möglich ist, opfert man sein Ego und nimmt die Situation an. Dann übt man im nächsten Leben weiter. Man muss das Leben auch loslassen können, wenn es die Situation erfordert. Der Yogi kämpfte jeden Tag konsequent gegen seine Angstgedanken. Er ging mit Mut und Ausdauer seinen Weg. Eines Tages war er erleuchtet, und alle Angst war verschwunden. Da freute sich der Yogi sehr.

 

Leidbewältigungsrituale

 

Wenn mich ein Problem emotional stark berührt, praktiziere ich meistens ein Leidbewältigungsritual. Als erstes ziehe ich eine Orakelkarte. Was sagt das Orakel zu meinem Problem? Welche hilfreichen Gedanken gibt es mir? Bereits durch das Lesen des Orakels und das Nachdenken über den Text komme ich meistens wieder auf den Weg des Positiven. Es beruhigt mich zu erkennen, dass es für jede Situation eine positive Strategie gibt. Die positiven Sätze des Orakels stärken das Positive in mir. Das Nachdenken führt mich zur konstruktiven Auseinandersetzung mit meinem Problem. Ich merke, dass ich etwas tun kann. Ich bin kein hilfloses Opfer. Ich kann als Sieger leben. Ich kann das Problem auf irgendeine Weise lösen.

Nach dem Ziehen der Orakelkarte lese ich einige Seiten in einem spirituellen Buch. Ich überlege, welches Buch ich jetzt gerade brauche. Welches Buch gibt mit Kraft? Welches Buch stärkt meine positiven Energien? Nach dem Lesen gehe ich spazieren. Ich bewege meine Wut und Aufregung aus meinem Körper heraus. Ich praktiziere Mantras (positive Sätze wiederholen) und mache eine Meditation (fünf Minuten Gedankenstopp). Dann denke ich über das Problem nach. Meistens komme ich nach einer halben Stunde geistig zur Ruhe. Eine halbe Stunde gehe ich dann einfach nur so vor mich hin. Ich sehe die Dinge langsam wieder klarer.

Nach dem Spazierengehen mache ich noch einige Yogaübungen und eine längere Meditation im Liegen. Ich schalte eine schöne Musik an und bleibe so lange liegen, bis mein Geist ganz zur Ruhe gekommen ist. Dann stehe ich wieder auf, esse etwas Schönes und überlege, was ich jetzt noch brauche. Das gebe ich mir dann. Sehr hilfreich ist es oft, etwas Kreatives zu tun. Wir können malen, schreiben, Musik machen und unsere Gefühle auf unsere Art ausdrücken. Wir können unseren Mitmenschen etwas Gutes tun und uns dadurch in die Energie der Liebe bringen.

Bei großen Problemen mache ich oft mehrere Runden Lesen, Gehen, Gutes tun, Genießen und Meditieren. Meistens komme ich dann irgendwann an den Punkt, wo Frieden in mir entsteht. Dann gehe ich noch eine Zeit lang sehr sanft mit mir um und heile seelisch immer mehr aus. Wenn sich ein Problem nicht an einem Tag lösen lässt, stoppe ich nach einiger Zeit meine Gedanken. Ich verbiete mir das weitere Nachdenken. Ich vermeide das schädliche Grübeln, das zu nichts führt und nur den inneren Stress verstärkt.

Bei schwierigen Problemen nehme ich mir jeden Tag eine bestimmte Zeit zur Problembearbeitung. Leidbewältigung ist ein kreativer Prozess. Man muss genau spüren, was man gerade braucht. Was ist im Moment der beste Weg zum inneren Frieden und inneren Glück? Die Menschen sind unterschiedlich und brauchen unterschiedliche Strategien.

 

Vom Burnout in die Kraft

 

Vor 32 Jahren litt ich an einem Burnout. Ich war innerlich ausgebrannt. Fünf Jahre übergroßer Berufsstreß (Studium, Examen) verbunden mit einem fast ständigen Beziehungsstreß zehrten an meinen Nerven. Ich verspannte mich innerlich immer mehr. Ängste, Aggressionen und Stress dominierten mein Leben. Ich hatte Angst zu versagen und beruflich nicht erfolgreich zu sein. Ich hatte Angst nicht geliebt zu werden und meine Beziehung zu verlieren. Ich hatte Angst vor dem Leben insgesamt, das ich überwiegend als bedrohlich erlebte.

