Danksagung

Dieses Buch wäre niemals ohne meine SEAL-Kameraden möglich gewesen, die mich auf dem Schlachtfeld wie auch im Laufe meiner gesamten Karriere in der Navy stets unterstützt haben. Ohne die SEALs sowie alle anderen Soldaten der Navy, des Marine Corps, der Air Force und der Army, die mir im Krieg zur Seite standen, wäre ich heute nicht mehr am Leben.

Ich möchte auch meiner Frau Taya danken, die mir beim Schreiben behilflich war und das Buch um ihre Erfahrungen und Erlebnisse bereichert hat. Mein Bruder und meine Eltern trugen mit ihren Erinnerungen und ihrer Unterstützung ebenfalls dazu bei. Auch viele meiner Freunde lieferten wertvolle Informationen. Besonders hilfreich waren hierbei einer meiner Leutnants und ein Scharfschützenkollege, die ich in diesem Buch LT und Dauber nenne. Marc Lees Mutter leistete ebenfalls einen bedeutenden Beitrag, indem sie einige wichtige Einsichten beisteuerte.

Mein besonderer Dank und meine Hochachtung gilt Jim DeFelice für seine Geduld, seinen Esprit, sein Verständnis und seine schriftstellerischen Fähigkeiten. Ohne seine Hilfe wäre dieses Buch nicht das, was es heute ist. Ich möchte mich auch bei Jims Frau und seinem Sohn für die Gastfreundschaft bedanken, mit der sie Taya und mich bedacht haben, während wir an diesem Buch saßen.

Um dieses Buch zu Papier zu bringen, arbeiteten wir an vielen Orten. In diesem Zusammenhang möchte ich vor allem Marc Myers Ranch lobend erwähnen, die er uns großzügig als Arbeitsplatz zur Verfügung stellte.

Scott McEwen erkannte das Potenzial meiner Geschichte, lange bevor ich es tat, und spielte eine wichtige Rolle bei ihrer Veröffentlichung.

Ich möchte ebenfalls meinem Verleger Peter Hubbard danken, der sich wegen des vorliegenden Buchprojekts direkt mit mir in Verbindung setzte und uns mit Jim DeFelice zusammenbrachte. Vielen Dank auch allen Mitarbeitern bei William Morrow/Harper-Collins.

Bonusmaterial

Einblicke, Interviews und mehr …

Über den Autor:
Das Leben des Chris Kyle

Über das Buch:
Etwas anderes als Arbeit: Wie Chris’ Geschichte ihren Weg auf die Leinwand fand, von Taya Kyle

Aus der Tiefe der Trauer, eine Legende: Wie Tragik das Filmdrehbuch von American Sniper prägte, von Jason Hall

Über den Autor

Das Leben des Chris Kyle

Chris Kyle (1974–2013), SEAL Team 3 Chief, nahm an vier Langzeiteinsätzen im Ausland teil, unter anderem auch an der Operation Iraqi Freedom. Für seine Tapferkeit wurden ihm zwei Silver Stars, fünf Bronze Stars with Valor, zwei Navy-and-Marine-Corps-Achievement-Medaillen und eine Navy-and-Marine-Corps-Commendation-Medaille zuteil. Darüber hinaus erhielt er den Grateful Nation Award des Jewish Institute for National Security Affairs für seine Leistungen im Kampf gegen den Terrorismus. Nach seinen Kampfeinsätzen wurde Kyle Chefausbilder für Scharfschützen der Sondereinsatzkräfte der Navy sowie der Konter-Scharfschützenteams. Er verfasste die Naval Special Warfare Sniper Doctrine, das erste Handbuch für SEAL-Scharfschützen. Nach seinem Ausscheiden aus dem Militärdienst zogen Kyle und seine Familie in seine alte Heimat Texas.

American Sniper, die Geschichte seines Lebens und seiner Dienstzeit, wurde unter Mitwirkung von Jim DeFelice geschrieben, erschien im Januar 2012 und wurde ein internationaler Bestseller. Der Erfolg des Buchs zog zahlreiche Fernsehauftritte und Vortragsengagements nach sich. So war es Kyle möglich, sich weiterhin für die Belange der Kriegsveteranen einzusetzen, und er unterstützte Gruppen und Stiftungen wie das Heroes Project, das er mithilfe von FITCO Fitness gründete, um Veteranen, die im Krieg psychische und physische Verletzungen davongetragen hatten, Sportgeräte zur Verfügung zu stellen.

Kyles zweites Buch American Gun: A History of the U.S. in Ten Firearms erschien 2013 und wurde ebenfalls schnell ein New-York-Times-Bestseller. Im Februar 2013, kurz vor Fertigstellung des Buchs, wurde Chris ermordet, nur zwei Monate vor seinem 39. Geburtstag, als er und ein Freund gerade einem traumatisierten Veteranen halfen. Tausende von Menschen nahmen an der Trauerfeier im Cowboys Stadium in Arlington, Texas, teil und weitere Tausende säumten den Highway in stillem Gedenken, als er zu seiner letzten Ruhestätte auf den Staatsfriedhof von Texas nach Austin gebracht wurde.

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Das Programm der Trauerfeier zu Ehren von Chris Kyle, die am 11. Februar 2013
im Cowboys Stadium in Arlington, Texas, abgehalten wurde.

Seit seinem Tod setzt Kyles Frau Taya seine gemeinnützigen Tätigkeiten fort, in dem Bemühen, Veteranen und ihren Familien zu helfen. Auf der Webseite chriskylefrog.com finden sich nähere Informationen zu Chris und einigen Projekten, die in seinem Namen fortgesetzt werden.

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Über das Buch

Etwas anderes als Arbeit

Wie Chris’ Geschichte ihren Weg auf die Leinwand fand von Taya Kyle

Von Anfang an haben mich meine Freunde gefragt, ob ich aufgeregt sei, dass American Sniper verfilmt wird. Die Wahrheit ist: Nein, bin ich nicht. Ich habe eine Höllenangst. Ich möchte, dass Chris als die vielschichtige Persönlichkeit dargestellt wird, die er war. Er zeichnete sich durch eine Sanftheit und Güte aus, die ihn von vielen anderen abhob, und dennoch zögerte er nicht, den Feind auszuschalten und seine Mitmenschen zu retten, falls es nötig war. Er musste Dinge tun, zu denen viele andere Leute nicht fähig gewesen wären. Er musste tapfer sein, sich ins Gefecht stürzen und den Feind töten. Er musste andere retten, viele andere. Und dann musste er wieder nach Hause kommen und den Alltag mit uns bestreiten, als Ehemann und Vater, der für seine Güte plötzlich wieder eine andere Ausdrucksform finden musste.

Ich möchte, dass all das im Film erkennbar ist. Ich will, dass klar wird, wie vielschichtig er war, wie vielen anderen Menschen er auch nach dem Krieg half, von den verstörten Kriegsheimkehrern bis hin zu unseren Nachbarn die Straße runter. Er wird nicht hier sein, um die Dinge richtigstellen zu können, falls im Film etwas falsch dargestellt wird. Also finde ich, es liegt an uns, unsere Arbeit so gut wie möglich zu machen, damit die Zuschauer, die ihn nicht kannten oder die selbst keine Kriegserfahrungen haben, alles auf Anhieb nachvollziehen können. Wie kann man das Leben eines Menschen in einigen Stunden erzählen? Ist das überhaupt möglich?

