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Astrid Rose

Mana Loa (1)

Familienbande





BookRix GmbH & Co. KG
80331 München

`ano nui

bedeutet im Hawaiianischen wichtig und das sind folgende Angaben auch:

 

Alle Rechte verbleiben beim Autor.

Kopie und Weitergabe sind ausdrücklich untersagt.

Weiterempfehlungen sind selbstverständlich erlaubt und auch erwünscht.

 

Es handelt sich um eine Buchserie, die ineinandergreift. Ggfs. wird es weitere unabhängige ML Bände geben.

 

Dieses Buch enthält sinnlich-erotische Szenen und wird von mir erst ab 16 Jahren empfohlen. Solltest du jünger sein, finde ich, sollten deine Eltern darüber entscheiden, ob du es lesen darfst.

 

Bisher sind erschienen:

 

Familienbande

Band 1 ~ Die Legende der Okelani

Auch als Taschenbuchausgabe. ISBN 13: 978-1500487218 

 

Seelenbande

Band 2 ~ Das Erwachen der Mächte

Auch als Taschenbuchausgabe. ISBN 13: 978-1500487218 

 

Herzensbande

Band 3 ~ Quell des Lebens

Auch als Taschenbuchausgabe. ISBN 13: 978-1973530848 

 

Die Taschenbücher als auch Notiz- und Tagebücher gibt es mit Widmung zu bestellen unter:

http://bit.ly/2C3OonN

 

Kontakt: astridrose@gmx.net

 

 

 

Meinen allerliebsten Dank an H. P. und Astrid, die eine Menge ihrer kostbaren Zeit dafür geopfert haben aus diesem tollen Buch ein grandioses Buch zu machen.

 

Des Weiteren möchte ich mich bei meinen Kindern und meinem Göttergatten bedanken, die in den letzten Jahren sehr viel Geduld mit mir hatten und hoffentlich auch noch haben werden.

 

Außerdem einen herzlichen Gruß und ein großes Mahalo nui loa an das Team von Bookrix.de. Nur mit eurer stetigen Hilfe, ist es mir möglich das E-Book bundes-, nein sogar weltweit den Lesern zur Verfügung zu stellen. Macht weiter so!

 

Neu auf meiner Dankesliste ist Casandra Krammer, die sich viel Zeit und Geduld genommen hat, um diesem Buch ein neues, und wie ich finde, wunderschönes Gewand zu geben. Mahalo nui loa.

 

Das Buch selbst widme ich jedoch meiner Großmutter, die immer ein Lächeln für mich parat hatte.

 

 

Omi ich vermisse dich!

 

 

 

Stammbäume am Ende des Buches






Magie liegt in der Luft


Das Gefühl der Unruhe traf mich wie immer völlig unvorbereitet: Meine Haut kribbelte und trotz der sengenden Hitze an diesem frühsommerlichen Freitag, lief mir ein kalter Schauer über den Rücken. Ich wusste, irgendwo in der Nähe wartete sie auf mich: meine neue Aufgabe.

Forschend sah ich mich in der Menge der Passanten um. Viele nutzten, wie ich, den Nachmittag, um durch die Bremer Innenstadt zu schlendern und Ausschau nach etwas Neuem und Einmaligem zu halten. Dennoch unterschieden sich die anderen von mir: Keiner von ihnen sah sich nach einem magischen Rätsel um.

Es war wahrscheinlich nur der Wind‹, beruhigte ich mich selbst, ahnend, dass dem nicht so war. Diese innere Unruhe hatte ich schon zweimal zuvor erlebt und jedes Mal kam ein Auftrag zu mir: Weder konnte ich es herbeiholen noch verhindern.

Erneut lief mir ein kalter Schauer über den Rücken, um sich im nächsten Moment in glühende Hitze zu verwandeln. Blitzschnell drehte ich mich um und durchforstete erneut die Menschenmasse: Wer auch immer meine Auftraggeberin war; Sie hatte mich entdeckt, allerdings sah ich sie nicht. Es waren einfach zu viele Leute unterwegs und dennoch spürte ich, wie ihre Blicke auf meiner Haut brannten.

Für einen Augenblick wurde ich an die Seite gedrängt. Ihr Blickkontakt brach ab und das Gefühl beobachtet zu werden verlor sich. Ich besann mich darauf, weshalb ich hergekommen war: Mein jüngerer Bruder wollte in sechs Wochen heiraten und ich war eigens nach Bremen gefahren, um für diesen Anlass ein Abendkleid und ein paar Pumps zu kaufen.

Beim nächsten Geschäft sah ich mir die Schuhe im Schaufenster an. Abermals beschlich mich das Gefühl beobachtet zu werden. Durch die Spiegelung der Schaufenster versuchte ich ihren Blick einzufangen, doch wiederum sah ich niemanden.

