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Nr. 1547

 

Sabotage auf Terra

 

Das Kantor-Team im Waringer-Building – die Gruppe Oktober '69 wird aktiv

 

Arndt Ellmer

 

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Im Jahr 1171 NGZ beträgt die Lebenserwartung der Zellaktivatorträger nur noch sechs Jahrzehnte, nachdem ES die Leben erhaltenden Geräte zurückgefordert hatte.

Es ist klar, dass die Superintelligenz einen Irrtum begangen haben muss, denn sie gewährte den ZA-Trägern ursprünglich 20 Jahrtausende zur Erfüllung ihrer kosmischen Aufgaben. Die Superintelligenz aufzufinden, mit den wahren Fakten zu konfrontieren und dadurch wieder die eigene Lebensspanne zu verlängern ist natürlich allen Betroffenen und denen, die ihnen nahe stehen, ein Anliegen von vitalem Interesse.

Die Dringlichkeit der Probleme wird immer größer, je länger die Suche nach ES läuft. Denn den Suchern ist inzwischen klar geworden, dass die Superintelligenz in Schwierigkeiten steckt und selbst der Hilfe bedarf.

Man hat aus diesem Grund in Terrania, im Waringer-Building, alle Daten und Fundstücke zusammengetragen, die zur Bestimmung des Aufenthaltsortes von ES dienen können.

Die Auswertung des vorliegenden Materials wird von dem genialen Myles Kantor und seinem wissenschaftlichen Mitarbeiterteam vorgenommen.

Das schwierige Projekt macht gute Fortschritte. Doch gerade das scheint einem unbekannten Gegner nicht zu gefallen, denn er veranlasst die SABOTAGE AUF TERRA ...

Die Hauptpersonen des Romans

 

 

Myles Kantor – Der junge Wissenschaftler versucht, die Koordinaten Wanderers zu ermitteln.

Enza Mansoor – Kantors Mutter.

Kallia Nedrun, Derivoor Ken und Njels Bohannon – Angehörige des Kantor-Teams.

Peterez, Gaylord Exepuis und Terwela Grodenor – Mitglieder einer oppositionellen Gruppe.

1.

 

Diesmal hatten sie sich Terwelas Wohnung als Treffpunkt ausgesucht. Sie saßen und standen im Wohnzimmer herum, und Peterez, der ihnen geöffnet hatte, warf immer wieder einen nervösen Blick auf das Holo an der Wand, das die Uhrzeit anzeigte. Als eine halbe Stunde vergangen war, fasste er einen Entschluss.

»Hört her!«, rief er. »Wir müssen davon ausgehen, dass etwas geschehen ist. Terwela müsste längst hier sein. Ich denke, die Spezialisten der LFT haben sich ihrer angenommen und sie vielleicht sogar zum Mond geschafft!«

»Ausgeschlossen!« Raoul Raulff wedelte mit den Armen, als seien es Windmühlenflügel. »Davon kannst du nicht ausgehen. Es wäre ein Verstoß gegen die Gesetze unseres Planeten. Die LFT wird so etwas nicht wagen!«

»Du glaubst an das Gute im Menschen, nicht wahr?«

Raulff verfärbte sich, weil er den Spott in Peterez' Stimme erkannte. Er trat auf den zehn Jahre jüngeren Terraner zu.

»Ich bin Pazifist, das weißt du!«, brummte er. »Und dabei bleibt es. Niemand wird mich davon überzeugen können, dass Gewalt das beste Mittel zum Erreichen von Zielen ist. Und schon gar nicht unserer.«

»Hört, hört!«, rief Peterez. »Und wie würdest du das nennen, was wir als Alternative zur Petition im Handgepäck haben? Ist das keine Gewaltanwendung?«

»Es ist Gewalt gegen Sachen, nicht gegen Lebewesen. Und ich habe auch nicht gesagt, dass ich damit einverstanden bin. Wir können unsere Ziele auf friedlichem Weg erreichen. Wir müssen es nur schaffen, die gesamte Erdbevölkerung zu überzeugen.«

Divicus und Landers begannen zu lachen, Guila und Teresa auf der Couch pressten die Lippen zusammen.