Das alles war eine große und ziemlich furchteinflößende Aufgabe. Und nach Chris’ Tod wurde alles nur noch schlimmer. Wir hatten uns sehr geehrt gefühlt, dass jemand vom schauspielerischen Format eines Bradley Cooper den Film machen wollte. Nicht nur, weil Bradley ein großer Star ist. Chris war von den kleinen Dingen beeindruckt, die Bradley zu dem Menschen machen, der er ist. Sein Sinn für Humor und seine Bescheidenheit – es klingt seltsam, dieses Wort in Verbindung mit einem Filmstar zu verwenden, aber wenn man ihn ein wenig kennt, merkt man, dass es absolut zutrifft.

Ich erinnere mich an eines der ersten Telefongespräche, die Chris und Bradley miteinander geführt hatten, kurz nachdem die Pläne für den Film öffentlich gemacht worden waren. Chris hatte viele Gründe, ihn zu mögen, einschließlich Bradleys eigenem Engagement für Veteranen. Aber es war Bradleys Sinn für Humor, der Chris schließlich überzeugte.

»Vielleicht werde ich Sie fesseln und an einem Seil hinter meinem Truck herschleifen müssen, Sie sehen ja viel besser aus als ich«, sagte Chris während jenes Telefonats. Bradley lachte, und sie verstanden sich auf Anhieb. Aber Filme entstehen nicht über Nacht. Man braucht viele Dinge – einen Regisseur zum Beispiel.

Wir hatten keinen Einfluss auf die Wahl des Regisseurs, aber das hielt uns nicht davon ab, darüber zu reden. Eines Tages fragte ich Chris in der Küche, wen er sich wünschen würde.

»Wäre Clint Eastwood nicht prima?«, schlug ich vor.

»Absolut.«

Wir fanden beide, dass er fantastisch wäre – doch angesichts seines großen Arbeitspensums stand er leider nicht zur Verfügung.

Nach Chris’ Tod trat Steven Spielberg als Regisseur auf den Plan und wir waren sehr aufgeregt. Spielberg gab sich große Mühe und redete stundenlang mit dem Drehbuchautor Jason Hall, um mehr über Chris zu erfahren. Er verstand ihn wirklich, und deshalb war ich sehr enttäuscht, als sich – in Hollywood keine Seltenheit – die Dinge nicht so fügten wie geplant und er die Regie letzten Endes doch nicht übernehmen konnte. Aber ehe ich mich versah, wurde Clint Eastwood ins Boot geholt.

»Das warst doch bestimmt du, Chris«, dachte ich. »Wir hatten darüber gesprochen, und hier ist er.«

Durch Chris’ Tod musste das Drehbuch umgeschrieben werden, was für den Drehbuchautoren Jason Hall eine Menge Arbeit bedeutete – und für mich selbst, die ich versuchte, Jason Hintergrundinformationen über unser Leben während und nach dem Krieg zu geben. Das Buch zeigte unser Leben zwar hinreichend, aber ein Film braucht andere Details. Da waren etliche Gefühle und Situationen, die ich Jason genauer erklären musste, damit sie auf der Leinwand ihre Wirkung entfalten konnten.

Es war von Anfang an etwas anderes als Arbeit. Wir telefonierten allabendlich bis ein oder zwei Uhr nachts. Ich weiß gar nicht mehr, wie viele hundert Stunden wir auf diese Weise zubrachten. Es war sehr emotional. Einerseits weil Jason sich sehr viel Mühe gab, weil er alles richtig wiedergeben wollte, aber andererseits auch, weil ich trauerte.

Während unserer Gespräche konnte er sich vom Autor zum Freund und schließlich zum Philosophen wandeln. Ich hatte damals keinen Trauerbegleiter, aber ich hatte etwas Besseres: einen Freund in Gestalt eines Drehbuchautors.

Ich erinnere mich, dass ich ihm erzählte, wie ich einmal in der Kirche saß und spürte, wie die Tränen in mir aufstiegen. Ich musste sie unterdrücken, denn wenn ich sie zuließ, würde ich nicht einfach schluchzen; ich würde mich an Ort und Stelle übergeben. Ich wusste aus Erfahrung, dass ich derart die Kontrolle verlieren konnte.

»Was wäre das Schlimmste, das passieren würde, wenn du dich gehen lassen würdest?«, fragte er mich, als ich ihm das erzählte.

»Es gäbe eine Szene. Ich würde unangenehm auffallen. Ich will nicht, dass die Leute mich so sehen.«

»Aber es ist echt; unverstellt. Niemand wertet dich deswegen ab«, sagte er. »Du musst es herauslassen. Sonst wirst du einmal eine dieser alten, verbitterten Frauen – du weißt schon, wen ich meine, diese Frauen mit dem verkniffenen Gesicht, die das ganze Leben mit verbitterten, bösen Augen betrachten. Du musst es herauslassen.«

Ich denke noch oft an diesen Ratschlag. Nein, so will ich nicht enden.

Als der Drehbeginn näher rückte, fragten Clint und Bradley an, ob sie die Kinder und mich besuchen kommen dürften, um einen Einblick in Chris’ Familienleben zu erhalten. Die Leute, die das Treffen organisierten, fragten mich wegen Hotels. Ich war mir nicht sicher, was ich sagen sollte.

»Es gibt ein paar richtig noble Hotels in Dallas und Fort Worth«, sagte ich ihnen. »Das ist nicht so weit weg.«

»Nein, nein«, antworteten sie. »Sie wollen ganz in der Nähe untergebracht werden, Luxus ist ihnen nicht so wichtig.«

»Das nächste Hotel ist ein Holiday Inn.«

»Das ist perfekt. Mehr wollen sie nicht.«

Sie flogen her, ich holte sie an einem nahe gelegenen privaten Flugplatz ab und brachte sie zu unserem Haus. Sie waren sehr respektvoll und freundlich, weder waren sie ungeduldig noch bohrten sie nach, sondern ließen nur auf sich wirken, was für eine Person Chris war. Ich zeigte ihnen seine Kleidung und seine Sammlung an Baseballmützen, sie sollten sehen, dass wir einfache Leute sind und uns Chris’ Erfolg nicht verändert hatte. Wir redeten und redeten. Als wir alle eine Pause brauchten, ging Bradley nach draußen und spielte eine ausgelassene Runde Fußball mit meinem Sohn, meiner Tochter und meiner Freundin Karen, die über das Wochenende gekommen war, um mir mit den Kindern unter die Arme zu greifen. Etwas später kam noch mein Freund Matt vorbei, um etwas von der Oryx-Antilope zu kochen, die Chris noch vor seinem Tod geschossen hatte. Oryx ist ein sehr mageres, gesundes Fleisch und Matt, der, vor allem was Wild angeht, ein hervorragender Koch ist, hat das Talent, es so zuzubereiten, dass eine echte Gourmetmahlzeit daraus wird. Nach dem Abendessen hatte Bradley Appetit auf Eiskrem als Nachtisch. »Gibt es hier in der Nähe eine Eisdiele?«, fragte er.

