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Gartenpflanzen

• Ausführliche Porträts der attraktivsten Gartenpflanzen – Sommerblumen, Zwiebel- und KnoUenblumen, Stauden, Ziersträucher und Kübelpflanzen

• Wissenswertes zu Standortansprüchen, Wuchs, Verwendung, Pflege und passenden PfIanzpartnern

• Die besten Tipps und Tricks zur Gartenpraxis und -gestaltung

SYMBOLE IN DEN PFLANZENBESCHREIBUNGEN

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für sonnige Plätze

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für halbschattige Plätze

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für schattige Plätze

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pflegeleichte Pflanze

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hochgiftige Pflanze

Die schönsten

Gartenpflanzen

Blumen, Stauden, Ziergehölze

Inhalt

Pflanzen und pflegen

Pflanzenwahl und -einkauf

Pflanzen, säen und vermehren

Gute Pflege rund ums Jahr

Mit Pflanzen gestalten

Tipps und Tricks für schöne Gärten

Beete, Rabatten, Strauchgruppen

Sommerblumen

Wissenswertes

Sommerblumen im Porträt

Balkonpflanzen im Überblick

Einjährige Kletterer im Überblick

Zwiebel- und Knollenblumen

Wissenswertes

Zwiebel- und Knollenblumen im Porträt

Weitere Zwiebelblumen im Überblick

Stauden

Wissenswertes

Stauden im Porträt

Polsterstauden und Bodendecker im Überblick

Ziergräser im Überblick

Farne im Überblick

Ziersträucher

Wissenswertes

Ziersträucher im Porträt

Klettergehölze im Überblick

Bambusse im Überblick

Kübelpflanzen

Wissenswertes

Kübelpflanzen im Porträt

Weitere Kübelpflanzen im Überblick

Register

Pflanzen und pflegen

Pflanzenwahl und -einkauf

Pflanzen, säen und vermehren

Gute Pflege rund ums Jahr

Pflanzenschutz im Ziergarten

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Pflanzenwahl und -einkauf

Sorgfältige Auswahl geeigneter Pflanzen und umsichtiger Einkauf sind die besten Voraussetzungen für anhaltenden Spaß am eigenen Garten.

PFLANZENGRUPPEN, DIE DEN GARTEN VERSCHÖNERN

Nach botanischen Merkmalen und gärtnerischer Verwendung lässt sich die gewaltige Fülle der Zierpflanzen in folgende Gruppen unterteilen:

• Die kurzlebigen Sommerblumen (ab S. 68) sterben nach prächtiger Blüte im Sommer oder Frühjahr ab und müssen alljährlich neu gepflanzt oder gesät werden. Sie geben Beeten und Balkonkästen jedes Jahr ein neues Gesicht und eignen sich auch gut, um kurzfristig Lücken zu füllen.

• Zwiebel- und Knollenblumen (ab S. 108) treiben jährlich aufs Neue aus und blühen überwiegend im Frühjahr. Die Sommerblüher, wie beispielsweise Dahlien, sind teils nicht winterhart, ihre Knollen müssen im Spätjahr ausgegraben werden.

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Denken Sie bei der Gehölzauswahl stets an die Endgröße und den Schattenwurf

• Stauden (ab S. 136) sind krautige Pflanzen, die über viele Jahre immer wieder austreiben und Blüten- oder Blattschmuck hervorbringen. Diese große Gruppe umfasst Pflanzen mit den verschiedensten Blütezeiten und Wuchsformen und hat für jeden Gartenbereich etwas zu bieten.

• Ziersträucher (ab S. 192) bilden zusammen mit Laubbäumen und baum- oder strauchförmigen Nadelgehölzen das Gerüst des Gartens, helfen ihn zu gliedern und setzen markante Akzente.

• Kübelpflanzen (ab S. 262) sind attraktive Gehölze oder – seltener – Stauden aus wärmeren Ländern, die keinen Frost vertragen. Sie werden in großen Töpfen gehalten, in denen sie sich über Winter an einen geschützten Platz bringen lassen.

PASSENDE PFLANZEN AUSWÄHLEN

Zunächst einmal spielen natürlich Ihre Vorlieben für bestimmte Pflanzen, Blütenfarben, Wuchsformen und Eigenschaften wie z. B. Duft oder Fruchtschmuck die Hauptrolle. Zugleich aber gilt es, realistisch abzuschätzen, ob die Pflanzen

• einen geeigneten Standort im Garten erhalten können, der ihre Ansprüche an Licht, Boden usw. befriedigt;

• genügend Platz haben, sodass sie sich – etwa im Fall von Sträuchern – auch nach Jahren gut entfalten können, ohne andere Gewächse zu bedrängen oder in tiefen Schatten zu tauchen;

• in die vorhandene oder geplante Gestaltung passen und vielleicht auch außerhalb der Hauptsaison im Frühjahr und Sommer den Garten bereichern.

Das gründliche Prüfen solcher Kriterien ist bei den langlebigen, gartenprägenden Sträuchern und Bäumen besonders wichtig. Achten Sie zudem schon bei der Auswahl auf den jeweils nötigen Pflegeaufwand und eventuelle Empfindlichkeiten gegen Schädlinge, Krankheiten und Wetterverhältnisse. Gartenzaungespräche mit den Nachbarn verhelfen hier oft zu aufschlussreichen Informationen. Berücksichtigen Sie nicht zuletzt auch die Giftigkeit mancher Pflanzen. Wenn kleine Kinder im Garten spielen, sollten Sie auf giftige Pflanzen unbedingt verzichten, ebenso auf Gewächse, die durch kräftige Dornen oder Stacheln zu Verletzungen führen können.

