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© 2017 by Patricia McConnell
für die englischsprachige Originalausgabe

Atria Books

An Imprint of Simon & Schuster, Inc.

1230 Avenue of the Americas

New York, NY 10020

ISBN der Originalausgabe 978-1-5011-5015-9

Titel der Originalausgabe: The Education of Will. A Mutual Memoir of a Woman and her Dog

© für die deutschsprachige Ausgabe 2017

KYNOS VERLAG Dr. Dieter Fleig GmbH, Nerdlen

www.kynos-verlag.de

Übersetzt ins Deutsche von Gisela Rau

Titelfoto: Nick Bernard / Patricia B. McConnell & Gettyimages

Layout und Grafik: Kynos Verlag

eBook (ePub)-Ausgabe der Printversion 2017

ISBN-eBook (ePub): 978-3-95464-139-0

ISBN der gedruckten Ausgabe: 978-3-95464-135-2

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WILL SEI DANK

Memoir en einer Fr au mit Hund

Patricia B. Mc Connell

Autorin von Das andere Ende der Leine

Für Jim

Für Jem

Für Willie

Es ist ein Riss in allen Dingen.

So kommt das Licht herein.

Leonhard Cohen, „Anthem“

Anmerkung der Autorin

Angefangen habe ich dieses Buch für mich selbst, aber beendet habe ich es für jemand anderen. Ich weiß nicht, wer diese Person sein wird, aber wenn Will sei Dank auch nur einer einzigen Person so viel helfen wird, wie das Buch Jenseits des Schweigens mir geholfen hat, dann war es die fünf Jahre wert, die mich sein Schreiben gekostet hat.

Wie alle Memoiren ist dies keine Autobiographie. Es bezieht sich eher auf einen Teil meines Lebens, der, so hoffe ich, den Leser zu den ewigen Themen Trauma und Vergebung, Angst und Liebe informiert und inspiriert. Ich habe mein Allerbestes gegeben, um die Ereignisse in diesem Buch mit so viel Genauigkeit und Gewissenhaftigkeit zu beschreiben, wie es mir möglich war, auch wenn ich Willies Geschichte von Verletzung und Heilung so verkürzt und vereinfacht habe, dass, so hoffe ich, der Leser sich nicht in Details verliert.

Manche der Namen und Gegebenheiten, aus denen man Rückschlüsse auf Ort, Zeit und Personen ziehen könnte, habe ich verändert. Auch Einzelheiten in Bezug auf meine Kunden und deren Hunde habe ich modifiziert.

In ein paar Fällen habe ich ihre Geschichten miteinander kombiniert, aber alles, was ich in diesem Buch beschreibe, ist tatsächlich während der über zwanzig Jahre passiert, in denen ich als Beraterin für Hundeverhalten tätig war.

Will sei Dank ist meine Geschichte – und im Grunde ist sie Teil meiner Bemühungen, das Drehbuch meines Lebens so zu verändern, dass es nicht mehr gegen mich arbeitet, sondern hilft, mich zu dem Menschen zu machen, der ich sein möchte. Mein innigster Wunsch ist, dass dieses Buch anderen Menschen so helfen kann, wie andere Bücher mir geholfen haben. Allerdings bin ich weder Psychologin noch Psychotherapeutin, weshalb nichts von dem, was ich schreibe, als professioneller Rat an Leser aufgefasst werden sollte, denen mit Beratung durch professionelle Fachleute aus der Branche viel besser geholfen werden könnte. Ich hoffe ferner, dass dieses Buch außerdem dazu beitragen wird, zu verstehen, dass auch Hunde traumatisiert werden können und genauso viel mitfühlendes Verständnis brauchen wie Menschen.

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Prolog

Man fand mich früh eines Morgens in der Wüste draußen vor dem Stall, an dem ich an den Wochenenden arbeitete. Ich hatte stundenlang auf dem kalten, körnigen Sand gelegen und dem hellen Hu-huuuu der Kanincheneulen und dem metallischen Trippeln der Eidechsen gelauscht. Es war August 1966, und ich war an diesem Morgen früh um eins mit dem himmelblauen Mustang unserer Familie dorthin gefahren. Ich hatte das Auto geparkt und war hintenherum zur Rückseite des Stalls gegangen. Der nachtschwarze Himmel war wie von Nadelstichen mit Sternen und dem Splitter eines Mondes gespickt. Als ich hinter den Lehmgebäuden angekommen war, die den köstlichen Duft von Sätteln und Zaumzeugen beherbergten, zog ich mein pinkfarbenes T-Shirt zur Hälfte hoch und öffnete den Reißverschluss meiner Leinenshorts. Ich legte mich auf den Sand, als würde ich mich in meinem Bett zusammenrollen, meine linke Wange auf den Boden gepresst. Es war kalt. Ich fror. Irgendwo in der Ferne heulte ein Rudel Kojoten schrill den Himmel an.

Als ich so dalag, sah ich mir in der Erinnerung selbst dabei zu, wie ich mich eine halbe Stunde zuvor auf das Verlassen des Hauses vorbereitet hatte – als wäre ich ein körperloser Geist, der über mir selbst schwebte. Ich verspürte ein Art unbeteiligter Neugier gegenüber diesem anderen Wesen, das sich so leise wie möglich angezogen hatte, in die Küche geschlichen war und die Autoschlüssel vom Haken genommen hatte. Ich hatte keinerlei Erinnerung an die Fahrt zum Stall, aber ich hörte, wie die Pferde ihre Hufe im Sand bewegten, als ich hinter die Gebäude ging. Als ich mich hingelegt hatte, hörte ich ein kurzes Aufquietschen, nachdem ein Huf auf etwas Dickes und Schweres getroffen war – eine Kabbelei zwischen zwei Stuten.

Nachdem ich mich zurechtgelegt hatte, fühlte es sich eher nach Tagen als nach Stunden an, bis der Himmel aufzuhellen begann. Meine Wange begann von den Kieselsteinchen zu schmerzen, aber ich zwang mich zum Stillhalten.

Ich konnte nichts als tiefste Schwärze sehen, aber ich nahm den würzigen Geruch der Kreosotbüsche und den flüchtigen Duft frisch gemähten Heus wahr. Die Eulen riefen. Die Kojoten kläfften. Die Stunden schleppten sich dahin, während ich unfähig zu irgendeiner Bewegung an meinem Platz lag.

Irgendwann wurde es Morgen und der Himmel lichtete sich zu dem hellen Lila eines Wüstensonnenaufgangs. Es war Karl, der mich fand: Karl, der gutaussehende Marlboro-Mann, der erste Pferdebursche am Stall und mein erster Teenagerschwarm. Ich hörte das Knirschen seiner Stiefel lauter und lauter werden. Er bückte sich, und ich drehte mich zu ihm herum. Auf seinem Gesicht war eine Abscheu zu lesen, die mein Herz brach.

