Image

 

 

PETRA LIERMANN

 

2021

 

WER WIR SIND

WO WIR STEHEN

UND WOHIN WIR GEHEN

 

Ratgeber

 

Ein Buch aus dem FRANZIUS VERLAG

 

Cover: & Buchumschlag: Jacqueline Spieweg

Bildlizenzen: shutterstock

Verantwortlich für den Text in Inhalt und

Form ist die Autorin Petra Liermann

Satz, Herstellung und Verlag: Franzius Verlag

Druck und Bindung: BoD, Norderstedt

 

ISBN 978-3-945509-32-6

 

2. überarbeitete Auflage von

»2015: Wer wir sind, wo wir stehen und wohin wir gehen«

 

Alle Rechte liegen bei der Franzius Verlag GmbH

Hollerallee 8, 28209 Bremen

 

Copyright © 2019 Franzius Verlag, Bremen

www.franzius-verlag.de

 

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar.

 

Das Werk ist einschließlich aller seiner Teile urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung und Vervielfältigung des Werkes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Alle Rechte, auch die des auszugsweisen Nachdrucks und der Übersetzung, sind vorbehalten. Ohne ausdrückliche schriftliche Erlaubnis des Verlages darf das Werk, auch nicht Teile daraus, weder reproduziert, übertragen noch kopiert werden, wie zum Beispiel manuell oder mithilfe elektronischer und mechanischer Systeme inklusive Fotokopieren, Bandaufzeichnung und Datenspeicherung. Zuwiderhandlung verpflichtet zu Schadenersatz. Alle im Buch enthaltenen Angaben, Ergebnisse usw. wurden vom Autor nach bestem Wissen erstellt. Sie erfolgen ohne jegliche Verpflichtung oder Garantie des Verlages. Er übernimmt deshalb keinerlei Verantwortung und Haftung für etwa vorhandene Unrichtigkeiten.

INHALT

Vorwort

Prägungen, Werte und andere Einflüsse

Warum wir die sind, die wir eben sind

Feinstofflicher und grobstofflicher Körper

Wie unsere verschiedenen Ebenen miteinander arbeiten

Reiki, Schamanismus und andere Weisheiten

Welche (Aus-)Wege uns zur Verfügung stehen

Eigenliebe, Nächstenliebe und Gott

Warum Liebe die Welt verändert

Kinder, Werte und Erziehung

Wie wir eine bessere Welt erschaffen

Alter, Reife und Weisheit

Warum ältere Menschen in unserer Gesellschaft so wichtig sind

Christentum, Islam oder Judentum

Warum Religionsgemeinschaften keine Lösung sind

Männlein, Weiblein oder gar kein -lein

Was der Genderwahn bewirkt

2022, 2036 oder noch später

Wohin wir gehen und wie lange

Weitere Veröffentlichungen der Autorin im Franzius Verlag:

Novitäten Herbst 2018 / Frühjahr 2019 im Franzius Verlag

 

 

Vorwort

 

Regelmäßig sehe ich mir meine Sachbücher und Ratgeber an und denke darüber nach, ob es neue Erkenntnisse für mich gibt, die unbedingt ergänzt werden müssen, oder ob der Inhalt des Buchs für mich weiterhin so Gültigkeit besitzt. Bei »2015 – Wer wir sind, wo wir stehen und wohin wir gehen« ist das einzig wenig aktuelle am Buch der Titel. Leider, denn ich wünsche mir, dass wir uns alle weiterentwickeln und den Entwicklungen eine positive Wendung geben. Trotzdem hat sich einiges getan und es gibt einige Ergänzungen, die ich für so wichtig erachtet habe, dass sie in das Buch einfließen sollten. Und natürlich sollte ein Buch mit dem Titel »2015« eher ein Resumee als ein Ausblick sein. Aus diesem Grund halten Sie nun »2021« in den Händen.

 

Ich hoffe, dass es – sei es auch noch zu gering – zu einer Veränderung beitragen kann.