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Die giftigen Beeren der Stechpalme können für Kinder gefährlich werden

INS RECHTE LICHT SETZEN

Damit sich Pflanzen auf Dauer gut entwickeln, brauchen sie unbedingt einen Platz, an dem sie genügend Licht erhalten. Dabei sind die Ansprüche recht unterschiedlich. Grundsätzlich unterscheidet man Pflanzen für Sonne, Halbschatten und Schatten – auf Verkaufsetiketten usw. oft gekennzeichnet durch einen weißen, halb weiß und schwarz ausgefüllten und schwarzen Kreis. Dabei sind teils feinere Unterteilungen sinnvoll, die in den Porträts genannt werden:

• Sonnig und vollsonnig: Die meisten Pflanzen wollen zwar überwiegend sonnig stehen, sind aber im Hochsommer dankbar für eine leichte Beschattung, vor allem um die Mittagszeit. „Spezialisten“ für volle Sonne dagegen verkraften Hitze und auch Trockenheit ausgesprochen gut.

• Halbschattig und absonnig: Unter Halbschatten versteht man ungefähr halbtägige Beschattung, vorzugsweise inklusive der heißen Mittagsstunden. Absonnige Plätze sind ganztägig hell, bekommen aber kaum direkte Strahlung ab, da sie z. B. an Nordseiten liegen.

• Lichtschattig und schattig: Lichter Schatten herrscht, wo Gehölze mit kleinen, locker verteilten Blättern noch recht viel Licht durchlassen. Während hier oft auch Halbschattengewächse gedeihen, verlangt dichter Gehölz- oder Gebäudeschatten Pflanzen, die eigens für Schatten ausgewiesen sind.

STANDORTE SORGFÄLTIG WÄHLEN

Während die Lichtverhältnisse mehr oder weniger vorgegeben sind, lässt sich ein weiterer sehr wichtiger Standortfaktor, der Boden, den Pflanzenwünschen anpassen und verbessern (siehe S. 14 ff.). Allerdings verlangt dies viel Aufwand und Zeit, wenn die Bodeneigenschaften stark von den Ansprüchen der Gewächse abweichen. In diesem Fall ist es meist sinnvoller, die Pflanzen passend zu den vorhandenen Böden auszuwählen.

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Containergehölze werden von vornherein in großen Töpfen herangezogen

Beachten Sie bei der Pflanzen- und Standwortwahl auch, dass manche Arten empfindlich gegen starke Winde oder Fröste sind.

Sie erhalten am besten Plätze, die z. B. durch Hecken oder andere Gehölze ein wenig abgeschirmt sind oder im Einflussbereich einer Wärme abstrahlenden Hauswand liegen. Größere Wärme und Sommerhitze, zudem oft Trockenheit und „stehende Luft“ sind typisch für Gärten in eng bebauten Städten und Siedlungen. Manchen Sträuchern und Bäumen setzt dieses Stadtklima auf Dauer schwer zu. Deshalb finden Sie in den Porträts auch Hinweise, ob die jeweiligen Gehölze als stadtklimaverträglich gelten.

Bei der Pflanzung von Hecken, Sträuchern und Bäumen müssen Sie außerdem die gesetzlich vorgegebenen Grenzabstände zum Nachbargrundstück beachten. Diese variieren je nach Pflanzengröße und sind zudem in den Bundesländern etwas unterschiedlich geregelt. Hier kann in der Regel die zuständige Gemeinde-, Stadt- oder Kreisverwaltung genaue Auskunft geben. Mancherorts sind auch Vorschriften zur Art und Höhe der Grundstückseinfriedung, also von Hecken und Mauern, zu beachten.

QUALITÄTSBEWUSST EINKAUFEN

Jungpflanzen werden heute oft in Super- und Baumärkten angeboten.

Hier lässt sich durchaus Gutes zu kleinen Preisen finden. Aber die Pflanzen sind nicht immer optimal gepflegt und untergebracht und zeigen teils recht unterschiedliche Qualität. Auch in Gartencentern kann die Qualität variieren. Doch Betriebe, die mit dem Gütezeichen „Fach-Garten-Center“ ausgewiesen sind, gewährleisten ein hohes Angebots- und Beratungsniveau. Davon kann man auch in den meisten Gärtnereien und Baumschulen ausgehen. Viele gehören Dachverbänden wie dem Bund deutscher Baumschulen (BdB) oder dem Bund deutscher Staudengärtnereien an. Deren Mitgliedsbetriebe haben sich strengen Qualitätsstandards verschrieben, mitsamt sehr kompetenter Beratung sowie teils mit zusätzlichen Serviceleistungen (z. B. Hauslieferung der Pflanzen, Bodenuntersuchungen). Der gärtnerische Versandhandel bietet in der Regel eine recht gute Qualität und kann teils auch mit Arten und Sorten dienen, die man sonst nur schwer findet. Die Ware sollte gleich nach Ankunft nicht nur ausgepackt und gut versorgt, sondern auch sorgfältig begutachtet und, wenn nötig, gleich reklamiert werden.