„Oh herrje, Trisha“, sagte er, „was zum Teufel …?“

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Ich weiß nicht mehr, wie ich nach Hause kam. Ich habe keine Erinnerung an die Zeit zwischen Stall und Zuhause, so, als ob ein Regisseur zwischen dem ersten und zweiten Akt das Bühnenbild außer Sichtweite der Zuschauer hinter dem Vorhang gewechselt hätte.

Meine Eltern standen an der Tür, fassungslos und mit blassen Gesichtern, und fragten mich, was passiert sei.

„Ich weiß nicht genau“, sagte ich. „Ich bin mitten in der Nacht in die Küche gegangen, um mir was zu Trinken zu holen, als mich von hinten ein Mann gepackt hat. Er hat einen feuchten Lappen auf meinen Mund gedrückt und dann bin ich bewusstlos geworden. Er muss mich zum Auto geschleppt und zum Stall gebracht haben. Ich erinnere mich nur daran, dass ich in der Wüste aufgewacht bin.“

„Hat er …?“, stammelte mein Vater.

„Oh nein“, sagte ich. „Nichts dergleichen.“

Sie fragten mich nicht, wie ich das wissen konnte, wo ich doch angeblich ohnmächtig gewesen war. Sie fragten auch nicht, warum ein Fremder unser Auto benutzt hatte, um mich zum Stall zu bringen oder warum er dann von dort zu Fuß weggegangen war. Was sie taten, war die Polizei anzurufen, die auch ein paar Minuten später eintraf. Der Officer hatte eine Pistole an der Hüfte; der Detective trug einen zerknitterten Anzug.

Ich beschrieb ihnen das gleiche Szenario. Der Detective nickte und machte sich Notizen. Der Officer saß ruhig auf unserem Sofa. Irgendwann fragten die beiden, ob sie meine Eltern allein sprechen könnten. Ich verließ das Wohnzimmer, ging benommen den Flur entlang, dessen Wände mit Familienfotos vollgehängt waren und setzte mich auf mein Bett. Ich zog mein Lieblingsplüschtier Snuffles an mich und wartete. Ich schaute aus dem Fenster auf den riesigen Saguaro-Kaktus in den Hügeln auf der anderen Straßenseite. Nach ein paar Minuten hörte ich die Schritte meines Vaters auf dem Flur näherkommen. Er klopfte leicht an und öffnete die Tür.

„Trisha“, sagte er. „Die Polizeibeamten meinen, dass du uns nicht ganz genau erzählst, was passiert ist. Sie können dir jetzt entweder jede Menge weitere Fragen stellen, oder die Untersuchung einstellen, wenn wir zustimmen, die Sache nicht weiter zu verfolgen. Wäre das akzeptabel? Sie einzustellen?“

Ich nickte, unfähig, zu sprechen – genau wie ich nicht in der Lage war, die Gründe zu artikulieren, warum ich diese Scharade überhaupt erzählt hatte.

Die Polizeibeamten gingen, und mein Vater rief den Redakteur der Lokalzeitung an. Er war in Phoenix ein angesehener Geschäftsmann und nutzte jetzt seinen Einfluss, um die Geschichte nicht an die Öffentlichkeit dringen zu lassen. Meine Mutter ermahnte mich eindringlich, mit niemandem darüber zu sprechen und machte sich Gedanken, wie sie bloß den Nachbarn das Polizeiauto erklären sollte.

Danach füllte sich unser Haus mit Schweigen, wie Wasser, das in einem Fischbehälter höher und höher steigt. Niemand fragte mich, was eigentlich wirklich passiert war. Niemand fragte mich, ob es mir gutging oder was mich möglicherweise dazu gebracht haben könnte, so etwas zu tun.

Wir schlichen tagelang umeinander herum und sprachen nur darüber, was es zum Abendessen geben würde oder was im Fernsehen kam. Der Vorfall versank allmählich in die Vergangenheit, als wäre er nach einer Überschwemmung in nassem Sand begraben worden.

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Kapitel eins

Der Border Collie Welpe hatte Augen wie flüssige Diamanten und ein so weiches Fell, dass meine Hände darin versanken, als wären plötzlich die Knochen aus ihnen verschwunden. Er war acht Wochen alt, als ich ihn traf. Ich saß bei seiner Züchterin im Gras, während die Mutterschafe im Lämmerstall nach ihren Babys blökten und die Grillen im Wald hinter dem Farmhaus zirpten. Ich brauchte keinen anderen Hund. Ich hatte schon drei, und ich war nicht auf der Suche nach einem Welpen.

Ich war beschäftigt. Beschäftigt damit, Kunden zu beraten, deren Haustiere ernsthafte Verhaltensprobleme hatten, an der Universität von Wisconsin zu lehren, regelmäßig bei einer Radiosendung mitzuwirken, Fachvorträge über Hundeverhalten zu halten, Bücher zu schreiben und eine Hundeschule zu führen. Ich brauchte wirklich nicht noch mehr zu tun.

Aber ich hatte von einem Wurf erfahren, der eng verwandt mit dem Hund meines Lebens war, Cool Hand Luke. Luke hatte nicht nur mein Leben verändert, sondern es möglicherweise auch gerettet – in einem Moment, der wie aus einem Filmdrehbuch geschnitten war und in dem ich hätte schwer verletzt werden und er hätte sterben können. Ich war von einem Scottish Blackface Mutterschaf, das gerade gelammt hatte, im Stall in eine Ecke gedrängt worden und es betrachtete mich als hungrigen Wolf, der seinem Neugeborenen an den Kragen wollte. Als es zum ersten Mal den Kopf senkte und auf mich losging, sprang ich nach rechts und lachte es aus. Dann attackierte es wieder und verfehlte mich nur knapp. Sein Schädel donnerte so fest gegen die Scheunenwand, dass ein Konfettiregen aus Farbkrümeln von der Decke rieselte. Als es nochmals angriff, floh ich in eine Ecke und sah mich nach einem Stück Holz, einem Eimer oder sonst etwas um, mit dem ich mich verteidigen könnte.

Normalerweise spazieren wir durchs Leben, ohne uns unserer eigenen Verletzlichkeit bewusst zu sein – bis zu dem Moment, in dem uns nichts außer unserem eigenen Körper zur Verteidigung bleibt. Keine Hörner. Keine dicke Haut, kein Fell. Keine Borsten oder Krallen. Nutzlose kleine Zähne. Konfrontiert uns mit einem Tier, das ein eingebautes Sicherheitssystem besitzt, und wir sind aufgeschmissen. Als Spezialistin für angewandte Tierverhaltenskunde habe ich viele Jahre mit aggressiven Hunden zu tun gehabt. Ich war knurrende Caniden jeder Art gewohnt, die mich gebissen hätten, wenn ich auch nur eine falsche Bewegung gemacht hätte. Aber ich hatte nicht damit gerechnet, von einem verrückt gewordenen Schaf in einer Scheunenecke festgesetzt zu werden.

