image1
logo

Mathias Blanz
Arnd Florack
Ursula Piontkowski (Hrsg.)

Kommunikation

Eine interdisziplinäre Einführung

Verlag W. Kohlhammer

Dieses Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwendung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechts ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und für die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.

Die Wiedergabe von Warenbezeichnungen, Handelsnamen und sonstigen Kennzeichen in diesem Buch berechtigt nicht zu der Annahme, dass diese von jedermann frei benutzt werden durfen. Vielmehr kann es sich auch dann um eingetragene Warenzeichen oder sonstige geschütze Kennzeichen handeln, wenn sie nicht eigens als solche gekennzeichnet sind.

Es konnten nicht alle Rechtsinhaber von Abbildungen und Texten ermittelt werden. Sollte dem Verlag gegenüber der Nachweis der Rechtsinhaberschaft geführt werden, wird das branchenübliche Honorar nachträglich gezahlt.

1. Auflage 2014

Alle Rechte vorbehalten

© 2014 W. Kohlhammer GmbH Stuttgart

Umschlag: Gestaltungskonzept Peter Horlacher

Gesamtherstellung:

W. Kohlhammer Druckerei GmbH + Co. KG, Stuttgart

Print:

ISBN 978-3-17-021992-2

E-Book-Formate:

pdf:     ISBN 978-3-17-023892-3

epub:  ISBN 978-3-17-024793-2

mobi:  ISBN 978-3-17-024794-9

Inhalt

  1. Vorwort
  2. I   Grundlagen
  3. 1   Definitorische und deskriptive Aspekte von Kommunikation
  4. Mathias Blanz
  5. 2   Sprachliche Kommunikation: Psycholinguistische Grundlagen
  6. Monika Schwarz-Friesel und Konstanze Marx
  7. 3   Sprachliche Kommunikation: Sprache als Mittel der Beeinflussung
  8. Klaus Fiedler und Tobias Krüger
  9. 4   Nonverbale Kommunikation: Grundlagen, Funktionen und Eigenschaften
  10. Nicole C. Krämer, Sabrina Sobieraj, Sophia Grundnig und Leonie Rösner
  11. 5   Interpersonale Kommunikation
  12. Margarete Boos und Martin Riethmüller
  13. 6   Gruppenkommunikation
  14. Ursula Piontkowski
  15. 7   Mediale Kommunikation und Massenkommunikation
  16. Dagmar Unz und Mathias Blanz
  17. II   Anwendungsfelder
  18. Kommunikation im gesellschaftlichen Kontext
  19. 8   Kommunikation in sozialen Netzwerken
  20. Katrin Wodzicki und Ulrike Cress
  21. 9   Gesundheitsbezogene Kommunikation
  22. Daniela Lange und Ralf Schwarzer
  23. 10   Interkulturelle Kommunikation
  24. Anette Rohmann und Agostino Mazziotta
  25. Kommunikation und Medien
  26. 11   Mediennutzung – Was machen die Menschen mit den Medien?
  27. Dagmar Unz
  28. 12   Medienwirkungen
  29. Holger Schramm und Johannes Knoll
  30. Kommunikation in der Wirtschaftspraxis
  31. 13   Kommunikationspolitik im Handel
  32. Peter Kenning und Marion Steffen
  33. 14   Werbekommunikation
  34. Oliver B. Büttner, Arnd Florack und Martin Scarabis
  35. 15   Kommunikationstraining für Mitarbeiter und Führungskräfte
  36. Sonja Öhlschlegel-Haubrock
  37. Kommunikation in der Beratungspraxis
  38. 16   Das Beratungsgespräch mit Klienten
  39. Dieter Schmelzer
  40. 17   Kommunikationstraining für Paare und Familien
  41. Mirjam Kessler und Guy Bodenmann
  42. 18   Fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker: Die Psychologie der Experten-Laien-Kommunikation
  43. Rainer Bromme und Regina Jucks
  44. Literaturverzeichnis
  45. Stichwortverzeichnis
  46. Autorenverzeichnis

Vorwort

Kommunikation ist ein zentrales Element des alltäglichen Lebens. Alle wesentlichen sozialen Interaktionen und Beziehungen basieren auf Kommunikation, und ihre Bedeutung wird schnell sichtbar, wenn es zu Verständigungsproblemen und Missverständnissen kommt.

Kommunikation ist daher auch ein zentraler Begriff in vielen wissenschaftlichen Disziplinen, und sie spielt eine wichtige Rolle in einer Vielzahl von Berufsausbildungen und Anwendungsfeldern, bei denen der direkte Umgang mit Menschen im Mittelpunkt steht.

Kommunikation ist ein facettenreiches Gebiet, das sich zunehmend weiter entfaltet. Insbesondere durch die neuen Medien haben sich sowohl die theoretischen Zugänge als auch die Anwendungsaspekte sehr erweitert.

Unser Buch stellt im ersten Teil die Grundlagen sozialer Kommunikation vor und zeigt im zweiten Teil die Vielfalt der Anwendungsmöglichkeiten und den Forschungsstand in unterschiedlichen Bereichen. Der Grundlagenteil bietet Lehrenden und Lernenden einen Überblick über die theoretischen und methodischen Zugangsweisen und die zentralen empirischen Befunde einer schwerpunktmäßig sozial- und wirtschaftswissenschaftlich orientierten Kommunikationswissenschaft. Wesentliche Themen neben der sprachlichen und nichtsprachlichen Kommunikation sind dabei die interpersonale und Gruppenkommunikation sowie die Massen- und mediale Kommunikation. Der Anwendungsteil umfasst Beiträge zu gesellschafts- und berufsrelevanten Themen. Er ist gegliedert in vier Abschnitte, in denen die Rolle von Kommunikation im gesellschaftlichen Kontext, in ihrer Beziehung zu Medien und ihre Bedeutung in der Wirtschafts- und in der Beratungspraxis dargestellt und diskutiert werden. Viele Aspekte davon sind auch von unmittelbarem Interesse für Praktiker und lassen sich beispielsweise für Beratungsgespräche und Kommunikationstrainings ebenso nutzen wie für die Kommunikation von Unternehmen in Werbung und Handel.

Wir freuen uns, dass wir Autoren und Autorinnen mit höchster Kompetenz für das jeweilige Thema gewinnen konnten, und danken ihnen für ihr Engagement, ihre Kooperations- und Kompromissbereitschaft.

In einigen Beiträgen wird zur leichteren Lesbarkeit des Textes nur eine der beiden Geschlechtsformulierungen verwendet, die jeweils andere ist dabei selbstverständlich immer mitgedacht.

Würzburg, Wien und Münster, im Herbst 2013

Mathias Blanz
Arnd Florack
Ursula Piontkowski

I   Grundlagen

Der erste Teil des Buches befasst sich mit den Grundlagen sprachlicher und nichtsprachlicher menschlicher Kommunikation. In sieben Kapiteln wird ein Überblick über die theoretischen und methodischen Zugangsweisen und den Forschungsstand einer schwerpunktmäßig sozial- und wirtschaftswissenschaftlich orientierten Kommunikationswissenschaft gegeben.