»Die einfachste Angelegenheit der Welt«, scherzte nun Peterez. »Ich frage mich manchmal, welche Vorstellungen du von unserer Arbeit hast. Angenommen, wir schaffen es und jeder Bewohner dieses Planeten ist mit uns einer Meinung. Was bewirkt das?«

»Nichts«, erwiderten die anderen. Nur Raoul Raulff protestierte.

»Natürlich bringt es etwas. Es findet eine Bewusstseinsänderung in den Köpfen statt. Und das ist mehr, als wir erwarten können.«

»Es dauert zweihundert Jahre, bis sich unsere Ansichten durchgesetzt haben. Und bis dahin ist es zu spät oder das Problem hat sich auf natürliche Weise gelöst, woran aber keiner von uns glaubt, selbst du nicht!«

Sie hatten sich in den Disput hineingesteigert und nicht bemerkt, dass sich die Wohnungstür geöffnet hatte. Sie schraken zusammen, als sich ein Schatten durch die Tür schob, sich auf sie zubewegte und dicht vor Peterez stehen blieb.

»Du hattest Recht«, sagte Terwela Grodenor. »Sie haben Gaylords Petition abgelehnt. Außerdem heißt es, keiner der Betroffenen habe Zeit, in eine Diskussion mit uns einzutreten. Und das, obwohl sie eindeutig die besseren Argumente haben.«

»Wie meinst du das?«, fragte Peterez scharf.

»Jeder Mensch hat das Recht, sein Leben nach seinem Willen zu gestalten, solange er damit nicht die Lebensrechte seiner Mitbürger beeinträchtigt. Wer sich dagegen auflehnt, verstößt automatisch gegen die Grundrechte jedes Terraners und macht sich folglich strafbar.«

»Genau!«, fiel Raulff ein. »Es ist ein großer Unterschied zwischen einer Überzeugung und einer Straftat. Wenn einem von uns unbedingt daran läge, einen Mitmenschen am Weiterleben zu hindern, dann gäbe es einfachere Wege, zum Ziel zu kommen. Eine Gleiterexplosion zum Beispiel. Der Täter wird nie gefunden, und da ein Zeitzünder verwendet wurde, hat der Täter ein lupenreines Alibi selbst für den in Frage kommenden Zeitraum der Deponierung des Sprengsatzes.«

»Das musst du uns näher erklären!« Guila erhob sich und trat zu ihm.

»Du stellst den Zeitzünder auf sechzig Stunden ein, deponierst die Bombe aber acht Stunden vor der Explosion. Niemand wird darauf kommen, dass du den Gang zur Restauranttoilette dazu benutzt hast, um dreihundert Meter weiter eine Bombe zu platzieren, deren Zeituhr seit zweiundfünfzig Stunden läuft.«

»Genial!«, rief Divicus aus. »Vorausgesetzt, du wirst nicht zufällig beobachtet, wie du dich an dem Gleiter zu schaffen machst!«

»Dagegen gibt es Schutzmechanismen. Außerdem klingt die Theorie immer problemloser als die Praxis. Es gibt keinen perfekten Mord, hat ihn nie gegeben.«

Terwela seufzte und trat ans Fenster. Zehn Stockwerke tiefer befand sich die erste Gleiterebene und zeigte regen Mittagsverkehr. Weitere acht Stockwerke darunter eilten Unmengen von Menschen durch die Straße, lauter winzige Ameisen auf dem Weg zum Mittagessen.

»Ich hoffe, du sagst uns das nicht, damit wir es uns als Beispiel nehmen«, meinte sie. Raoul lachte.

»Eigentlich will ich euch damit die Flausen austreiben. Vor allem dir.« Anklagend deutete er auf Peterez, der schon immer der Scharfmacher in der Gruppe gewesen war.