GRÜNDLICH BEGUTACHTEN

Bei Gehölzen und Stauden sind heute die fast ganzjährig setzbaren Containerpflanzen die häufigste Angebotsform. Da sie meist beblättert und oft auch knospend oder blühend verkauft werden, lässt sich hier sehr gut die Entwicklung und Gesundheit der Gewächse beurteilen. Dasselbe gilt auch für vorgezogene Sommerblumen sowie Kübelpflanzen. Achten Sie beim Einkauf grundsätzlich auf

• einen guten Pflegezustand der Pflanzen: Sie sollten weder völlig trocken noch „klatschnass“ stehen;

• gesunde, gut ausgefärbte Blätter, ohne Anzeichen von Krankheits- oder Schädlingsbefall (auch Blattunterseiten sorgfältig prüfen);

• kräftige, unbeschädigte Triebe, mit harmonischer, kompakter Verzweigung und reichem Knospenbesatz;

• helle, saftige Wurzeln, die den ganzen Erdballen durchziehen, aber noch nicht komplett „umringeln“ oder gar aus dem Topf herauswallen.

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Ein sorgfältig prüfender Blick beim Einkauf kann spätere Enttäuschungen ersparen

Pflanzen, säen und vermehren

Zum erfolgreichen Pflanzen und Säen gehört stets eine gute Bodenvorbereitung. Besonderes Augenmerk verlangt der Boden, wenn Beetflächen oder gar ganze Gärten neu angelegt werden.

RATSAM: EINE BODENUNTERSUCHUNG

Lassen Sie für neu anzulegende Flächen am besten eine Bodenuntersuchung durchführen. Analysen von Bodenproben werden teils von Gärtnereien und Gartencentern angeboten; andernfalls können diese oft mit Adressen weiterhelfen. Labors, die Bodenuntersuchungen durchführen, finden Sie auch im Branchenbuch oder durch Nachfragen bei der zuständigen Landwirtschaftskammer. Gute Termine für Bodenuntersuchungen sind Spätherbst und zeitiges Frühjahr. In der Regel geben die Bodenlabors Hinweise, wie die Proben entnommen, verpackt und beschriftet werden sollen. Nach der Analyse verfügen Sie über genaue Angaben zu den wichtigsten Eigenschaften: zu Bodenart, pH-Wert, Nährstoffgehalten; beauftragen Sie möglichst auch eine Bestimmung des Humusgehalts.

DIE BODENARTEN

Der Oberboden, der 20–60 cm tief reichen kann, besteht hauptsächlich aus mineralischen Teilen, außerdem aus Humus, der diese Bodenschicht dunkel färbt. Bei den mineralischen Teilchen unterscheidet man Sand (große Körnchen), Schluff (mittelgroße Körnchen) und Ton (sehr feine Körnchen). Je nach Anteil der unterschiedlichen Korngrößen ergibt sich eine Unterteilung in:

• Sandböden: Sie sind durchlässig und gut durchlüftet, aber recht trocken und speichern Nährstoffe nur schlecht. Sie lassen sich durch Humuszufuhr verbessern, außerdem durch Einarbeiten tonmineralhaltiger Steinmehle.

• Tonböden: Sie neigen zum Verdichten und sind oft feucht bis nass. Zwar speichert Ton reichlich Wasser und Nährstoffe, dies aber so fest, dass die Wurzeln kaum darüber verfügen können. Solche Böden erfordern häufiges Lockern. Die Struktur kann durch Einarbeiten von reichlich Sand oder feinem Kies verbessert werden; oft sind zudem Kalkgaben günstig sowie vor allem eine regelmäßige Humusversorgung.

• Schluffböden stehen in ihren Eigenschaften zwischen Sand- und Tonböden und bieten günstige Voraussetzungen. Sie lassen sich als mäßig trocken bis frisch einordnen.

• Lehmböden: Sie setzen sich zu etwa gleichen Teilen aus Sand, Schluff und Ton zusammen, sind hervorragende Böden und meist als frisch einzustufen, d. h. mit guter Wasserspeicherung, aber ohne Vernässungsgefahr.

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In gut vorbereiteten Böden wachsen Wurzeln junger Pflanzen schnell ein

HUMUS UND GRÜNDÜNGUNG

Humus, der organische, weitgehend zersetzte Bodenanteil, ist das Ergebnis der unermüdlichen Tätigkeit von Millionen nützlicher Kleintiere und Mikroorganismen im Boden. Im Vergleich zu den mineralischen Teilchen ist der Humus sehr leicht; deshalb beträgt sein Anteil in Gartenböden nur 2–5 %. Doch das genügt schon, um die Wasser- und Nährstoffspeicherung sowie die Durchlüftung deutlich zu verbessern. Außerdem ist Humus eine stetige Quelle für langsam nachfließende Nährstoffe. Da er mit der Zeit immer stärker zersetzt und teils in tiefere Schichten gespült wird, sollte man immer wieder für Nachschub sorgen: durch Kompost, käuflichen Humusdünger (z. B. Rinden-, Laubhumus), Mulchen oder Gründüngung.

Eine Gründüngung ist besonders bei völlig neu angelegten Flächen, aber auch vor der Wiederbepflanzung eines Beets empfehlenswert. Dazu werden spezielle Pflanzen wie Inkarnatklee, Phacelia (Bienenfreund), Senf, Wicken oder entsprechende Saatmischungen ausgesät. Sie schließen mit ihren Wurzeln den Boden auf und reichern beim Verrotten den Boden mit Nährstoffen und Humus an. Je nach Art werden Gründüngungspflanzen zwischen April und Anfang September gesät und dann spätestens vor der Samenbildung abgemäht.