Images Kap. 1 Definitorische und deskriptive Aspekte von Kommunikation analysiert die Begrifflichkeit und die Modelle dieser noch relativ jungen Wissenschaft und fragt, welche Komponenten in einer Interaktion gegeben sein müssen, um dem informationellen, sozialen und publizistischen Charakter von Kommunikation gerecht zu werden. Zugleich bildet dieses Kapitel einen Rahmen für die Verortung der weiteren Grundlagenkapitel, indem die für die Bereiche interpersonale Kommunikation und Massenkommunikation spezifischen Kommunikationsmodelle dargestellt werden.

Der sprachlichen Kommunikation als Grundlage aller wesentlichen sozialen Interaktionen widmen sich zwei Kapitel. Sprache ist ein Fenster zur Welt und eine Straße in den Geist. Diese zentrale These steht am Anfang des Images Kap. 2 Sprachliche Kommunikation: Psycholinguistische Grundlagen. Sprache als kommunikatives Handlungsinstrument und Sprache als mentales Kenntnissystem bilden daher die Schwerpunkte dieses Kapitels, unter denen die Aspekte Handeln durch Sprache, pragmatische Kompetenz, Spracherwerb, Sprachrezeption und Sprachproduktion vertieft werden.

Soziale Einflussnahme durch Sprache ist Thema des Images Kap. 3 Sprachliche Kommunikation: Sprache als Mittel der Beeinflussung. Standen lange Zeit kognitive, motivationale und emotionale Faktoren in Erklärungsansätzen der Persuasionsforschung im Vordergrund, so zeigt neuere Forschung, welche Einflusskraft genuin linguistische Merkmale besitzen. Sowohl lexikalische als auch konversationslogische Ansätze untersuchen soziale Beeinflussung als Ergebnis von Wortwahl einerseits und impliziten Übereinkünften über Kommunikationsregeln andererseits. Wirksame Beeinflussung muss informativ hinsichtlich der Ziele sein, zugleich aber Bedrängung vermeiden.

Das komplexe System nonverbaler Kommunikationskanäle wird in Images Kap. 4 Nonverbale Kommunikation: Grundlagen, Funktionen und Eigenschaften dargestellt. Neben einem Überblick über den Forschungsstand bietet das Kapitel eine Analyse der Funktionen nonverbalen Verhaltens und diskutiert, welche Rolle Faktoren wie Geschlecht, Alter und Kultur spielen. Die Bedeutung nonverbalen Verhaltens für soziale Beziehungen lässt sich nicht nur an der Forschungsintensität erkennen, sondern auch am alltäglichen Interesse an dieser Thematik und an den vielfältigen Kontexten, in denen es von Nutzen ist – vom Führungsverhalten in Organisationen über Arzt-Patient-Beziehungen bis zum Einsatz beim E-Learning und der Mensch-Computer-Interaktion.

In den letzten Kapiteln des Grundlagenteils werden drei klassische Forschungsbereiche der Kommunikationswissenschaft vorgestellt. Zunächst steht in Images Kap. 5 die Interpersonale Kommunikation im Fokus. Kommunikation als soziales Handeln hat entscheidenden Einfluss auf die Entwicklung und Aufrechterhaltung sozialer Beziehungen. Ob eine Bekanntschafts-, Freundschafts- oder eine Liebesbeziehung entsteht, ist auch eine Frage des Verhältnisses von eingesetzter sozialer Kontrolle und Affiliation. Wichtig dabei ist, inwieweit es den Interaktionspartnern gelingt, kommunikative Strategien und Verhaltensweisen einzusetzen, die sowohl den eigenen interpersonalen Zielen entsprechen als auch den Partner berücksichtigen. Dies ist eine Frage ihrer kommunikativen Kompetenz.

Images Kap. 6 Gruppenkommunikation befasst sich mit der besonderen kollektiven Realität von Gruppen, die mehr ist als die Summe der Merkmale und Verhaltensweisen ihrer Mitglieder. Einerseits sind Gruppen zu Leistungen in der Lage, die von Einzelpersonen nicht erbracht werden können, wie etwa der Aufbau eines transaktiven Gedächtnisses. Andererseits können Gruppen leider oft das Potential ihrer Mitglieder nicht hinreichend nutzen und bleiben hinter ihren Leistungsmöglichkeiten zurück. Die Gründe liegen oft in Kommunikationsdefiziten. Verzerrungen beim Austausch und in der Bewertung von Informationen schmälern die Gruppenproduktivität. Ein weiterer Aspekt dieses Kapitels behandelt die Kommunikation zwischen Gruppen. Hier werden sprachliche Mittel eingesetzt, um durch soziale Kategorisierungs- und Vergleichsprozesse die eigene soziale Identität positiver zu gestalten.

Im Zentrum des Images Kap. 7 Mediale Kommunikation und Massenkommunikation stehen die Fragen: Wie kommen Nachrichten zustande? Was beinhalten Nachrichten? Wie verbreiten sich Nachrichten? Diese Fragen charakterisieren drei wichtige Forschungsfelder der Publizistik: die Journalismus-, Inhalts- und Medienforschung. Untersucht wird, was die Kommunikatoren, Journalisten bzw. Medienakteure auszeichnet und wie journalistische Prozesse und Produktionsprozesse ablaufen, welche Selektionsprozesse bei der Nachrichtenberichterstattung vorliegen und schließlich welche Wege und Faktoren für die Verbreitung von Nachrichten von Bedeutung sind.

1          Definitorische und deskriptive Aspekte von Kommunikation

Mathias Blanz

1.1       Kommunikationswissenschaft als wissenschaftliche Disziplin

In Anlehnung an eine Charakterisierung von Merten (1999) stellt Kommunikation ein Phänomen des Alltags dar (Profanität; Jeder hält sich für einen Experten), das nahezu alle Lebensbereiche tangiert (Universalität; Was zählt nicht zu Kommunikation?), ohne direkt »greifbar« zu sein (Flüchtigkeit; Kommunikation ist keine Substanz, sondern ein Prozess). Weiterhin impliziert Kommunikation ein In-Beziehung-Setzen (Relationalität; Kommunikation entsteht zwischen einer Quelle und einem von ihr adressierten Ziel), sie kennzeichnet unterschiedliche Abläufe (Heterogenität; Sind Tier- und Humankommunikation dasselbe?) und weist für uns Menschen Selbstbezüglichkeit (Beck, 2010, S. 14) auf, d. h., Kommunikation kann zugleich Mittel und Gegenstand sein (wie im vorliegenden Buch). Man kann die Bedeutung von Kommunikation demnach kaum überschätzen.

Für die Deutsche Gesellschaft für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft (DGPuK) steht die »indirekte, durch Massenmedien vermittelte, öffentliche Kommunikation« im Zentrum der Kommunikationswissenschaft (Pürer, 2003, S. 49). In einschlägigen publizistischen Lehrbüchern – im deutschsprachigen Bereich zum Beispiel Burkhart, 2002; Pürer, 2003; Beck, 2010 – steht folglich die mediale, d. h. technisch vermittelte Massenkommunikation im Vordergrund. Maletzke (1998) beklagt in diesem Zusammenhang eine »einseitige Akzentuierung in der Kommunikationswissenschaft« (S. 13): Die direkte, d. h. nicht mediale Kommunikation zwischen Menschen (face to face, FTF-Kommunikation) stellt die ursprüngliche Kommunikationsart dar, sie wird von der Massenkommunikation erst seit relativ kurzer Zeit ergänzt.