»Das geht schon in Ordnung!« Landers griff sich ein Glas und goss sich aus einer Karaffe Fruchtsaft ein. »Aber was tun wir jetzt?«

»Ich habe mit Gaylord nur kurz sprechen können, eben so, dass es nicht auffiel. Wir werden nichts tun, zumindest nicht offiziell. Aber wir haben unseren Mann mitten im Herzen der Anlagen. Gaylord meint, dass er sich darum kümmern soll.«

»Was kann er tun?« Peterez war deutlich der Unmut anzusehen. Er begriff, dass ihre Aktivitäten ins Leere liefen und sie auf absehbare Zeit nur die Hände in den Schoß legen und abwarten konnten.

»Er wird sabotieren und mit allen Mitteln zu verhindern suchen, dass ein Ergebnis zustande kommt. Mehr liegt nicht in unserem Sinn. Seid ihr einverstanden?«

Sie nickten ohne Ausnahme, und Terwela stieß einen Seufzer der Erleichterung aus.

»Gut. Ich werde wie immer den Kontakt herstellen. Seit einem halben Jahr hat er sich nicht mehr in meiner Nähe blicken lassen. Er ist für alle, die mich und ihn kennen, nicht mehr als ein ehemaliger Freund und Liebhaber. Aber er gehört nach wie vor zu uns und stimmt mit unseren Zielen überein.«

»Gib ihm den Auftrag«, nickte Raoul Raulff. »Aber behalte ihn im Auge. Du allein weißt, was in ihm vorgeht. Wir dürfen uns keinen Fehler erlauben!«

Terwela sah ihn ernst an. Sie wusste genau, was er meinte.

»Ich werde darauf achten und mich regelmäßig mit ihm treffen«, bestätigte sie.

Damit war die Entscheidung gefallen, und sie machten einen neuen Zeitpunkt für ein Treffen aus. Danach trennten sich die Mitglieder der Gruppe Oktober '69.

 

*

 

»Myles!«

Der junge Mann fuhr herum und öffnete den Mund. Einen Augenblick lang wirkte er wie erstarrt, dann kam Leben in ihn. Er sprang vorwärts und rannte auf die Gestalt zu, die die Halle betreten hatte. Mit langen Schritten eilte er über den geräuschdämpfenden Bodenbelag. In der Mitte zwischen der Tür und seinem Arbeitsplatz trafen sie sich.

»Mutter!« Er keuchte, die dreißig Meter hatten ihn sichtlich angestrengt. Er umarmte Enza und drückte sie an sich.

»Ich habe mich für eine Stunde freigemacht und bin mit dem Transmitter hergekommen, Myles.« Enza Mansoor lächelte und musterte ihren Sohn. »Du siehst abgekämpft aus. Die Arbeit strengt dich an. Du darfst dich nicht übernehmen.«

»Ich habe damit begonnen – jetzt muss ich es auch zu Ende führen! Es ist Mittagszeit. Möchtest du etwas essen?«

Sie nickte leicht, und er hängte sich bei ihr unter und führte sie unter den Blicken seiner Mitarbeiter aus der Halle hinaus in die Kantine. Sie setzten sich an einen Tisch in der Ecke neben der Tür, wo sie für sich allein waren.

Myles musterte seine Mutter.

Enza trug noch immer dieselbe Kurzfrisur wie früher, die aussah, als habe jemand die Haare abgebissen. Aber diese Haare waren seit dreizehn Monaten schneeweiß, und die großen und braunen Rehaugen vermittelten einen deutlichen Hauch von Melancholie. Tiefe Falten hatten sich in ihr Gesicht gegraben, auch nach über einem Jahr hatte sie den Tod ihres geliebten Notkus nicht überwunden.

Myles erging es ähnlich. Er hätte heulen mögen, jedes Mal wenn er seine Mutter sah. Aber er beherrschte sich und lenkte sich damit ab, dass er an seine Arbeit dachte und die vielschichtigen Probleme, die damit zusammenhingen.

»Ich habe auch einen Auftrag angenommen«, sagte Enza, als sie sich eine Weile stumm angestarrt hatten. »Tiff hat mich verständigt, dass die LFT jemanden für ein Forschungsvorhaben von großer Bedeutung sucht. Ich habe zugesagt und sitze jetzt in den Labors in den Bergen, die du so gut kennst!«

Myles sprang auf und stieß einen unterdrückten Schrei aus.

