Impressum

avBUCH im Cadmos Verlag

Copyright © 2013 by Cadmos Verlag, Schwarzenbek 3. Auflage 2014

Gestaltung und Satz: Ravenstein+Partner, Verden Redaktion: Veronika Schubert & Elke Papouschek, Wien, www.verlagsbuero-garten.at

Coverfoto: Franz Neumayr/shutterstock

Fotos im Innenteil: fotolia, Franz Neumayr, shutterstock

Konvertierung: S4Carlisle Publishing Services

Deutsche Nationalbibliothek – CIP-Einheitsaufnahme Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar.

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Alle Rechte vorbehalten.

eISBN: 978-3-8404-6572-7

INHALT

DIE BESTEN LEHRMEISTER

NATURGEMÄSS GARTELN

FÜR EINEN GUTEN START

Über die Schulter schauen

Es geht los

Aufbinden und stützen

Es grünt so grün

Gießen leicht gemacht

Düngen bringt Nährstoffe

Gold des Biogärtners

Mulchen für Intelligente

Kampf dem Unkraut

Schon gehört?

GESUNDES GEMÜSE

Erfahrungsaustausch unter Gleichgesinnten

Paradiesfrüchte pflanzen

1 x 1 der Tomatenpflege

Von Gurken, Kürbissen und Zucchini

Im Kräutergarten

Salat übers ganze Jahr

Schlingende Bohnen und Erbsen

Zarter Lauch und würzige Zwiebeln

Reiche Kartoffelernte

Blick ins Glashaus

Schon gehört?

OBST IN HÜLLE UND FÜLLE

Augenschmaus und Gaumenfreude

Obstbäume pflanzen

Köstliches Naschobst

Reiche Ernte mit richtiger Pflege

BLÜTEN RUND UMS HAUS

Ein blühendes Paradies

Rasenpflege leicht gemacht

Lebensraum Gartenteich

Bäume und Sträucher

Kein Garten ohne Rosen

Im Blumen- und Staudengarten

Prachtvolle Zwiebelblumen

Auf Balkon und Terrasse

LÄSTIGE SCHÄDLINGE

Der Schneck muss weg

Schluss mit den Fress-Attacken

Lausigen Zeiten entgegnen

Keine Blatt-, Schild- und Wollläuse mehr

Unerwünschte Ameisen

Vertreiben ist oberstes Gebot

Wühlmaussorgen, Maulwurfärger

Schon gestört?

Allerlei Käfer und Falter

Schon gehört?

ÄRGERLICHE KRANKHEITEN

Alles gegen Pilzbefall

Mehltau, Rost und Schimmel

Pilze zwischen Rasen und Rosen

ANHANG

Quellen und Infos

Impressum

Die besten LEHRMEISTER!

VORWORT

(Foto: Franz Neumayr)

„Wo haben Sie das Garteln gelernt?“ Diese Frage wird mir bei den vielen Vorträgen, Bühnenauftritten oder Autogrammstunden oft gestellt. Und die Antwort ist leicht: Da sind einmal die Seminare und Workshops, die ich als junger Gartenliebhaber besucht habe, dann die mehr als 4000 Bücher meiner Gartenbibliothek, die mir viel Wissen vermittelt haben, vor allem natürlich die eigene Praxis und Erfahrung – und: das Wissen und die Ratschläge der Tausenden Gartenfreunde, die ich im Lauf der letzten 30 Jahre getroffen habe.

Genau diese Tipps sind es, die das Garteln Jahr für Jahr aufs Neue interessant und oft auch einfacher und erfolgreicher machen.

Die Idee für das Buch „Die besten Gartentipps für intelligente Faule“ ist durch Zufall geboren worden. Bei der Vorbereitung einer Veranstaltung kamen – wie fast immer – auch gleich die persönlichen Gartenfragen zur Sprache. Doch nicht nur ich wusste Rat, einige andere Teilnehmer hatten auch Vorschläge, wie das Problem zu lösen wäre. „Das könnte doch ein interessantes Buch sein“, dachte ich mir. Gesagt, getan, und schon war in Kooperation mit den Lagerhäusern in Österreich die Grundlage für den größten Gartentippwettbewerb der letzten Jahre geschaffen.