»Wir haben ein Dairy Queen«, sagte ich. Ich dachte, er wolle vielleicht etwas Gehobeneres.

»Echt jetzt?« Bradley klang wie ein kleiner Junge, der gerade gehört hatte, dass der Nikolaus auf dem Weg nach Texas ist. Es war reizend.

Er nahm Colton mit, während sich der Rest von uns mit Clint unterhielt. Sie waren nicht lange weg, als ich etliche Kurznachrichten von Freunden erhielt, die schrieben, sie hätten auf Facebook Bilder und Gerüchte gesehen: Bradley Cooper! In unserer kleinen Stadt!

Bradley Cooper!

Wir redeten in jener Nacht noch stundenlang weiter; es war schon sehr spät, als ich sie zurück ins Hotel brachte. Erst als sie dort durch die Tür gingen, wurde mir klar:

Das sind Bradley Cooper und Clint Eastwood!

Ich hätte gerne Mäuschen gespielt, als sie eincheckten. Sie verwendeten falsche Namen, und es kann gut sein, dass die junge Frau an der Rezeption sie zunächst nicht erkannte, weil Bradley mir später sagte, sie sei ganz ruhig geblieben und habe kein Aufhebens gemacht.

Allerdings hatte sie anderntags eine DVD zur Hand, die sie beim Auschecken signieren sollten.

Am nächsten Morgen fuhr ich wieder zum Hotel, um sie abzuholen. Bradley war als Erster unten. Als er in den Wagen stieg, brach sich plötzlich meine ganze Sorge über den Film Bahn. Ich fing an zu weinen.

»Ich weiß nicht, wie ich euch Chris nahebringen soll«, schluchzte ich. »Wir haben nur so wenig Zeit. Ich schaffe das einfach nicht.«

Ich hatte das Gefühl, dass ich nicht genug für Chris tat. Aber Bradley beruhigte mich und machte mir Mut.

»Nein, nein, nicht doch, das ist schon in Ordnung«, sagte er. »Schon hier zu sein hilft uns sehr.«

Er erklärte mir sein Handwerk. »Ich bin kein Imitator«, erinnerte er mich. »Ich bringe mich in die Rolle ein. Ich muss nur spüren, dass Chris bei mir ist, und das tue ich.«

Das war eine enorme Erleichterung. Hinsichtlich der beiden hatte ich schon vor diesem kleinen Zusammenbruch ein gutes Gefühl gehabt; ich wusste, dass sie sich große Mühe gaben, die Dinge zumindest oberflächlich gut hinzubekommen. Doch jetzt war mir klar, dass sie mehr als das taten. Ich wusste, dass sie die Materie verstanden.

Wir fuhren wieder zum Haus, unterhielten uns kurz und schließlich wollten wir frühstücken, denn es war schon wieder einige Zeit vergangen. Karen hatte einige wunderbare Dinge zubereitet, aber alle standen nur verlegen herum und warteten – niemand wollte den ersten Teller nehmen.

Clint musste kurz vor dem Verhungern sein, aber er war zu höflich, um als Erster zuzugreifen. Natürlich wollte niemand etwas nehmen, bevor er es tat, und so standen wir alle hungrig herum. Ich forderte ihn auf, sich zu bedienen.

»Nein, nein«, sagte er, höflich wie stets. »Ich warte, bis die anderen anfangen.«

»Bitte, greifen Sie zu«, drängte ich. »Sie sind der Gast.«

Mit einer sehr ruhigen Stimme sagte er schließlich: »Nun, dann bleibt mir wohl nichts anderes übrig. Sonst fange ich noch an, meinen eigenen Arm abzunagen.« Das war nur eine von vielen Situationen, in denen er mich zum Lachen brachte.

So war Clint – selbstironisch, humorvoll, immer ruhig und sehr gelassen. Er erinnerte mich an meinen Großvater – ein kluger und aufmerksamer Mann. Er hat eine Art, einfache Dinge mit einer ungekünstelten Freude zu betrachten, die geradezu ansteckend ist. Man merkt sofort, dass er auf ein langes und gutes Leben zurückblickt, das ihm eine großzügige Weisheit verliehen hat.

Später am Tag trafen sich Bradley und Clint mit Chris’ Eltern, seinem Bruder und dessen Frau. Es war Bradley wichtig, dass sie einbezogen wurden, und er war hocherfreut, als sie sich kooperativ zeigten. Eine aufrichtige Wärme war auf allen Seiten spürbar, so als wäre Chris an jenem Tag mit ihnen im Raum gewesen.

Und dann war es plötzlich an der Zeit, sie wieder zum Flughafen zu bringen. Als wir schon fast da waren, schoss ein Auto haarscharf an uns vorbei und hupte wie wild. Ich würde wütend und fragte mich, was der Fahrer wohl tun würde, wenn ich anhielte und Dirty Harry aus dem Auto stiege. Ich musste damals lachen, weil ich mir vorstellte, dass der Fahrer dann bestimmt ganz andere Töne angeschlagen hätte. Und offenbar war mein Lachen zu diesem Zeitpunkt etwas unpassend. Einige Zeit danach erfuhr ich nämlich, dass Clint angesichts dieses Zwischenfalls wohl etwas beunruhigt gewesen war … und später zum Ausdruck brachte, er sei heilfroh gewesen, dass er die Fahrt zum Flughafen überlebt habe. Es gibt ja bestimmte Klischees über Frauen am Steuer, aber wenn man die Kombination bedenkt – eine trauernde Witwe und ein gereizter Autofahrer … noch dazu in einer Kleinstadt … dann ist es wohl verständlich, dass Clint froh war, wohlbehalten am Flughafen angekommen zu sein.

Als ich mit Sienna Miller sprach, der Schauspielerin, die mich im Film verkörpert, war das so, als würde ich mich mit einer alten Freundin unterhalten. Sie ist eine sehr empfindsame Frau, und als ich über meine Ehe und Chris sprach – und zum Beispiel unseren ersten Kuss beschrieb –, verstand sie auf Anhieb, was damals in mir vorging.

Ich komme im Film nicht allzu oft vor, deshalb muss Sienna in unglaublich kurzer Zeit sehr viel vermitteln. Aber ich bin davon überzeugt, dass sie es gut hinbekommt, weil sie so viel in die Rolle einbringt. Als das Casting anstand, fragte man mich, wer mich meiner Meinung nach spielen sollte. Ich sagte, dass ich niemanden wolle, der keine Kinder hat und dem Leiden fremd sind. Ich weiß, dass Schauspieler dafür bezahlt werden, sich zu verstellen, aber es gibt einen großen Unterschied, ob man mit jemandem mitfühlt, über den man nur etwas gelesen hat, oder ob man etwas wirklich selbst durchgemacht hat. Clint und die Produzenten trafen mit der Wahl von Sienna den Nagel auf den Kopf. Sie kennt das volle Spektrum an Emotionen, gute wie schlechte; sie kann gut mitreden. Und abgesehen davon, ist sie einfach eine nette Frau. Einmal skypten wir gerade, als ihre Kinder von der Schule nach Hause kamen – und sie redete so mit ihnen wie jede andere Mutter auch.