Die Kommunikationswissenschaft ist eine noch relativ junge Disziplin, in Deutschland erst etwas mehr als ein halbes Jahrhundert alt. Obwohl sich das Fach zunehmend als »Einzelwissenschaft« (Maletzke, 1998, S. 15) versteht, erscheint es bis heute weniger als einheitliche wissenschaftliche Disziplin mit exakt definiertem Inhalt und vorwiegend eigenständig entwickelten Methoden, sondern mehr als eine Schnittstellendisziplin mit enger Vernetzung zu einer Reihe unterschiedlicher »Teildisziplinen« (Beck, 2010, S. 162) und deren Forschungsmethoden. Zu diesen zählen u. a. die Publizistik, die Psychologie und die Linguistik (Sprachwissenschaft), deren Forschungsgebiete – zusammen mit weiteren Disziplinen – in Images Box 1.1 dargestellt sind.

Box 1.1: Auswahl relevanter Bezugswissenschaften der Kommunikationswissenschaft

Images

1.2       Definition von Kommunikation

Bis heute existiert keine einheitliche Definition des Begriffs Kommunikation. Merten zählte bereits in einer Studie aus dem Jahre 1977 einhundertsechzig verschiedene definitorische Ansätze, von denen er neun Arbeitsmodelle ableitete. Darunter fallen beispielsweise Kommunikation als (einseitiger) Prozess der Informationsübertragung oder als (zweiseitiger) Prozess des sozialen Austausches. Ein Begriff, durch den der Gegenstandsbereich einer Wissenschaft definiert werden soll, dessen Bedeutung jedoch keine klaren Grenzen aufweist, ist wissenschaftstheoretisch inakzeptabel. Es ist deshalb notwendig, den Kommunikationsbegriff so zu definieren, dass damit gleichzeitig verdeutlicht wird, was keine Kommunikation darstellt.

Das Wort »Kommunikation« stammt von den lateinischen Begriffen communis, communicare und communicatio ab, die als gemeinsam (machen), vereinigen, (mit-)teilen, teilnehmen (lassen), Anteil haben oder Verständigung übersetzen werden können (vgl. Bentele, Brosius & Jarren, 2006, S. 126). Dabei wird neben dem informationellen (mitteilen) und dem sozialen (gemeinsam machen) Charakter von Kommunikation ihre publizistische Seite (teilnehmen lassen) deutlich.

1.2.1     Komponenten des Kommunikationsprozesses

Diese Definition verweist zudem auf drei Minimalkomponenten von Kommunikation: Es sind mindestens zwei Instanzen involviert, A und B, zwischen denen es zu einer Mitteilung kommt. »A kommuniziert mit B, wenn zwischen A und B etwas geteilt oder von A nach B übertragen wird« (MacKay, 1972, S. 4; übersetzt vom Verfasser). Der Kommunikationsprozess weist darüber hinaus eine zeitliche Struktur auf: Zu einem gegebenen Zeitpunkt werden aus den Instanzen Kommunikationsquelle und Kommunikationsziel.

Zwischen Quelle und Ziel werden jedoch nicht direkt Mitteilungen, sondern Signale übermittelt, was aus heutiger Sicht für jeden Kommunikationsvorgang gilt, da »alle Kommunikation des Mittels oder Mediums bedarf« (Graumann, 1972, S. 1182). Dies wird in dem berühmten Modell der Signalübermittlung von Shannon und Weaver (1949), das in Images Abb. 1.1 dargestellt ist, berücksichtigt. Dabei wird bei einer Kommunikation eine Mitteilung (oder Botschaft, message) der Kommunikationsquelle (source) von einem Sender (transmitter) in ein Signal (Zeichen, signal) übersetzt (Enkodierung), dieses dann über einen Kanal (channel) an einen Empfänger (receiver) geschickt. Dort wird das empfangene Signal (received signal) schließlich rückübersetzt (Dekodierung) und kommt als empfangene Botschaft (received message) beim Kommunikationsziel (destination) an. Störungen können dabei in zwei Formen auftreten (Krippendorff, 1986): Während Rauschen (noise) Reize kennzeichnet, die vom Empfänger registriert, vom Sender aber nicht verschickt wurden, bezieht sich Äquivokation auf solche Signale, die vom Sender zwar abgeschickt, vom Empfänger jedoch nicht registriert wurden.

Images

Abb. 1.1: Modell der Signalübertragung von Shannon und Weaver (1949)

Wird eine Instanz zu einer Kommunikationsquelle, indem sie absichtlich einen Sender zur Zeichenübermittlung verwendet, und eine andere Instanz zum Kommunikationsziel, da sie die von einer Quelle absichtlich an sie übermittelten Signale empfängt, entsteht eine Kommunikationseinheit. Entscheidet sich das Ziel daraufhin, selbst zur Quelle zu werden, indem es Signale mit kommunikativer Absicht zurücksendet, und werden diese Signale vom korrekten Ziel empfangen, kann von einer Kommunikationssequenz gesprochen werden.

1.2.2     Was ist keine Kommunikation?

•  Keine Kommunikation ohne Quelle: Es reicht für eine Definition von Kommunikation nicht aus, dass eine Instanz behauptet, die (nicht belegbare) Botschaft einer (nicht belegbaren) Quelle zu empfangen (z. B. »Gott hat zu mir gesprochen« oder wenn ein Psychiatriepatient Stimmen hört). Damit wird die sogenannte Kontaktfunktion von Kommunikation verletzt (Jakobson, 1960): Quelle und Ziel müssen tatsächlich existieren und einen Kontakt herstellen.

•  Keine Kommunikation ohne Sender: Selbst wenn eine potentielle Quelle vorhanden ist, muss diese absichtlich eine Botschaft mit Hilfe eines Senders enkodieren und verschicken. Ist dies nicht belegbar, besteht keine Kommunikation (z. B. »Meine Pflanzen kommunizieren mit mir« oder wenn man im Aufzug, statt zu kommunizieren, seine Brille putzt).

•  Keine Kommunikation ohne Signal: Geht ein Signal verloren, z. B. durch eine Störung (Lärm) oder zu große Entfernung (das Signal ist zu schwach), kommt es nicht zu Kommunikation (z. B. »Ich habe nicht gehört, dass du etwas zu mir gesagt hast« oder wenn das TV-Signal durch ein Unwetter gestört wird).

•  Keine Kommunikation ohne Empfänger: Verfügt das adressierte Ziel nicht über einen (geeigneten) Empfänger oder ist dieser nicht aktiv (z. B. überhören, dass man angesprochen wird, oder das TV-Gerät ist ausgeschaltet), entsteht ebenfalls keine Kommunikation (so werden die von Menschen ins All gesandten Signale von Aliens möglicherweise nicht wahrgenommen).