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Phacelia ist eine wertvolle und zudem recht hübsche Gründüngungspflanze

SÄUREGRAD UND PH-WERT

Grundsätzlich kann man zwischen sauren, neutralen und alkalischen (basischen) Böden unterscheiden. Der Säuregrad (fachsprachlich: die Bodenreaktion) entscheidet hauptsächlich darüber, wie gut die Pflanzen Nährstoffe aus dem Boden aufnehmen können. Seine Maßzahl ist der pH-Wert. Er reicht von 0 (extrem sauer) bis 14 (extrem alkalisch). Die meisten Pflanzen gedeihen am besten bei pH-Werten zwischen 6 und 7 (schwach saurer bis neutraler Bereich). Der pH-Wert eines Bodens kann durch Einarbeiten von Torf, Laub- oder Nadelkompost sowie durch sauer wirkende Dünger (z. B. Ammoniumsulfat) abgesenkt werden. Erhöhen lässt er sich durch Kalkgaben, am besten mit langsam wirkenden Kalkdüngern wie kohlensaurem Kalk oder Algenkalk.

GRÜNDLICHE BODENBEARBEITUNG

In der Regel werden Beete, Pflanzstreifen für Hecken und andere Pflanzflächen mit dem Spaten umgegraben – dies wenigstens ein paar Wochen vor dem Pflanzen oder Säen, bei einer Frühjahrspflanzung oder -saat bereits im Herbst.

Bei lockerem, humosem Boden genügt auch die gründliche, nicht wendende Bearbeitung mit einer Grabegabel oder einem Sauzahn (Gerät mit kräftigem, gebogenem Zinken). Die beim Umgraben abgelegten Erdschollen werden in kalten Wintern schon vom Frost vorzerkleinert. Andernfalls bzw. zu anderen Jahreszeiten hilft dabei eine kräftige Hacke. Entfernen Sie gründlich alle Unkrautwurzeln sowie größere Steine. Bringen Sie dann Kompost oder anderen Humusdünger aus, arbeiten Sie diesen nur flach ein, z. B. mit einem Kultivator, und ebnen Sie die Oberfläche mit dem Rechen. Kurz vor dem Pflanzen oder Säen kommt die Feinbearbeitung an die Reihe: Die Oberfläche wird nochmals mit Hacke oder Kultivator gelockert, von letzten Unkräutern befreit und dann mit dem Rechen sorgfältig geglättet, sodass keine Mulden verbleiben.

DAS EINSETZEN DER PFLANZEN

Nehmen Sie die Pflanzen behutsam aus ihren Töpfen, und feuchten Sie trockene Erdballen gründlich an. Dicht zusammengepresste oder ringförmig um den Ballen gewachsene Wurzeln werden vorsichtig gelockert und auseinander gezogen, überlange Wurzeln eingekürzt und abgestorbene Teile weggeschnitten. Graben Sie mit einer Pflanzschaufel genügend große Löcher. In der Regel kommen die Pflanzen so tief in die Erde, dass der obere Ballenrand bzw. der Wurzelhals, die Übergangsstelle zwischen Wurzel und Stängel, mit der Erdoberfläche abschließt. In lockerem Boden setzt man sie am besten ein klein wenig höher ein, da sich die Erde nach dem Andrücken und Angießen noch etwas senkt. Füllen Sie nach dem Einsetzen die Lücken mit der ausgehobenen Erde auf, der zuvor etwas gut ausgereifter Kompost untergemischt werden kann. Dann wird der Boden rund um die Pflanzen kräftig angedrückt, nochmals etwas aufgefüllt, falls Mulden entstehen, und schließlich gründlich angegossen.

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Achten Sie bei der Zwiebelpflanzung darauf, dass die Spitze nach oben weist

Kleinere Zwiebeln und Knollen können oft einfach in den Boden gedrückt werden, bei größeren hilft eine Pflanzschaufel oder ein spezieller Zwiebelpflanzer zum Ausstechen des Pflanzlochs. Eine Alternative ist die Pflanzung mehrerer Zwiebeln in einem Draht- oder Kunststoffkorb, der einen Schutz vor Wühlmäusen bietet. Achten Sie darauf, dass die Zwiebelspitzen bzw. die Triebknospen der Knollen nach oben weisen, und berücksichtigen Sie die jeweils empfohlenen Pflanztiefen. Ein Angießen ist in der Regel nicht nötig – in zu nass gehaltener Erde könnten die Zwiebeln und Knollen faulen.

GEHÖLZE PFLANZEN

Obwohl auch bei großen Gehölzen das tiefgründige Lockern der nächsten Umgebung sinnvoll ist, gilt bei ihnen das Hauptaugenmerk der Pflanzgrube. Diese sollte großzügig ausgehoben werden, bei Container- oder Ballenpflanzen am besten doppelt so breit und so tief wie der Erdballen.

Legen Sie den Aushub am Rand ab, und mischen Sie ihm bis zu ein Drittel gut ausgereiften Kompost und – wenn nötig – auch Sand unter. Lockern Sie dann den Boden der Grube mit einer Grabegabel. Bei recht dichten Böden kann eine Dränageschicht aus Sand am Boden der Pflanzgrube ausgebracht werden.