Prägungen, Werte und andere Einflüsse

Warum wir die sind, die wir eben sind

 

Unser Leben ist schon erstaunlich: Wir werden geboren aus Licht und Liebe heraus, entwickeln in unserer Kindheit Prägungen und Werte, die uns unser Leben lang begleiten werden, nur um dann im Erwachsenenalter unter ihnen zu leiden und uns ein Leben lang auf dem Weg zurück zu Licht und Liebe zu befinden. Man könnte meinen, dass das doch wirklich an Ironie kaum zu überbieten ist. Doch irgendeinen Sinn muss dies alles ja haben. Manche Menschen bezweifeln jegliche Bedeutung des menschlichen Lebens zwar und gehen davon aus, dass es sich beim Menschen sozusagen um ein Zufallsprodukt handelt und das Leben mit dem Sterben des Körpers endet, die meisten wollen, müssen oder dürfen aber an einen Sinn glauben. Hierbei ist es oft von den verschiedensten Aspekten abhängig, worin genau sie diesen Sinn sehen.

 

Auffällig ist jedoch in jedem Fall, dass der Glaube daran, welchen Sinn unser Leben hat und welche Art von höherem Wesen uns erschaffen hat, von der Erziehung beziehungsweise den Erziehern und der jeweiligen Kultur abhängig zu sein scheint. Nur sehr selten werden wir in rein christlichen Kulturen Menschen finden, die sich zum Buddhismus hinwenden, genauso wenig wie in rein moslemischen Kulturen Menschen zum Christentum konvertieren. Natürlich gibt es hier Ausnahmen, doch gehen wir erst einmal von der überwiegenden Mehrheit aus. Um dies zu verstehen, müssen wir den Ablauf und die Einflüsse untersuchen, die uns zu dem Menschen machen, der wir sind.

 

Beginnen wir also in der Kindheit:

Wir fallen mit unserer Geburt aus der absoluten Liebe in einen Zustand der Ausgrenzung daraus, glaubt man der Kabbalah, einer mystischen Lehre des Judentums. Grob vereinfacht hat unsere Seele weiterhin das Wissen um diese Liebe und will dorthin zurück, ist jedoch von allem abgetrennt und wie in einem Ballon gefangen. In diesem Raum existiert zwar die Erinnerung und Sehnsucht, jedoch vorrangig ein reiner Überlebensdrang. Ein Neugeborenes wird also immer nur nach der Absicherung des eigenen Lebens streben und die Eltern aus diesem Grund auch lieben. Dies ist jedoch nicht mit der Liebe vergleichbar, aus der wir kommen, denn sie ist rein egoistisch und ähnelt mehr einer Abhängigkeit. Ab der ersten Minute unseres Lebens - und damit ist auch schon das Leben im Mutterleib gemeint - lernen wir, was uns von Nutzen ist und was nicht. Sind wir einmal von der Sicherstellung des Überlebens durch den Mutterleib abgetrennt, sorgen diverse Faktoren dafür, dass wir Angst um unsere Existenz haben müssen.

 

War vor der Geburt die ideale Außentemperatur und Nahrungszufuhr gesichert, so sorgen jetzt viele Einflüsse dafür, dass wir uns nicht immer wohlfühlen. Kälte, Hitze, Hunger, Durst und viele andere Empfindungen weisen uns darauf hin, dass unser Überleben alles andere als sicher ist. Und so versuchen wir, Wege zu finden, um dies zu ändern. Wir drücken unser Unwohlsein in einem Schrei aus, der prompte Aktion der Mutter zur Folge hat. Gelernt haben wir in diesem Moment, dass Schreien Reaktionen hervorruft. Somit drücken wir zukünftig jedes Unwohlsein durch Schreien aus und trainieren so unsere Eltern darauf, das zu tun, was wir als notwendig empfinden.

