Cover

Frank H. Berndt

30 Minuten

Burn-out

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

Umschlag: die imprimatur, Hainburg
Lektorat: Friederike Mannsperger, Offenbach

© 2008 GABAL Verlag GmbH, Offenbach
Das E-Book basiert auf dem 2008 erschienenen Buchtitel „30 Minuten
Burn-out“ von Frank H. Berndt, © 2008 by GABAL Verlag GmbH, Offenbach

ISBN Buchausgabe: 978-3-86936-255-7
ISBN epub: 978-3-86200-656-4

In 30 Minuten wissen Sie mehr!

Dieses Buch ist so konzipiert, dass Sie in kurzer Zeit prägnante und fundierte Informationen aufnehmen können. Mithilfe eines Leitsystems werden Sie durch das Buch geführt. Es erlaubt Ihnen, innerhalb Ihres persönlichen Zeitkontingents (von 10 bis 30 Minuten) das Wesentliche zu erfassen.

Kurze Lesezeit

In 30 Minuten können Sie das ganze Buch lesen. Wenn Sie weniger Zeit haben, lesen Sie gezielt nur die Stellen, die für Sie wichtige Informationen beinhalten.

• Alle wichtigen Informationen sind blau gedruckt.

Zahlreiche Zusammenfassungen innerhalb der Kapitel erlauben das schnelle Querlesen.

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• Ein Fast Reader am Ende des Buches fasst alle wichtigen Aspekte zusammen.

Inhalt

Vorwort

Burn-out-Selbsttest

1. Burn-out – vorübergehendes Tief oder kritischer Zustand?

Burn-out – der Begriff

Von der Randerscheinung zum Modewort

Mehr als eine vorübergehende Erschöpfung

2. Symptome

Emotionale Symptome

Soziale Symptome

Intellektuelle Symptome

Körperliche Symptome

3. Ursachen

Äußere Faktoren

Innere Faktoren

Das Zusammenspiel von äußeren und inneren Faktoren

Burn-out – das System

Sekundärsysteme

4. Risikogruppen

Burn-out bei Führungskräften

Burn-out in sozialen Berufen

5. Gegenmaßnahmen

Organisatorische Gegenmaßnahmen

Individuelle Gegenmaßnahmen

Den inneren Antreibern auf der Spur

Therapie

Fast Reader

Der Autor

Weiterführende Literatur

Vorwort

Burn-out – jedes Jahr erleiden Tausende ehemals hoch motivierte Menschen den Zusammenbruch ihres emotionalen, geistigen und körperlichen Leistungsvermögens. Sie sind am Ende, seelisch verausgabt, ausgebrannt.

Viele von ihnen sind Lehrer, Ärzte, Pflegekräfte, Sozialarbeiter oder Pastoren. Doch längst hat das „Burn-out-Syndrom“ auch ganz andere Berufsgruppen er-fasst. Vor allem unter den Verantwortungsträgern in Wirtschaftsunternehmen, unter Führungskräften, Managern, Selbstständigen ist die Zahl der Betroffenen rasant gestiegen. Der durch Stress und Burn-out verursachte volkswirtschaftliche Schaden beläuft sich Schätzungen zufolge allein in Deutschland auf einen hohen zweistelligen Milliardenbetrag – jährlich! Doch dies ist „nur“ der materielle Schaden. Der immaterielle Verlust, z. B. an Know-how etwa durch eine Berufsunfähigkeit der Betroffenen oder – auf privater Seite – an intakten Familienverhältnissen durch die stark eingeschränkte Belastbarkeit des Vaters bzw. der Mutter, lässt sich kaum ermessen.

Auf den folgenden Seiten erhalten Sie Einblick in die Hintergründe dieses Phänomens. Sie erfahren, wie das Burn-out-Syndrom entsteht, an welchen Merkmalen Sie es erkennen und welche Maßnahmen Sie dagegen ergreifen können.

Ich wünsche Ihnen gute Gedanken bei der Lektüre … und ein paar zusätzliche Minuten, in denen Sie das Gelesene reflektieren und Ihre Seele baumeln lassen können.

Ihr Frank H. Berndt

Burn-out-Selbsttest

Kreuzen Sie an, in welchem Grad folgende Aussagen auf Sie zutreffen:

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Auswertung:

a) Zählen Sie nun zusammen, wie oft Sie welche Nennung angekreuzt haben. Tragen Sie die Ergebnisse in die freien Spalten der Tabelle ein.

„fast nie“

 

× 1

 

„selten“

 

× 2

 

„hä“

 

× 3

 

„sehr oft“

 

× 4

 

„Prüfsumme“

20

gesamt

 

b) Multiplizieren Sie nun die Nennungen „fast nie“ mit dem Faktor 1, „selten“ mit dem Faktor 2, „häufig“ mit 3 usw. und tragen Sie die jeweiligen Ergebnisse in die rechte Spalte ein.

c) Addieren Sie nun die Zahlen der rechten Spalte und tragen Sie die Gesamtsumme in das Feld unten rechts ein.