Wurzelnackte Gehölze werden vor dem Pflanzen am besten über Nacht in einen Wassereimer gestellt, Rosen sogar komplett bis zu den Triebspitzen. Zuvor kürzt man die Wurzelspitzen um 1–2 cm ein. Die Erdballen von Container- und Ballenpflanzen kommen etwa 1 bis 2 Stunden vor dem Pflanzen ebenfalls in ein Wasserbad – so lange, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen. Ballierte Pflanzen werden mitsamt den Ballentüchern angefeuchtet und gepflanzt; diese müssen Sie nach dem Einsetzen lediglich noch oben aufknoten oder -schneiden. Sie verrotten dann nach und nach.

Für die meisten großen Gehölze ist ein Stützpfahl ratsam, der schon vor dem Pflanzen am Rand der Grube eingeschlagen wird oder gleich nach dem Einsetzen direkt neben dem Wurzelballen. Größere Gehölze lassen sich am besten zu zweit pflanzen: Der eine hält die Pflanze gerade und in richtiger Höhe, der andere füllt die Erde auf und gießt zwischendurch schon ein- bis zweimal an, damit die Wurzeln guten Bodenschluss erhalten.

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Bei ballierten Gehölzen wird gleich nach dem Einsetzen das Tuch oben gelöst

Nachdem die Erde ganz aufgefüllt ist, wird sie festgetreten. Dann häuft man rund um das Gehölz einen kreisförmigen Erdwall auf; er verhindert, dass das Gießwasser, mit dem der Wurzelbereich nun kräftig eingeschlämmt wird, seitlich abläuft. Binden Sie zum Schluss den Stamm fest, aber nicht zu stramm am Pfahl an.

Wurzelnackte Gehölze erhalten gleich nach dem Einsetzen einen Pflanzschnitt, den man sich am besten bei Kauf erklären lässt, da er je nach Art und Wuchstyp etwas unterschiedlich ausfällt. Bei Ballen- und Containerpflanzen ist normalerweise kein Pflanzschnitt nötig.

ANZUCHT AUS SAMEN

Viele Sommerblumen lassen sich recht leicht aus Samen anziehen. Dies kann deutlich den Geldbeutel schonen, wenn man viele Pflanzen benötigt. Außerdem sind manche Arten und Sorten auch gar nicht als vorgezogene Jungpflanzen, sondern nur als Samen erhältlich.

Die einjährigen Sommerblumen werden im Frühjahr an einem warmen, hellen Platz angezogen – auf der Fensterbank oder, sofern verfügbar, in einem beheizten Gewächshaus oder Wintergarten. Nach dem Keimen brauchen die Sämlinge viel Licht, sollten aber nicht direkt in der prallen Sonne stehen. Lichtmangel führt zu schwächlichen Pflänzchen mit langen, dünnen Trieben und kleinen Blättern. Dem kann man oft schon vorbeugen, indem man erst sät, wenn die Tage schon etwas länger und heller geworden sind. Andernfalls wäre zu überlegen, ob sich die Anschaffung spezieller Vermehrungsleuchten lohnt.

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Verteilen Sie bei der Anzucht die Samen möglichst gleichmäßig und nicht zu dicht

Auch manche Stauden, Gehölze und Kübelpflanzen können aus Samen angezogen werden. Viele dieser Pflanzen sind allerdings Kaltkeimer, d. h., die Samen brauchen vorübergehend eine kühle Phase, um die Keimung anzuregen. Solche Kaltkeimer werden meist im Spätherbst ausgesät, zunächst drinnen warm und feucht gehalten und dann, wenn die Samen quellen, an einen geschützten Platz im Freien gestellt. Im Februar bringt man sie an einen mäßig warmen, hellen Platz im Haus oder Frühbeet. Hier erfolgt schließlich die Keimung.

Besonders für die Einjährigen und andere Pflanzen, die zum Keimen viel Wärme brauchen, sind flache Kunststoff-Saatschalen mit durchsichtiger Abdeckhaube empfehlenswert. Verwenden Sie für die Aussaat nur ausgewiesene Anzuchterden bzw. Vermehrungssubstrate. Sie sind nährstoffarm, keimfrei, verklumpen trotz der ständigen Feuchte kaum und bieten so ideale Bedingungen für die empfindlichen Sämlinge.

Füllen Sie so viel Anzuchterde in die Gefäße, dass oben ein Gießrand von etwa 1 cm bleibt. Glätten Sie dann die Oberfläche mit einem Brettchen. Nun streuen Sie die Samen möglichst gleichmäßig und nicht allzu dicht aus und drücken sie danach mit dem Brettchen etwas an.

Die Samen von Lichtkeimern (beispielsweise Fleißiges Lieschen, Männertreu) werden gar nicht oder höchstens hauchfein abgedeckt. Alle anderen erhalten eine Abdeckung, ein- bis dreimal so hoch, wie die Samen dick sind. Schließlich wird die Abdeckerde leicht angedrückt und das Ganze gründlich durchfeuchtet, mit feiner Brause oder dem Sprühnebel eines Wasserzerstäubers. In der Folgezeit muss die Saat stets feucht – allerdings nicht zu nass – gehalten werden. Dabei hilft auch die Abdeckhaube oder eine über die Schale gelegte Glasscheibe bzw. Folie, die vor Verdunstung schützen. Spitzen die ersten Keimlinge, wird die Abdeckung z. B. mit Holzstäbchen hochgestemmt oder zunehmend öfter abgenommen, nach dem Aufgang aller Sämlinge entfernt.