 

Auf unserem weiteren Weg lernen wir, unseren Körper einzusetzen, um uns fortzubewegen, Nahrung selbstständig aufnehmen zu können oder zu kommunizieren. Je mehr wir erlernen, desto vielfältiger werden auch die Möglichkeiten, wie wir unser Leben absichern können. Eins begreifen wir jedoch sehr schnell: Jedes Extrem in unserem Leben nimmt uns Sicherheit. Je ausgeglichener die Lebensumstände sind, desto mehr ist unser Überleben auch abgesichert. Zu kalt, zu warm, zu laut, zu leise, zu viel Essen oder zu wenig: Nichts davon ist gut für uns. Unser Aufgabengebiet erweitert sich also auf die Schaffung einer ausgeglichenen Umgebung. Gleichzeitig beobachten wir unsere Eltern und sehen, was bei ihnen funktioniert und was nicht. Sie drücken ihre mehr oder weniger vorhandene Lebensweisheit in ihrer Art, mit Gegebenheiten umzugehen, aus und bis sich uns etwas anderes erschließt, übernehmen wir dies. Sehen wir, dass etwas bei ihnen funktioniert oder zumindest nicht für gefährdende Reaktionen sorgt, kopieren wir sie. Erst einmal wird das als wahr und richtig angesehen, was wir tagtäglich erleben. Doch merken wir, dass eine Eigenschaft, ein Verhalten oder ein Wert ins Extreme geht und für Unausgewogenheit oder Unausgeglichenheit sorgt, spielen wir das Zünglein an der Waage. Mit unseren begrenzten Möglichkeiten versuchen wir, den Ausgleich wiederherzustellen. Da wir noch nicht verstehen, dass unser Einfluss äußerst begrenzt ist und jeder Mensch seinen eigenen Lebensweg gehen muss, suchen wir ständig nach Möglichkeiten, die Extreme der Menschen auszugleichen, die für unser Überleben wichtig sind.

 

Ein Beispiel hierfür sind zum Beispiel Eltern, die sich dazu entschließen, sich scheiden zu lassen. Für eine abgesicherte Existenz benötigen wir als Kind das Vorhandensein von Mutter und Vater. Dies ist von Beginn unseres Lebens an die Situation, die funktioniert hat, und jede Änderung davon eine mögliche Bedrohung. Verstehen sich Mutter und Vater nun nicht mehr, sieht das Kind in dieser Extremsituation die Aufgabe, ja sogar die Verantwortung, einen Ausgleich zu schaffen. Es wird mit seinen sehr begrenzten Möglichkeiten versuchen, beide Elternteile dazu zu bewegen, wieder zusammenzufinden. Trennen sich die Eltern trotzdem, suchen viele Kinder die Schuld hierfür bei sich selbst und ihrem eigenen Versagen darin, den Ausgleich herzustellen.

Aber auch andere, im späteren Leben weiterhin praktizierte Angewohnheiten finden ihren Ursprung in dieser Ursache. So ist es auffällig, dass Kinder von starken Rauchern zum Beispiel oftmals militante Nichtraucher sind. Kinder, deren Eltern übermäßig auf Sparsamkeit bestanden haben, können meist nicht mit Geld umgehen. Und war der Vater ein erfolgreicher Manager, der aufgrund seiner Berufstätigkeit kaum zu Hause war, sind sie oftmals das genaue Gegenteil. Wir entwickeln uns also zu einer Mischung aus Kopie einer bewährten Verhaltensweise und Ausgleich einer extremen. Hinzu kommen Erkenntnisse über uns selbst, die uns von unseren Eltern mit auf den Weg gegeben werden. So sagt man uns, wie wir sind, und je öfter wir bestimmte Feststellungen hören, desto glaubhafter werden sie, was einfach darin begründet liegt, dass unser Gehirn nicht nach Hinweisen auf den Bestand des Gegenteils sucht, sondern lediglich nach Bestätigung einer einmal festgestellten Tatsache und dabei eine Gewichtung der Glaubwürdigkeit vornimmt. Und unsere Eltern sind für uns erst einmal die glaubwürdigsten Personen.