Beruhige dich, da ist keiner. Reiß dich zusammen.‹ Mühsam versuchte ich Haltung zu bewahren. ›Eine neue Aufgabe ist das Letzte, was du jetzt gebrauchen kannst.‹ Schnell schob ich die Gedanken beiseite und sah mir die Angebote an.

Letztendlich entschied ich mich dafür, ein Paar nachtblaue Pumps mit schwarzen Verzierungen anzuprobieren. Die Schuhe sahen sehr gut an meinen Füßen aus. ›Und der Absatz ist auch nicht zu hoch. Darin kann ich bestimmt einen Abend lang laufen, ohne mir Blasen zu holen‹, dachte ich und sah nach dem Preis. ›Oh, runter gesetzt, aber für meinen Geschmack immer noch zu teuer‹. Seufzend stellte ich das Paar zurück.

Enttäuscht ging ich weiter. Der nächste Laden war ein größeres Bekleidungsgeschäft. Es war mir allzu bekannt: In grauer Vorzeit, noch bevor mein Leben auf qualvolle Weise in andere Bahnen gelenkt wurde, war ich regelmäßig hier, um die neuen Kreationen anzusehen.

Ehe die Erinnerungen an diese Zeit Besitz von mir ergreifen konnten, blendete ich sie aus, betrat den Laden und ging zielstrebig in die Abteilung für Abendmode. Dort entdeckte ich bald ein dunkelrotes langes Abendkleid aus Acetat. Es wurde mit zwei dünnen Trägern im Nacken festgebunden. Der obere Saum war ein bisschen gerüscht, sodass die Sicht aufs Dekolleté versperrt war. Das Kleid war oben schmal geschnitten und ging dann ab der Hüfte in einen weiten Rock über.

Genau was ich suche: Elegant, aber nicht sexy!‹ Voller Vorfreude nahm ich es und schaute mich nach einer freien Umkleidekabine um. Meine Achtsamkeit wurde jedoch von einem Cocktailkleid abgelenkt. Es war in demselben nachtblau, wie zuvor die Schuhe.

Der Schnitt des Kleides glich einer Einladung zu mehr: Es hatte breite durchsichtige Träger aus Spitze, ging dann in einen tiefen V-Ausschnitt hinunter und endete mit einem kurzen mehrschichtigen, ebenfalls durchsichtigen Spitzenrock. Das Einzige, was Blicke auf die reine Haut verhinderte, waren zwei kleine eingenähte Seidenstücke in Höhe der Brust und eins unterhalb der Hüfte. Dieses Gewand verkörperte alles, was ich nicht wollte und dennoch war ich wie verzaubert und nahm es an mich.

Mit den beiden Kleidern im Arm machte ich mich erneut auf die Suche nach einer Umkleidekabine.

Mist alle besetzt!‹ Suchend blickte ich mich um und entdeckte am anderen Ende des Raumes noch eine freie Kabine in der Herrenabteilung. ›Na toll! Wenigstens brauche ich da nicht noch stundenlang zu warten.‹ Schnellen Schrittes ging ich hinüber.

Zuerst zog ich das rote Abendkleid an und ging vor die Kabine zum Spiegel. Es saß perfekt und war auch nicht überteuert.

Das ist meins‹, freute ich mich innerlich. Der Triumph währte jedoch nicht lange: Er wurde erneut von der inneren Unruhe abgelöst. Ich versuchte die Unsicherheit aus meinen Gedanken zu streichen und eilte in die Kabine zurück.

Panisch griff ich in meine Tasche, nahm eine Wasserflasche heraus und entleerte sie bis zur Hälfte in einem Zug, wodurch die Unruhe verflog.

Nachdem ich das Rote ausgezogen hatte, nahm ich zögernd das Nachtblaue und schaute es lange an. Leise murmelte ich zu mir selbst: »Ach, was soll’s? Ich will’s ja nur anprobieren.«

Diesen kleinen Augenblick wollte ich mir gönnen. ›Was soll schon passieren?‹ Schließlich war ich mitten in einem Geschäft voller Leute und dieses Kleid lockte mich förmlich an. Schnell schlüpfte ich hinein und ging abermals aus der Kabine heraus zum Spiegel.

Wahnsinn! Es ist wie für mich geschnitten.‹ Es sah überwältigend an mir aus. Die Blicke der umherstehenden Männer brannten sich förmlich auf meiner Haut ein, doch ich spürte noch mehr: Ein Kribbeln erfasste meinen Körper, meine Nackenhaare stellten sich auf. Wie in Trance drehte ich mich um und fühlte nur noch einen elektrischen Schlag. Dann schossen die Bilder nur so in meinen Kopf:


In Gedanken stand ich vor einer Hütte aus Lehm und davor saß eine - mir nur allzu bekannte - grauhaarige Polynesierin.

»ALOHA, E Komo Mai!«, begrüßte sie mich freundlich.

»ALOHA«, antwortete ich.

»Hele mai«, die Frau winkte mich mit einer Hand näher heran und mit der anderen nahm sie einen Stapel alter Karten und reichte ihn mir.