Wenn es den heranwachsenden Sämlingen zu eng wird, ist das Pikieren (Vereinzeln) an der Reihe: Sie kommen nun einzeln in kleine Töpfe mit Anzucht- oder Pikiererde – dies am besten dann, sobald sich über den meist rundlichen Keimblättern die ersten richtigen Laubblätter zeigen. Nach dem Pikieren stellt man die Pflanzen möglichst hell, aber etwas kühler auf.

VERMEHRUNG DURCH STECKLINGE

Bei Stauden, Gehölzen und Kübelpflanzen, aber auch bei mehrjährigen Balkonblumen wie Pelargonien, ist die Stecklingsvermehrung oft einfacher und erfolgsversprechender als eine Aussaat.

Stecklinge sind 10–20 cm lange, beblätterte Triebstücke, die man von gesunden Pflanzen abschneidet. An ihren unteren Enden treiben sie in Anzuchterde Wurzeln aus und vermögen so zu kompletten neuen Pflanzen heranzuwachsen.

Je nach Pflanzenart schneidet man die Stecklinge im Frühjahr, Sommer oder – seltener – im Herbst, von noch krautigen oder halb verholzten (halbreifen) Trieben. Meist verwendet man Kopfstecklinge von den Triebspitzen, teils können auch Trieb- oder Teilstecklinge aus der Triebmitte genommen werden. Bei manchen Pflanzen, z. B. Rittersporn oder Lupine, bewurzeln sich stattdessen Grundstecklinge direkt von der Triebbasis am besten, besonders wenn man sie mitsamt einiger Wurzeln der Mutterpflanze abtrennt.

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Nach dem Stecklingsschnitt werden die untersten Blätter vorsichtig entfernt

Schneiden Sie die Stecklinge mit einem scharfen, sauberen Messer von den Trieben der Mutterpflanze. Führen Sie den Schnitt am unteren Ende schräg und (außer bei Grundstecklingen) kurz unterhalb eines Blattknotens, also der verdickten Ansatzstelle des Blattstiels. Entfernen Sie dann das unterste Blatt bzw. Blattpaar, und stecken Sie das Triebstück so in einen Topf mit Anzuchterde, dass das tiefste verbliebene Blatt knapp über der Oberfläche steht. Zuvor können Sie das untere Stecklingsende in ein Bewurzelungspulver aus dem Fachhandel tauchen; solche Präparate enthalten spezielle Hormone, die die Wurzelbildung fördern. Drücken Sie zum Schluss die Erde rund um den Steckling an, und gießen Sie dann, dies allerdings nicht allzu stark: Stecklinge sollten lediglich leicht feucht gehalten werden.

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Übergestülpte Folienbeutel bewahren eine gleichbleibend hohe Luftfeuchtigkeit

Eine Kunststoffhaube oder eine Folie, die über ein Drahtgerüst im Topf gespannt wird, sorgen für eine stets hohe Luftfeuchtigkeit, die die Blätter am Leben hält, bis sich die Wurzeln gebildet haben. Die Stecklinge werden an einen hellen, aber nicht direkt besonnten, recht warmen Platz gestellt. Wenn nach einigen Wochen neue Blätter austreiben, zeigt dies die erfolgreiche Wurzelbildung an. Nehmen Sie dann den Verdunstungsschutz immer häufiger zum Lüften ab, und entfernen Sie ihn schließlich komplett. Halten Sie die beblätterten Stecklinge nach wie vor leicht feucht und warm. Haben sich die Pflanzen gut entwickelt, kommen sie in etwas größere Töpfe mit normaler Blumen- oder Einheitserde und werden dann bis zum Auspflanztermin allmählich an kühlere Temperaturen gewöhnt.

Bei Arten, die an für sich buschig wachsen und sich von unten her mit Seitentrieben aufbauen, ist es oft empfehlenswert, die Pflanzen bald nach dem Setzen in größere Töpfe zu entspitzen. Dazu wird die Spitzenknospe entfernt bzw. die Triebspitze weggeschnitten. Dies fördert die Entwicklung von Seitenknospen und -trieben und damit einen gut verzweigten, kompakten Wuchs.

TEILUNG

Das Teilen ist die einfachste Vermehrungsmethode für die meisten Stauden und lässt sich auch bei manchen Gehölzen anwenden. Sie wird im Frühjahr oder Herbst durchgeführt, bei Frühjahrsblühern auch gleich nach der Blüte. Bei älteren Stauden fördert die Teilung oft auch die Blüh- und Wuchsfreude und empfiehlt sich deshalb alle paar Jahre als Verjüngungsmaßnahme. Graben Sie die Pflanzen vorsichtig aus, und zertrennen Sie sie samt den Wurzeln in Teilstücke. Diese sollten vorwiegend aus den jüngeren Bereichen der Horste bzw. Pflanzen stammen und müssen jeweils mindestens eine Triebknospe sowie ausreichend Wurzeln aufweisen. Kräftige Wurzelstöcke werden am besten mit dem Spaten zertrennt; ansonsten genügt oft ein großes, scharfes Messer oder sogar das Auseinanderziehen mit den Händen. Setzen Sie Teilstücke gleich ein, und gießen Sie dann gründlich an.