•  Keine Kommunikation ohne Ziel: Ins Weltall zu »rufen« ist ebenfalls keine Kommunikation, wenn es gar keine Aliens gibt, da auch in diesem Falle die Kontaktfunktion unerfüllt bleibt (z. B. das Rufen im leeren Haus oder das Besprechen eines Anrufbeantworters). Zwischen Menschen entsteht auch dann keine Kommunikation, wenn das Signal ans falsche Ziel gerät (z. B. zufälliges Mithören oder wenn die E-Mail an eine falsche Adresse geschickt wird).

Auf der anderen Seite erscheint eine erfolgreiche Verständigung (Burkart, 2002) zur Definition von Kommunikation nach dem Shannon-und-Weaver-Modell nicht notwendig, da die ausgesandte und die empfangene Botschaft nicht identisch sein müssen. Das Ziel muss nur wissen, dass die Quelle mit ihm kommuniziert (Bentele & Beck, 1994, S. 22): Auch eine un- oder missverstandene Kommunikation stellt Kommunikation dar.

Eine weitere Eingrenzung des Kommunikationsbegriffs ergibt sich aus einer näheren Betrachtung dessen, was bei einer Kommunikation gesendet wird, also das Signal. Der Begriff stammt vom lateinischen signum ab, das mit Zeichen oder Daten übersetzt werden kann. Signale stellen »sinnlich wahrnehmbare und/oder technisch übertragbare und verarbeitbare Zeichen« dar (Beck, 2010, S. 19), die als Stellvertreter (Repräsentanten) für etwas Bezeichnetes (Referent) stehen. Mit den unterschiedlichen Typen von Signalen beschäftigt sich die Zeichentheorie (Semiotik), die Differenzierung zwischen Index, Ikon und Symbol geht auf Pierce (deutsche Übersetzung von Pape, 1983) zurück: Während sich ein Index auf die Interpretation unwillkürlicher natürlicher Zeichen bezieht (Rauch weist auf Feuer hin), stellen Ikons und Symbole künstliche (vom Menschen geschaffene) Zeichen dar (bei Ikons mit hoher und bei Symbolen mit geringer Ähnlichkeit zum Bezeichneten), die absichtlich, also willkürlich von der Quelle produziert werden (siehe Images Box 1.2, S. 18; vgl. Burkart, 2002, S. 48–51).

Auf der Grundlage der Klassifikation von Pierce ergeben sich für den Kommunikationsbegriff folgende Schlussfolgerungen (vgl. Beck, 2010):

•  Anzeichen-Interpretationen stellen keine Kommunikation dar, da ein Index auf natürlichem Wege und somit nicht intentional auftritt. Nicht jeder Zeichenprozess ist Kommunikation, wie z. B. unwillkürliche nonverbale Reaktionen (Erröten; MacKay, 1972). Lediglich Ikons und Symbole stellen kommunikative Zeichen dar, da sie nicht zwingend auftreten (z. B. Gesten, Sprache, Schrift).

•  Maschinen wie z. B. Computer können weder zu einer Kommunikationsquelle (es fehlt die Intentionalität) noch zu einem Kommunikationsziel werden (es fehlt die Unterscheidungsfähigkeit zwischen unwillkürlich entstandener Information und kommunikativen Zeichen). Sie können im Kommunikationsprozess höchstens als Sender und/oder Empfänger fungieren, also die Signalübertragung übernehmen. Die Bezeichnung technische Kommunikation ist demnach nur im Sinne von technisch-vermittelter Kommunikation zu verstehen, ein Beispiel ist die computervermittelte Kommunikation.

•  Bei Tieren geht Beck (2010, S. 25) beim heutigen Wissensstand davon aus, dass die Bedeutung von Zeichen weitgehend genetisch festgelegt bzw. durch Instinkte gesteuert ist (z. B. Mimikry). Dabei haben Tiere kaum eine Wahlmöglichkeit, solche Formen der natürlichen Informationsübermittlung willentlich zu unterdrücken. Bei höheren Tieren kann die Zeichenbedeutung durch Konditionierungsprozesse erlernt werden (z. B. von Schimpansen; zur Kritik siehe Grimm, 2000), wodurch jedoch ein unnatürliches Verhalten entsteht, das in der Natur sonst nicht vorkäme. Der Begriff animalische Kommunikation betrifft also vorwiegend natürliche Zeichenprozesse oder Lernprozesse mit stark eingeschränkten Freiheitsgraden und ist somit von der Humankommunikation abzugrenzen. Intentionalität bezieht sich im Hinblick auf den Informationsaustausch zwischen Tieren in erster Linie auf einen angenommenen »kommunikativen Zweck« der Evolution (s. a. Six, Gleich & Gimmler, 2007).

Box 1.2: Drei Typen von Signalen

Die Peirce’sche Semiotik (Wissenschaft von den Zeichen) untersucht den Zusammenhang von Zeichen (z. B. Sprachen, Gesten, Tierspuren, physiologische oder physikalische Signale usw.) und Objekten sowie dessen Interpretierbarkeit (Bedeutung). Peirce unterscheidet zwei Klassen von Signalen (Zeichen), natürliche und künstliche, sowie drei Zeichentypen (siehe Pape, 2004):

•  Ein Index (Anzeichen oder Kennzeichen) stellt das natürliche Korrelat eines Phänomens (z. B. Objektes) dar, etwa dunkle Wolken, die mit einem Tiefdruckgebiet zusammenhängen (und die möglicherweise Regen versprechen), oder Symptome, die auf eine Krankheit hindeuten (Wiener, De- voe, Rubinow & Geller, 1972, S. 86). Ein Index setzt somit die Existenz eines Objektes voraus, weist aber selbst kaum Ähnlichkeit mit dem Objekt auf. Solche Korrelate werden dabei kausal verursacht, d. h. unabsichtlich hervorgebracht. Ein Index wird zu einem natürlichen Zeichen durch den einseitigen Prozess der Informationskonstruktion seitens der wahrnehmenden Instanz.

•  Ein Ikon (ikonisches oder bildhaftes Zeichen) ist ein künstliches, von Menschen geschaffenes Zeichen mit hoher Ähnlichkeit zum Bezeichneten, wie z. B. das Foto einer Person oder lautmalerische Wörter (Uhu). Ein Ikon ist nicht unbedingt an die Existenz des Objektes gebunden (z. B. das Bild eines Geistes), hängt aber von den (vorgestellten) Eigenschaften des Objektes ab. Es wird von einer Kommunikationsquelle mit Absicht (willkürlich) verwendet.

•  Ein weiteres künstliches Zeichen ist das Symbol, bei dem keine Ähnlichkeit mit dem Referent gegeben ist, wie z. B. die Buchstaben des Alphabets. Es ist maximal abstrakt, beruht auf Konvention und muss erlernt werden. Auch Symbole können Sachverhalte, die nicht materiell existieren, bezeichnen (z. B. Freiheit; Beck, 2010); sie sind somit weder an die Existenz des Objektes noch an die Eigenschaften des Objektes gebunden. Auch Symbole werden willkürlich von der Kommunikationsquelle produziert.

