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Die aus Georgien stammende und auf Deutsch schreibende Autorin Nino Haratischwili wurde für ihren Roman Mein sanfter Zwilling (FVA 2011) als »neue Heldin der deutschsprachigen Literatur« gefeiert und erhielt 2011 den Preis der Hotlist für den besten Roman unabhängiger Verlage. Und Tamta Melaschwili gelang in diesem Jahr mit Abzählen (Unionsverlag) ein außergewöhnliches und vielbeachtetes Debüt. Nicht nur die sprachliche Kraft und der Erfolg der beiden Autorinnen zeigen, dass Georgien ein Land ist, das literarisch im Aufbruch begriffen ist. In den letzten Jahren hat sich dort eine lebendige und vielstimmige Literatur herausgebildet, die vor allem von jungen Autorinnen bestimmt wird. Mit Lakonie, Scharfsinn und ungeheurer Erzählfreude porträtieren sie Leben und gesellschaftliche Umbrüche in ihrem Land.

Sechs wunderbare Prosatexte sind zu entdecken und ein Einakter. Sieben georgische Autorinnen, die von den Fallstricken bei der Suche nach modernen weiblichen Lebensentwürfen, von der Selbstbehauptung im Exil und nicht zuletzt von der magischen Kraft des geschriebenen Worts berichten.

www.frankfurter-verlagsanstalt.de

Manana Tandaschwili und Jost Gippert (Hrsg.)

Techno
der
Jaguare

Neue Erzählerinnen aus Georgien

Inhaltsverzeichnis

Anna Kordzaia-Samadaschwili:
Das historische Gedächtnis

Maka Mikeladze:
Eine mit Buch und ihre erlesene Leserschaft

Ekaterine Togonidze:
Der andere W-E-G

Eka Tchilawa:
In den neun Hütten

Tamta Melaschwili:
Killer’s Job

Nestan (Nene) Kwinikadze:
Techno der Jaguare

Nino Haratischwili:
Die zweite Frau

ANNA KORDZAIA-SAMADASCHWILI

DAS HISTORISCHE GEDÄCHTNIS

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Anna Kordzaia-Samadaschwili, geboren 1968 in Tbilissi, ist Schriftstellerin, Journalistin und Übersetzerin und arbeitet seit 2009 als Professorin an der Ilia Universität Tbilissi. Ihr literarisches Werk wurde mehrfach ausgezeichnet. Für Das historische Gedächtnis erhielt sie 2003 den nationalen Literaturpreis »Saba« für das beste Debüt des Jahres. 2005 bekam sie die Bestseller-Auszeichnung der Zeitung Parnassus für das Buch Ich, Margarita. 2012 verbrachte sie als Gast des Literarischen Colloquiums Berlin einen Monat in Deutschland.

Nach dem Studium der Slawistik und Sinologie arbeitete sie als Journalistin und Radiomoderatorin für verschiedene Medien. Als Vertreterin der in der sowjetischen Zeit geborenen Frauengeneration, die bereits damals für Menschenrechte und insbesondere Frauenrechte gekämpft hat, thematisiert sie seit Jahren in der Presse verschiedenste Frauenproblematiken. Ihr persönliches und soziales Engagement übte sie in unterschiedlichen Organisationen und Institutionen aus. Unter anderem war sie von 1997 bis 2002 beim Parlament Georgiens in der Forschungsabteilung für Menschenrechte und religiöse Minderheiten tätig. Im Jahr 2000 arbeitete sie in der Kulturabteilung des Goethe-Instituts in Tbilissi. Sie übersetzte bislang neun Titel ins Georgische, darunter Rave und Jeff Koons von Rainald Goetz und Frau und Körper von Elfriede Jelinek. Für ihre Übersetzung von Jelineks Die Liebhaberinnen erhielt sie 1999 die Auszeichnung des Goethe-Instituts Tbilissi.