Aber nicht nur die Stars arbeiteten hart an diesem Film. Auch alle anderen steckten jede Menge Herzblut in das Projekt. Selbst die Requisiteure überließen nichts dem Zufall.

Eines Tages erhielt ich einen Anruf, weil sie mehr Detailinformationen über die Dinge benötigten, die Chris und ich besaßen – die Fahrzeuge, unsere Möbel und dergleichen. »Es ist nicht unbedingt meine Aufgabe, alles genau so nachzubilden, wie es bei Ihnen aussah«, sagte der Requisiteur – ich muss zugeben, dass ich seinen Namen vergessen habe. »Aber ich möchte es richtig hinbekommen. Ich möchte, dass Sie sich den Film später einmal ansehen und ihn als einen authentischen Teil Ihres Lebens wahrnehmen.« Und das schafften sie auch, bis hin zu dem alten grünen Yukon, den Chris besaß. Diese kleinen Details verleihen dem Film so viel Tiefe.

Je mehr solcher Rückfragen man mir stellte, umso zuversichtlicher wurde ich. Die Leute, die den Film machten, waren nicht nur talentiert; sie gaben sich offenbar auch die allergrößte Mühe.

Ich werde immer noch gefragt, ob das Buch American Sniper für uns eine therapeutische Wirkung hatte. Das war nicht der Fall. Denn während wir daran arbeiteten, durchlebten wir den Schmerz und all die inneren Konflikte noch einmal.

Aber nach seiner Veröffentlichung und dem anfänglichen Medienrummel kamen wir langsam zur Ruhe. In unserem jungen Leben hatten Chris und ich schon viel gemeinsam durchgemacht – den Krieg, die Geburt unserer Kinder, Ehe, Erfolge, Niederlagen, alte Freunde, die von uns gingen, und neue Freunde, die in unser Leben traten. Es war alles dabei, Gutes wie Schlechtes, aber wir liebten uns immer noch sehr. Der letzte Monat seines Lebens war der beste unserer Ehe; und das Jahr davor war das erstaunlichste Jahr, das wir gemeinsam hatten.

Niemand wird jemals unsere ganze Geschichte kennen, aber der Film wird nun wenigstens den Kern davon offenbaren – dank Jason, Bradley, Clint, Sienna und allen anderen, die daran mitwirkten. Ich weiß, dass sie mit Leib und Seele dabei waren und ihr Bestes gaben. Wir hätten uns keine talentierteren Leute aussuchen können, und niemand hätte sich mehr Mühe geben können.

Ich habe wohl keine Angst mehr. Wenn ich ehrlich bin, freue ich mich sogar darauf.

Aus der Tiefe der Trauer, eine Legende

Wie Tragik das Filmdrehbuch von American Sniper prägte von Jason Hall

Drehbuchautor und Produzent Jason Hall schrieb das Drehbuch für American Sniper.

Meinen ersten Drehbuchentwurf hatte ich am Freitag, den 1. Februar, fertiggestellt und reichte ihn bei den Produzenten ein. Ich hatte das Gefühl, dass dieser erste Entwurf gut war. Einen Tag später, am Samstagabend, wollte ich gerade zum Abendessen aufbrechen, als ich einen Anruf von Dauber erhielt, einem ehemaligen SEAL-Kameraden von Chris. Er hatte mir bei einigen technischen Fragen geholfen, und wir hatten uns ein wenig angefreundet. Dauber sagte, dass Chris ums Leben gekommen sei. Ich war fassungslos.

Nur wenige Tage zuvor hatte ich mit Chris einige Kurznachrichten ausgetauscht. Wir waren keine engen Freunde, aber ich hatte das Gefühl, ihn wirklich kennengelernt zu haben, und ich hatte gerade einige Monate damit zugebracht, mich für das Drehbuch in ihn hineinzuversetzen.

Es war, als bräche eine Welle über mir zusammen. Ich rief Bradley Cooper und die Produzenten an, und wir waren alle entsetzt. Wir konnten es nicht glauben.

Zwei Wochen später reiste ich zur Beerdigung an und fuhr zu Chris’ Haus. Es war seltsam, ihn dort nicht anzutreffen. Ich war der einzige Nicht-SEAL, der bei einer inoffiziellen Feier anwesend war, die ihm zu Ehren abgehalten wurde und bei der die Anwesenden Ballons steigen ließen. Niemand wollte mit mir reden – die Teilnehmer hatten offenbar das Gefühl, ich sei dort fehl am Platz, und so war es ja auch. Sie kannten ihn alle besser als ich, und für sie war ich nur ein Hollywood-Schreiberling, der sich an einem Ort verirrt hatte, an den er nicht gehörte. Aber spätabends rang ich mit einem von ihnen, was mir ihren Respekt einbrachte und half, einen Zugang zu seinen Freunden zu finden und Vertrauen aufzubauen. Die Männer, die anfangs nicht mit mir hatten reden wollen, gaben mir nun ihre Telefonnummern und erwiesen sich als sehr hilfsbereit. Der Trauerzug von Dallas nach San Antonio war eine tief greifende Erfahrung. So etwas hatte ich noch nie zuvor erlebt. Es war traurig und anrührend zugleich. Menschen säumten den Highway im Regen. Man wusste einfach, dass ein ganz besonderer Mensch von uns gegangen war. Einige Tage nach der Beerdigung meldete ich mich bei Taya und fragte sie, ob wir reden könnten. Sie war sehr freundlich und wir verbrachten im Laufe der nächsten Monate viel Zeit mit Telefongesprächen. Taya war sehr tapfer, gab viel von sich preis und erzählte mir von Chris, obwohl es damals sehr schwer für sie gewesen sein muss. Durch diese Gespräche lernte ich Seiten von Chris kennen, die ich zuvor nicht verstanden hatte, und ich begriff, wie der Film umgeschrieben werden musste.

Von Taya erhielt ich Einblicke in Chris’ Persönlichkeit, die ich von ihm nicht bekommen hätte. Wir können uns selbst nicht so sehen, wie andere es tun, und Taya hatte natürlich eine gute Perspektive, ebenso wie eine tiefe Liebe für Chris. In diesen Gesprächen füllte sie eine Menge Leerstellen in meinem Bild von ihm.

Mein erster Drehbuchentwurf hatte damit geendet, dass er von seinem letzten Einsatz im Irak zurückkehrt. Jetzt erfuhr ich, welche Probleme er und die Familie damit hatten, sich wieder an den Alltag miteinander zu gewöhnen. Ursprünglich hatten wir den Film geplant als die Geschichte seiner Militärzeit und des Tributs, den der Krieg im Irak von ihm und seiner Familie forderte; nun wurde er zu einer Geschichte darüber, wie er in einem spirituellen Sinn seinen Weg zurück nach Hause fand. Es wurde einfach runder; sein Werdegang, die Zeit im Irak, sein Aufstiegzum Scharfschützen, sein Weg zurück – wie er seine inneren Dämonen besiegte, indem er sich gemeinnützig engagierte und verschiedene Initiativen für andere Veteranen ins Leben rief. Er musste einen steinigen Weg zurücklegen, aber schlussendlich war es ein sagenhafter Triumph.