Neugierig betrachtete ich die schönen handgemalten Bilder: Sie sprachen von Liebe, Leid, Glück, Tod und Hoffnung. Nachdem ich die Karten gemischt hatte, gab ich sie ihr zurück.

Die Grauhaarige drehte die erste Karte um. »Ohana.«

Dann hob sie die zweite Karte ab. »Ho'oponopono.«

Die Dritte folgte. »Kapu.«

Die Vierte. »Makuahine.«

Die Fünfte. »Huna.«

Die Sechste. »`eha koni.«

Die Siebte. »Kâpili.«

Die Achte. »Nohona hau `oli.«

Ein Kreischen über uns ließ mich zusammenfahren. Sie schaute in den Himmel und mein Blick folgte ihr. Wir sahen eine Eule und die alte Frau murmelte beschwörend: »‘aumakua ho`omaluhia.«


Die Bilder verschwanden und ich wachte aus meinem merkwürdigen Traum auf. Für einen Moment ließ ich die Augen noch geschlossen und versuchte mich an die Vision zu erinnern. ›Familie, etwas richtig stellen, Verbot, Mutter, Geheimnisse, schmerzende Herzen, jemanden zusammenbringen, glückliches Leben und den Familiengöttern Frieden bringen.‹ Zwar wusste ich nicht, woher ich die Bedeutung der Wörter kannte, aber ich kannte sie.

Durch meine Gedanken hindurch hörte ich eine überaus betörende Stimme: »Bleib ganz ruhig liegen, du hattest einen Schwächeanfall. Der Rettungsdienst müsste bald kommen.«

»Bitte keinen Arzt«, murmelte ich und rieb mir dabei über meine Augen. »Mir geht es gut.«

»Diesen Eindruck habe ich aber nicht!«, erwiderte die sanfte Stimme eines Mannes.

Mein Verstand sank abermals ab. Dieser Traum hatte mich sehr viel Kraft gekostet und mein Geist brauchte noch einen Moment, um sich zu erholen.

Als ich das nächste Mal klar denken konnte, drang diese wundervolle Stimme erneut an mein Ohr: »… habe sie bereits eine Zeit lang hier gesehen und mir ist aufgefallen, dass sie, trotz der Hitze, gar nichts getrunken hat.«

»Nicht nur bei solch hohen Temperaturen ist die Einnahme von Flüssigkeit sehr wichtig. Ich werde ihr zunächst eine Ringerlösung und ein Schmerzmittel verabreichen. Sie wird mit Sicherheit starke Kopfschmerzen haben. Und dann nehmen wir sie zur weiteren Beobachtung mit in die Klinik.«

»Nein«, japste ich. »Kein Krankenhaus. Mir geht es gut!«

»Das sehe ich aber nicht so«, antwortete mir der Notarzt und schob mir eine Nadel in den Arm.

Langsam wurde mein Körper mit kühler Flüssigkeit durchtränkt und für einen Moment war ich versucht die Injektion herauszuziehen, doch ich besann mich eines besseren, denn ich wusste, dass ich dann auf jeden Fall eingewiesen werde. Nach einer Weile hatten sich mein Geist und mein Körper erholt und ich konnte mich aufsetzen. »Bitte. Ich möchte nicht in eine Klinik. Ich verspreche auch heute noch mindestens vier Flaschen Wasser zu trinken und zum Arzt zu gehen, wenn es mir in drei Stunden nicht besser geht.«

»Mmh«, murmelte der Arzt. »Ich kann Sie nicht zwingen mitzukommen, aber genauso wenig kann ich Sie in Ihrem Zustand noch Auto fahren lassen …«

»Keine Sorge. Ich kümmere mich schon darum, dass sie nach Hause kommt«, antwortete mein geheimnisvoller Freund, der im Halbschatten des Arztes stand.

Der Doktor sprach wieder: »Okay, Ihr Blutdruck scheint ja so weit in Ordnung zu sein …« Er zog die Nadel aus dem Arm und klebte ein Pflaster fest. »Aber denken Sie zukünftig daran, mindestens anderthalb Liter, nichtalkoholische Flüssigkeit, am Tag zu sich zu nehmen, dann passiert Ihnen so was hier nicht noch einmal. Und wenn Ihnen in zwei Stunden immer noch schwindelig sein sollte, suchen Sie bitte umgehend erneut einen Arzt auf.«

Freundlich bedankte ich mich und versprach Besserung, wohl wissend, dass dieser Zusammenbruch nicht durch einen Flüssigkeitsmangel hervorgerufen worden war.