»Kwai!«, ächzte er. »Nein! Du bist in den Labors nördlich von Kwai?« Er sah ihr bestätigendes Nicken. »Ich kann es nicht glauben. Wieso ausgerechnet Kwai?«

Er starrte fassungslos auf seine Mutter.

»Myles!«, sagte sie in beschwörendem Ton. »Ich muss es tun, verstehst du? Ich darf nicht ewig vor der Vergangenheit fliehen. Wie stellst du dir das vor? Ich weiß, was du sagen willst. Setz dich erst wieder hin!«

Er ließ sich seufzend auf den Stuhl zurücksinken und stützte den Kopf in die Hände. Mit zusammengepressten Lippen starrte er auf einen imaginären Punkt der Tischplatte.

»Ich bin dort, wo ich mit Notkus zuletzt gearbeitet habe«, begann sie sanft. »Viele Erinnerungen werden dabei wach, Erinnerungen, denen ich mich bisher nicht gestellt hatte, weil die Angst in mir zu groß war. Aber jetzt tue ich es und lasse es geschehen. Ich erlebe alle jene Tage noch einmal, die mit dem Projekt Metalyse zu tun hatten. Ich sehe ihn vor mir, wie er ebenso verbissen nach Fehlern suchte, wie du das immer tust, Myles. Wenn du deinem Vater in irgendeiner Beziehung ähnlich bist, dann in seiner Art, wissenschaftliche Probleme anzugehen. Glaube mir, die Begegnung mit der Vergangenheit tut mir gut. Ich arbeite all die Dinge auf, die ich mit meinem geistigen Auge vor mir sehe. Ja, manchmal schrecke ich empor, wenn jemand die Labors betritt, und bilde mir ein dass es Notkus ist. Es ist absurd, nicht wahr?«

Sie lächelte, und die vielen Falten in ihrem Gesicht glätteten sich ein wenig.

Myles verließ seinen Platz und trat neben Enza. Er legte den Arm um sie und sah sie eindringlich an.

»Du tust es hoffentlich nicht, weil du dir noch immer Vorwürfe machst?«, fragte er leise. »Weil du dir einbildest, dass es deine Schuld sei? Du weißt genau, dass du es dir monatelang eingeredet hast!«

»Ich täte es auch heute noch, wenn ich nicht nach Kwai gegangen wäre!« Sie küsste ihren Sohn auf die Stirn. »Und jetzt setz dich wieder hin, Myles!«

Sie wartete, bis er auf seinem Stuhl Platz genommen hatte. Sie berührte einen Sensor in der Mitte des Tisches, und das Tastenfeld des Automaten tauchte in der Tischfläche auf. Eine leise, angenehme Männerstimme begrüßte sie und begann sie über das Angebot an Speisen und Getränken zu informieren. Sie trafen ihre Wahl, und das Feld erlosch.

»Was ist das für ein Projekt?«, erkundigte sich Myles.

»Es unterliegt vorläufig der Geheimhaltung, und ich kann auch dir nichts darüber erzählen. Aber denke jetzt nicht, dass es etwas Weltbewegendes ist. Tiff hat mich sicher nur darauf aufmerksam gemacht, weil er dachte, dass mir ein wenig Ablenkung gut tun würde. Die Arbeit macht Spaß, und sie ist nicht auf die Labors in den Bergen nördlich von Kwai beschränkt.«

»Luna?«

Enza schüttelte den Kopf und lächelte verstehend.

»Nein. Wenigstens vorläufig habe ich nichts mit Luna zu tun. Die Kommunikation mit NATHAN läuft über die Funkanlagen.«

»Der Metalysator existiert noch!«, sagte Myles laut.

