Thomas Williams

 

 

 

 

 

 

Agent Spader

In den Lustpranken
der Tigerfrau

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Twilight-Line Verlag GbR

Obertor 4

D - 98634 Wasungen

 

www.twilightline.com

 

1. Auflage, Januar 2014

eBook-Edition

 

© 2014 Twilight-Line Verlag GbR

Alle Rechte vorbehalten.

 

 

 

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„Gefällt Ihnen die Party, Mister Spader?“
Gute Frage. Wenn er so darüber nachdachte, wäre Spader lieber mit Piranhas um die Wette geschwommen, anstatt sich mit all diesen Menschen in einem Raum aufzuhalten. Aber es war sein Auftrag herauszufinden, was mit den Passagieren wie der Besatzung eines verschwundenen Charterflugs passiert war, welcher in der Nähe einer Privatinsel spurlos verschwand. Da kein Wrack oder Trümmerteile gefunden werden konnten, ging die Regierung von einer Entführung aus. Es war nur ein Rätsel, wie jemand einen vollbesetzten Flieger verschwinden lassen konnte und wieso er seit Wochen keine Forderungen stellte.

Spader sah den etwas kleineren Mann an, der einen zugeknöpften, schwarzen Anzug trug und ihn mit gebleicht wirkenden Zähnen angrinste. Sein Name war Albert West und er war der Besitzer dieser Villa. Er musste unter kompletten Haarausfall leiden, denn er besaß nicht nur keine auf dem Kopf, sondern auch seine Augenbrauen und Wimpern fehlten.

Er war mindestens zwei Köpfe kleiner als die anderen Menschen im großen Ballsaal. Frauen und Männer in teurer Kleidung, die kostspielige Drinks zu sich nahmen, der Liveband lauschten und in Gespräche vertieft waren.

Spader hatte die Blicke mehrerer Frauen auf sich gerichtet bemerkt, aber noch war es zu früh, diese zu erwidern. Er war im Auftrag ihrer Majestät hier und nicht auf Brautschau.

„Sie haben keine Kosten und Mühen gescheut“, sagte er schließlich zu West.

„Tue ich nie. Für meine Gäste… nur das Beste!“ West lachte herzhaft und etwas übertrieben über den Reim.

Spader nippte an seinem Champagner. „Ihnen gehört die komplette Insel, richtig? Was fängt man damit an? Muss doch ziemlich einsam hier sein. Schließlich gibt es hier nur diese Villa, den Dschungel und den Strand.“

„Das reicht doch. Ich bin gerne für mich. Außerdem habe ich immer etwas Gesellschaft. Meinen Arzt, Butler, Hausmädchen. Es sind genügend Menschen hier, mit denen ich mich unterhalten kann.“

„Heute auf jeden Fall.“

West grinste wieder. „Was sind Sie noch mal von Beruf?“

„Ich bin im Ölgeschäft. Bohrinseln, hauptsächlich. Aber keine Sorge, ich werde Ihnen mit keiner davon die Aussicht versperren. Wie haben Sie es denn zu ihrem Vermögen geschafft?“ Spader wollte so wenig wie möglich über sich selber reden, um seine Tarnung nicht auffliegen zu lassen.

West nahm sich eines der gefüllten Champagnergläser vom Tisch, an dem sie beide standen. „Ich bin ebenfalls Geschäftsmann.“

Spader erwartete, dass da noch etwas kam, aber anstatt weiter zu reden trank West von seinem Champagner, sah in den Raum hinein und schien nach jemandem Ausschau zu halten. Spader versuchte seinem Blick zu folgen, doch es war unmöglich zu sagen, welche der Personen seine Aufmerksamkeit erregte. Dafür waren es zu viele.