Crystal, das Mutterschaf, schoss wieder vor und schrammte diesmal meinen Oberschenkel. Sie war zwar für ihren schlechten Charakter berüchtigt, aber sie war ein Schaf, kein Neunhundert-Kilo-Bulle oder ein muskelstrotzender Rüde, der mich ins Krankenhaus zu befördern drohte. Trotzdem verwandelte sich meine Irritation langsam in Angst. Es sah nicht so aus, als könnte ich aus der Ecke und dem Schafkoben herauskommen. Ich war allein auf dem Hof, und falls ich schlimm verletzt werden würde, würde mich tagelang niemand vermissen.

In diesem Moment hörte ich das Geräusch: Schwupp! Lukes Pfoten trafen oben auf dem Rand des Kobens auf, als er wie ein Militärhund im Manöver über die Wand kletterte und zwischen Crystal und mir auf dem Boden landete. In dem Moment, als Crystal ihm ihre Aufmerksamkeit zuwandte, krabbelte ich auf das Tor zu. Crystal senkte ihren Kopf so tief, dass ihr Kinn unter ihrer Brust verschwand und nur noch ihr fünf Zentimeter dicker Schädel mit den geschwungenen Hörnern zu sehen war. Sie ging auf Luke los. Er gab Konter, biss in ihren Schädel und hielt sie in Schach, während ich es bis zum Tor schaffte. Nach zwei weiteren Attacken brachte sich auch Luke in Sicherheit. Aus seinem Maul sickerte ein dünner Blutfaden. Zwei seiner Vorderzähne waren abgebrochen.

Es ist die eine Sache, einen Hund zu lieben; ihn so sehr zu lieben, dass es manchmal weh tut, nur über ihn zu sprechen. Es ist aber eine andere Sache, zu wissen, dass er sein Leben riskiert hat, um dich vor einer schwerwiegenden Verletzung zu bewahren. Aber Luke war mehr als nur der Star eines einzigen dramatischen Moments; er war eine dieser alten Seelen, deren Liebe zum Leben einen dazu bringt, in ihrer Nähe zu leuchten. Ich habe irgendwann einmal über Luke geschrieben: „Ich stelle mir seinen Tod so vor, als ob aller Sauerstoff plötzlich aus der Luft gezogen würde und man von mir erwartet, dass ich ohne weiterleben sollte.“ Natürlich starb er, und natürlich tat ich es nicht – aber ich brauchte Jahre, um nicht mehr über seinen frühzeitigen Tod wegen Nierenversagens mit nur zwölf Jahren zu trauern.

Das war der Grund dafür, warum die Aussicht, zwei Jahre später seinen Neffen zu mir heimzuholen, so verführerisch war – obwohl ich das Haus schon voller Hunde hatte. Alle Hunde aus Lukes Linie sind für ihr nobles Wesen bekannt und ich trug mich mit der starken Hoffnung, dass sich auch in diesem Wurf ein Welpe mit etwas von Lukes Persönlichkeit finden würde. Vernunftmäßig wusste ich ganz genau, dass jeder Hund einzigartig ist und Hunde wie Luke schwer zu finden sind. Aber trotzdem – wie könnte ich mir die Chance entgehen lassen, dass einer der Welpen aus dem Wurf vielleicht etwas von Lukes Brillanz haben könnte?

Als ich zur Besichtigung des Wurfs ankam, gab ich vor (vor allem mir selbst gegenüber), dass ich eine sorgfältige und überlegte Entscheidung treffen würde. Die Welpen wuselten auf dem Boden herum und unterbrachen ihr Spiel miteinander nur, um nach Schmetterlingen zu hüpfen, an meinen Jeans zu schnüffeln oder mein Gesicht mit ihren samtenen Zungen abzulecken. Ich konzentrierte mich auf zwei kleine Rüden, da ich schon drei Hündinnen zuhause hatte. Der eine war ein großer, strahlender Junge mit einem breiten weißen Pelzkragen, der andere ein bisschen einfacher gefärbt. Ich konnte mich nicht zwischen beiden entscheiden.

Die Züchterin erlaubte mir, beide für drei Tage zum Ausprobieren mit nach Hause zu nehmen. Das war eine Win-Win-Situation – die Welpen konnten in der wichtigen Sozialisationsphase neue Umwelterfahrungen in einer anderen Umgebung machen und ich würde sehen können, wie sie mit meinen anderen Hunden zurechtkämen. Nach ein paar Tagen würde ich dann entscheiden können, welcher der beiden der Richtige für mich wäre.

Als ich nach Hause kam, purzelten die Jungs aus der Transportbox wie aus einem Clownauto. Dann trafen sie meine drei anderen Hunde, von denen jeder eine Führungsrolle auf dem Hof erfüllte. Tulip, die ältere Pyrenäenberghündin, deren leuchtend weißer Pelz jeden verzauberte, der sie traf, kämpfte mit einem Reizdarmsyndrom und progressivem Muskelschwund. Sie war in jenem Jahr schon drei Mal in der stationären Betreuung unserer tierärztlichen Hochschule gewesen. Nach jedem Vorfall hatte sie sich erholt und wieder zu ihrer Rolle als Spaßmacherin des Hofs zurückgefunden – einer Mischung aus übergroßem Robbenbaby und gutmütigem Eisbär. Zwölf Jahre lang hatte sie Multitasking-Aufgaben als Beschützerin der Farm und als Standup-Comedian erfüllt. Ich hatte das Gefühl, ihr alles in meiner Macht Stehende zu schulden, damit sie sich wohlfühlte.

Pippy Tay, eine fünfzehnjährige Border Collie Hündin, war immer ein Paradebeispiel für strotzende Gesundheit gewesen. Seit Jahren war sie der Watson zu meinem Sherlock und assistierte mir dabei, die Gründe dafür ans Tageslicht zu locken, warum so viele der Hunde meiner Klienten aggressiv gegen Artgenossen waren. Über die Jahre habe ich mindestens hundert Hunde gesehen, die steifbeinig knurrend dastanden, während Pippy sich in sicherer Entfernung höflich verbeugte und beschwichtigte. Der Kundenhund schmolz jedes Mal innerhalb von Minuten wie Eis in der Sonne und kurz darauf spielten beide zusammen, während sich die Augen meiner Kunden mit Glückstränen füllten. Aber Pippy verlor allmählich ihren Seh- und Geruchssinn und genoss schon längst ihren Ruhestand. Ich freute mich riesig, dass es ihr so lange so gut gegangen war und hatte nie damit gerechnet, dass sie es bis zum reifen Alter von fünfzehn schaffen würde. Genau wie Tulip brauchte sie jetzt jede Menge Pflege.

Mein dritter Hund, Lassie, eine zwölfjährige Border Collie Hündin, war der Jungspund der Gruppe. Vital und energiegeladen, war sie mein Draufgängerhund an den Schafen und immer noch so verspielt wie ein Welpe; aber sie litt an chronischen Blaseninfektionen, die ihr jugendliches Aussehen Lügen straften. Wir verbrachten unzählige Stunden bei Tierärzten, um den Grund für das Problem herauszufinden.