»Ich weiß. Aber niemand darf ihn benutzen. Er wird wohl nie mehr zum Einsatz kommen. Du weißt, in welcher Weise sich Kallio Kuusinen und andere Verantwortliche geäußert haben.«

»Es ist gut, Mutter!« Myles hatte begriffen. Sie hatte ihre lang anhaltende Krise überwunden, wollte nicht mehr mit Hilfe des Metalysators ein zweites Mal in NATHAN eindringen, um nach Spuren von Notkus' Bewusstsein zu suchen. Das war etwas, das Perry Rhodan von Anfang an abgelehnt hatte. Enza wusste, dass der Terraner sich die Schuld an dem Unglück von damals gab, weil er sich für die Durchführung des Experiments stark gemacht und die Verantwortung übernommen hatte. Viele Dinge gab es, die im Nachhinein als Argumente aufgetaucht waren.

Warum man nicht gewartet hatte, bis man Ernst Ellerts Meinung dazu erfahren konnte. Warum der Einsatz gerade zu diesem Zeitpunkt durchgeführt worden war, obwohl er doch keinerlei Ergiebigkeit gezeigt hatte. Zumindest nicht im Hinblick auf das, was sie erwartet hatten.

Über dem Tisch erschien eine rot flackernde Lichtspirale und machte sie darauf aufmerksam, dass sie ihre Arme und Hände von der Tischfläche zu nehmen hatten. Sekunden später materialisierten die Speisen und Getränke vor ihnen, und die angenehme Stimme wünschte einen guten Appetit.

»Tischlein, deck dich!«, murmelte Myles. »Lass es dir schmecken, Mutter!«

»Danke! Wann kommst du eigentlich mal wieder nach Hause?«

Eine lange Kette von Orten und Wohnungen entstand vor seinem geistigen Auge. Kurz nach dem Tod von Notkus hatte Enza ihm alles erzählt von ihren Impressionen, als sie innerhalb der Mondsyntronik in Gefahr geraten war, von ihrer ersten gemeinsamen Behausung in der Nähe des Campus, von den weiteren Wohnungen in Terrania und schließlich der Wohnungsaufgabe, als sie es geschafft hatten, beide einen Platz an Bord der BASIS zu bekommen.

Es war im Jahr 440 gewesen, und Myles kannte jene Zeit vor der Großen Katastrophe lediglich aus den Aufzeichnungen. Seit ihrer Rückkehr auf die Erde und der Geburt ihres Sohnes hatten sie erneut in verschiedenen Bezirken von Terrania gewohnt, und in neuester Zeit waren Enza und Myles in ein Häuschen in einer der Bungalow-Siedlungen Terranias gezogen.

»Ich sehe zu, dass es bald klappt. Ich melde mich vorher bei dir, ja?«

»Gut, vergiss aber nicht, dass ich unter der Woche in Kwai bin!«

Myles grinste verkrampft und nickte.

»Ich hatte es doch glatt schon wieder vergessen.«

»Weil du überarbeitet bist. Schone dich mehr, Myles!«

»Die Ärzte halten mich nach wie vor für absolut gesund. Und es geht mir auch besser seit jener Zeit.«

Er meinte seinen Aufenthalt in der Mondsyntronik. Danach war er nie mehr von jenen Impressionen heimgesucht worden, die ihn in seiner Jugend bedrückt hatten. Er hatte nicht mehr unter der Verlangsamung seiner Körperfunktionen gelitten und auch nicht unter dem Verlangen, sein Teleskop auf Fornax ausrichten zu müssen. Er hatte keine Koordinaten mehr von sich gegeben, die nicht nur bei Perry den Verdacht erregt hatten, dass er mit seinem Bewusstsein aus der fünften Dimension Signale empfing, die mit ES oder Wanderer zu tun hatten.

All das war vorüber, und es war, als habe er es in NATHAN zurückgelassen, als habe er sozusagen einen Tribut entrichtet, um in seinen Körper zurückkehren zu können.

Er zuckte so stark zusammen, dass ihm die Gabel aus der Hand fiel. Mit halb vollem Mund flüsterte er seiner Mutter die Gedanken zu. Enza verneinte erschrocken, doch er ließ nicht locker.

»Notkus hat sein Bewusstsein verloren, ich einen Teil der Vorgänge in meinem Unterbewusstsein. Ich bin überzeugt, dass es einen Zusammenhang gibt, selbst wenn er nie gefunden werden wird. Und was hast du in NATHAN zurückgelassen?«