Tausende Tipps kamen per Mail und Post ins Haus. Das Ergebnis ist dieses Buch geworden. Von mir gesichtet, zum Teil auch gleich aus-probiert und kommentiert mit den Erfahrungen aus fast 50 Jahren Gartenleidenschaft. Und immer nach dem Grundprinzip: Mit der Natur und nicht gegen die Natur – eben wie das „Garteln für intelligente Faule“ funktioniert.

Ein Buch mit vielen Ideen, das einmal mehr zeigt: Garteln ist das schönste Hobby der Welt. Nicht umsonst gilt es mittlerweile in Österreich und Deutschland als die größte Leidenschaft.

In diesem Sinne wünsche ich viel Erfolg – und wie immer:

Viel Spaß beim Garteln!

PS: Über Ihre Erfahrungen und neuen Tipps freue ich mich:
Tipps@biogaertner.at

Naturgemäß GARTELN!

(Foto: shutterstock/ everst)

Mit der Natur und nicht gegen die Natur – das ist das Motto des Biogärtners, und das ist auch die Devise von immer mehr Menschen, die ohne Gift und Chemie ihren Garten pflegen wollen.

Sieben Eckpfeiler sind es, die einen Garten zum Naturparadies werden lassen:

• die naturgemäße Anlage eines Gartens

• die richtige Pflanze am richtigen Standort

• der sanfte Umgang mit dem Boden

• Kompost als Kraftquelle

• Mulchen als Schutz für den Boden

• Mischkultur als Teil der bunten Vielfalt

• die sanfte Bekämpfung von Schädlingen und Krankheiten

Die wichtigste Maßnahme in einem Garten ist das Vorbeugen – und das beginnt mit der naturgemäßen Anlage eines Gartens. Also: Oasen schaffen für Nützlinge – in Trockenmauern, bei einem Biotop, in einem Totholzhaufen oder nur in einem Steinhaufen. Je vielfältiger der Garten angelegt ist, desto größer sind die Chancen für viele Nützlinge, sich anzusiedeln. Und das hilft der Gartenliebhaberin und dem Gartenfreund.

Ansprüche beachten

Maßnahme Nummer Zwei ist für echte Gartengurus die schwierigste, gilt es doch immer, die Leidenschaft „Garteln“ so richtig auszuleben. Und da gehören natürlich viele verschiedene Bäume, Sträucher und Blumen dazu. Meist genau jene, die sich an bestimmten Standorten nicht so wohlfühlen – sei es aus klimatischen Gründen („nicht ganz winterhart!“) oder wegen ungünstigen Bodenverhältnissen („zu viel Kalk“). Doch mit gesundem Hausverstand und einer ausgewogenen Auswahl wird der Garten „seine richtigen, passenden Pflanzen“ finden. Nicht zuletzt deshalb, weil nicht standortgerechte Pflanzen immer mehr Mühe machen. Daher sind heimische Wildsträucherhecken nicht nur für die vielen Nützlinge eine willkommene Bereicherung, sondern auch für uns Gartler. Kleinere Bereiche zum Experimentieren gehören aber trotzdem dazu – das macht ja den Reiz an diesem grünen Hobby aus.

Gesunder Boden

Die wichtigste Grundlage für gesundes, kräftiges Wachstum ist der Boden – das beginnt schon bei der Anlage des Gartens, wo nicht mit schwerem Baugerät gearbeitet werden sollte. Bodenverdichtungen benötigen Jahrzehnte, bis sie wieder verschwinden, und bis dahin leidet alles – Bäume, Sträucher und Rasen. Und natürlich auch Besitzerin und Besitzer. Denn das bedeutet meist viel mehr Aufwand. Schaufelbagger statt Caterpillar könnte als wichtigste Botschaft an alle Gartenneuanleger gerichtet werden.

(Foto: Franz Neumayr)

Goldener Kompost

Kommt dann der Kompost, beginnt bereits die Phase der Bodengesundung. Humus ist Leben! Und so wird über Jahre hinweg auf ganz sanfte Art und Weise das Bodenleben aufgebaut. Gemeinsam mit dem Mulchen, dem Bodenbedecken, entsteht die Naturoase ums Haus, wo das Vergehen und Wachsen dann ganz hautnah spürbar ist.

Fehlt nur noch die bunte Mischung, die in so einem Garten nicht fehlen darf – eine Mischkultur mit den passenden, „guten“ Nachbarn lässt sich am besten im Gemüsegarten verwirklichen und mit der richtigen Fruchtfolge ergänzen. Da helfen sich dann die Pflanzen gegenseitig, Krankheiten und Schädlinge werden schon von vornherein reduziert, und durch die Fruchtfolge wird der Boden geschont und nicht ausgelaugt.