Vielleicht wenden Sie jetzt ein, dass dies kein idealer Zeitpunkt war, um einen Welpen ins Haus zu holen. Und Sie haben Recht. Ich rechnete nach, dass ich im letzten halben Jahr im Schnitt 2,4 Mal pro Woche mit einem meiner Hunde zum Tierarzt gefahren war. Wenn man sich die Zeit nimmt, sich darüber klar zu werden, weiß man, dass es wirklich schlecht steht. Mit einer Nachkommastelle.

Besaß ich wirklich noch die Energie, einen Welpen aufzuziehen? Ständig auf der Hut zu sein, den Welpen alle zehn Minuten nach draußen zu bringen und ihm sanft die Schuhe, die Fernbedienung oder ein Sofakissen aus dem Maul zu nehmen? Ich wünschte mir schon seit Jahren einen jungen Hund, hatte aber beschlossen, zu warten, bis Pippy nicht mehr war. Aber selbst im hohen Alter war Pippy immer noch begeistert, wenn Welpen zu Besuch kamen – und so begann ich, meinen Plan zu überdenken. Außerdem brauchte ich dringend etwas Gesundes und Fröhliches, das mich zum Lachen bringen und mich daran erinnern würde, dass das Leben mehr war als eine langsame Abwärtsspirale in Richtung Tod.

Beide Welpen lebten sich schnell auf der Farm ein. Sie verfolgten die Fährten der Streifenhörnchen hinter dem Haus und vergnügten sich auf dem abgenutzten Orientteppich im Wohnzimmer mit Hundespielsachen. Aber einer von ihnen folgte mir überall hin und schien sich sehr viel daraus zu machen, was ich gerade tat und wo ich hinging. Sein Bruder sah besser aus, war aber etwas unabhängiger. Jedes Mal, wenn ich zu dem einfacher Gefärbten hinunterschaute, sah er mich mit sanften, leuchtenden Augen an.

Was haben Augen an sich, dass sie so viele Informationen übermitteln, und zwar mit Eigenschaften, die über die Sprache hinausgehen? Es gibt so wenige Worte, um die Tiefe von Seele und Emotion zu beschreiben, die sich in Augen widerspiegelt, dass sie alle ein wenig banal zu sein scheinen. Aber es waren seine Augen, die mich packten. Ich schaute auf diesen schwarz-weißen Flauschball herab und er sah mich an – seinen Blick tief in meinem versunken. Eindringlich, als ob er mich ständig etwas fragen würde. Ich wusste nicht, was es war, aber irgendwie schien es mir unbedingt wichtig, die Antwort zu finden. Am Ende des ersten Tages wusste ich, dass ich ihn nicht mehr gehen lassen konnte. Ich nannte ihn Will.

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An diesem Abend kuschelten Will und ich uns auf dem Wohnzimmerfußboden zusammen. Sein kleiner Welpenkörper rollte sich gegen meinen Bauch ein, während die drei Mädels um uns herumlagen. Ich streichelte ihre Bäuche, kratzte ihre Ohren und flüsterte ihnen zu, dass das Leben gut war und dass wir, egal, was als Nächstes passieren würde, mit Liebe und Entschlossenheit schon durchkommen würden.

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Kapitel zwei

Ich lebe auf einer Farm in Südwisconsin, auf einem Grundstück von knapp fünf Hektar, das ich liebe und verfluche und von dem ich mir nicht vorstellen kann, ohne es zu leben. Verglichen mit den Farmen in der Nachbarschaft, die auf 40, 80 oder 160 Hektar liegen, ist mein Hof winzig. Ich beneide die Nachbarn um ihre riesigen, weiten Felder und die stundenlangen Spaziergänge durch eigenen Wald. Aber ich verliebte mich in dem Moment in meinen Hof, als ich 1982 aus dem Auto des Immobilienmaklers stieg und auf dem Hügel stand, der auf das Haus herabschaut.

Das Haus selbst hatte ich schon angesehen – seine einfache, schwarz-weiße zweigeschossige Bauweise entsprach der im gesamten Landstrich, sodass die Farmhäuser alle aussahen wie riesige zwischen die Hügel geworfene Würfel – weiße Wände, schwarze Fensterrahmen und eine Veranda auf der Vorderseite. Das Innere war ein Chaos. Im Obergeschoss hatte es gebrannt und die Decken waren schwarz vor Ruß. Die vorherigen Besitzer hatten versucht, den von den Nachbarn als „Hippies“ bezeichneten Mietern verursachten Schaden zu reparieren, aber die Wände unter der Verkleidung aus Walnussfurnier hatten so viele Risse, dass unklar war, was genau das Haus eigentlich aufrecht erhielt.

Nach der Hausbesichtigung fuhr der Makler mit mir einen steilen, steinigen Weg zu der Wiese hinauf, die auf das Haus und das Tal herabschaute, in dem es lag. Ich stieg wie im Traum aus dem Auto aus und drehte mich um 360 Grad, um die Aussicht auf die sanft geschwungenen, von Eichen- und Hickorywald bedeckten Hügel in mich aufzusaugen. Ich ging zum höchsten Punkt der Wiese hinauf, von wo aus ich die Hügel des Blue Mounds State Park sehen konnte. Das Feld war umsäumt von riesigen Weißeichen, deren dicke waagerechte Äste Zugang zur Sonne für sich beanspruchten, während sie aus Eicheln zu Hütern des Waldes heranwuchsen.

Ich schaute auf das Haus herab, das sich zwischen die Hügel schmiegte wie zwischen zwei geöffnete Handflächen. Ich machte mir nichts aus dem Haus, umso mehr aber aus der Aussicht. Als ich so umgeben von Wald und Hügeln an der höchsten Stelle der Wiese stand, fühlte ich mich leichter, glücklicher – so, als ob irgendetwas in meinem Inneren auf eine Weise, die mich stärkte, weicher geworden wäre. Ich drehte mich zu dem Makler um und stieß hervor: „Das ist es.“

Seit Jahren hatte ich davon geträumt, in meinem eigenen Haus auf dem Land zu leben, nach Jahrzehnten in kleinen Wohnungen, die nach Kohl rochen oder in Mietshäusern, die jeden Moment buchstäblich unter mir weg verkauft werden konnten. Aber bis zu jenem Moment, als ich auf dieser Wiese stand, mich im Kreis drehte und von dem Blick gefangen war, hatte ich nie wirklich daran geglaubt. Über dreißig Jahre später wandere ich immer noch den Feldweg hinauf, schaue auf die umliegenden Hügel und staune, dass ich hier lebe. Das ist meine Farm, mein Land, meine Zuflucht.