1.2.3     Sprachliche Kommunikation

Auch wenn die weltweit beachtete Monographie von Karl von Frisch aus dem Jahre 1923 den Titel »Über die ›Sprache‹ der Bienen« (Anführungszeichen im Original) trägt, verfügen Tiere nicht über eine mit der Humankommunikation vergleichbare Sprache, da sie keinen intentionalen Symbolgebrauch aufweisen: Tiere können Symbole weder generieren (ihnen fehlen z. B. Begriffe für Ereignisse, die in der Vergangenheit oder Zukunft liegen; Günther, 2003) noch komplex kombinieren (es fehlt ihnen eine innere Grammatik). Die Verwendung von Symbolen ist eine »genuin menschliche Kulturleistung«, schreibt Beck (2010, S. 25), und definiert Kommunikation als Prozess wechselseitig aufeinander bezogener, reflexiver und intentionaler Symbolverwendung. Auch Maletzke (1998) plädiert dafür, »als Sprache nur die Verständigung mithilfe von Symbolen zu bezeichnen« (S. 44). Gerade die Entwicklung der Sprache grenzt die Humankommunikation von anderen Zeichenprozessen ab.

Eng an das Shannon-und-Weaver-Modell angelehnt ist das auf Carroll und andere (zitiert in Hörmann, 1977, S. 12) zurückgehende Schema der sprachlichen Kommunikation (im Sinne gesprochener Sprache). Danach entsteht sprachliche Kommunikation, wenn (1) eine Person den Entschluss fasst (Intention), etwas mit Hilfe von Sprache mitzuteilen (und somit zur Kommunikationsquelle wird), (2) die Botschaft mit Hilfe des Sprechorgans enkodiert wird (artikulatorische Phase), (3) die kodierte Mitteilung (als Signal) in einem Kanal (beim Sprechen ist das Luft) übermittelt wird (akustische Phase mit eventuellen Störeinflüssen), (4) das Signal mit Hilfe des Hörorgans der adressierten Person dekodiert und (5) schließlich durch das Kommunikationsziel interpretiert wird (auditive Phase). Nicht jede lautliche oder verbale Äußerung stellt somit sprachliche Kommunikation dar: Auszunehmen sind z. B. Äußerungen, die ohne – zumindest aktualgenetische – kommunikative Intention auftreten (z. B. Schmerzausdruck im Sinne eines Anzeichenprozesses) oder kein Kommunikationsziel aufweisen (Selbstverbalisationen). Auch wenn nicht adressierte Personen die sprachlichen Äußerungen anderer aufnehmen, sei es durch Zufall (im Warteraum) oder mit Absicht (Belauschen), sind sie nicht Teil des Kommunikationsprozesses; die Instanz hat hier lediglich Informationen abgegriffen.

Da Sprache auf Zeichen beruht, die (wie oben ausgeführt) als Repräsentanten (Stellvertreter) etwas anderes bezeichnen (Referenten wie z. B. Gegenstände, Personen, Geschehnisse, Zustände, Aufforderungen usw.), weist jede Sprache eine übergeordnete Leistung auf, die als Darstellungsleistung bezeichnet werden kann. Diese Darstellungsleistung stellt ein »zentrales und konstitutives Wesensmoment« (Kainz, 1982, S. XV) von Sprache dar. Von dieser allgemeinen Leistung von Sprache zu unterscheiden sind spezifische Sprachfunktionen: Dabei geht es um die Frage, welche Zwecke, Ziele, Motive usw. die Quelle situativ mit der Verwendung des Zeichens verbindet. Nach dem Organon-Modell von Bühler (1982, S. 24 ff.; die Originalausgabe erschien 1934) kann sich ein Zeichen (im Modell mit Z abgekürzt; betrifft i. d. R. Mehrwortproduktionen) auf die Quelle (bei ihm als Sender bezeichnet) beziehen (»Ich bin glücklich«; Ausdrucksfunktion: Das Zeichen fungiert hier als Symptom), auf Gegenstände und Sachverhalte (»Es regnet«; Darstellungsfunktion im engeren Sinne: Das Zeichen fungiert als Symbol) oder auf das Ziel (bei ihm als Empfänger bezeichnet; »Geh weg!«; Appellfunktion: Das Zeichen fungiert als Signal).

Die doppelte und somit unklare Bedeutung des Terminus Darstellung in Bühlers Modell – einmal als allgemeine Leistung, einmal als spezifische Funktion – ist ein Nachteil, der in anderen Funktionsmodellen vermieden wird. Im Modell der Sprachfunktionen von Kainz (1965) beispielsweise werden neben der allgemeinen Darstellungsleistung von Sprache vier sogenannte I-Funktionen unterschieden: die interjektive Funktion (Kundgabe), die indikativ-informierende Funktion (Bericht), die imperative Funktion (Appell) und die interrogative Funktion (Frage). Andere Modelle differenzieren zwischen weiteren Einzelfunktionen, wie z. B. das von Jakobson (1960). In diesem werden sechs Funktionen beschrieben, darunter die eingangs erwähnte Kontaktfunktion. Die einzelnen Funktionen dieser Modelle können auch in Kombination miteinander auftreten. Dies ist beispielsweise der Fall, wenn die Äußerung »Mir ist kalt« von der Quelle gleichzeitig als »Ich friere«, »Die Temperatur ist niedrig« und »Gib mir Deine Jacke!« gemeint ist (siehe Images Kap. 2 in diesem Band). Man kann hier von einer Multifunktionalität von Kommunikation sprechen (Wiemann & Giles, 1996). Die Annahme Schulz von Thuns (2003) jedoch – der unter Bezugnahme auf Bühler (1934) und Watz- lawick, Beavin und Jackson (1969) zwischen den vier Funktionen Selbstoffenbarungsseite, Sachseite, Appellseite und Beziehungsseite unterscheidet –, die Quelle sende »immer gleichzeitig auf allen vier Seiten« (S. 31), erscheint nicht zwingend: Die Äußerung einer Sportreporterin »Die Begegnung endete unentschieden« beinhaltet weder eine Selbstoffenbarung noch einen Appell oder eine Beziehungsbotschaft.

Die Zuweisung (Attribution) von Funktionen zu Sprachzeichen kann darüber hinaus durch eine Perspektivendivergenz (Quelle und Ziel weisen den Zeichen unterschiedliche Funktionen zu) sowie eine strategische Motivation gekennzeichnet sein. Eine strategische Kommunikation liegt z. B. dann vor, wenn Quellen unzutreffende Selbstauskünfte einsetzen, um damit instrumentell bestimmte Ziele zu erreichen. Dies kann im Kontext einer interpersonalen Kommunikation (z. B. Partnerschaft) und/oder einer öffentlichen Kommunikation (z. B. Public Relations) auftreten. Solche Prozesse werden im Rahmen der Theorie der Eindruckssteuerung (Impression Management Theory) beschrieben (z. B. Tede- schi, 1981; vgl. auch die Images Kap. 3, 4 und 5 in diesem Band).