Der Mediziner stand auf, drehte sich um und sprach den Mann hinter ihm an: »Ich gebe sie jetzt in Ihre Hände. Denken Sie dran, dass Frau Lorenz in den nächsten vierundzwanzig Stunden kein Auto fahren sollte.«

Der Unbekannte antwortete: »Vielen Dank für Ihre Mühen. Nina werde ich gleich nach Hause bringen und dann auch dafür sorgen, dass sie noch etwas trinkt.«

Der Arzt nickte und verabschiedete sich. Als er mir nicht mehr die Sicht auf den Fremden versperrte, sah ich in wunderschöne grüne Augen. Sie gehörten zu einem makellosen Gesicht: Die Wangenknochen schlossen eine gerade geschnittene Nase zwischen sich ein und die Lippen brachten das warmherzigste Lächeln hervor, welches ich je gesehen hatte. Das braune Haar fiel ihm locker ins Gesicht, ohne jedoch die Augenbrauen zu berühren.

Plötzlich verband ich mit diesem Gesicht eine Erinnerung an einen jungen Mann mit Sonnenbrille, der vorhin in einem Café saß und hin und wieder in meine Richtung blickte. »Du warst es. Du bist derjenige, der mich die ganze Zeit beobachtet hat, stimmt´s?«, stieß ich hervor. ›Aber er ist ein Mann!‹ Meine Gedanken kreisten: ›Bisher wurde mir eine neue Aufgabe immer von einer Frau auferlegt.‹

Der Unbekannte unterbrach meine Überlegungen: »Yes«, erwiderte er und setzte sich neben mich auf den kalten Boden, »ich gebe zu, dass ich dich beobachtet habe. Ich fand es einfach süß, wie du dich immer wieder so nervös umgesehen hast.« Er lächelte mich bewundernd an. »Dann habe ich dich aber für einen Moment aus den Augen verloren und erst wiedergesehen, als du hier mit dem dunkelroten Abendkleid vor dem Spiegel gestanden hast.« An seinem Mundwinkel bildete sich ein kleines Grübchen. »Als du dann in diesem Kleid aus der Kabine gekommen bist«, er schloss kurz die Augen, »Really Hot! Das war ein toller Anblick. Vor allem deine linke Pobacke sah hinreißend aus«, er grinste leicht amüsiert.

»Wie bitte?«, fragte ich empört.

»Na ja der Unterrock saß an der linken Seite nicht richtig.« Er schaute verlegen zu Boden und sah dabei wie ein kleiner Junge aus, den man in der Mädchendusche ertappt hat. »Eigentlich wollte ich dir ja zur Hilfe kommen und die Dinge ins rechte Licht rücken, stattdessen habe ich dir einen elektrischen Schlag versetzt und du bist umgefallen.«

Eine kleine Falte bildete sich auf seiner Stirn. »Es tut mir wirklich leid, meine Schuhe hatten sich wohl an diesem Teppich elektrisch aufgeladen. Unter Strom setzen, wollte ich dich jedenfalls nicht.«

»Schon gut … ist ja nichts weiter passiert.« Nervös schaute ich auf meine Armbanduhr. »Oh, schon so spät? Langsam sollte ich mich mal auf den Heimweg machen.« ›Bloß weg hier!‹ Ich wollte mich nur noch aus dieser verfänglichen Situation befreien.

»Wo soll ich dich denn hinbringen?«, fragte er.

Verwirrt schaute ich ihn an.

Das musste er wohl bemerkt haben, denn gleich darauf sprach er weiter: »Der Doc sagte, dass du heute kein Auto mehr fahren darfst und ich hab ihm versprochen, dafür zu sorgen, dass du sicher nach Hause kommst.« Er sah mich ernst an. »Für gewöhnlich halte ich meine Versprechen.«

»Ja, irgendetwas in der Richtung habe ich vernommen, aber meinst du wirklich, dass ich mich von einem Wildfremden einfach nach Hause fahren lasse?«

Mit einem Grübchen über dem Mundwinkel antwortete er: »Natürlich nicht! Deswegen habe ich mir auch gedacht, dass es am besten ist, wenn du bei mir schläfst.«

Mir blieb die Spucke weg, aber nicht nur wegen seiner unverschämten Antwort, sondern vielmehr, weil mir sein herzerfrischendes Lachen durch und durch ging. Jede andere hätte sich in diesem Moment in ihn verliebt. Nur ich nicht - ich durfte nicht!

»Im Ernst Nina. Wir sollten jetzt gehen. Die Leute haben schon genug zu tuscheln. Ich bring dich jetzt heim.« Er stand auf und hielt mir seine Hand hin, die ich geflissentlich übersah.

Obwohl ich immer noch benommen war, versuchte ich aufzustehen. Doch bevor ich erneut hinfallen konnte, fasste er mich an der Taille und hielt mich fest. Er hatte so starke Arme und er duftete nach einem Hauch von Iris. Für einen Moment verlor ich mich in diesem Duft.