Ruhe bewahren

Treten doch Probleme auf, heißt es Gelassenheit bewahren – auch wenn das nicht immer leichtfällt. Schädlinge und Krankheiten sind ein Hilferuf der Natur. Irgendetwas passt offenbar nicht – bei Mehltau wurde möglicherweise zu viel gedüngt, bei Läusen ist es möglicherweise aus Witterungsgründen zur extremen Vermehrung gekommen. Sanft eingreifen – das ist der sicherste Weg zum Erfolg. Geduld zeigt oft, dass Probleme nach ein paar Tagen von der Natur selbst gelöst werden: Die Invasion der Läuse ist meist schon bald ein Leckerbissen für Marienkäfer.

Zudem gibt es viele Tricks, die das Garteln leichter machen – die Erfahrungen in diesem Buch, meist als Tipps über den Gartenzaun geflüstert, gehören unbedingt dazu.

Für einen guten START

(Foto: shutterstock/ sanddebeautheil)

Er ist die Grundlage fürs erfolgreiche Garteln – der gesunde, lebendige Boden. Der Humusnachschub vom Kompost, der Schutz durch eine immer wieder ergänzte Mulchschicht, das naturgemäße Düngen und richtige Gießen.

Stimmen diese Grundlagen, dann wird vieles im Garten leichter. Biogärtner „hören hier auf ihren Garten“. Sie erkennen, wo es einen Mangel gibt, sie spüren, wo Bäume, Sträucher, Blumen oder Gemüse Probleme haben, und sie greifen sanft ein. Die Tipps in diesem Kapitel zeigen das.

Über die SCHULTER schauen

Aus kleinen Kürbispflänzchen entwickeln sich rasch mächtige Ranken; sie dürfen nicht zu eng stehen.

(Foto: shutterstock/Melpomene)

Da ein Hinweis, wie man seine Pflanzen aufbindet, dort einer, wie man sie langfristig mit dem Namen versieht, oder wieder ein anderer Vorschlag, das lästige Unkraut zu entfernen. Sehr oft sind es die ganz einfachen Tipps, die einem das Leben erleichtern. Und nicht nur das: Sie sind auch oft sehr nützlich, wenn es darum geht, Geld zu sparen.

Viele Tipps bekommt man bei Gartenbesuchen. Hier sieht man hautnah, wie andere Gartenliebhaberinnen und Gartenliebhaber ihr grünes Paradies bewirtschaften. Schaut man ihnen aufmerksam „über die Schulter“, kann man einiges lernen. Der eine Tipp wird gleich einen Erfolg bringen, der andere erst nach einiger Zeit. Und wieder einer, von dem der Gartenfreund geschworen hat, dass er den großen Erfolg brachte, funktioniert gar nicht.

Daher ist das Wichtigste: ausprobieren, entdecken und vielleicht dabei gleich neue Erkenntnisse gewinnen.

TIPPS VOM BIOGÄRTNER

So gelingt die Aussaat

Sauberkeit ist oberstes Gebot bei der Aussaat. Daher alle Saatschalen vor dem Gebrauch mit heißem Wasser reinigen. Bei der Erde niemals sparen: Alte Aussaaterde (vom Vorjahr) aus der Packung ist für die Sämlinge unbrauchbar. Darin haben sich Pilze angesiedelt, die das Wachstum der feinen Wurzeln behindern. Sind die Samen in der Erde, diese vier Regeln beachten:

Zu Beginn die Schalen mit Glas abdecken und in die Wärme stellen (ausgenommen kalt keimende Samen).

Sind die Keimlinge sichtbar, volles Licht und etwas kühler. Immer gut lüften.

Nie zu viel gießen!

Rechtzeitig pikieren, also in kleine Töpfe vereinzeln.

Es geht LOS

Verpackung als Saatschale

Als Minigewächshäuser zum Aussäen eignen sich die im Supermarkt verwendeten Obst- oder Tomatenbehälter, die einen Deckel haben.

Karl Hobitsch

Sorgsamer Umgang mit Rohmaterialien sollte für Biogärtner ein Grundsatz sein – den Tipp mit den Plastikbehältern finde ich deshalb hervorragend. Ich selbst habe bisher nur Kresseschalen verwendet.