Ich habe allein auf dieser Farm gelebt, mit meinem Exmann Patrick und nun mit meiner „Liebe auf den dritten Blick“, meinem Mann Jim. Ich kann mir nicht vorstellen, hier ohne ihn zu sein. Seine Stimme ist warm und freundlich und macht mich jedes Mal glücklich, wenn ich sie höre. Bevor er in Rente gegangen war, hatte ich regelmäßig nur deshalb in seinem Büro angerufen, um zu hören, wie er auf dem Anrufbeantworter seinen Namen sprach. Er mag auch meine Stimme – und so lernten wir uns auch kennen, nämlich über eine Sprachnachricht, die ich hinterließ, als ich auf seine Kleinanzeige in der Zeitung antwortete. Ich sagte, dass ich mit einer Herde Schafe auf dem Land lebte. Als er mich zurückzurufen versuchte, war die meiner Sprachbox zugeordnete Nummer abgelaufen. Später erzählte er mir, dass er einfach die Versuche, mich zu erreichen, nicht aufgeben konnte, weil ihm meine Stimme so gefallen hätte. Er buchte eine Anzeige in der Zeitung, in der in Großbuchstaben zu lesen war: „TRISHA MIT DEN SCHAFEN, bitte ruf mich an.“

Ich wusste nichts davon, bis ich eine Woche später die Lokalzeitung aufschlug. Die Großbuchstaben meines Namens starrten mir entgegen wie ein Privatfoto, das ungewollt im Internet gelandet ist. Ich schämte mich. In meiner Gegend gibt es nicht allzu viele Menschen, die Trisha heißen, und nur äußerst wenige besitzen Schafe. Nicht nur meinen Freunden würde es leicht fallen, eins und eins zusammenzuzählen, sondern auch den Tausenden von Zuhörern der Radiosendung Calling All Pets im öffentlich-rechtlichen Sender von Wisconsin, an der ich regelmäßig beteiligt war. Ich hatte kein Problem mit privaten Kleinanzeigen, nachdem mich meine Freunde und Kollegen überzeugt hatten, dass dies nun einmal der Weg sei, wie man in den 2000er Jahren Menschen kennenlerne – aber es hatte meiner Meinung nach seinen Grund, warum man sie private Kleinanzeigen nannte. Eine Schlagzeile „Trisha sucht einen Mann“ in der Lokalzeitung war so, „als ob man in der Öffentlichkeit seine Hosen herunterlassen würde“, wie eine gute Freundin sagte.

Ich jammerte ein paar Tage wegen der Annonce bei meinen Freunden herum – wie konnte ein Mann nur so gedankenlos sein, den Namen einer Frau in der Zeitung zu veröffentlichen? Dann ging das Leben weiter und ich vergaß die Sache. Aber in der nächsten Woche erschien die Anzeige wieder in der Zeitung. Diesmal rief ich seine Nummer an und fragte, ob er wohl so freundlich sein könne, die Anzeige zu stornieren, und ja, dass ich zum Donnerwetter wirklich wünschte, er hätte sie gar nicht erst aufgegeben.

Er entschuldigte sich und sagte, dass er die Anzeige deshalb in die Zeitung gesetzt hätte, weil er es, nachdem er meine Stimme gehört hatte, nicht ertragen konnte, mich nicht zu sehen. Wir unterhielten uns eine Stunde lang. Ich mochte seine Stimme ebenfalls und stimmte also zu, ihn auf einen Kaffee zu treffen. Wie sich herausstellte, war er ungefähr so groß wie ich, aber mit breiten Schultern und Armen von der Dicke meiner Oberschenkel. Er hatte volles graues Haar, dieses gewisse starke Aussehen eines Menschen, der viel draußen ist und das ich schon immer gemocht hatte – und ein freundliches, offenes Gesicht.

Er erzählte, dass er in einer Eigentumswohnung leben würde – für ihn der perfekte Ort, weil er ihm so viel Freiheit ermöglichte. Kein Schneeschaufeln. Kein Rasenmähen. Jede Menge Zeit zum Fahrradfahren und Fußballspielen. „Dann wären Sie gut beraten, jetzt gleich aufzustehen und zu gehen“, sagte ich. „Ich habe die größte Hoffläche, die Sie je gesehen haben und die Arbeit nimmt einfach nie ein Ende.“ Er lachte.

Verliebt hatte ich mich nicht. Aber irgendetwas an ihm, etwas Geerdetes und Angekommenes, ließ mich innehalten, als ich zusah, wie er zu seinem Auto ging. Ich musste daran denken, dass die Treffen mit den Männern, in die ich mich auf den ersten Blick verliebt hatte, bis jetzt eigentlich nie so gut ausgegangen waren. Vielleicht sollte ich ihn doch noch einmal treffen, nur ein einziges Mal? Eine Woche später gingen wir zusammen etwas trinken; die Woche darauf zusammen essen; und schließlich und endlich nahmen wir die Hunde mit auf unseren ersten Ausflug zu zweit, eine Waldwanderung in einem einsamen Naturschutzgebiet.

Die Hunde rannten auf dem mit Sonnenpunkten besprenktelten Pfad vorweg, während Jim und ich uns über unsere Berufe unterhielten. Ich erzählte ihm von meiner Arbeit mit aggressiven Hunden, er mir von seiner Stelle in einer psychiatrischen Einrichtung für Patienten, die man damals noch als „kriminell Geistesgestörte“ bezeichnete. Wir stellten Vergleiche über den Umgang mit gefährlichen Individuen an – er mit Menschen, ich mit Hunden – die gewalttätig werden konnten, wenn man eine falsche Bewegung machte. Im Moment, so erklärte er, arbeitete er in einer staatlichen Einrichtung, die Sexualstraftäter einsperrte und behandelte. Hier ein Tipp für alle Männer, die vielleicht gerade dabei sind, eine Frau kennenzulernen, an der sie interessiert sind: Halten Sie das Wort „Sexualstraftäter“ so lange aus Ihrer Unterhaltung heraus, wie Sie irgend können. Besonders, wenn Sie zum ersten Mal mit ihr alleine sind und wenn Sie gerade mitten im Wald stehen.

Nachdem ich diesen Satz gehört hatte, war plötzlich alles anders, so, als ob ein Filmregisseur gesagt hätte „Musik ein“ – die Art von Musik, zu der eine einsame Frau eine dunkle Treppe hinuntergeht und die ganz klar macht, dass sie gerade einen großen Fehler begeht – so, dass Sie auf dem Sofa herumhüpfen und aufgeregt „Geh nicht da hin, du Idiot! Hörst du denn die Musik nicht?“ rufen. Der Wald verwandelte sich von friedlich und heiter zu düster und bedrohlich. Mir wurde überdeutlich bewusst, dass wir beide ganz alleine waren, niemand anderes in der Nähe war und dass er offensichtlich stark wie ein Stier war.

Ich wollte nach Hause und weg von dem Mann, dessen Leben irgendetwas mit sexueller Gewalt und Nötigung zu tun hatte. Ich ging schneller und gab vor, dass mir etwas eingefallen sei, das ich zuhause noch zu erledigen hatte. Schau dir das an, wie die Zeit verflogen ist! Es war dabei vollkommen egal, dass Jim selbst überhaupt nichts mit sexueller Gewalt zu tun hatte – seine Aufgabe war die eines Personalleiters für die Psychologen und Pfleger. Aber für mich reichte es schon, die Worte „Sexual“ und „Straftäter“ in einem Satz zu hören. Sie riefen in mir ein so rohes Gefühl wach, als ob mein Körper mit Verbrennungswunden dritten Grades übersät wäre.