Taya erzählte mir, dass sie einen Monat vor Chris’ Tod ein Gespräch mit ihm geführt hatte, in dem sie sich ganz offen darüber aussprachen, was sie alles durchgemacht hatten. Dieses Gespräch habe ich als Szene in den Film übernommen. Sie redeten über alles, was ihnen wichtig war und ihr Leben gewissermaßen auf den Punkt brachte; ihre Probleme, Hoffnungen und Träume. Sie hatte die Gelegenheit genutzt, Chris zu sagen, wie sehr sie ihn schätzte und wie froh sie darüber war, ihn wieder an ihrer Seite zu wissen – als Gefährten, Vater und Ehemann. Es war sehr anrührend, das alles zu hören und ins Drehbuch aufnehmen zu können.

Ich kann nicht in Worte fassen, wie viel es mir bedeutete, dass Taya sich mir gegenüber so öffnete, und das meine ich nicht nur als Drehbuchautor. Man braucht schon großen Mut, um einem anderen Menschen so zu vertrauen wie sie damals mir. Sie gab mir Einblicke in diese wundervolle Ehe – es war in der Tat eine wundervolle Beziehung, auch wenn sie nicht immer leicht war; Taya sprach auch offen über den Schmerz und die dunklen Seiten der menschlichen Seele. Das half mir auch dabei, meine eigene Ehe in einem anderen Licht zu sehen und zu schätzen, was meine Frau und ich aneinander haben.

Es war ein sehr furchteinflößender Prozess, sich hinzusetzen und das alles für mein Drehbuch niederzuschreiben, deshalb kann ich nur ahnen, wie es den Schauspielern ergangen sein muss. Ich denke, die Leute werden von Bradley wirklich beeindruckt sein. Er hat uns eine Seite von sich gezeigt, die wir bislang noch nicht kannten. Seine körperliche Wandlung war schon beeindruckend, aber darüber hinaus glaube ich, dass er Chris auf eine Weise darstellen konnte, die ich, offen gesagt, keinem Schauspieler zugetraut hätte. Als ich das am Monitor mitverfolgen durfte – das war etwas ganz Besonderes. Ich hatte nicht den Eindruck, dass er Chris’ Geschichte wiedergab; es schien eher so, als sei er in seine Seele vorgedrungen.

Ich hoffe, dass die Legende von Chris Kyle wächst und durch die Verfilmung noch mehr Menschen berührt. Ich hoffe auch, dass der Film der Öffentlichkeit eine Ahnung davon vermittelt, welche enormen Opfer die Männer auf sich nehmen, die in den Krieg ziehen. Es ist schwer, die Veränderungen und die Entbehrungen zu verstehen, die diese Soldaten und ihre Familien durchmachen müssen.

Natürlich steht hinter all dem auch ein enormer Patriotismus, aber darüber hinaus nehmen die SEALS und all unsere Soldaten gewaltige Opfer auf sich. Wenn dieser Film einen kleinen Einblick in diese Welt bietet, wäre ich mehr als zufrieden.

Kapitel 1

Pferde zureiten und andere Vergnügen

Ein Cowboy durch und durch

Jede Geschichte hat einen Anfang.

Meine beginnt im nördlichzentralen Texas. Ich wuchs in Kleinstädten auf, in denen ich lernte, wie wichtig traditionelle Werte wie Patriotismus, Eigenständigkeit und die Verbundenheit mit Familie und Nachbarn sind. Ich kann mit Stolz sagen, dass diese Ideale nach wie vor mein Leben bestimmen. Ich habe einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn. Für mich gibt es nur Schwarz und Weiß. Grauschattierungen existieren für mich praktisch nicht. Ich bin der Überzeugung, dass es wichtig ist, andere zu beschützen. Ich scheue keine harte Arbeit. Ich amüsiere mich aber auch ganz gerne. Das Leben ist zu kurz, um auf die angenehmen Dinge zu verzichten.

Ich wuchs im christlichen Glauben auf und bin nach wie vor ein gläubiger Christ. Wenn ich meine Prioritäten setzen müsste, dann lägen sie bei Gott, Vaterland und Familie. Wobei man über die Reihenfolge der letzten beiden Punkte streiten könnte – mittlerweile vertrete ich die Auffassung, dass die Familie unter bestimmten Umständen wichtiger als das Vaterland ist. Aber sie liegen dicht beieinander.

Ich hatte seit jeher eine Vorliebe für Schusswaffen und die Jagd – man könnte gewissermaßen sagen, dass ich schon immer ein Cowboy war. Kaum konnte ich gehen, konnte ich auch schon reiten. Ich würde mich heute nicht mehr als echten Cowboy bezeichnen, weil es schon lange her ist, dass ich auf einer Ranch gearbeitet habe. Wahrscheinlich bin ich also nicht mehr so sattelfest wie früher. Aber wenn ich schon kein SEAL mehr bin, so bin ich doch zumindest im Herzen noch ein Cowboy, oder wäre zumindest gerne einer. Der Haken ist nur, dass man als Cowboy nicht genügend Geld verdient, um seine Familie ernähren zu können.

Ich erinnere mich nicht mehr, wann ich zum ersten Mal auf die Jagd ging, aber ich muss wohl ziemlich jung gewesen sein. Meine Familie hatte einige Kilometer von unserem Haus entfernt eine Jagdpacht und wir gingen jeden Winter jagen. (Es handelt sich dabei um ein Grundstück, auf dem der Eigentümer Jägern für einen bestimmten Zeitraum gegen eine Gebühr eine Jagderlaubnis erteilt. Die Bedingungen variieren von Ort zu Ort, aber so läuft es bei uns im Süden.) Neben Rotwild jagten wir Truthähne, Tauben und Wachteln – alles, was gerade Saison hatte. Mit »wir« meine ich meine Mutter, meinen Vater und meinen Bruder, der vier Jahre jünger ist als ich. Wir hausten an den Wochenenden in einem alten Wohnwagen. Er war nicht sehr groß, aber wir waren eine Familie, die immer eng zusammenhielt, und wir genossen die Zeit, die wir dort verbrachten.

Mein Vater arbeitete für Southwestern Bell und AT&T – im Laufe seiner Karriere trennten sich die Unternehmen und schlossen sich wieder zusammen. Er war im Management tätig und immer wenn er im Abstand von einigen Jahren befördert wurde, mussten wir umziehen. Ich wuchs also überall in Texas auf.

Obwohl mein Vater sehr erfolgreich war, verabscheute er seinen Job. Nicht die Arbeit selbst, sondern die damit verbundenen Umstände. Die Bürokratie. Die Tatsache, dass er in einem stickigen Büro sitzen musste. Er hatte eine tiefe Abneigung dagegen, jeden Tag Anzug und Krawatte tragen zu müssen.

