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© Verlag Friedrich Oetinger GmbH, Hamburg 2014

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Das Werk basiert auf Motiven der Kinderbücher "Die Olchis" von Erhard Dietl

Text: Barbara Iland-Olschewski

Cover und Illustrationen von Erhard Dietl und Christoph Schöne

Covergestaltung: ach & krach Designbüro GmbH

E-Book-Umsetzung: 2014

 

ISBN 978-3-86274-243-1

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Schräge Vögel

»Fischgräten-Tee?«, fragte Dumpy seinen Chef Mister Paddock und hielt ihm eine Tasse unter die Knubbelnase.

»Yes, please. Mit Fahrradöl«, sagte der Olchi-Detektiv.

Dumpy machte einen Handstand und versuchte, seinen Tee auf dem Kopf zu trinken.

»Fritzi, willst du die Schmuddelbrühe nicht doch mal probieren?«, fragte Paddock seine Praktikantin Fritzi Federspiel.

»Nein, danke.« Fritzi lächelte Mister Paddock an.

Der Olchi-Detektiv sah aus den Augenwinkeln, dass sie in ihre Handtasche griff und ein Stück Schokolade herausfischte. Schokolade brauchte sie immer, wenn sie Heimweh nach Gammelsberg hatte.

Paddock seufzte – hoffentlich war ihr Heimweh nicht allzu groß. Fritzi trank zwar keinen Fischgräten-Tee, aber sonst war sie schwer in Ordnung. Paddock mochte gar nicht daran denken, dass sie irgendwann zurück nach Gammelsberg gehen würde.

Fritzi blickte von ihrer Zeitung auf. »Hört mal, was hier steht«, sagte sie und begann, laut vorzulesen:

Fritzi blickte zweifelnd über den Zeitungsrand. »Lebensgefährliche Hyde-Park-Schwäne?«

»Das sehen wir uns an«, beschloss Paddock und stupste mit der Fingerspitze gegen den linken Fuß seines Gehilfen. Dumpy kippte zur Seite. Er war im Handstand eingeschlafen.

 

Fritzi bestand darauf, diesmal den Weg über der Erde zum Hyde Park zu nehmen, statt wie so oft durch die Kanalisation zu gehen. Sie freute sich über die frische Luft, die sie in den muffeligen Abwasserkanälen, in denen das Olchi-Detektiv-Büro lag, sehr vermisste.

Je näher die Olchi-Detektive dem Park kamen, desto hektischer wurde es um sie herum: Viele Menschen strömten aus der Grünanlage, Radfahrer schoben sich zwischen ihnen nach draußen, einige schrien, Kinder weinten, und Hunde bellten vor Aufregung.

»Geht da nicht rein!«, rief eine Frau ihnen zu. »Die Schwäne sind total verrückt geworden!« Sie rannte schnell weiter.

»An der Meldung scheint wirklich was dran zu sein«, stellte Paddock alarmiert fest.

Als sie den Hyde Park betraten, sahen sie sich zunächst vorsichtig um. Der Weg war frei, weit und breit kein Monsterschwan in Sicht.

Paddock wollte zum großen See mitten im Park und ging mutig voran. Dumpy folgte ihm, und Fritzi bildete das Schlusslicht.

»Iiiihhhhh!«, schrie sie plötzlich auf. »Ein Monsterschwan greift mich an! Hiiiiilfeee!« Etwas war auf ihrem Kopf gelandet und hatte sich in ihren Haaren verfangen. Fritzi schlug mit beiden Armen danach – bis sie zu Boden gerissen wurde!

»Bin schon da!«, hörte sie jemanden rufen. Sie spürte, wie sich das Tier aus ihren Haaren löste.

»Ist alles in Ordnung?«, fragte der Polizist, der aus dem Gestrüpp gesprungen war und sich auf sie gestürzt hatte.

Fritzi sah den jungen Mann verblüfft an. Den kannte sie doch … »Henry!«, sagte sie überrascht.

Zusammen mit den Olchi-Detektiven hatte sie den Polizei-Frischling vor einiger Zeit aus den Fängen von Firebomb Jacks Leuten gerettet. Damals hatte Henry auf eigene Faust ermittelt, als die Gangster am Rande der Lord Mayor’s Show, der Parade des neu gewählten Bürgermeisters, die Teilnehmer und Zuschauer beklauten.

»Hallo Fritzi!«, freute sich Henry.

»Du hast mir das Leben gerettet«, sagte sie.

»Dann sind wir ja jetzt quitt.« Henry lächelte.

Paddock räusperte sich laut.

Schlagartig drehten Fritzi und Henry die Köpfe zu ihm.