Nein!‹, hämmerte es in mir. Ich versuchte mich von ihm loszueisen, doch er zog mich nur noch näher an sich heran. Für einen Moment war ich sogar versucht einen erneuten Schwächeanfall vorzutäuschen, nur damit er mich losließ. ›Das wird nichts nützen‹, sagte mir mein Instinkt. ›Wahrscheinlich hält er dich dann noch fester oder er bringt dich ins Krankenhaus. Das ist das Letzte, was du willst. Also reiß dich am Riemen‹, beruhigte ich mich.

Er lockerte den Griff noch immer nicht. ›Für eine Weile kannst du seine Nähe wohl ertragen‹, ermutigte ich mich.

Arm in Arm gingen wir nebeneinander her, als ob wir uns schon ewig kennen würden. Jeder Versuch mich ein wenig aus seiner Nähe zu entfernen endete damit, dass er meinen Bewegungen folgte und wir dadurch immer noch im selben Abstand zueinander nebeneinander hergingen.

Zwei Straßen weiter hielt er plötzlich an einem knallblauen Audi R8 an. Mit einem Druck auf die Fernbedienung entriegelte mein Begleiter den Wagen. Ohne mich loszulassen, öffnete er die Beifahrertür.

Erneut sträubte sich alles in mir. »Du meinst doch nicht ernsthaft, dass ich zu einem Fremden ins Auto steige«, blaffte ich ihn an. Für nichts auf der Welt wollte ich mein Leben in die Hände eines Mannes geben.

»Aha! Jetzt bin ich wenigstens nicht mehr wildfremd. Allerdings hast du recht: Ich habe mich noch nicht einmal vorgestellt. Mein Name ist Thomas Jefferson McAllister, meine Freunde und meine Ohana nennen mich aber alle einfach nur Tom … Du darfst mich auch Tom nennen.«

»Du sprichst hawaiianisch?«, japste ich überrascht.

»Klar, da komme ich schließlich her. Hawaii ist meine Heimat! Interessierst du dich für die Inseln, Nina?«

»Ein wenig. Mein Großvater ist Hawaiianer und ich bin in Honolulu zur Welt …«, ich stutzte. »Sag mal, woher kennst du eigentlich meinen Namen?«, fragte ich ihn misstrauisch.

»Von deinem Reisepass! Den habe ich in deiner Handtasche gefunden, als der Doc deine Versichertenkarte haben wollte.« Er schaute auf die Uhr. »Es ist schon kurz vor drei. Ich sollte dich jetzt wirklich besser nach Hause bringen. Nicht, dass dein Boyfriend sich noch Sorgen macht.«

»Ich habe keinen Freund, aber wenn es dir nichts ausmacht, werde ich kurz meine Eltern anrufen.« Bevor er auch nur den Mund aufmachen konnte, hatte ich mir sein iPhone geschnappt, welches er die ganze Zeit schon in der Hand hielt. Tom zuckte kurz zusammen. »Am besten ist, ich rufe mit deinem Handy an, dann können sie wenigsten gleich deine Nummer sehen.«

Seine bereits ausgestreckte Hand schnellte zurück. »Du meinst, falls ich doch noch auf falsche Gedanken kommen sollte und dich entführen will.« Abermals war da dieses unverschämte Grübchen an seinem Mundwinkel.

Tom griff in seine Tasche und zog einige Kärtchen heraus. Zwischen seiner VISA-Karte und der American Express fand er dann seinen Ausweis und reichte mir diesen. »Zu meiner Ohana gehören meine Mutter Christine, mein Cousin Ben mit seiner Frau Sophie und den Zwillingen Cassie und Justin, mein Onkel Eric und seine Frau Leanne, meine Cousine Sunny und deren Tochter Lucy.« Bei den letzten Namen glitt seine Stimme ab, fast so, als wenn er sich scheute, sie auszusprechen.

Vielleicht irrte ich mich auch. Vielleicht hatte er sich verschluckt oder einen Frosch im Hals, denn gleich darauf fuhr er in dem, mir inzwischen bekannten, lebhaften Ton fort: »Meine Grundschulzeit habe ich mit Ben zusammen hier in Deutschland in einem Internat verbracht. Unseren Highschool Abschluss haben wir jedoch in Honolulu abgelegt. Danach gingen wir beide auf die Hawai’i Pacific University in Honolulu, wo wir unseren Master of Arts in Computer Information Systems, Science und Communication abgeschlossen haben. Zurzeit bin ich hier an der Bremer Uni …«

»Stopp!«, sagte ich bestimmend. »Warum erzählst du mir das alles?«

»Du hast selbst gesagt, dass du zu keinem Fremden ins Auto steigst. Jetzt kannst du wenigstens nicht mehr sagen, dass ich dir fremd bin.« In jeder Sekunde bewahrte er dieses verführerische Grinsen und seine Augen strahlten mich an und für einen Augenblick verlor ich mich in diesem Gesicht. Er stupste mich sanft an. »Ist alles in Ordnung?«

»Ähm ja … natürlich. Mir ist nur noch ein bisschen schwindelig und der Kopf schmerzt auch noch.«

»Soll ich dich doch noch zu einem Arzt fahren?«

»Nein geht schon, die Medikamente wirken langsam.« Schnell wählte ich die Nummer meiner Eltern.