»Es interessiert mich nicht, wie viel Geld du später einmal verdienst«, sagte mir mein Vater immer. »Es ist es nicht wert, unzufrieden zu sein.« Das ist der wertvollste Rat, den er mir jemals erteilte: Folge deiner Berufung. Bis zum heutigen Tag versuche ich, dieser Maxime treu zu sein. Als ich aufwuchs, war mein Vater in vielerlei Hinsicht mein bester Freund, aber seine umgängliche Art durchsetzte er mit einer großen Dosis väterlicher Disziplin. Es gab gewisse Grenzen, die man schlichtweg nicht überschreiten durfte. Ich wurde übers Knie gelegt, wenn ich es verdient hatte, aber ich wurde niemals unverhältnismäßig hart oder im Affekt gezüchtigt. Wenn mein Vater wütend war, nahm er sich einige Minuten Zeit, um sich zu beruhigen, bevor er mich bestrafte – und anschließend in den Arm nahm.

Mein Bruder würde wohl sagen, dass er und ich uns die meiste Zeit über in den Haaren lagen. Ich weiß nicht, ob das stimmt, aber wir gerieten oft aneinander. Er war jünger und kleiner als ich, aber er konnte ordentlich austeilen und gab niemals auf. Er ist ein zäher Kerl und bis zum heutigen Tag einer meiner engsten Vertrauten. Wir machten uns oft genug gegenseitig das Leben zur Hölle, hatten aber auch viel Spaß zusammen und wir wussten, dass wir uns immer aufeinander verlassen konnten.

Im Atrium unserer Highschool stand die Statue eines Panthers. Jedes Jahr versuchten die Jugendlichen aus der Oberstufe in einem Aufnahmeritual die neuen Neuntklässler auf den Panther zu setzen. Die Neuntklässler wehrten sich natürlich. Ich hatte die Schule bereits abgeschlossen, als mein Bruder dort anfing, aber an seinem ersten Schultag kehrte ich noch einmal zurück und bot jedem 100 Dollar an, der es schaffte, ihn auf die Statue zu setzen.

Die 100 Dollar habe ich immer noch.

Ich geriet zwar oft in Schlägereien, aber die meisten davon gingen nicht von mir aus. Mein Vater ließ keinen Zweifel daran, dass er mich ordentlich verprügeln würde, falls er jemals herausfand, dass ich ein Handgemenge begonnen hatte. Wir sollten stets über den Dingen stehen.

Selbstverteidigung stand jedoch auf einem anderen Blatt. Und meinen Bruder zu beschützen, war sogar noch besser – sobald jemand ihn provozierte, knöpfte ich ihn mir vor. Ich war der Einzige, der meinen kleinen Bruder verprügeln durfte.

Irgendwann einmal fing ich an, auch andere jüngere Kinder zu beschützen, die zur Zielscheibe von Rowdys geworden waren. Ich hatte das Gefühl, auf sie aufpassen zu müssen. Es wurde zu meiner Pflicht.

Vielleicht suchte ich auch nur nach einem Vorwand, mich zu prügeln, ohne dafür Konsequenzen fürchten zu müssen. Ich denke aber, dass mehr dahintersteckte; der Gerechtigkeitssinn und die Fairness meines Vaters beeinflussten mich schon damals mehr, als mir bewusst war. Und im Laufe der Jahre kamen diese Charakterzüge immer stärker zum Tragen. Aber was auch immer der eigentliche Grund war, ich hatte ausreichend Gelegenheit, mich mit anderen zu prügeln.

Meine Familie war sehr gläubig. Mein Vater war ein Diakon und meine Mutter Lehrerin an der Sonntagsschule. Ich erinnere mich, wie wir in meiner Kindheit jeden Sonntagmorgen, Sonntagabend und Mittwochabend in die Kirche gingen. Wir betrachteten uns nicht als übermäßig religiös, nur als anständige Bürger, die an Gott glaubten und sich in unserer Kirche engagierten. Ich muss allerdings zugeben, dass ich damals nicht besonders gerne hinging.

Mein Vater arbeitete immer sehr hart. Ich vermute, dass das in seinen Genen lag – sein Vater war ein Farmer aus Kansas und die Leute dort arbeiten alle unermüdlich. Ein Job reichte meinem Vater nie aus – in meiner Jugend hatte er eine Zeit lang einen Futterhandel und eine kleine Ranch, auf der wir alle mit anpackten. Er ist jetzt offiziell im Ruhestand, hilft aber immer noch bei einem Tierarzt aus, wenn er nicht gerade auf seiner Ranch arbeitet.

Auch meine Mutter schonte sich nie. Als mein Bruder und ich alt genug waren, um alleine auf uns aufzupassen, arbeitete sie als Beraterin in einer Jugendhaftanstalt. Es war allerdings nicht leicht für sie, den ganzen Tag mit verhaltensauffälligen Jugendlichen zu tun zu haben, weshalb sie die Stelle bald wechselte. Auch sie ist jetzt im Ruhestand, obwohl sie immer noch als Halbtagskraft beschäftigt ist und sich um ihre Enkelkinder kümmert.

Die Arbeit auf der Ranch nahm neben meinen schulischen Pflichten eine Menge Zeit ein. Mein Bruder und ich hatten nach der Schule und an den Wochenenden verschiedene Dinge zu erledigen: die Pferde füttern und versorgen, zu den Rindern reiten, die Zäune kontrollieren und vieles mehr.

Rinder können ganz schöne Probleme bereiten. Ich wurde von ihnen schon ans Bein getreten, in die Brust und, ja, auch dorthin, wo die Sonne nicht scheint. Den Kopf verschonten sie aber immer. Schade eigentlich. Vielleicht wäre ich nach einem solchen Tritt ja normal geworden.

In meiner Jugend zog ich Ochsen und Jungkühe für die FFA auf, die Future Farmers of America. (Die jetzt offiziell unter dem Namen The National FFA Organization firmieren.) Ich mochte die FFA und verbrachte viel Zeit damit, Rinder zu pflegen und bei Veranstaltungen vorzuführen, obwohl die Arbeit mit den Tieren auch ziemlich frustrierend sein konnte. Sie trieben mich permanent zur Weißglut. Ich hielt mich damals für den Herrscher der Welt und war bekannt dafür, ihnen notfalls auch eins über ihre dicken Schädel zu ziehen, um sie zur Vernunft zu bringen. Dabei brach ich mir zweimal die Hand.

Wie gesagt, ein ordentlicher Tritt an den Kopf hätte mich möglicherweise zurechtgerückt.

Wenn es um Schusswaffen ging, behielt ich zwar stets die Fassung, aber ich war trotzdem Feuer und Flamme für sie. Wie bei vielen anderen Jungen auch war meine erste »Waffe« ein Luftgewehr der Marke Daisy mit Multi-Pump-System – je mehr man pumpte, umso stärker war der Druck. Später hatte ich einen CO2-Revolver, der aussah wie ein Colt Peacemaker aus dem Jahre 1860. Seither habe ich eine Schwäche für die Schusswaffen des Wilden Westens, weshalb ich nach meiner Entlassung aus der Navy anfing, einige sehr schöne Replikate zu sammeln. Mein Favorit ist der Nachbau eines Colt Navy Revolvers, Modell 1861, der auf einer originalen alten Drehbank aus jener Zeit hergestellt wurde.