„Saattabletten“ selbst gemacht

Um sich teure Anzuchttöpfchen zu sparen – leere Klopapierrollen in 3 cm breite Ringe schneiden, mit Erde füllen und in eine flache, mit Plastik ausgekleidete Schachtel stellen. Diese selbst gemachten „Saattabletten“ lassen sich gut einpflanzen, da der Kartonring verrottet.

Gerlinde Brendtner

Halbiert man die Kartonrollen, dann hat man auch etwas größere Anzuchttöpfe für Bohnen, Mais, Gurken oder Zucchini.

Wäscheklammern als Etikettenhalter

Als Pflanzenetiketten verwende ich flache, etwas längere Holzleisten, an die ich Wäscheklammern aus Holz anleime. Damit befestige ich die Etiketten aus Kunststoff. Diese Pflanzschilder sind über viele Jahre immer wieder verwendbar.

Karl Hobitsch

Besonders ideal, weil man auch bei höherem Bewuchs die Schilder noch sieht!

Idee für die Zukunft

Wenn ich einen Garten hätte, würde ich alte Badewannen als Hochbeete verwenden. Ich denke, dann können keine Schädlinge (Schnecken, Mäuse etc.) vom Boden zum Gemüse kommen, und man kann notfalls den Standort, so er nicht passend ist, wechseln.

Johann Stadler

Eine bewährte Methode, der Troggarten – ganz wichtig ist nur, bei diesem System auf den funktionierenden Wasserabfluss zu achten.

TIPPS VOM BIOGÄRTNER

Bienen sichern Ertrag

„Wenn die Biene einmal von der Erde verschwindet, hat der Mensch nur noch vier Jahre zu leben“, sah einst Albert Einstein die Wichtigkeit dieser Insekten. Gerade in den letzten Jahren kommen jedoch Bienen arg in Bedrängnis – einerseits durch Milben, die sie befallen, andererseits aber auch durch viele Agrar-gifte, die vor allem beim Maisanbau verwendet werden.

Daher ist Bienenschutz besonders wichtig, und Bienenstöcke im Garten oder in der Umgebung sorgen zudem für mehr Ertrag, da die Blüten viel besser befruchtet werden.

(Foto: shutterstock/smereka 067)

AUFBINDEN und STÜTZEN

Äste, die beim Strauch- und Baumschnitt anfallen, eignen sich hervorragend als Pflanzenstützen.

Strumpfhosen zum Festbinden

Zum Aufbinden von Blumen, Gemüse etc. zerschneide ich alte Strumpfhosen in verschiedener Stärke. Durch die Dehnbarkeit werden die Pflanzen nicht eingeschnitten und haben trotzdem Halt.

Christine Mann

Perfekte Idee – bei Obstbäumen kann man den Innenschlauch eines kaputten Fahrradreifens zum Festbinden verwenden: Achterschlinge um den Stamm und am Baumpfahl festnageln.

Rankhilfen für Gurken

Gerade Stöcke aus Haselnussästen im Abstand von ca. 20 cm senkrecht in die Erde stecken. Zweige der Birken waagrecht durch die senkrechten Stöcke fädeln, einmal vorn, einmal hinten – fertig ist der Gurkenzaun.

Juliane Folly

Das lässt sich auch mit dünnen Weidentrieben gut bewerkstelligen. Besonders dekorativ ist der Zaun im Blumengarten mit Duftwicken.

Kreative Pflanzenstütze

Mein Chinaschilf wurde bei Sturm und Regen oft ziemlich zerzaust. Ein altes Wagenrad aus Holz, bei dem mein Mann vier Nirostastützen gebastelt hat, verhindert dies nun. Das alte Wagenrad liegt ca. einen ¾ Meter hoch, die Gräser können schön geordnet durchwachsen und haben bei jedem Wetter guten Halt. Falls kein Wagenrad zur Verfügung steht, kann man auch von einem alten Fahrrad die Felgen als eine Pflanzenstütze verwenden.

Marianne Hintringer

Ähnliche Wirkung hat ein Gitter mit 10 × 10 cm – über ein Dahlienbeet in 50 cm Höhe gespannt, hält es die Pflanzen in Form.

Neujahrsraketen nutzen

Im Garten braucht man immer Stecken und Stäbchen zum Aufbinden von Pflanzen. Man braucht sie nicht zu kaufen, sondern kann sie am Neujahrstag sammeln. Die Raketenstäbchen findet man in allen Größen. Bei uns ist das schon zum Ritual geworden, und zum Aufbinden und für viele andere Dinge habe ich schon lange kein Holzstäbchen mehr gekauft.