»Johannes Lorenz.«

»Papa …«

»Ja«, antwortete er knapp. Doch an seiner Stimme konnte ich erkennen, dass er wegen der fremden Telefonnummer verwirrt war.

»Bitte reg dich nicht auf. Ich hatte eine Art Unfall.«

»Um Himmelswillen! Ist dir was passiert?« Seine Stimme klang besorgt.

»Nein, mir geht’s gut … Ich hatte wohl einen Hitzschlag, aber ich wurde sehr gut versorgt. Mich bringt jetzt ein … Warte ich muss eben den Ausweis lesen … Also, mich bringt jetzt ein Tom McAllister nach Hause.«

»Ist dieser McAllister lieb zu dir?«, fragte er.

»Ja, er ist nett.«

»Und, wie sieht er aus?«, unterbrach er mich.

»Papa! Könntest du mich bitte mal ausreden lassen? Also, Tom wohnt zurzeit hier in Bremen, seine Handynummer hast du ja auf dem Display, also wenn ich nicht in einer Stunde zu Hause bin, ruf bitte die Polizei.«

»Ja, mache ich. Aber ist auch wirklich alles in Ordnung?«, erkundigte er sich.

»Papa, es geht mir wirklich gut. Bis gleich.«

Tom war ein Stück weggegangen. Sein Gesichtsausdruck zeigte mir, dass er gegen einen Lachanfall ankämpfte.

Das wiederum brachte mich leicht auf die Palme. »Wenn du nicht sofort aufhörst, gehe ich zu Fuß nach Hause.«

»Entschuldige bitte. Aber, wenn man dich so reden hört, könnte man glauben, du bist erst 15 und nicht 25 Jahre alt. Dein Pass ist nicht gefälscht, oder?« Immer noch breit grinsend kam er zurück und öffnete nun die Fahrertür.

»Nein, ist er nicht. Können wir jetzt bitte fahren? Wir brauchen schließlich eine knappe Stunde bis zu mir nach Haus.«

»Nö, höchstens 45 Minuten, aber das auch nur, wenn wir einen Trecker vor uns haben«, sagte er trocken, schmiss eine Tüte in den hinteren Fahrgastraum und setzte sich hinter das Steuer.

Meinen Mund verzog ich zu einem spöttischen Grinsen und stieg ein. »Wie schnell fährt der Wagen?«, fragte ich beiläufig.

»Spitze 316 km/h«, er griff in die Mittelkonsole. »Hier bitte sehr. Die wirst du brauchen. Ich lass mir gern den Fahrtwind um die Ohren pusten.« Freudig erregt reichte er mir eine riesige Sonnenbrille von Gucci und drückte erneut auf die Fernbedienung seines Schlüssels. Sofort öffnete sich das Dach und verschwand zusammengefaltet im Kofferraum.

»Spezialumbau«, gluckste er sichtlich erfreut über mein ungläubiges Gesicht und startete den Wagen, um mit aufheulendem Motor loszufahren.

Allein bei dem Gedanken, wie schnell das Auto fahren konnte, drehte sich mir der Magen um. Das Gefühl jedoch legte sich schnell, als ich merkte wie sicher und souverän Tom den R8 zunächst durch den dichten Stadtverkehr und später dann über die Autobahn Richtung Süden lenkte.

Als wir den Stadtrand passiert hatten und die dreispurige Autobahn auf zwei wechselte, fing ich sogar an, den kühlen Fahrtwind zu genießen. Es war eine richtig erfrischende Brise nach der Hitze des Tages. Meiner selbst geschaffenen Natur zum Trotz fühlte ich mich auch in seiner Gegenwart wohl und dennoch konnte ich mich meiner Angst nicht vollständig entziehen. »Wie kannst du dir so ein Auto leisten?«, fragte ich, um ein wenig mehr von ihm zu erfahren.

Tom wiegte den Kopf hin und her. »Du weißt bereits eine ganze Menge über mich«, er sah zu mir herüber, »wie wäre es, wenn du zur Abwechslung etwas von dir erzählst. Wie kommt es zum Beispiel, dass du in Honolulu geboren wurdest?«

Sein Blick ließ mich erahnen, dass er nicht nachgeben würde, bis auch er seinen Wissenshunger gestillt hatte und so fing ich an zu erzählen: »Meine Eltern waren dort, weil mein Vater wollte, dass ich wenigstens einen US-Pass erhalte, wenn er schon keinen kriegt.«

»Aber ich dachte, er ist Hawaiianer«, unterbrach er mich.