Als wir auseinandergingen, fragte er, ob er mich wieder anrufen könne. Ich blieb einen Moment lang stumm, lud die Hunde ins Auto, setzte mich auf den Fahrersitz und schloss die Wagentür. Ich kurbelte das Fenster herunter und sagte ihm, dass ich über ein weiteres Treffen nachdenken müsse – die Feiglingsversion von „Nein, aber das möchte ich Dir nicht so direkt ins Gesicht sagen.“ Aber irgendetwas an ihm, eine innere Stärke und Güte, blieb an mir haften. Eine Woche später rief ich ihn an und beichtete ihm, welche verstörenden Reaktionen seine berufliche Tätigkeit bei mir hervorgerufen hatte. Seine Antwort war so verständnisvoll und zärtlich, ohne dabei aufdringlich zu sein, dass meine Ängste zu schwinden begannen. Wir unterhielten uns eine Stunde lang. Ein paar Wochen später trafen wir uns wieder, und ich verfiel in den wunderbaren Zeitlupen-Tango des Sich-Verliebens.

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Heute sind Jim und ich Partner auf der Farm und leben dort umgeben von einer Menge wilder Tiere, von Grillen und Moskitos über Carolinaspechte bis hin zu Weißwedelhirschen. Wir lieben dieses Land, auch wenn das Leben hier nicht immer nur leicht und schön ist. Die so malerischen Hügel kanalisieren das Wasser von Frühlingsregen und Sommergewittern direkt auf das Haus und die Scheune zu. Jim und ich haben andauernd mit Wasser zu kämpfen und müssen unaufhörlich graben, drainieren und eindämmen, damit die beiden Gebäude nicht unterminiert werden. Zwar gewinnen wir mehr Schlachten, als wir verlieren, aber der Krieg mit dem Wasser wird nie ein Ende haben. Es gibt auch noch weitere Herausforderungen – wie immer auf dem Land. Es gibt Brombeerbüsche, die überall wachsen, außer dort, wo sie sollen; brutal kalte Morgen, die in den Lungen schmerzen, während man die Schafe füttert; baufällige Schuppen und Wildtiere wie Waschbären oder verletzte Rehkitze, die halbtot neben dem Farmhaus auftauchen und verlangen, dass man seine Pläne Pläne sein lässt und sich um sie kümmert.

Aber es ist auch schön. Während ich dies schreibe, schaue ich auf die Hügel, die hinter dem Haus aufsteigen. Es ist von einer Reihe Weymouthskiefern umsäumt, die von früheren Besitzern gepflanzt wurden und jetzt fünfzehn Meter hoch aufragen. In einem dieser Bäume sitzt eine Schwarzkopfmeise und hält einen Sonnenblumenkern zwischen ihren Füßen, um beschäftigt dessen Schale aufzupicken. Aus einem Nachbarbaum kommt ein Eichhörnchen gesprungen, die Meise lässt den Sonnenblumenkern fallen und ruft TSCHICKA-DIE-DIE-DIE! Ihr Lied strömt zum Fenster herein und hüllt mich ein wie eine warme Decke an einem Januartag.

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Kapitel drei

Will, der schon bald zu Willie wurde, lag eingerollt in seiner Box neben mir, als ich mit ihm zu seinem ersten Tierarzttermin fuhr – ein paar Tage, nachdem ich seinen Bruder zur Züchterin zurückgebracht hatte. Er hielt sein Kinn flach auf den Boxenboden gedrückt und schaute mir jedes Mal in die Augen, wenn ich in seine Richtung blickte. Die Landschaft war vom Gelb der Sonnenblumen und Goldruten und dem Grün der mannshoch stehenden Maisstängel geflutet. Weil es heiß war, parkte ich im Schatten an der Gebäudeseite in einer schmalen Lücke, die zwischen dem Dröhnen des Straßenverkehrs und dem Geräusch bellender Hunde eingeklemmt war.

Als ich Willie aus dem Auto hob und das Bellen lauter wurde, geriet er in Panik und wand sich mit der Kraft eines mindestens zehn Mal größeren Hundes aus meinen Armen heraus. Er strampelte sich auf den Boden und lief schnurstracks auf die Straße zu – so weit weg von dem Gebell, wie er nur konnte. Ein acht Wochen alter Welpe ist ziemlich schnell, aber ich konnte ihn einholen und packen, bevor er auf dem Highway Selbstmord beging. Unsere Herzen schlugen gegeneinander, als ich ihn zur Praxis zurücktrug, mich auf die Betontreppe setzte und ihn festhielt in dem Versuch, uns beide zu beruhigen. Dabei war unklar, wer von uns beiden verängstigter war. Als es nach ein paar Minuten Zeit zum Weitergehen wurde, überprüfte ich sein Halsband und seine Leine, um sicherzugehen, dass er sich nicht losmachen konnte. Dann prüfte ich noch einmal. Und noch einmal. Ich hatte bis zu dem Zeitpunkt, als ich Willie bekam, fast zwei Jahrzehnte lang professionell mit Hunden gearbeitet, aber dieser Vorfall hatte mein Vertrauen in meine Fähigkeit erschüttert, einen Welpen vor Gefahren beschützen zu können.

Als ich Willie hinsetzte, senkte er seine Nase vor der Praxis auf den Boden und begann wie ein Industriestaubsauger zu schnüffeln, so heftig, dass seine Nase über den Beton schabte. Ich wartete nur darauf, dass seine Nase wie bei einer Trickfigur aus einem Disney-Film immer länger wurde. Mir sank das Herz in die Hose, denn ich wusste nur zu genau, was dieses Schnüffeln bedeuten konnte. Sein Onkel Luke hätte die Gegend kurz abgeschnüffelt und wäre dann in der Erwartung, was als Nächstes passieren würde, fröhlich weitergegangen. In Willies Verhalten dagegen war keine Neugier zu erkennen, es war verzweifelt und zwanghaft und Vorbote dafür, dass es ernste Probleme geben würde, wenn er älter werden würde. Schon früher in meiner Laufbahn war mir einmal ein braungestromter Labrador-Mischlingswelpe namens Yugo begegnet, der in mein Büro gekommen war, als ob seine Nase am Teppich festgeklettet gewesen wäre. Er schaffte ein schwaches Wedeln, als seine olfaktorischen Untersuchungen ihn in meine Nähe führten, aber sein Kopf blieb unten und auf die Gerüche anderer Hunde konzentriert. In der Pubertät war er mit ernsthaften Aggressionsproblemen gegen andere Hunde in meine Sprechstunde zurückgekommen. Seitdem haben Hunderte Hunde mein Büro betreten und mich ignoriert, ihre Nase auf den Boden gedrückt und sich ihren Weg durch den Raum geschnorchelt, während sie alle Düfte meiner vierbeinigen Klienten einsogen. Egal, ob es Welpen waren, halbwüchsige oder erwachsene Hunde – das zwanghafte Schnüffeln schien immer mit einer Sache einherzugehen: schwere Aggression gegen andere Hunde.