Ergebnis:

20-28 Punkte: Sie scheinen am weitesten von einem Burn-out entfernt zu sein. Das mag entweder daran liegen, dass Sie (aus welchen Gründen auch immer) zu Ihrem Beruf eine sehr große Distanz haben. Oder aber daran, dass Sie hoch motiviert sind und förmlich in Ihren Aufgaben aufgehen. Sollte Letzteres der Fall sein, ist eine gewisse Vorsicht angebracht. Möglicherweise befinden Sie sich in einer Phase der Euphorie. Achten Sie – trotz der Begeisterung – auf eine gesunde Abgrenzung zu Ihrem Job und auf den nötigen Ausgleich. Andernfalls kann dieser „Höhenflug“ zum Anfangsstadium eines Burn-outs werden.

29-43 Punkte: Vieles deutet darauf hin, dass Sie zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht am Burn-out-Syndrom leiden. Sie scheinen mit den Belastungen in Ihrem Leben weitgehend zurechtzukommen. Nichts desto trotz haben Sie einzelne Sätze mit „häufig“ oder „sehr oft“ beantwortet. Auch ohne von einem „Burn-out“ zu sprechen, könnte es sich lohnen, diese Punkte einmal näher anzuschauen und nach deren Ursachen zu fragen. Achten Sie auf einen guten und gesunden Ausgleich und überprüfen Sie von Zeit zu Zeit Ihren „Energiehaushalt“. Je früher Sie ein allfälliges Ungleichgewicht bemerken und wieder zur Balance finden, umso besser.

44-58 Punkte: Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass Sie bereits ein Frühstadium des Burn-outs erreicht haben und dabei sind, auszubrennen. Es ist Zeit, zu handeln! Beherzigen Sie die Anregungen in diesem Buch. Im gegenwärtigen Stadium haben Sie hierzu noch Kraftreserven. Diese werden Ihnen nicht mehr zur Verfügung stehen, wenn Sie noch länger warten. Scheuen Sie sich nicht, professionelle Unterstützung (z. B. ärztliche oder psychologische Beratung, Coaching) in Anspruch zu nehmen, um Zusammenhänge zu erkennen und grundlegende Dinge in Ihrem Berufs- und Privatleben zu ändern.

59-80 Punkte: Ihr Ergebnis untermauert, was Sie bereits erahnt haben: Sie sind vermutlich ausgebrannt! Die in diesem Buch aufgeführten Erläuterungen zum Burn-out-Syndrom mögen eine Hilfe für Sie sein. Sehr wahrscheinlich sind Sie jedoch nicht mehr in der Lage, die entsprechenden Gegenmaßnahmen aus eigener Kraft umzusetzen. Konsultieren Sie auf jeden Fall einen Arzt. Suchen Sie sich eine professionelle Beratung. Sie brauchen jemanden, der Ihnen dabei hilft, die Mechanismen zu erkennen, die zu diesem Zustand geführt haben. Je länger Sie warten, umso langwieriger und vor allem auch schwieriger wird der Heilungsprozess.

Bitte beachten Sie:

Ihr Testergebnis liefert zwar erste Anhaltspunkte, ersetzt jedoch – vor allem aufgrund der engen Verwandtschaft des Burn-out-Syndroms mit der Depression — nicht die medizinische oder psychologische Diagnose! Sollten Sie bei sich Anzeichen für einen massiven Erschöpfungszustand entdecken, rate ich Ihnen ausdrücklich, professionellen Rat zu suchen – je früher, desto besser.

Burn-out-Selbsttest

1. Burn-out – vorübergehendes Tief oder kritischer Zustand?

Obwohl der Begriff „Burn-out“ heutzutage in aller Munde ist, wird eine zuverlässige Diagnose gerade durch diese oft leichtfertige „Etikettierung“ erschwert. Hier interessiert daher zunächst: Woher kommt eigentlich der Begriff und was genau ist darunter zu verstehen?

Auf den folgenden Seiten erfahren Sie, was sich hinter dem Begriff verbirgt, wie er von der Bezeichnung einer Randerscheinung zum Modewort wurde, und was der Begriff Burn-out-Syndrom bedeutet.

1.1 Burn-out – der Begriff

Ursprünglich ist der Begriff „Burn-out“ (engl. „to burn out“, dt. „ausbrennen“) ein technischer: In der Kernenergie bezeichnet „Burn-out“ das Durchbrennen von Brennstoffelementen aufgrund von Überhitzung. In der Luft- und Raumfahrt ist es der durch Treibstoffmangel hervorgerufene Ausfall eines Flugzeugstrahltriebwerks bzw. der Brennschluss einer Raketenstufe.