1.2.4     Nonverbale Kommunikation

Nonverbale Kommunikation liegt nach Wiener et al. (1972) dann vor, wenn (1) zwischen Quelle und Ziel ein sozial geteilter Code (ein Signalsystem) besteht, (2) der Enkodierer (die Quelle) mit Hilfe dieses Codes (Intentionalität) etwas (die Nachricht) öffentlich macht und (3) der Dekodierer (das Ziel) systematisch (also unter Bezugnahme) auf diesen Code reagiert (S. 186; übersetzt und ergänzt vom Verfasser). Durch diese (eher enge) Definition wollen die Autoren eine Trennung zwischen dem nonverbalen Kommunikationsverhalten der Quelle auf der einen Seite und den Interpretationen des Zieles auf der anderen Seite betonen, da beides häufig miteinander verwechselt wird (»Too often, … the oberserver’s own inferences are interpreted as communication on the part of the subject«, Rimé, 1983, S. 87). Images Box 1.3 enthält verschiedene Formen nonverbalen Verhaltens, wie zum Beispiel Bewegungen der Gesichtsmuskeln oder der Extremitäten, die zur nonverbalen Kommunikation verwendet werden können (vgl. Bekmeier, 1989; Schugk, 2004). Im Unterschied zum Alltagsverständnis von Kommunikation bzw. vieler Publikationen, die dieses Alltagsverständnis mitgeprägt haben (z. B. Watzlawick et al. 1969), stellt aber nicht jedes Verhalten auf diesen Dimensionen automatisch Kommunikation dar (beispielsweise wenn das nonverbale Verhalten während eines Gespräches der Selbstregulation dient, wie z. B. das Suchen einer bequemeren Sitzposition, oder wenn es im Rahmen einer Sekundärtätigkeit, wie z. B. Essen, auftritt).

Box 1.3: Verhaltensbereiche nonverbaler Kommunikation

Nonvokal-körperlicher Bereich:

•  z. B. Mimik, Gestik, Blickverhalten, Körperhaltung, Grobkörperbewegungen, Körperkontakt (Kinesik)

•  z. B. intime, persönliche, soziale und öffentliche Distanzzonen (Proxemik)

Nonvokal-materieller Bereich:

•  z. B. äußerer Habitus, Statusobjekte, Einrichtung der Wohnung, Geschenke etc.

Vokaler Bereich:

•  Stimmmerkmale wie z. B. Tonfall, Tonhöhe, Lautstärke (Paralinguistik)

•  Sprachmerkmale wie z. B. Sprachmelodie (Prosodie) und Betonung (Intonation)

Anmerkungen: Die Zuordnung des vokalen Bereiches zur nonverbalen Kommunikation erscheint diskutabel; Kunczik (1979) z. B. gruppiert ihn in seinem Modell der interpersonalen Kommunikation zusammen mit dem verbalen Bereich. Begriffe wie »Körper- oder Raumsprache« werden hier vermieden, da die Verwendung der Bezeichnung »Sprache« im nichtsprachlichen Bereich widersprüchlich erscheint und zudem eine Gleichwertigkeit mit Sprache (als ein komplexes System von Symbolen) suggeriert wird, welche zumeist – mit Ausnahme der Gebärdensprache – nicht eingelöst werden kann.

»Eine Geste oder eine Miene sagt uns mehr darüber, wie ein anderer über uns denkt, als hundert Worte«, schrieben Watzlawick et al. (1969, S. 64) und formulierten damit die Hypothese, nonverbales Verhalten sei grundsätzlich informationshaltiger bzw. glaubwürdiger (Günther, 2003, S. 25) als verbales. Möglicherweise steht diese Erwartung damit in Zusammenhang, dass nonverbales Verhalten im Schnitt etwas schwerer zu steuern gilt als verbales (Delhees, 1994), was allerdings viele verhaltensmodifikatorische Interventionsprogramme (wie z. B. Medien- oder Bewerbungstraining) durch Übung zu verändern suchen (vgl. Blanz, Como-Zipfel & Schermer, 2013; siehe auch Images Kap. 17 in diesem Band). Nach der sogenannten »Mehrabian Rule« beruht die direkte Kommunikation zwischen Menschen angeblich zu über 90 % auf den nonverbalen Kanälen (Mehrabian, 1972). Diese Schussfolgerung hält jedoch einer näheren Analyse der durchgeführten Untersuchung nicht Stand: Die Befunde beziehen sich lediglich auf die Interpretationspräferenz von Kommunikationszielen (insbesondere in affiliativen Kontexten oder Kommunikationssituationen, in denen Bewertungen im Vordergrund stehen), nicht jedoch auf die Verwendung verbaler und nonverbaler Kanäle seitens der Kommunikationsquelle. Betrachtet man die verbalen und nonverbalen Kommunikationskanäle isoliert voneinander, so kann die Annahme, nonverbale Botschaften einer Quelle (wenn man die Person zwar sehen, aber nicht hören kann; z. B. in einer großen Menschenmenge) seien generell informationshaltiger als verbale (wenn man die Person sprechen hört, ohne sie zu sehen; z. B. am Telefon), kaum aufrechterhalten werden (Girgensohn-Marchand, 1996).

Allerdings rückt die Bedeutung der nonverbalen Kanäle dann in den Vordergrund, wenn es um die gleichzeitige Verwendung der nonverbalen und verbalen Kanäle geht, wie z. B. im Rahmen einer FTF-Kommunikation. Dies betrifft sowohl die direkt in der Kommunikation Beteiligten (z. B. die Gesprächspartner in einer Beratungssituation) als auch die Beobachter einer Kommunikation (z. B. bei TV-Darstellungen). Ein erheblicher Teil der Relevanz der nonverbalen Kanäle in solchen Situation besteht darin, dass durch sie die Bedeutung der verbalen Botschaften beeinflusst werden kann (z. B. Knapp & Hall, 2002). Müller (1998) hat sich besonders mit den Funktionen redebegleitender Gesten befasst. Zu diesen zählen (nach Scherer, 1984; Argyle, 1988):

•  Parasemantische Funktionen: Substitution (ersetzt Sprache), Amplifikation (veranschaulicht Sprache), Modifikation (verändert Sprache), Kontradiktion (widerspricht Sprache).

•  Parasyntaktische Funktionen: Segmentation (z. B. Gliederung des Sprachflusses), Synchronisation (z. B. Ankündigung verbaler Zeichen).

•  Parapragmatische Funktionen: Ausdrucksfunktion (z. B. von Bewertungen), Reaktionsfunktion (z. B. von Aufmerksamkeit).

•  Dialogische Funktionen: Regulationsfunktion (z. B. Sprecherwechsel), Relationsfunktion (z. B. Ausdruck der wahrgenommenen Beziehung).

Für solche Kommunikationssituationen ist eine generelle Überlegenheit einer der beiden Kommunikationsbereiche derzeit nicht feststellbar, da deren relative Bedeutung in Abhängigkeit vom gegebenen Kontext erheblich variieren kann (siehe Images Kap. 4 in diesem Band). Darüber hinaus bezweifelt Müller (1998) aus Sicht der Gestikforschung, dass verbale und nonverbale Kanäle immer sinnvoll getrennt werden können, da man »Gestik und Sprache als zwei Seiten eines einzigen Äußerungsprozesses« (S. 71) betrachten kann (s. a. Wiemann & Giles, 1996; Rimé, 1983).