Bis es zum Zusammenbruch kam. Dieser Zusammenbruch erfolgte in zwei Etappen. Zuerst verlor ich die Hälfte meine Kraft. Psychosomatische Krankheiten traten in mein Leben. Aber ich kämpfte weiter in meinem Beruf und meiner Beziehung. Zwei Jahre später brach ich völlig zusammen. Jetzt war meine ganze innere Kraft weg und ich litt ein Jahr unter schweren Depressionen. Ich konnte meine Beziehung nicht mehr positiv leben und verlor meine Familie. Einige Jahre später gab ich auch meinen Beruf als Rechtsanwalt auf.

Zuerst hoffte ich, dass der Burnout nach einer langen Ruhephase wieder von alleine verschwindet. Aber die Kraftlosigkeit blieb. Die Depressionen konnte ich zum Glück durch Sport und konsequentes positives Denken überwinden.

Ich fragte mich, wie ich wieder meine alte Kraft zurück bekommen könnte. Ich beschäftigte mich mit Psychologie und nahm an Psycho-Wochenenden teil. Dort traf ich weitere Menschen, die auf der Suche nach einem Weg aus dem Burnout waren. Eine vierzigjährige Frau ist mir besonders in Erinnerung geblieben. Auf einem Bioenergetik-Workshop klagte sie, dass sie ihr altes Wohlgefühl und ihre Zufriedenheit zurück haben wollte. Ein fünfzigjähriger Mann gestand, dass er früher stark und erfolgreich war. Dann kam der Burnout nach Jahrzehnten beruflicher Überforderung und jetzt plagten ihn Kraftlosigkeit und Ängste. Er war nur noch ein Schatten seiner selbst und nichts konnte ihm helfen.

Die Psychologie hat immer noch keinen Weg aus dem Burnout gefunden. Sie rät zu Präventionsmassnahmen wie ausreichende Erholung, Sport und Stressvermeidung. Aber wer kann im heutigen Berufsalltag Stress vermeiden? Der Leistungsdruck wird immer größer. Individuelle Vorbeugemaßnahmen helfen nur wenig und nur manchmal. Ist der Burnout nur oberflächlich, kann er manchmal geheilt und oft vermindert werden. Davon leben viele Kurkliniken. Aber schwerer chronischer Burnout ist nur selten heilbar. Eine Pille gegen den Burnout gibt es nicht.

Alle Psychotechniken halfen mir nicht. Also suchte ich die Rettung in der Spiritualität. Und hier traf ich auf ein überzeugendes Heilungskonzept. Wird der Körper von seinen Verspannungen durch spirituelle Übungen wie Yoga, Meditation und positives Denken gereinigt, öffnen sich die Chakren und die Energie fließt wieder. In der Erleuchtung hat der Mensch unermessliche Kraft, Frieden und Glück in sich.

Ich überlegte mir einen Weg, wie ich meine Verspannungen auflösen konnte. Verspannungen saßen im Körper und im Geist. Also brauchte ich Übungen für den Körper und für den Geist. Für den Körper erwiesen sich Yoga und tägliches Spazieren gehen als sehr hilfreich. Meinen Geist reinigte ich mit Gedankenarbeit, positivem Denken, Mantren und Meditation. Ich ergründete die tieferen Ursachen des inneren Stress. Ich blockierte meine Gefühle nicht mehr, sondern liess alle Wut, Trauer und Angst zu. Ich übte es die Dinge so anzunehmen wie sie sind, mich von meinen Süchten zu befreien und mich auf positive Lebensziele zu orientieren.

Ich lebte nach einem spirituellen Tagesplan aus Gehen, Meditation, Lesen und umfassender Liebe (Gutes tun). Ich praktizierte beständig spirituelle Übungen, so dass ich mich in einem andauernden inneren Reinungsprozess befand. Ich lebte in der Ruhe und aus der Ruhe heraus.

