Der Muffin-Club
Weltbeste Freundinnen
und ein starker Auftritt
Mit Bildern von Elli Bruder
1. Auflage 2016
© Arena Verlag GmbH, Würzburg 2016
Alle Rechte vorbehalten
Einband und Illustrationen: Elli Bruder
ISBN 978-3-401-80623-5
www.arena-verlag.de
Das gleichnamige Hörbuch ist bei Arena audio erschienen.
Lulu mag Hausaufgaben (echt wahr) und alles, was logisch ist. Außerdem würde sie ihre Freundinnen nie im Stich lassen. Auch dann nicht, wenn es Probleme gibt (kürzlich so geschehen).
Tamtam ist frech und hat, genau wie die anderen vom Muffin-Club, jede Menge lustiger Einfälle. Ihr bester Freund ist Super-Albert, ein Kaninchen. Bei Tamtam zu Hause ist auch der einzig wahre Muffin-Club-Treffpunkt (in der leeren Wohnung unter dem Dach).
Lin ist ein bisschen schüchtern und ausgesprochen allergisch auf Geigen (bis vor Kurzem jedenfalls). Eigentlich steht sie auch nicht gerne im Mittelpunkt. Warum dann doch alles anders ist – das hat mit Mirko zu tun und einer ziemlich genialen Idee …
Miranda mag schicke Kleider und Günther. Das würde sie aber nie zugeben. Neuerdings wäre sie auch gerne Sängerin. Das bringt für den Muffin-Club einige Probleme mit sich.
Eine topgeniale Idee?
Habt ihr schon mal schwuppdiwupp eure Meinung geändert? Falls ja, dann seid ihr im Kopf genauso elastisch wie ich. (Lulu sagt, das heiße flexibel. Aber ich finde, elastisch passt besser zu meinem biegbaren Hirn.) Und vor den letzten Sommerferien musste ich innerlich ziemlich elastisch sein. Ich wollte nämlich auf gar keinen Fall meine Freundinnen vom Muffin-Club verärgern, aber gleichzeitig wollte ich auch das machen, was mir am besten gefiel.
Und beides unter einen Sonnenhut zu bringen, war ganz schön verzwickt.
Meine Freundinnen Lulu, Tamtam und Miranda waren plötzlich so empfindlich, dass man sie nur noch mit Stäbchen anfassen konnte (wie meine Tante Mei sagen würde). Miranda hatte alle fünf Minuten einen ihrer Ich-bin-beleidigt-Anfälle und für Lulu musste alles doppelt so logisch sein wie sonst. Tamtam wollte mir sogar verbieten, mit Super-Albert, ihrem Kaninchen, zu reden. Sie sagte, ich hätte Amelies Ratte gestreichelt und deshalb sei Super-Albert zutiefst gekränkt. Dabei hatte ich die Ratte nur mit den Fingerspitzen berührt, und das auch nur ganz kurz. Aber Tamtam sagte, es gelte trotzdem, was ich echt gemein fand.
Ihr müsst wissen, normalerweise versteht sich der Muffin-Club genial gut. Wir helfen einander immer, wenn eine von uns ein Problem hat. Alle für eine eben! Im Knifflige–Fälle–Lösen sind wir sogar ausgesprochen supergenial.
Was für Fälle wir bereits gelöst haben, könnt ihr gerne in unseren anderen Büchern nachlesen. Das kann ich jetzt leider nicht alles einzeln erzählen, das wäre zu viel »HW«. HW heißt »hard work« und bedeutet viel Arbeit auf Englisch. (Das weiß ich von Mirko, und der kennt sich in Englisch ziemlich gut aus.)
Jetzt wollt ihr sicher wissen, wer Mirko ist. Mirko gehört zu Amelie (die mit der Ratte), Justin und Ente. Die vier sind in einer Band und älter als ich. Aber ich kenne sie trotzdem total gut. Woher, erzähle ich gleich. Also eigentlich jetzt. Alles begann nämlich an einem Montagmorgen vor nicht so vielen Wochen.
Frau Schneidewind, unsere Klassenlehrerin, hatte soeben das Mathematik-Buch hervorgeholt und ich gab mir Mühe, so zu gähnen, dass sie es nicht merkte. (Tamtam hat mir gezeigt, wie das geht. Man muss einfach ganz tief durch die Nase einatmen und die Augen weit aufsperren. So ein bisschen Mausmaki-mäßig.) Plötzlich sprang die Tür auf. Ich kippte vor Schreck fast vom Stuhl und Günther fiel der Filzstift aus dem Mund, auf dem er schon seit Stundenbeginn herumgekaut hatte. Herr Trovatore, unser Musiklehrer, kam laut polternd und ohne anzuklopfen ins Klassenzimmer gestürmt.
»Guten Morgen. Ich komme in einer äußerst wichtigen Angelegenheit!«, verkündete er atemlos. Umständlich hielt er Frau Schneidewind ein Blatt unter die Nase.
»Wir sind am Arbeiten, Herr Trovatore«, sagte Frau Schneidewind mit ihrer geduldigen Überfreundlich-Stimme und würdigte das Blatt keines Blickes. »Ich bin mir sicher, Ihr Anliegen hat Zeit bis nach der Pause.«
Herr Trovatore schaute Frau Schneidewind verdutzt an. »Eben nicht«, sagte er. »Die Anmeldefrist für den«, Herr Trovatore machte eine kunstvolle Pause, »von meiner Wenigkeit ins Leben gerufenen Super-Band-Wettbewerb ist gestern abgelaufen. Und aus Ihrer Klasse hat sich kein einziges Kind angemeldet!« Herr Trovatore schaute Frau Schneidewind vorwurfsvoll an.
»Was ist ein Band-Wettbewerb?«, fragte Günther.
Frau Schneidewind seufzte tief.
»Mein lieber Kollege, meine Klasse hat keine Zeit für so was! Außerdem ist dieser Wettbewerb eher etwas für die älteren Schüler.«