Als Willie so umherschnüffelte, seine Nase ins Gras gedrückt, fiel mir auf, dass ich die Luft angehalten hatte. Ich zwang mich zu ein paar tiefen Atemzügen und wartete, dass Willie mit dem Schnüffeln fertig werden würde. Er machte weiter. Ich wartete. Die in seine Nase hinein- und wieder herausgezwungene Luft machte ein so lautes Geräusch, dass es sich anhörte wie ein Blasebalg. Irgendwann war es Zeit, in die Praxis hineinzugehen. Ich rief seinen Namen. Keine Reaktion, noch nicht einmal ein Ohrenzucken. Ich hockte mich hin und hielt ein Leckerchen drei Zentimeter vor seine Nase. Nichts. Willie sog weiter die Hundegerüche ein wie ein durstiger Elefant ein Wasserloch. Nach ein paar weiteren Versuchen, ihn hineinzulocken, hob ich ihn schließlich hoch und trug ihn hinein.

Ein Blick auf die Sprechstundenhilfen am Empfang, und Willie zerschmolz zu Pudding. Mit leuchtenden Augen schleckte er Gesichter ab, wedelte mit seinem gesamten Körper und verzauberte alle mit seinem Charme. Über seine Impfung macht er sich keinerlei Gedanken – er war zu beschäftigt damit, dem Tierarzt Küsschen ins Gesicht zu geben. Willie wedelte freudig, als der Tierarzt seine Zähne untersuchte. Überhaupt wand er sich mit fröhlichen Schlenkern und glückstrahlendem Gesicht durch die ganze Untersuchung. Als wir fertig waren, meinte der Tierarzt, was für ein toller Welpe er doch sei.

Ich ließ ihn auf den Boden herunter, seine Welpenleine baumelte um seine übergroßen Pfoten herum.

Willie und ich lächelten uns bis zum Wartezimmer durch. Dann entdeckten wir – oh Horror! – einen Bichon Frisé-Welpen, der wie ein körperloser Kaninchenschwanz auf dem Linoleumboden saß. Ein Bichon-Welpe ist wirklich winzig und ungefähr so einschüchternd wie ein Klecks Schlagsahne. Außer, man ist Willie. Alle Fröhlichkeit war verflogen, sein Körper wurde steif, sein Fang schnappte zu und er wich zurück, als ob er ein Monster gesehen hätte. Ich sah einen hinreißenden Flauschball reiner Niedlichkeit. Er sah Godzilla. „Willie, Willie!“ sagte ich fröhlich in dem Versuch, ihn aufzumuntern und ihm zu zeigen, dass es nichts gab, wovor er sich fürchten musste. Er tauchte unter einen Stuhl ab und begann zu knurren. Ich atmete ein paar Mal tief durch, hievte ihn hervor und brachte ihn ins Auto.

Es mag befremdlich erscheinen, wenn man sich Sorgen um das Verhalten eines acht Wochen alten Welpen macht, aber Tierverhaltensspezialisten wissen, dass auch schon sehr junge Welpen Verhaltensweisen zeigen können, die auf spätere ernste Probleme hindeuten. Ihr Welpe hat die Fernbedienung zerkaut? Machen Sie sich nichts daraus, das ist normal für einen Hund im „Krabbelalter“, der alles ins Maul nehmen möchte. Man rechnet damit, man geht damit um und es geht vorbei. Aber wenn ein acht Wochen alter Welpe sich steif macht und ein Knurren loslässt, das so bedrohlich klingt wie direkt aus einem Horrorfilm, während er ein Stück Popcorn bewacht? Das ist nicht typisch und sagt ernsthafte Schwierigkeiten voraus, falls man nicht sofort etwas dagegen unternimmt. Höchste Zeit, einen Trainer oder Verhaltensspezialisten anzurufen – oder vielleicht Stephen King mit einem Vorschlag fürs Drehbuch.

Das Problem bei Willie war nicht nur, was er tat, sondern das Alter, in dem er es tat. Sein Verhalten replizierte das erwachsener Hunde, deren extreme Angst vor anderen Hunden sich in zähnebleckende, starräugige Aggression weiterentwickelt hatte. Erwachsenenverhalten bei Welpen ist selten eine gute Sache, aber es kommt vor. „Welpen des Zorns“ nenne ich sie: Hunde, die wie die glasäugig blickenden Kinder aus Horrorfilmen im einen Moment liebenswert und im nächsten furchterregend sein können. Babys sollten sich einfach nicht benehmen wie aggressive Erwachsene, und wenn sie es doch tun, friert es einen bis ins Mark.

Einmal wurde ich gebeten, einen Wurf sieben Wochen alter Labradorwelpen zu begutachten und war geschockt von ihren Reaktionen, als ich sie sanft auf ihre Rücken drehte. Normalerweise winden sich die Welpen ein bisschen und beruhigen sich dann, vielleicht kneifen sie einem auch mit leuchten Augen und fröhlichen Gesichtern in die Hände. Manche werden auch ganz nachgiebig weich und ruhig, während ihre Augen vor Unschuld geradezu überfließen. Vier der Welpen aus diesem Wurf kämpften jedoch, als ob ihr Leben davon abhängen würde, dann wurden sie ganz steif, während ihre Augen sich in kalte, blitzende Glasmurmeln verwandelten, die mich direkt anstarrten. Ich glaube, wenn sie ein Gewehr gehabt hätten, hätten sie es benutzt. Zwei von ihnen versuchten, auf meinen Schoß zu springen und in mein Gesicht zu beißen, wobei sie knurrten. Oh je. Ich verfolgte ihre weitere Entwicklung und erfuhr, dass drei von ihnen als junge Erwachsene eingeschläfert worden waren, weil sie so viele Menschen gebissen hatten.

Mit Fällen wie diesen im Kopf rief ich Willies Züchterin an, sobald wir zuhause waren, um sie zu fragen, ob in der Vergangenheit vielleicht irgendetwas vorgefallen war, das sein Verhalten erklären könnte. Aber sie konnte sich an nichts erinnern, das Willies Reaktion gegenüber anderen Hunden erklären konnte. Seine Eltern hatten beide ein gutes Wesen, Willie hatte schön mit seinen Wurfgeschwistern gespielt und sie war sich keines traumatisierenden Zwischenfalls mit anderen Hunden bewusst. Willie hatte vorsichtig gewirkt, als er zum ersten Mal meine anderen Hunde traf, aber er hatte sich schnell in ihrer Gegenwart wohlgefühlt. Lassie hatte begonnen, ihm Seilzerrspiele beizubringen. Sein Verhalten in der Tierarztpraxis war unerklärlich. Was konnte nur passiert sein, dass ein wibbeliger, fröhlich dreinschauender Welpe in Anwesenheit fremder Hunde plötzlich zum in Angst und Schrecken versetzten Nervenwrack wurde?