1.3       Deskriptive Charakteristika menschlicher Kommunikation

Auch wenn das Shannon-und-Weaver-Modell die Grenzen des Kommunikationsbegriffs – im Sinne seiner Definition – aufzuzeigen vermag, erscheint es doch unvollständig als ein beschreibendes Modell der menschlichen Kommunikation. Zu diesem Zweck sind Erweiterungen unumgänglich, die im Folgenden beschrieben werden.

1.3.1     Information und Bedeutung

Das Wort Information stammt vom lateinischen Begriff informare, den man als darstellen (im Sinne von formen, bilden, gestalten), einprägen oder mitteilen übersetzen kann. Es weist in der Informationstheorie einen etwas anderen Begriffsinhalt auf (dort bezieht es sich auf die Auftretenswahrscheinlichkeit eines Zeichens) als in der Publizistik (wo es eher im Sinne von Nachricht verstanden wird). Mit der mathematischen Bestimmung von Information befasst sich die Shannon und Weaver’sche Monographie »The mathematical theory of communication« aus dem Jahre 1949. Shannon, als Mathematiker bei der Firma Bell beschäftigt, suchte nach der Definition eines Maßes zur Bestimmung der Leistungsfähigkeit von Fernmeldesystemen. Dabei ist zwischen Information und Bedeutung einer Information zu unterscheiden. So hat beispielsweise ein Münzwurf zwei Möglichkeiten, Kopf oder Zahl, was einem bit (binary digit) an Information entspricht (1 bit entspricht 2 Alternativen). Die Bedeutung des Münzwurfes für die beteiligten Personen steht auf einem anderen Blatt, sie kann zum Beispiel die Spielfeldwahl beim Fußball betreffen oder über Leben und Tod entscheiden (vgl. Hörmann, 1977). Die mathematische Herleitung der Shannon’schen Formel für das Informationsmaß ist in Images Box 1.4 (S. 24) dargestellt.

Informationen und Zeichen sind nicht unbedingt gleichzusetzen, denn Informationen verbleiben bei der Quelle, Zeichen (wie z. B. ein Bild oder ein Buch) hingegen nicht (Beck, 2010). Für die Informationstheorie wird der Wert einer Information durch die Vorhersagbarkeit eines Zeichens bestimmt. Dementsprechend definierte MacKay (1972) Information als Reduktion von Unsicherheit (vgl. Hörmann, 1977, S. 20): Information liegt vor, wenn ein Ereignis uns veranlasst, etwas zu wissen oder zu glauben, was wir vorher nicht gewusst oder geglaubt haben; »Information-über-X bestimmt, wie wir mit X unter gegebenen Umständen umgehen« (S. 8). Die Wiederholung eines Signals wird dabei nicht als neue Information, sondern als Redundanz aufgefasst. Aus der Perspektive der Publizistik hingegen ergibt sich der sogenannte Nachrichtenwert einer Information aus einer Reihe unterschiedlicher Charakteristika, wie z. B. ihrer Nähe zum Rezipienten (vgl. Images Box 1.5, S. 25): Aus einer Information wird eine Nachricht, wenn eine hohe Bedeutung der Information für den Rezipienten anzunehmen ist. Die Wiederholung eines Signals, wie z. B. »Ich liebe Dich«, kann also auf der Bedeutungsebene sehr »informativ« sein.

Box 1.4: Berechnung des Informationsmaßes

Ein bit ist definiert als die Zahl, mit der die Ziffer 2 potenziert werden muss, um die Anzahl der (gleich wahrscheinlichen) Alternativen zu erhalten. Beim Münzwurf beispielsweise muss die Ziffer 2 mit 1 potenziert werden, um die zwei Möglichkeiten (Kopf oder Zahl) zu erhalten (21 = 2). Bei einem Schachbrett mit 64 Feldern ist die Ziffer 2 mit 6 zu potenzieren (26 = 64): Um ein einzelnes Feld des Schachbretts zu bestimmen, sind also 6 bit Informationen notwendig.

Allgemein ausgedrückt: 2I = Anzahl der Möglichkeiten, wobei I für Information steht. Diese Überlegungen führten zur Herleitung der Formel für das Informationsmaß nach Shannon und Weaver (1949; vgl. MacKay, 1972, S. 8–11; Hörmann, 1977, S. 41–42):

•  Definition von Information (I): 2I = Anzahl der Möglichkeiten

•  Umformung: I = log2 Anzahl der Möglichkeiten (log2: Logarithmus zur Basis 2)

•  bei Wahrscheinlichkeit (p) für eine bestimmte Möglichkeit gilt: I = log2 1/p

•  für variierende Wahrscheinlichkeiten (p1 bis pn) gilt: I = Σi pi · log2 1/pi

•  Beseitigung des Bruchstrichs: I = – Σi pi · log2 pi (Informationsmaß)

Häufig wird das Informationsmaß auch durch H (großes Eta) gekennzeichnet, dem ersten Buchstaben des griechischen Wortes Entropie, das das Maß für den mittleren Informationsgehalt eines Zeichensystems angibt (in Analogie zur Entropie z. B. in der Thermodynamik).

Eine erste Erweiterung des in Images Abb. 1.1 dargestellten Shannon-und-Weaver- Modells bezieht sich folglich auf die fehlende Semantik (Herrmann & Grabowski, 1994): Humankommunikation impliziert meist einen wenigstens teilweise identischen Zeichen- und Bedeutungsvorrat bei Quelle und Ziel (dies wurde in der o. g. Definition nonverbaler Kommunikation von Wiener et al., 1972, bereits impliziert). Der Code wird bei Maschinen programmiert, beruht bei Tieren auf einem gemeinsamen genetischen Erbe und bei Menschen größtenteils auf Lernprozessen (Beck, 2010). Hier wird nachvollziehbar, warum Maletzke (1998) Kommunikation als »Bedeutungsvermittlung zwischen Lebewesen« (S. 37) definiert. Die Bedeutungskonstruktion konstituiert sich bei der Humankommunikation jedoch nicht allein durch den gemeinsamen Zeichenvorrat, sondern auch durch weitere Einflüsse wie z. B. Vorwissen (über den Kommunikationspartner). Solche Einflussfaktoren werden häufig als kommunikativer Kontext verstanden (siehe Images Kap. 1.4.5).

Box 1.5: Nachrichten- und Informationswert von Ereignissen

In der Publizistik ist der Nachrichtenwert eine wesentliche Größe zur Bestimmung dessen, was als berichtenswert eingeschätzt wird (vgl. Images Kap. 7 in diesem Band). Dies wird nach Schulz (1976) weniger durch die Merkmale des Ereignisses (passiver Redakteur) als durch die Hypothesen des Journalisten von der Realität bestimmt: Der aktive Redakteur schreibt den Ereignissen Eigenschaften zu, die letztlich zu deren Publikation führen. Schulz systematisierte folgende Dimensionen (sog. Nachrichtenfaktoren):

•  Zeit: Dauer und Thematisierung des Ereignisses

•  Nähe: räumlich, politisch, kulturell, existentiell (für den Rezipienten)

•  Status: geographische Zentralität der Ereignisregion, Einfluss und Prominenz der beteiligten Personen

•  Dynamik: Überraschung, Struktur bzw. Komplexität der Verlaufsform

•  Valenz: Konfliktpotential, Kriminalitätsgrad, Schadensausmaß, erzielter Erfolg

•  Identifikation: Personalisierung, ethnischer Bezug (zur Rezipientengruppe)

Für den praktischen Journalismus weisen Ereignisse einen Nachrichtenwert auf, wenn sie für den Rezipienten einen Neuigkeitswert und zugleich einen Informationswert aufweisen, wobei sich Letzterer aus drei Faktoren ergibt: dem Wissens- und Orientierungswert, dem Gebrauchswert (Nutzwert) und dem Unterhaltungs- und Gesprächswert. Weisen Ereignisse Neuigkeits- und zugleich Informationswert auf, gelten sie als aktuell.