Elisabeth Weik

Alle Äste von Haselnuss, Weide, aber auch Sanddorn eignen sich ebenfalls als Staudenstützen, Im zeitigen Frühjahr zum Beispiel zu den Pfingstrosen gesteckt, stehen später die Blüten stabil.

Es grünt SO GRÜN

Rasen zum Spielen

Ein schön angelegter Garten bringt nichts, wenn am Ende kein Platz mehr bleibt, wo die Kinder Fußball spielen können, die Katze durchlaufen und der Hund herumtoben darf. Daher: Beete nie verstreut mitten im Garten anlegen, sondern eher am Rand des Gartens, dann bleibt genügend Rasenfläche. Und beim Mähen tut man sich auch leichter.

Barbara Zhanial

Um dennoch Gartenräume zu schaffen: Niedrige (robuste) Hecken (zum Beispiel aus Eibe oder Hainbuche) anlegen – die vertragen die Fußballattacken und machen den Garten wohnlicher.

Vor allem für Kinder ist ein ausreichend großer Rasen wichtig. Wenn dann auch noch die Brunnenpumpe verlockt, steht ausgelassenen Spielen nichts mehr im Weg!

(Foto: shutterstock/Ann Louise Hagevi)

Gelassenheit schafft Vielfalt

Im Frühjahr sollten nicht sofort alle kleinen, noch nicht erkennbaren Pflänzchen ausgezupft werden. So keimen viele neue Gewächse, da die Samen durch Vögel in den Garten kommen. Eine Ecke im Garten kann, sich selbst überlassen, zum Überraschungsbeet werden. Gleichzeitig ist dieses wilde Eck ein Unterschlupf für Eidechsen, Igel, und auch viele Schmetterlinge kommen hierher auf Besuch.

Sibylle Kreuter

Tierischer Pflanztipp

Beim Blumensetzen helfen mir meine Hunde: Sie buddeln schneller ein Loch als ich, und so geht die Gartenarbeit rascher und ohne viel Mühe voran.

Sylvia Bencze

Ich habe schon vieles gehört, dieser Tipp war mir jedoch fremd – ich bin aber überzeugt, dass es funktioniert, und hoffe nur, dass die Vierbeiner nichts anderes ausgraben.

TIPPS VOM BIOGÄRTNER

Kräuter– und Gemüse– „Rasen“

Meine Blumenwiese ist nicht nur eine Oase für Blühendes, sie ist auch ein großes Kräuterbeet. Das ist durch Zufall passiert. Meine „Überraschungskiste“ mit altem Saatgut wird alle paar Jahre entsorgt, indem ich Samen, von denen nicht mehr alle keimen, in die Blumenwiese streue – dann wächst plötzlich allerlei Neues darin, Kräuter genauso wie Gemüse. Petersilie fühlt sich ausgesprochen wohl, die Bohnen schlingen zwischen den hohen Gräsern und sogar einige Radieschen bahnten sich schon den Weg durchs hohe Gras.

GIESSEN leicht gemacht!

Regenwasser speichern

Eine nicht mehr benötigte Senkgrube sollte zum Regenwasserspeicher umfunktioniert und nicht zugeschüttet werden. Die Dachrinnen in die Senkgrube einleiten, und schon lässt sich, ohne die Trinkwasserreserven anzuzapfen, mit Wasserpumpe und Wasserhahn der Garten längerfristig mit Wasser versorgen.

Manfred Mitmannsgruber

Gute Idee – nur ganz wichtig: den Behälter zuvor entsprechend reinigen, damit keine Bakterien mit dem Gießwasser zum Gemüse kommen.

Die Morgenstunden sind die beste Zeit zum Gießen, nichts verdunstet unnötig und das Wasser trocknet rasch wieder ab.

(Foto: Franz Neumayr)

Nicht zu Mittag gießen

Ich vermeide es, während der heißen Mittagszeit zu gießen. Die Sonne steht dann am höchsten, wodurch das Wasser sehr schnell verdunstet. Besser ist es, ganz frühmorgens oder spätabends zu gießen. Das spart das kostbare Nass.

Manfred Roblek

Ein Tipp, den man nicht oft genug wiederholen kann – bester Zeitpunkt ist am Morgen, denn dann gibt es auch weniger Schneckenprobleme.