AUSLÄUFER, ABLEGER UND ABSENKER

Manche Stauden und Gehölze, wie z. B. Johanniskraut oder Efeu, machen es dem Gärtner besonders leicht und bilden am oder im Boden kriechende Ausläufer, die sich selbst bewurzeln. Diese können einfach abgetrennt und umgepflanzt werden, sobald sich an den bewurzelten Stellen auch einige Blätter gebildet haben. Bei manchen Gehölzen kann man junge Triebe zur Wurzelbildung anregen, indem man sie im zeitigen Frühjahr zum Boden herunterbiegt. Bei Hainbuche oder Blauregen z. B. ist dies mit sogenannten Ablegern möglich: Graben Sie eine etwa 10 cm tiefe Rinne in den Boden, legen Sie den herabbiegbaren Teil des Triebs der Länge nach hinein, und befestigen Sie ihn mit kräftigen Haken bzw. Drahtklammern. Nachdem sich Seitentriebe gebildet haben, wird nach und nach Erde aufgefüllt – jeweils immer nur so viel, dass das obere Drittel der neuen Triebe unbedeckt ist. Meist sind diese Triebe bis zum Herbst desselben Jahres gut bewurzelt und können dann oder im folgenden Frühjahr abgetrennt und verpflanzt werden.

Bei Absenkern dagegen handelt es sich um Triebe, die so herabgebogen werden, dass sie nur an einer Stelle – etwa 30–40 cm von ihrer Spitze entfernt – Bodenkontakt haben. Dieser Triebteil wird zuvor von Blättern befreit und erhält an der Unterseite der Biegungsstelle einen kräftigen, schräg angebrachten Einschnitt – hier sollen sich die Wurzeln bilden. Senken Sie ihn dann so in eine 10–20 cm tiefe Bodenmulde, dass die Schnittstelle die Erde berührt, fixieren Sie den Triebbogen mit einem Haken, füllen Sie das Loch mit Erde auf, der Sie etwas Kompost und Sand untermischen, und binden Sie schließlich die Triebspitze an einem Stab auf. Der Absenkerbereich muss stets leicht feucht gehalten werden. Oft zeigt schon bis zum Herbst neuer Austrieb aus der Biegungsstelle die erfolgreiche Bewurzelung an; es kann aber auch, je nach Art, 2 bis 3 Jahre dauern.

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Absenker bewurzeln sich an der Biegungsstelle eines Triebs

Gute Pflege rund ums Jahr

Viele Gartenschönheiten sind recht anspruchslos. Doch ein paar gezielte Handgriffe zur rechten Zeit fördern dauerhaft das Blühen und Gedeihen.

WASSER – DER UNENTBEHRLICHE „BETRIEBSSTOFF“

Fast alles im Garten kann notfalls ein paar Tage warten; doch Wassermangel duldet keinen Aufschub. Pflanzen benötigen das Nass für all ihre Lebens- und Wachstumsprozesse, von der Nährstoffaufnahme bis zur Photosynthese, dem Aufbau körpereigener Substanz mithilfe des Sonnenlichts. Spätestens wenn die ersten Blätter schlaff herabhängen oder sich einrollen, zeigen die Pflanzen unmissverständlich an, dass Gießkanne oder Schlauch in Aktion treten müssen.

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Effektiv gießen: am besten ohne Brauseaufsatz direkt in den Wurzelbereich

Besonders frisch gesetzte und noch junge Pflanzen brauchen stetigen Wassernachschub. Mit der Zeit kann das gut entwickelte Wurzelwerk die Feuchtereserven im Boden effektiver nutzen. Doch auch dann sind die meisten Sommerblumen sowie alle Gewächse, die in Pflanzgefäßen gehalten werden, auf regelmäßige Wasserversorgung angewiesen. Manche wüchsige Beetstauden haben ebenfalls einen hohen Wasserbedarf, ebenso Schattengewächse, die etwas zu sonnig stehen. Ansonsten gibt es unter den Stauden und mehr noch unter den Gehölzen etliche Arten, die höchstens bei ausdauernder Trockenheit gegossen werden müssen. Dies allerdings auch im Winter, wenn es sich um immergrüne Nadel- und Laubgehölze handelt: Nach langen Trocken- oder Frostphasen sollten Sie diese gründlich wässern, sobald der Boden aufgetaut ist.

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Die Anschaffung einer Regentonne samt Zubehör macht sich schnell bezahlt

WOHLTUENDE WASSERVERSORGUNG

In Tonnen oder großen Zisternen gesammeltes Regenwasser hilft nicht nur, die Wasserrechnung zu reduzieren: Das weiche, in den Auffanggefäßen schon vorgewärmte Nass vom Himmel bekommt auch den Pflanzen besonders gut. Hartes, sehr kalkhaltiges Leitungswasser dagegen wird von vielen Gewächsen schlecht vertragen, besonders von Pflanzen wie Rhododendren, die saure, kalkarme Böden lieben. Hier kann es auf Dauer zu gelben Blättern und Kümmerwuchs führen. Die Härte des Leitungswassers wird in °dH (deutschen Härtegraden) angegeben und lässt sich beim Wasserversorger erfragen. Wenn sie 15 °dH deutlich übersteigt, ist die Verwendung von Wasseraufbereitungsmitteln aus dem Garten- oder Teichfachhandel oder der Einbau einer Wasseraufbereitungsanlage ratsam. Ansonsten empfiehlt es sich, Kannen nach dem Gießen gleich wieder aufzufüllen. So setzen sich Kalkverbindungen am Boden ab, und das kalte Leitungswasser kann sich bis zum nächsten Gießgang anwärmen.