»Nein, mein Großvater ist von den Inseln. Mein Vater ist hier geboren. Pass auf!«, rief ich. »Der Idiot überholt dich von rechts.«

Tom grinste und trat noch mal kräftig aufs Gas. Mit Leichtigkeit ließ er den Rowdy links liegen. »Also, ich fasse zusammen: Dein Großvater ist Hawaiianer, dein Vater Deutscher und du bist US-Bürgerin.«

»Ja, aber ich habe auch einen deutschen Pass, wie du weißt. Allerdings war ich nur in meiner ersten Lebenswoche auf Oahu. Erst nach meinem Abi habe ich Deutschland wieder verlassen, um in Maastricht internationales Völkerrecht zu studieren. Vor wenigen Wochen bin ich fertig geworden und habe jetzt meinen Master in der Tasche.«

»Dann hast du aber ziemlich lange studiert«, sagte Tom.

Pikiert darüber, dass er mich für dumm hielt, ließ ich meine antrainierte Vorsicht außer Acht. »Ich war eine der Jahrgangsbesten in meinem Fach! Das Studium hat sich nur so lange hingezogen, weil ich aufgrund einer Krankheit für ein halbes Jahr ausgesetzt habe. Im Anschluss war ich für ein paar Wochen in Afrika und später dann für ein Praktikum in Neuseeland.«

»Und was hat Frau Rechtsanwältin jetzt vor? Machst du eine eigene Kanzlei auf oder versuchst du lieber in einer der Großen unterzukommen?«

»Weder noch. Ich habe mich bei der UNO und der NATO beworben und bis dahin wollte ich in den USA Jura studieren und meine Computerkenntnisse ausbauen.«

»Oh, da hast du dir aber was vorgenommen. Hast du ein bestimmtes Ziel vor Augen?«

»Ja. Mein Ziel ist es die Unterdrückung der Frauen und Kinder zu unterbinden und ihre Stellung in der Gesellschaft zu festigen. Ihr Männer vergesst leider viel zu oft, dass es euch ohne uns nicht geben würde«, sagte ich bissig.

»Und ihr Frauen vergesst viel zu oft, dass es auch euch nicht ohne uns Männer geben würde.« Er lachte.

»Punkt für dich!« Ungewollt umspielte ein Lächeln meine Lippen. Einen Augenaufschlag später erstarrte ich. »Stopp! Wir müssen umdrehen«, rief ich, »das ist nicht mein Kleid. Ich muss es zurückbringen.« Mein Blick war auf dem nachtblauen Chiffonkleid hängen geblieben.

»Mach dir darüber keine Sorgen. Das Kleid habe ich bereits bezahlt.«

»Es kostet 500 Euro«, empörte ich mich.

»Das ist nicht ganz richtig: Es kostete nur 495,99 Euro«, antwortete er umgehend und grinste dabei über beide Ohren. »Ich konnte dich ja schlecht umziehen, als du ohnmächtig warst, also habe ich es für dich erworben.«

Verlegen murmelte ich: »Danke ich gebe dir das Geld gleich zurück. Du musst nur an einer Bank anhalten.«

»Nicht nötig. Betrachte es als Geschenk.«

»Das kann ich …«

Tom unterbrach mich. »Aber ich bestehe darauf!« Sein Tonfall ließ keinen Widerspruch zu.

Doch so leicht gab ich nicht auf. »Nein! Das Kleid bezahle ich. Erstens kenne ich dich nicht wirklich. Zweitens kann ich es mir leisten und drittens hättest du das Geld auch genauso gut zum Fenster rausschmeißen können, denn ich werde es nicht wieder anziehen. Es ist nämlich nicht mal meine Stilrichtung. Ich trage lieber lässig als … aufreizend.«

»Das ist schade. So etwas Reizvolles steht dir recht gut. Aber wenn du es nicht im Alltag tragen willst, kannst du es ja wenigstens auf unserer Hochzeitsreise zum Tanzen anziehen.« Diesmal hatte er ein extra breites Grinsen aufgesetzt, doch der Blick, den er auf sein Handy in meinen Händen warf, sprach eine andere Sprache.

Nachdem wir die Autobahn verlassen hatten, navigierte ich ihn zunächst in die Innenstadt und ließ ihn an einer Bank anhalten. Nach dem Aussteigen hielt ich ihm sein Handy hin. »Danke. Ich brauche es nicht mehr.« Lächelnd drehte ich mich um und lief ins Bankgebäude hinein, um das Geld abzuheben.

Als ich ihm die Scheine übergab, bedachte er mich mit einem Blick, der zugleich einen Hauch Ungnade als auch Respekt in sich trug.

Mit einem kräftigen Tritt aufs Gaspedal fuhr er an, musste aber sofort wieder scharf abbremsen, um eine ältere Dame die Straße überqueren zu lassen. »Ups«, entfuhr ihm, dann lächelte er ihr entschuldigend zu und ließ sie in Ruhe vor dem Wagen herschleichen. Beim Anfahren achtete er sogar darauf, sie nicht zu sehr mit den Pferdestärken seines Motors zu erschrecken.

Nur fünf Minuten später hielt er vor meinem Elternhaus.