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Ein paar Tage, nachdem wir in der Tierarztpraxis gewesen waren, brachte eine gute Freundin Comet zu uns herüber, einen sanften Golden Retriever, der für sein Wohlwollen gegenüber Welpen berühmt war. Willie warf einen Blick auf den friedlich dreißig Meter entfernt stehenden Hund und begann zu knurren. Dann fing er an zu bellen, als wäre er ein Polizeihund, der einem Serienmörder gegenüber steht. Er kräuselte die Lefzen über seinen kleinen Welpenzähnen, die wie zackige kleine Dreiecke im Sonnenlicht aufblitzten.

Ich forderte ihn auf, zurückzugehen und wartete, bis er mit dem Bellen und Knurren aufhörte. Dann belohnte ich ihn fürs Stillsein und dafür, dass er sich ein wenig beruhigte.

Als ich an diesem Nachmittag in der Küche an der Spüle stand, machte ich mir Sorgen um Willie und sah dabei aus dem Fenster den Kleibern zu, die um das mit Sonnenblumenkernen gefüllte Vogelfutterhaus herumflatterten. Zum Beobachten von Hundeverhalten ausgebildet zu sein, ist ein zweifelhaftes Vergnügen, denn als Experte sieht man Schwierigkeiten da lauern, wo sie anderen gar nicht auffallen würden. Manche Symptome von Problemverhalten können, genau wie die vieler Krankheiten, gut geheilt werden, wenn man sie früh behandelt, bevor sie richtig hartnäckig werden. Die Erfahrung macht uns Fachleute aber ganz besonders argwöhnisch beim kleinsten Anzeichen für Schwierigkeiten, die sich vielleicht gar nicht zu ernsthaften Problemen entwickeln. Unwissenheit kann wirklich ein Segen sein. Nur weil ein Kind langsamer sprechen lernt, heißt das noch nicht, dass man bei ihm Autismus diagnostizieren wird. Und nur weil ein Welpe Angst vor anderen Hunden hat, heißt das noch nicht, dass er aggressiv werden wird.

Aber er könnte.

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Nach dem Abendessen ließ ich versehentlich ein Stück Brokkoli fallen. Es landete zwischen Willie und Pippy, die sich vorstreckte, um es aufzuschlabbern – woraufhin Willie wie der Wachhund eines Schrotthändlers um Mitternacht auf sie losging. Mit blitzenden Augen und nach vorn gezogenen Lefzenwinkeln warf Klein-Willie sich auf sie und forderte damit einen Hund heraus, der sechs Mal größer war als er selbst. Ich weiß nicht, wer überraschter war, Pippy oder ich. Reflexhaft und dank über zwanzigjähriger Übung rief ich mit geschockter Stimme: „WAS machst du da!?“ Ich trat zwischen ihn und Pip und bewegte Willie zurück, indem ich auf ihn zuging. Ich forderte ihn auf, sich hinzusetzen. Während er das tat, gab ich Pip das Futter vom Boden.

Dann gab ich Willie ein paar Leckerchen, während er hinten blieb, damit er lernte, dass gute Dinge passieren, wenn man höflich und geduldig ist, aber nicht, wenn man grob ist und drängelt. Äußerlich war ich ruhig und hatte alles unter Kontrolle – ich hatte mit genau dieser Art von Hundeverhalten so viele Jahre lang zu tun, dass ich nicht innehalten und nachdenken musste, wie ich damit umzugehen hatte. Aber damit umzugehen zu wissen war die eine Sache; zu sehen, dass der Welpe, in den ich mich schon verguckt hatte, ernsthafte Aggressionsprobleme hatte, war eine andere. Das Verhalten eines neun Wochen alten Welpen, der wegen eines Stückchens Brokkoli auf einen erwachsenen Hund losgeht, liegt nicht innerhalb des normalen Entwicklungsspektrums. Bei erwachsenen Hunden ist Ressourcenverteidigung ein häufiges Problem, aber ein Babywelpe, der wegen eines Brockens Gemüse einen erwachsenen Hund angreift, ist wie ein fünfjähriges Kind, das seine Mutter mit dem Schlachtermesser bedroht, weil sie den Fernseher ausgeschaltet hat.

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An diesem Abend saß ich auf dem Sofa und sorgte mich um dieses Bündel Problemverhalten, das ich mir da ins Haus geholt hatte. Als ich mich umdrehte, sah ich, wie Willie mich anschaute, sein Gesicht babyhaft weich und erwartungsvoll, sein ganzer Körper ab den Schultern nach hinten wedelnd. Ich stand vom Sofa auf und legte mich neben ihn. Er kuschelte sich an mich und drückte die Seite seines Kopfs an meinen Hals. Ich atmete den Duft von seiner Kopfoberseite ein, so, wie mir eine Freundin einmal erzählt hätte, sie würde den Geruch der Haare ihres Sohnes einatmen, ihn genießen und ihn vermissen, wenn sie beide getrennt seien.

Selbst als kleiner Welpe wollte Willie nichts mehr, als bei mir zu sein und sich an mich zu kuscheln, sein Gesicht gegen meins oder gegen meinen Hals gedrückt. Willies Liebe zu Menschen war genauso extrem wie seine Angst vor allen Hunden, die nicht zu seinem Rudel gehörten. Er liebte alles, was zwei Beine hatte und schien sich außerordentlich zu freuen, dass die Welt eine unendliche Menge von unsereins bereithielt. Wenn Freunde zu Besuch kamen, um Willie zu sehen, hielt er für eine Sekunde inne, während er ihnen beim Aussteigen aus dem Auto zusah, so, als sei er erstaunt darüber, dass noch eine weitere Person aufgetaucht war. Dann schaute er schnell zu mir herüber, als wollte er aufgeregt sagen „Guck mal! Da ist noch einer! Ich habe NOCH EINEN gefunden!“ Als nächstes stürmte er schwanzwedelnd nach vorn und sein ganzer Körper war weich und locker, wenn er uns alle in Welpenverzückung versetzte.

In diesen ersten Wochen kamen viele Besucher auf die Farm, und Willie verzauberte jeden einzelnen von ihnen. Er war der perfekte Botschafter für seine Spezies, eine Goldmine für Public Relations. Er behandelte Menschen so, als wäre jeder einzelne von uns das schönste Geschenk, das er sich vorstellen konnte, in einem Schleifchenpaket verpackt nur für ihn. Abends legte er sich immer neben mich, schmiegte sich eng an mein Herz und leckte mein Gesicht mit seinem Welpenatem, der eine gewisse Stinktiernote hatte. Ich vergaß seine Ängste und meine eigenen Sorgen. Meine Augen fielen zu, wenn das Licht schwächer wurde und die Walddrosseln aus den Eichen hinter dem Haus ihre Flötenlieder zur guten Nacht sangen.

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Kapitel vier