Nach Swami Sivananda entsteht Erleuchtung durch die Kombination von viel Ruhe, umfassender Liebe und konsquentem spirituellen Üben (Yoga, Meditation). Wichtig ist insbesondere der Kundalini-Yoga. Damit werden gezielt die Chakren gereinigt und die innere Kraft erweckt. Ich visualisierte mich als Buddha, Shiva und Mutter aller Wesen. Ich dachte Mantras und sandte allen Wesen Licht. Ich zog Orakelkarten und stärkte mich mit positiven Sätzen.

Zusätzlich suchte ich viele erleuchtete Meister auf und liess mich von ihnen segnen. Sie übertrugen mir Erleuchtungsenergien und lösten Energieblockaden. Ich verband mich jeden Tag geistig mit meinen Meistern (beten, lesen, Orakel). Ich spürte, dass ich auf meinem Weg geführt wurde und Hilfe bekam. Das war auch notwendig, weil der Weg der Erleuchtung nicht einfach ist, viel Selbstdisziplin verlangt und oft durch schwere innere Krisen führt.

 

 

 

 

Dieses Grundmodell der Verspannungsauflösung hat Nils zu dem Weg der fünf Tätigkeiten weiter entwickelt: Liegen (oder Sitzen/Meditieren), Lesen (Gedankenarbeit), Gehen (Sport, Yoga), Gutes tun (etwas Arbeiten, Karma Yoga) und das Leben genießen (etwas Schönes tun). Diese fünf Tätigkeiten im ständigen Wechsel und jeweils in der persönlich richtigen Dauer sind ein effektiver Weg der Verspannungsauflösung.

Nach Swami Shivananda entsteht Erleuchtung durch die drei großen Grundsätze Ruhe, Üben und Liebe. Wenn ein Yogi alleine an einem Ort der Ruhe lebt, hat er die Hälfte des Weges zur Erleuchtung schon geschafft. Die zweite Hälfte bewältigt er mit seinen spirituellen Übungen. Durch das große Tor zu einem Leben im Licht schreitet er durch den Weg der umfassenden Liebe. Wenn ein Yogi im Schwerpunkt für das Glück seiner Mitmenschen und für das Ziel einer glücklichen Welt lebt, dann löst sich sein Ego auf. Er gelangt in ein Einheitsbewusstsein. In ihm entstehen Frieden, Liebe und Glück.

Heilmeditation

1. Sonne = Wir sitzen entspannt oder legen uns hin. Wir visualisieren über uns eine schöne Sonne, heben beide Hände seitlich in Kopfhöhe an und denken mehrmals das Mantra “Sonne”. Wir lassen das Licht der Sonne auf uns herab fließen und massieren es in den Körper ein.

3. Heilmassage = Wir überlegen, welcher Körperteil von uns im Moment der Heilung bedarf. Wir lassen Licht in ihn hineinfließen, massieren ihn kreisend und denken längere Zeit das Wort “Licht” als Mantra. Durch die Lichtmassage lösen wir die Verspannungen in dem jeweiligen Körperbereich und ermöglichen ihm dadurch die Selbstheilung. Wir können das Licht in einer Farbe visualisieren, bei der wir das Gefühl haben, dass sie uns heilt. Wir denken den Namen der Farbe als Mantra. Wir können nacheinander auch in mehrere Körperteile Licht einmassieren.

5. Buddha der Heilung = Wir visualisieren vor oder über uns den Buddha der Heilung. Wir reiben die Hände vor dem Herzchakra und denken: “Om Buddha der Heilung. Om innere Weisheit. Ich bitte um Führung und Hilfe auf meinem Weg.”

7. Mitmenschen = Wir bewegen eine Hand segnend in Höhe des Herzchakras und denken: “Ich sende Licht zu (Name). Mögen alle Menschen, die das gleiche Problem wie ich haben, geheilt werden.” Wir hüllen sie geistig mit Licht ein und lassen Licht in sie hineinfließen. Wir fühlen uns real mit ihnen verbunden.