Mein erstes echtes Gewehr bekam ich, als ich sieben oder acht Jahre alt war. Es war ein Karabiner im Kaliber 30-06. Es war ein ordentliches Gewehr – so »erwachsen«, dass ich am Anfang Angst hatte, damit zu schießen. Ich freundete mich mit dem Gewehr zwar rasch an, aber wenn ich zurückdenke, muss ich gestehen, dass es mich in Wirklichkeit zur Marlin 30-30 meines Bruders hinzog. Es war ein Unterhebel-Repetierer, wie die Cowboys sie früher benutzten.

Ja, ich hatte eine Schwäche für dieses Thema.

Pferde zureiten

Du bist kein Cowboy, solange du kein Pferd zugeritten hast. Ich fing damit an, als ich in der Highschool war; am Anfang wusste ich allerdings noch nicht viel darüber. Es hieß nur: »Spring auf und reite den Gaul, bis er sich nicht mehr aufbäumt. Und versuche möglichst, nicht herunterzufallen.«

Im Laufe der Zeit lernte ich viele Feinheiten, aber am Anfang erwarb ich mein Wissen in der Berufspraxis – auf dem Pferd also. Das Pferd tat etwas, und ich reagierte darauf. Gemeinsam fanden wir irgendwann einen Konsens. Ich war von Natur aus ungeduldig, aber bei meiner Arbeit mit den Pferden musste ich mir genau diese Tugend aneignen – Geduld. In meinem späteren Leben als Scharfschütze sollte sich diese Eigenschaft noch als extrem hilfreich erweisen – ebenso wie beim Werben um meine Frau.

Im Gegensatz zu Rindern hatte ich nie einen Anlass, ein Pferd zu schlagen. Klar, ich musste sie so lange reiten, bis sie müde wurden und ihren Widerstand aufgaben. Es war enorm wichtig, so lange im Sattel zu bleiben, bis sie erkannten, wer das Sagen hatte. Aber ein Pferd schlagen? Dafür sah ich niemals einen Grund. Pferde sind klüger als Rinder. Man kann ein Pferd sehr wohl dazu bringen mitzuarbeiten, wenn man ihm nur genug Zeit lässt und die Ruhe bewahrt.

Ich wusste nicht, ob ich wirklich Talent dazu hatte, Pferde zu zähmen oder nicht, aber indem ich mich in ihrer Nähe aufhielt, wuchs mein Interesse am Lebensstil der Cowboys. Rückblickend ist es nicht weiter verwunderlich, dass ich schon während meiner Schulzeit an Rodeowettkämpfen teilnahm. In der Highschool war ich auch in der Baseball- und Footballmannschaft, aber nichts war so aufregend wie Rodeoreiten.

In jeder Highschool gibt es verschiedene Cliquen: die Sportler, die Streber und so weiter. Die Gruppe, der ich mich verbunden fühlte, waren die »Ropers«. Wir trugen Stiefel und Jeans und ahmten in Aussehen und Verhalten Cowboys nach. Ich war allerdings kein echter Roper – ich hätte damals kein Kalb mit einem Lasso einfangen können – was mich aber nicht davon abhielt, mich bereits im Alter von etwa 16 Jahren auf Rodeowettkämpfen herumzutreiben.

Nachdem es bei uns in der Nähe eine entsprechende Trainingsanlage gab, fing ich irgendwann an, Bullen und Pferde nach Rodeoart zu reiten. Man zahlte 20 Dollar und konnte dann so lange auf den bockenden Tieren reiten, wie man es aushielt. Allerdings musste man für seine eigene Ausrüstung sorgen – Sporen, Beinlinge, Zaumzeug. Diesem Zeitvertreib haftete nichts Glorreiches an: Man stieg auf, stürzte und stieg wieder auf. Mit der Zeit blieb ich immer länger im Sattel und irgendwann einmal war ich selbstbewusst genug, um an einigen kleineren Wettkämpfen in der Nähe teilzunehmen.

Einen Bullen zu reiten, ist mit dem Zähmen eines Pferdes nicht vergleichbar. Sie bocken zwar auf ähnliche Weise, aber ihre Haut ist so faltig und lose, dass man nicht nur nach vorne fällt, sondern auch noch seitlich hin- und herrutscht, wenn sie sich aufbäumen. Und Bullen können sich wirklich schnell im Kreis drehen. Sagen wir es einmal so: Es ist eine Kunst, nicht abgeworfen zu werden.

Ich ritt etwa ein Jahr lang Bullen und war nicht besonders erfolgreich damit. Endlich hatte ich ein Einsehen, sattelte im wahrsten Sinne des Wortes um und landete schließlich beim Pferderodeo. Das ist die Paradedisziplin, bei der man nicht nur mindestens acht Sekunden lang auf dem Pferd sitzen bleiben, sondern dabei auch noch souverän und elegant aussehen muss. Aus irgendeinem Grund schnitt ich besser ab als die anderen und so blieb ich eine Weile dabei, gewann eine Menge Gürtelschließen und auch den einen oder anderen aufwendig dekorierten Sattel. Ich war kein Champion, das nicht, aber gut genug, um es mir leisten zu können, einen Teil meiner Preisgelder in der einen oder anderen Bar auszugeben. Ich fiel auch den Groupies auf, die auf Rodeoveranstaltungen häufig zugegen sind. Alles lief bestens. Ich genoss es, von Stadt zu Stadt zu ziehen, zu feiern und zu reiten.

Kurzum: Ich führte das Leben eines modernen Cowboys.

Auch nachdem ich 1992 die Highschool abgeschlossen und mich am College der Tarleton State University in Stephenville, Texas, eingeschrieben hatte, ritt ich weiter. Für diejenigen unter Ihnen, die es nicht wissen: Tarleton wurde 1899 gegründet und schloss sich 1917 dem Texas-A&M-Universitätssystem an. Es ist die drittgrößte agrarwirtschaftliche Universität im Lande, und sie steht in dem Ruf, hervorragende Ranch- und Farmmanager sowie Lehrer für Agrarwirtschaft hervorzubringen.

Damals hatte ich noch vor, Ranchmanager zu werden. Vor der Immatrikulation hatte ich jedoch auch mit dem Gedanken gespielt, eine militärische Laufbahn einzuschlagen. Der Vater meiner Mutter war ein Pilot in der Army Air Force gewesen und ich liebäugelte eine Zeit lang damit, ebenfalls Pilot zu werden. Dann spielte ich mit dem Gedanken, zu den Marines zu gehen – ich wollte mitten hinein ins Schlachtgetümmel. Mir gefiel der Gedanke, an Kämpfen beteiligt zu sein. Ich hatte auch von diversen Spezialeinheiten gehört und dachte darüber nach, der Fernaufklärung des Marine Corps beizutreten, einer Elitekampftruppe. Aber meine Familie, vor allem meine Mutter, wollte, dass ich das College besuchte. Schließlich gab ich nach: Ich beschloss, zuerst eine akademische Ausbildung abzuschließen und dann zum Militär zu gehen. Ich dachte mir, dass ich auf diese Weise erst einmal eine Weile die Zügel schleifen lassen konnte, bevor der Ernst des Lebens losging.

