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»Post, Post, Post«. Dieser Stoßseufzer, notiert im Kalender unter dem Datum vom Sonntag, dem 4. März 1990, kommt nicht von ungefähr: Christa Wolf war eine ungeheuer produktive Korrespondentin. Ihre Briefe an Verwandte und Freunde, Kollegen, Lektoren, Politiker, Journalisten geben faszinierende Einblicke in ihre Gedankenwelt, ihre Schreibwerkstatt, ihr gesellschaftliches Engagement. Ob sie an Günter Grass oder Max Frisch schreibt, von Joachim Gauck Einsicht in ihre Stasi-Akte fordert oder sich mit Freundinnen wie Sarah Kirsch und Maxie Wander austauscht, wir sind Zeuge von Freundschaften und Zerwürfnissen, von Auseinandersetzungen und Bestätigung, von der Selbstfindung einer der wichtigsten Autorinnen des 20. Jahrhunderts.

 Mit zunehmendem schriftstellerischem Erfolg wächst auch die Flut der Leserbriefe, auf die Christa Wolf eingeht, kundig und zugewandt. Ihre knappe Antwort auf die Anfrage eines Lesers aus dem Jahr 1974 spricht für sich: »[…] ich habe noch nie gehört, daß jemand die Entscheidung, ob er Schriftsteller werden solle oder nicht, vermittels einer Art Rundbrief von anderen erbat. Meine Antwort ist kurz und bündig: Wenn Sie es aushalten, zu leben ohne zu schreiben, dann werden Sie lieber Lehrer. Besten Gruß, Christa Wolf«

 

Christa Wolf, geboren am 18. März 1929 in Landsberg an der Warthe (heute Gorzów Wielkopolski), wurde für ihr Werk mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, u. a. mit dem Georg-Büchner-Preis sowie dem Thomas-Mann- und dem Uwe-Johnson-Preis. Sie starb am 1. Dezember 2011 in Berlin. Zuletzt erschienen 2014 aus dem Nachlass Moskauer Tagebücher. Wer wir sind und wer wir waren und Nachruf auf Lebende. Die Flucht.

 Sabine Wolf leitet das Literaturarchiv in der Berliner Akademie der Künste, das Christa Wolfs literarischen Nachlass beherbergt. Zuletzt edierte sie den Band Kunst und Leben. Georg Kaiser (1878-1945) (2011).

 

 

Christa Wolf

Man steht sehr bequem
zwischen allen Fronten

Briefe 1952-2011

Herausgegeben
von Sabine Wolf

Suhrkamp

 

 

eBook Suhrkamp Verlag Berlin 2016

Der vorliegende Text folgt der Erstausgabe, 2016.

© Suhrkamp Verlag Berlin 2016

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Umschlagfoto: Roger Melis

Umschlaggestaltung: Hermann Michels und Regina Göllner

 

eISBN 978-3-518-74796-4

www.suhrkamp.de

Inhalt

 

 

Briefe

 

Anhang

 Nachwort

 Editorische Notiz

 Danksagung

 Literatur

 Abkürzungs- und Siglenverzeichnis

 Quellennachweise der Briefe

 Bildnachweis

 Personenregister