Pflanzen dressieren

Rasen, Blumenbeete und den Gemüsegarten nicht regelmäßig gießen. Die Pflanzen gewöhnen sich rasch daran, dass sie nur mit Regen auskommen müssen, wurzeln tiefer, und man hat weniger Arbeit.

Susanne Lentsch

In der Biolandwirtschaft geht man sogar so weit, dass die Pflanzen am Acker nur beim Setzen angegossen werden – den Rest müssen sie selbst bewältigen.

Plädoyer für Morgendusche

Die Rasenberegnungsanlage ist so eingestellt, dass sie um fünf Uhr in der Früh den Rasen und die angrenzenden Blumen so weit mit Wasser stärkt, dass sie genügend Kraft haben, auch die heißesten Tage zu überstehen.

Georg Patak

Nie nach Sonnenuntergang den Garten gießen, denn dann werden die Gelsen aufgescheucht – lieber zeitig in der Früh.

Richard Kotnauer

Ohne Zweifel ist das morgendliche Gießen das Beste – wenn die Zeit dafür fehlt, sollte man wenigstens den späten Nachmittag wählen, dann trocknen Blätter und Erde ab und es gibt weniger Probleme mit Schnecken und Pilzkrankheiten.

Handwarmes Wasser

Beim Gießen muss das Wasser in der Kanne „handwarm“ sein, so gibt es keinen Kälteschock und die Pflanze wächst kräftig und gesund.

Franz Jungwirth

Wer nur Leitungswasser zur Verfügung hat, kann mit einem Beregner das Wasser „wärmen“. Am späten Nachmittag aufgestellt, ist die Luft so warm, dass sich die kleinen Wassertröpfchen, die ziemlich kalt aus dem Regner kommen, bis zum Auftreffen auf Erde und Blätter kräftig erwärmen und so kaum Probleme mit Pilzkrankheiten auslösen.

Lieber durchdringend und nur hin und wieder gießen als öfter und in kleinen Mengen!

(Foto: shutterstock/Gayvoronskaya_Yana)

„Der Garten will jeden Tag seinen Meister sehen.“

Das beherzige ich seit Jahren, denn dann sehe ich, ob er Wasser braucht, gedüngt gehört oder etwas weggeschnitten werden muss. Ich denke, mein Garten spürt die Liebe und Zuwendung, und alles wächst wunderbar!

Waltraud Haselsteiner

Kein Tag beginnt ohne Gartenrundgang am Morgen und endet ohne einen am Abend – diese Viertelstunde ist auch für mich Kraft zum Start und Erholung am Ende eines Arbeitstages. Und der Garten profitiert natürlich.

TIPPS VOM BIOGÄRTNER

Durchdringend gießen

Heiße Sommertage – der Boden ist ausgetrocknet und der Gärtner greift zu Gießkanne oder Gartenschlauch. Da ein wenig, dort ein wenig: Das war's. Dabei bringt ein solches Gießen ganz und gar nichts. Durchdringend zu wässern, heißt den Boden mindestens mit 30 Liter Wasser pro Quadratmeter zu versorgen. Das sind also drei Gießkannen voll. Oder: Man zählt beim Gartenschlauch. 21, 22, 23 … Erst bei 50 geht's zur nächsten Pflanze! Oder man stellt den Regner auf und platziert den Regenmesser, damit der Boden wirklich durchdringend gewässert wird.

Düngen bringt NÄHRSTOFFE

Bunte Kräuterjauche

Zum natürlichen Düngen von Pflanzen aus Brennnessel, Löwenzahn und Schafgarbe eine Jauche ansetzen. Klein geschnittene Pflanzen mit Wasser vermischen und einige Wochen stehen lassen, bis eine Jauche entsteht. Dann 1 : 10 mit Wasser verdünnen, damit Kräuter und Gemüse nicht verbrennen. Die beste Wirkung erzielt man nach einem Regen – da ist das Wachstum sofort sichtbar.

Stefanie Laiber

Die gute alte Brennnesseljauche bekommt hier „Würze“ durch Löwenzahn und Schafgarbe – sicherlich eine gute Kraftnahrung.

Kein Abseihen

Steckt man die Brennnesseln in einen Müllsack, der durchlöchert wurde, und damit in die Regentonne, dann gibt es beim Ausbringen der Brennnesseljauche keine Probleme mit den Blattresten.

Andrea Granitz