Regner oder Sprinkler sparen Gießaufwand, doch sie vergeuden reichlich Wasser, das verdunstet, ehe es in den Boden einsickern kann. Zudem können die Tropfen auf den Blättern bei praller Sonne wie kleine Brenngläser wirken und Flecken verursachen. Und wenn die Gewächse mit feuchtem Laub in die kühlere Nacht gehen, werden Pilzkrankheiten begünstigt. Deshalb ist es weitaus günstiger und effektiver, mit Gießkanne oder Schlauch direkt in den Wurzelbereich zu gießen – und zwar am besten morgens oder abends, auf zuvor gelockertem Boden. Gießen Sie jeweils gründlich und durchdringend, mit kleinen Pausen, in denen das Wasser langsam und gut versickern kann. 10–20 Liter pro Quadratmeter, bei großen Gehölzen auch doppelt so viel, sind durchaus angebracht. Das bringt wesentlich mehr, als den Boden immer nur leicht anzufeuchten, und reicht dann selbst im Hochsommer oft für ein paar Tage. In der Regel ist es am besten, erst wieder zu gießen, nachdem die Erdoberfläche bzw. die oberen paar Zentimeter abgetrocknet sind, um einer Vernässung vorzubeugen.

HACKEN, LOCKERN, JÄTEN

Offene Bodenflächen zwischen Beetpflanzen sowie unter Gehölzen sollten des Öfteren gelockert werden, sofern sie nicht mit Mulch bedeckt sind. Für diese Arbeit eignen sich ein Grubber mit drei oder fünf gebogenen Zinken, ein Kultivator (ähnlich wie der Grubber, aber mit verbreiterten Spitzen), eine Hacke mit nicht allzu großem Metallblatt oder eine Doppelhacke, die auf der einen Seite ein schmales Blatt, auf der anderen Seite zwei oder drei Zinken trägt. Gerade in Beeten sind auch entsprechende Hand- oder Kleingeräte mit kurzen Stielen sehr hilfreich, um recht schonend und gezielt zwischen den Pflanzen zu arbeiten. Das regelmäßige Lockern sorgt für eine gute Durchlüftung des Bodens und fördert seine Aufnahmefähigkeit für Regen- und Gießwasser. Außerdem zerstört es immer wieder die zahlreichen hauchfeinen Röhrchen (Kapillaren) im Boden, über die das Wasser nach oben steigt und verdunstet. Somit hilft das Hacken auch beim Wassersparen.

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Blatt oder Zinken: Eine Doppelhacke erlaubt einen flexiblen Einsatz

Eine wichtige Aufgabe besteht natürlich auch im Entfernen der Unkräuter, die mit den Zierpflanzen um Wasser und Nährstoffe konkurrieren und noch zarte Pflanzen sogar überwuchern können. Je früher, regelmäßiger und gründlicher die Unkräuter bei frisch angelegten Pflanzungen gejätet werden, desto leichter sind sie auf Dauer unter Kontrolle zu halten. Sie sollten möglichst immer mitsamt den Wurzeln entfernt werden. Wo das mit normalen Bodenbearbeitungsgeräten nicht ganz gelingt, lohnt sich die Mühe, hartnäckige Pflanzen auch einzeln herauszuziehen bzw. auszugraben oder einen speziellen Unkrautstecher einzusetzen.

Bei Bäumen und anderen großen Gehölzen empfiehlt es sich, eine Baumscheibe anzulegen: eine kreisförmige Fläche rund um den Stamm bzw. die Strauchbasis, die zumindest in den ersten Jahren konsequent von anderem Bewuchs frei gehalten wird. Achten Sie bei aller Bodenbearbeitung darauf, dass die Kulturpflanzen nicht beschädigt werden. Besonders aufpassen muss man beim Arbeiten zwischen jungen Pflanzen, Zwiebel- und Knollenblumen sowie flach wurzelnden Gehölzen – hier ist oft Mulchen die bessere Alternative.

MULCHEN – BODENSCHUTZ UND HUMUSNACHSCHUB

Unter Mulchen versteht man eine Bedeckung freier Bodenflächen. Dazu dienen vorzugsweise Pflanzenreste oder schon zum Teil zersetzte organische Materialien, die beim Verrotten die Erde mit Humus und Nährstoffen anreichern und die nützlichen Bodenorganismen fördern. Solch eine Mulchschicht unterdrückt zudem den Unkrautaufwuchs, bewahrt die Bodenfeuchtigkeit, schützt die Oberfläche vorm Verkrusten und Verschlämmen und den Wurzelbereich vor extremen Temperaturschwankungen. Als Mulchmaterialien eignen sich:

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Mulchen zum Beispiel mit Häckselmaterial schützt und versorgt den Boden darunter

• Kompost; in halb verrotteter Form nur zwischen robusten älteren Pflanzen, gut ausgereift auch zwischen Jungpflanzen;

• Rasenschnitt, am besten mit etwas Gehölzhäcksel oder Rindenmulch vermischt; muss häufig erneuert werden;

• Laub; stark gerbsäurehaltige, sehr langsam verrottende Blätter, z. B. von Eiche oder Walnuss, nur auf Wegen;

• abgemähte, etwas zerkleinerte Gründüngungspflanzen;

• Gehölzhäcksel und Stroh;