»Hab vielen Dank für deine Hilfe …«

Er lächelte mich an. »Gern geschehen. Es war mir ein Vergnügen, dich kennengelernt zu haben. Aber warte, ich hab hier irgendwo«, er streckte sich hinter meinem Sitz aus und wühlte nach etwas, »dein Sommerkleid.« Tom zog eine Papiertüte hervor.

Als ich danach griff, berührten meine Finger seine Hand. In diesem Moment sah ich die Kartenlegerin vor mir, die mich ermahnte, dass ich das Rätsel lösen müsse. ›Verdammt!‹, fluchte ich in mich hinein, denn ich befürchtete jetzt schon, dass ich ihn auf Dauer nicht so auf Abstand halten konnte, wie ich es gerne gehabt hätte.

Tom stieg aus, ging um den Wagen herum und öffnete mir die Tür. Zur gleichen Zeit ging die Haustür auf. Mit einem Lächeln in Richtung meiner Eltern sagte er: »Wenn dein Dad möchte, nehme ich ihn mit nach Bremen, dann kann er dein Auto holen.«

Ich nickte und ging zu meinen Eltern, die mich wortwörtlich mit offenen Mündern in Empfang nahmen. Bei ihnen angekommen, gab ich den Vorschlag von Tom weiter. Mein Vater zog seine linke Augenbraue hoch, dann schaute er Tom an. Mein Blick fiel zum tausendsten Mal auf seine Stirn. Sie war immer noch da. Diese verdammte kleine Narbe über der rechten Schläfe meines Vaters wollte einfach nicht verschwinden. Mit einem Schlag war ich wieder in meiner, mir selbst erschaffenen, Welt.

Kurz darauf stieg er zu ihm ins Auto, und ohne, dass Tom sich verabschiedet hatte, fuhren sie davon.

Meine Mutter sah in mein verwirrtes Gesicht und sagte: »Er scheint dich zu mögen …«

»Ich weiß«, krächzte ich, »das ist ja das Problem.«

Sie nahm mich in die Arme. »Ach Kleines. Was dir passiert ist, ist schrecklich, aber das Leben geht weiter. Eines Tages musst du wieder anfangen zu vertrauen. Du willst bestimmt nicht ewig alleine bleiben, oder?« Meine Mutter entließ mich aus ihrer Umarmung und blickte mir tief in die Augen. »Und, sieh mal dieser junge Mann war sogar so freundlich dich nach Hause zu bringen. Also mir gefiel sein Lächeln und wie galant er dir die Tür geöffnet hat.«

Augenblicklich verschränkte ich meine Arme, biss mir auf die Lippen, drehte mich um und ging schnurstracks in mein Zimmer. Dort ließ ich mich aufs Bett fallen und verfiel umgehend in einen unruhigen Traum:


Gefesselt lag ich auf meinem Bett und der Angreifer vor mir, entledigte sich gerade seiner Hose. Ich fühlte die Kälte, die von ihm ausging und sich in mir breitmachte.

Mit letzter Kraft stieß ich mit meinem Fuß zu. Ein Schmerz durchzuckte meine Schläfe und meine Kehle brannte. Kraftlos schloss ich meine Augen und verlor mich in der Finsternis.

Die Kälte ließ nach und wandelte sich in eine angenehme Wärme. Etwas Schweres Angenehmes lag auf mir. Meine Hände glitten nach vorne und berührten nackte Haut. Der Geruch von Iris lag in der Luft.

Zarte Finger wühlten sich durch mein Haar und sanfte Lippen berührten meinen Mund.

Eine gewisse Unruhe breitete sich in mir aus. Meine Hände glitten über den nackten Rücken und wanderten tiefer, während fremde warme Lippen weiter hinunter zu meiner Brust glitten, um diese zu liebkosen. Ein Stöhnen entfuhr mir, dann fühlte ich den heißen Atem an meiner Wange.

Langsam öffnete ich meine Augen und sah in das sanfte Gesicht von Tom. »Vertrau mir«, hauchte er mir zu.

Ich nickte und schloss erneut meine Augen. Mein Körper versank in einem Bett aus Sand. Die Küsse waren jetzt fordernder. Heiße Lippen saugten an meinem Busen und sinnliche Hände flogen sanft über meine Haut. Ein Duft von Sandelholz legte sich auf mir nieder und eine befremdliche Stimme flüsterte: »Was geschehen ist und was geschehen wird, ist dir vorherbestimmt, doch nur mit mir bist du eins.«

Verunsichert öffnete ich meine Lider und sah in golden schimmernde Augen.


Erschrocken fuhr ich hoch und wischte mir zittrig übers Gesicht. Meine Lippen fühlten sich an, als wenn sie gerade geküsst worden wären.

Noch völlig benommen stand ich auf und ging ins Bad. Dort nahm ich eine kalte Dusche und nur langsam verschwanden die Erinnerungen an den Traum.