Ich war immer noch ein Rodeoreiter – und mittlerweile sogar ein richtig guter. Aber meine Karriere fand gegen Ende meines ersten Studienjahres ein jähes Ende, als sich bei einem Wettkampf in Rendon, Texas, mein Pferd in der Startbucht überschlug und auf mich fiel. Die umstehenden Helfer konnten aufgrund der ungünstigen Position des Tieres zunächst das Gatter nicht öffnen, sondern mussten es erst wieder auf die Beine stellen. Ich hatte immer noch einen Fuß im Steigbügel, wurde über den Boden gezogen, mehrmals kräftig getreten und verlor schließlich das Bewusstsein. Erst im Rettungshubschrauber, der mich ins Krankenhaus brachte, kam ich wieder zu mir. Meine gebrochenen Handgelenke mussten verschraubt werden, ich hatte mir eine Schulter ausgekugelt, mehrere Rippenbrüche zugezogen sowie einen Lungenflügel und eine Niere gequetscht.

Die größten Probleme während meiner Genesung bereiteten mir die Schrauben. Sie waren etwa einen halben Zentimeter dick und ragten auf jeder Seite meiner Handgelenke einige Zentimeter aus der Haut hervor. Das Ganze ähnelte dem Hals von Frankensteins Monster. Die lästigen Dinger juckten und sahen seltsam aus, aber immerhin hielten sie meine Hände zusammen.

Einige Wochen nach meinem Unfall beschloss ich, ein Mädchen anzurufen, mit dem ich schon lange ausgehen wollte. Schließlich wollte ich mir von den Metallstiften in meinen Händen nicht die Laune verderben lassen. Während der Autofahrt blieb allerdings eine der langen Metallschrauben mehrfach am Blinkerhebel hängen. Das ärgerte mich so sehr, dass ich das Ding schließlich dicht an der Haut abbrach. Ich schätze, das machte nicht allzu großen Eindruck auf die junge Dame. Die Verabredung endete vergleichsweise früh.

Meine Rodeokarriere war beendet, aber ich feierte trotzdem weiter, als wäre ich noch aktiv. Meine finanziellen Mittel schwanden ziemlich schnell dahin und so fing ich an, nach den College-Seminaren zu arbeiten. Auf einem Holzplatz fand ich Arbeit als Transporteur, das heißt, ich lieferte Holz und andere Materialien an.

Ich war ein guter Arbeiter und ich nehme an, das fiel auf. Eines Tages kam ein Kollege herein und sprach mich an.

»Ich kenne da einen Typen, der eine Ranch hat und einen Arbeiter sucht«, sagte er. »Vielleicht bist du ja interessiert.«

»Klar doch«, sagte ich. »Ich fahre gleich raus.«

Und so wurde ich Rancharbeiter – also doch so etwas wie ein echter Cowboy – obwohl ich eigentlich immer noch ein Vollzeit-Student war.

Das Leben als Cowboy

Ich arbeitete für David Landrum in Hood County, Texas, und stellte schnell fest, dass ich nicht annähernd der Cowboy war, für den ich mich hielt. David sorgte dafür, dass sich das schnell änderte. Er brachte mir alles bei, was man wissen musste, um eine Ranch am Laufen zu halten. Er war ein harter Bursche und konnte gelegentlich sehr laut werden. Wenn er allerdings mit meiner Arbeit zufrieden war, kam kein einziges Wort des Lobes über seine Lippen. Aber nach einer Weile fing ich wirklich an, den Kerl zu mögen.

Auf einer Ranch zu arbeiten, ist der Himmel auf Erden.

Es ist ein anstrengendes Leben, das einem viel abverlangt, aber dennoch ist es gleichzeitig ein wahres Vergnügen. Man ist die ganze Zeit im Freien. An den meisten Tagen ist man mit den Tieren allein. Man muss sich weder mit Menschen noch Büros oder irgendeinem anderen unwichtigen Mist herumschlagen. Man erledigt einfach seinen Job.

David besaß über 4000 Hektar Land. Es war eine echte Ranch, und sehr altmodisch – wenn wir im Frühjahr das Vieh zusammentrieben, hatten wir sogar einen von Pferden gezogenen Verpflegungswagen dabei.

Es war ein wirklich schöner Ort mit sanften Hügeln, Bächen und weiten Landstrichen, die das Herz höher schlagen ließen, sooft man hinsah. Das Kernstück der Ranch war ein altes Haus, das im 19. Jahrhundert wahrscheinlich ein Gasthof gewesen war. Es war ein großes Gebäude mit geschlossenen Veranden, geräumigen Zimmern und einem großen Kamin, der Körper und Seele wärmte.

Weil ich ein einfacher Rancharbeiter war, war meine Unterkunft natürlich etwas bescheidener. Ich hatte das, was man gemeinhin eine Schlafbaracke nennt, die nur etwas größer war als das Bett. Sie war ungefähr zwei mal vier Meter groß, und mein Bett nahm den meisten Platz darin ein. Es gab keinen Platz für eine Kommode, alle meine Kleidungsstücke, einschließlich der Unterwäsche, musste ich an einer Stange aufhängen.

Außerdem waren die Wände nicht isoliert. Zentraltexas kann im Winter ganz schön kalt sein, und obwohl der Gasofen lief und zusätzlich ein elektrischer Heizer neben dem Bett aufgestellt war, pflegte ich in meiner Kleidung zu schlafen. Aber das Schlimmste war, dass es unter dem Fußboden kein Fundament gab. Ich führte einen Kleinkrieg mit Waschbären und Gürteltieren, die es sich direkt unter meinem Bett gemütlich machen wollten. Die Waschbären waren streitlustig und aggressiv; ich musste an die 20 erschießen, bis bei ihnen schließlich der Groschen fiel und sie begriffen, dass sie unter meiner Schlafstatt nicht willkommen waren. Ich fuhr zunächst Traktoren und pflanzte im Winter Weizen für das Vieh.

Dann übernahm ich die Fütterung der Rinder. Als David schließlich zu der Überzeugung gelangt war, dass ich wohl bleiben würde, übertrug er mir verantwortungsvollere Aufgaben. Er erhöhte meinen Lohn auf 400 Dollar im Monat.

Wenn mein letztes Seminar gegen 14 Uhr zu Ende ging, fuhr ich hinüber zur Ranch. Dort arbeitete ich bis Sonnenuntergang, danach lernte ich und ging schlafen. Am Morgen fütterte ich als Allererstes alle Pferde und ging dann zum Unterricht. Der Sommer war das Beste, denn dann konnte ich von 5 Uhr morgens bis 9 Uhr abends im Sattel sitzen.

Schließlich wurde ich ein sogenannter Zweijahresmann, ich trainierte speziell fürs Viehtreiben geschulte Pferde und machte sie bereit für die Auktion. Diese sogenannten Cutting Horses helfen den Cowboys dabei, Kühe von der Herde zu trennen. Als Arbeitstiere sind sie enorm wichtig für eine Ranch und ein gutes Pferd kann viel Geld einbringen.

Erst hier lernte ich wirklich, mit Pferden umzugehen; und ich wurde viel geduldiger. Wenn man bei einem Pferd die Geduld verliert, kann man es dauerhaft ruinieren. Deshalb disziplinierte ich mich selbst dazu, mir Zeit zu lassen und sachte mit ihnen umzugehen.

Ich weiß, ich kann’s besser und ich werde es dir beweisen