Katinka Uhlenbrock &
Jennifer Schreiner
Catch & Kiss
Vertraue niemandem
Teil 1
Katinka Uhlenbrock
Jahrgang 1990, studierte Katinka Uhlenbrock Anglistik und vergleichende Religionswissenschaften – in den USA, wo sie seit ihrem 20ten Lebensjahr lebt. Nach einigen englischsprachigen Veröffentlichungen in Literaturzeitschriften erschien 2014 ihr erstes Buch »Männerbacken« bei Elysion-Books.
2016 werden »Mehr Lust auf Höhepunkte« und »Porn Noir« erscheinen.
Jennifer Schreiner
Jennifer Schreiner gründete Elysion-Books 2010 und betreut dort zurzeit 38 Autoren, 85 fertiggestellte Projekte und die Planung für die kommenden drei Jahre.
Die Romane »Zwillingsblut« und »Honigblut« sind in überarbeiteter Auflage bei Elysion-Books erschienen, ebenso der Abschluss der Vampirtrilogie »Venusblut«.
Weiter sind von ihr erhältlich: »Satanskuss« (Erotic Fantasy), »ErosÄrger« (Urban Fantasy) und die Novelle »Catch and Kiss – Trau dich zu fliehen«. Schreiner schreibt an den Serien »Office Escort« und »Catch and Kiss« mit.
2016 ist im Pro-Talk-Verlag ihr erster Chick-lit erschienen: »Ich bin dann mal ganz anders«.
Für 2016 ist ein erotischer Roman »Fick mich – wenn du kannst« bei Elysion-Books geplant.
Catch & Kiss ist eine Reihe, an der verschiedene Autor/innen schreiben und die verschiedene Varianten von »Der Widerspenstigen Zähmung« aufwirft. Diese Zähmungen variieren von hart zu zart und sind nur bedingt politisch und moralisch korrekt; -)
Match-Books
Print; 1. Auflage: Juni 2016
eBook; 1. Auflage: Juni 2016
VOLLSTÄNDIGE AUSGABE
ORIGINALAUSGABE
© 2016 BY MATCH-BOOKS GMBH, LEIPZIG
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UMSCHLAGGESTALTUNG: Ulrike Kleinert
www.dreamaddiction.de
FOTO: © Bigstockphoto / Viorel Sima und Gromovataya
LAYOUT & WERKSATZ: Hanspeter Ludwig
www.imaginary-world.de
LEKTORAT: Inka-Gabriela Schmidt
www.inwisch.de
ISBN ebook 978-3-96000-013-6
Sie lag im Sterben und er sah ihr dabei zu, ruhig wie der Tod.
Aus leicht geöffneten Augen betrachtete sie den attraktiven Mann, der am Fußende ihres Bettes stand und versuchte in ihm nicht den Feind zu sehen. In all den Stunden hatte sie keinen einzigen Ton von sich gegeben, keine seiner Fragen beantwortet und voller Genugtuung beobachtet, dass er aus nichts, was sie bei sich trug, einen Hinweis auf ihre Familie hatte finden können.
Sie war eine Jane Doe und würde es für ihn auch weiterhin bleiben. Beinahe andächtig strich sie mit ihren verätzten Fingerspitzen über das weiße Laken des Krankenhausbettes und dachte daran, wie seltsam es war, dabei kaum etwas zu empfinden. Ihre ganze Kraft war einzig darauf fokussiert, ihrem Gegenüber keinen Anhaltspunkt zu geben. Auch, wenn ihre Selbstsicherheit unter seinem Schweigen langsam aber sicher erste Risse bekam. Er war unheimlich. Sein Schweigen furchteinflößend. Noch nie war ihr jemand untergekommen, der so still stehen konnte. Wie ein Jäger, der auf einen einzigen Fehler seiner Beute lauerte.
Selbst diese Erkenntnis kostete sie beinahe mehr Kraft, als ihr noch verblieben war und sie konnte förmlich spüren, wie das Blut in ihrem Körper langsamer floss. Doch die schönen Gedanken wollten einfach nicht kommen, die Erinnerung an ihre Kinder und die tollen Jahre, die ihnen vergönnt gewesen waren. Stattdessen blieb die Furcht vor dem Dunkelhaarigen und die Angst um ihre Familie allgegenwärtig und allumfassend.
Dann war er da, der langanhaltende, durchgehende Ton des medizinischen Überwachungsgerätes und er durchdrang jedes andere Empfinden. Wie von Außen sah sie die Krankenschwestern und den Arzt in den Raum strömen, doch auch ihr Wie-von-Außen-Blick war auf den Mann fixiert. Nur am Rande nahm sie wahr, dass auf Maßnahmen zur Lebenserhaltung verzichtet wurde. Der Krebs hatte gesiegt. Sie hatte gesiegt!