1.3.2     Feedback und Simultanität

Des Weiteren weist Humankommunikation zumeist die Möglichkeit einer Rückkopplung (Feedback) auf. Die beiden involvierten Instanzen nehmen abwechselnd die Rollen der Kommunikationsquelle und des Kommunikationsziels ein. Ein solches »Ping-Pong«-Modell birgt jedoch zwei potentielle Nachteile: Zum einen wird suggeriert, dass ein Zirkulationsvorgang zur Installation (bzw. Definition) einer Kommunikationseinheit notwendig sei, zum anderen erscheint die Annahme einer Gleichzeitigkeit (Simultaneität) von Senden und Empfangen angemessener, insbesondere zur Charakterisierung nichtmedialer Kommunikation. Für Forgas (1987) ist Face-to-Face-Kommunikation ein »dynamischer Prozess in zwei Richtungen, wobei die Beteiligten gleichzeitig Botschaften senden und darauf achten, was der Partner signalisiert« (S. 107). Beim Back-channelling zum Beispiel zeigt der Hörer, dass er oder sie versteht, was der Sprecher mitteilen möchte (Nicken oder »OK«), während beim Turn-requesting Kommunikationsziele mittels verbaler und/oder nonverbaler Zeichen dem Sprecher anzeigen, dass sie das Wort übernehmen möchten (Wiemann & Knapp, 1975). Auch in der Massenkommunikation berücksichtigen viele Modelle Rückkopplungen (z. B. Leserbriefe) und Interaktivität (z. B. Multimedia), was in Images Kap. 1.5 näher dargestellt wird.

1.3.3     Formen der Humankommunikation

Man kann Humankommunikation unterschiedlich klassifizieren, je nachdem welchen Gesichtspunkt zur Einteilung man heranzieht. Images Abb. 1.2 enthält drei Kriterien, die häufig Verwendung finden. Das erste Kriterium bezieht sich darauf, wie viele Personen am Kommunikationsprozess beteiligt sind. Dabei kann zwischen Individualkommunikation (zwei Personen; vgl. Images Kap. 5 in diesem Band), Gruppenkommunikation (drei oder mehr Personen; vgl. Images Kap. 6 in diesem Band), Organisationskommunikation (viele Personen, die Ober- und Untergruppen angehören) und Massenkommunikation (eine potentiell unbegrenzte Anzahl von Kommunikationszielen, die sich ebenfalls in Gruppen strukturieren; siehe Riley & Riley, 1959; vgl. Images Kap. 7 in diesem Band) unterschieden werden.

Images

Abb. 1.2: Formen der Humankommunikation

Das zweite Kriterium betrifft die Frage, wie die Beteiligten des kommunikativen Prozesses sich und die anderen definieren. Tajfel und Turner (1986) unterscheiden im Rahmen der Theorie der sozialen Identität folgende Kategorisierungsebenen: Bei der interpersonalen Kommunikation nehmen sich die Personen als einzigartige Individuen wahr, während bei der Intragruppenkommunikation eine gemeinsame und bei der Intergruppenkommunikation eine unterschiedliche Gruppenmitgliedschaft salient ist, d. h. im Vordergrund steht (Blanz, 1999). Das dritte Kriterium bezieht sich auf den Aspekt, ob im kommunikativen Prozess technische Medien beteiligt sind. Per Definition ist bei einer FTF-Kommunikation kein technisches Medium involviert (eine Ausnahme wäre allerdings die Verwendung eines Hörgerätes), während mediale Kommunikation ein technisches Gerät mit dem Ziel der Speicherung und/oder Verbreitung von Signalen verwendet.

In diesem Zusammenhang erscheint auch die Unterscheidung zwischen Kommunikations- und Medienkompetenz von Relevanz. Der Begriff Kommunikationskompetenz bezieht sich häufig auf allgemeine Aspekte der Kommunikation (vgl. Wiemann & Giles, 1996; Hartung, 2006); dazu zählen zum Beispiel:

•  Ressourcenorientierung: Einsatz erlernter Fähigkeiten und sozialer Wissensbestände.

•  Zielgerichtetheit: schrittweise Annäherung des Ist- an einen Sollzustand; Wirksamkeit bzw. Effizienz von Kommunikation.

•  Angemessenheit: normativ-kulturelle Angepasstheit, Zufriedenheit mit der Kommunikation und deren adaptiv-flexibler Ausgestaltung.

Die Bezeichnung Medienkompetenz betrifft hingegen speziell Aspekte der Verwendung technischer Medien in der Kommunikation (vgl. Six & Gimmler, 2007); dazu zählen u. a.:

•  Medienwissen: z. B. gesellschaftlich-rechtliche Rahmenbedingungen.

•  Technikkompetenz: Umgang mit Medien.

•  Reflexions- und Bewertungskompetenz: z. B. Einschätzung einzelner Medienprodukte.

•  Nutzungs- und Verarbeitungskompetenz: z. B. zielorientierte und verträgliche Mediennutzung.

•  Kommunikatorkompetenz: z. B. Anwendung von Medien in der eigenen Kommunikation.

In der Theorie der Medienreichhaltigkeit werden die interpersonale Kommunikation (z. B. FTF-Kommunikation; media rich) und die Massenkommunikation (z. B. Postwurfsendungen; media poor) als Pole eines Kontinuums begriffen (vgl. Grosser, 1988). Auf diese beiden »Grundformen« der menschlichen Kommunikation soll im Folgenden näher eingegangen und dabei die jeweiligen deskriptiven Spezifika weiter herausgearbeitet werden.

1.4       Interpersonale Kommunikation

1.4.1     Wahrnehmung und Mehrkanalität

Aufbauend auf seiner oben dargestellten Definition von Information hat MacKay (1972) folgende Definition für interpersonale Kommunikation vorgeschlagen: »Damit das Individuum A das Individuum B als kommunizierend erlebt, muss A den B als zielgerichtet handelnd erkennen. Ohne diese Erkenntnis des zielgerichteten Handelns gibt B zwar Informationen an A ab, aber er kommuniziert nicht« (zitiert nach Hörmann, 1977, S. 20). Daraus ergeben sich folgende Schlussfolgerungen:

•  Jede Kommunikation baut auf einem Wahrnehmungsprozess auf, aber nicht jeder Wahrnehmungsprozess beinhaltet Kommunikation.

•  Jede Kommunikation stellt Verhalten dar, aber nicht jedes Verhalten ist Kommunikation.

•  Es ist möglich, nicht zu kommunizieren (siehe Images Box 1.6).