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Georg Kreis

Vorgeschichten
zur
Gegenwart

Ausgewählte Aufsätze

Band 5, Teil 6: Tagesfragen

Schwabe Verlag Basel

Gedruckt mit freundlicher Unterstützung der Berta Hess-Cohn Stiftung, Basel

Ferner hat sich der Swisslos-Fonds, Basel-Stadt, dankenswerterweise an den Projektkosten beteiligt.

Umschlag: Auguste Piccard vor seinem Aufbruch zu neuen Höhen am 27. Mai 1931 (Copyright: Solar Impulse SA, Lausanne)
 
© 2011 by Schwabe AG, Verlag, Basel
Bildredaktion: Georg Kreis
Gesamtherstellung: Schwabe AG, Muttenz/Basel
ISBN 978-3-7965-3570-3
eISBN ePUB 978-3-7965-2799-9
eISBN mobi 978-3-7965-3581-9
 
www.schwabe.ch

Inhalt

Vorwort

Teil 6
Tagesfragen

Diskussionen um Israel
Eine Kritik der Kritik der Kritik

Zur Islamophobie in der schweizerischen Variante

Der Antisemitismus-Vergleich
Zum Gleichen in einer Menge von Ungleichen – anlässlich der Anti-Minarett-Initiative

Pauschal über andere reden
Die schweizerischen Medien und die «Deutschenfrage» in den Jahren 2007–2010

Staatsschutz im Laufe der Zeit

Wissenschaft und Politik
Epilog auf eine nicht abgeschlossene Affäre

Textnachweis

Nach Band 4 weiterführende Bibliographie

Georg Kreis bei Schwabe

Vorwort

Der 5. Band umfasst wie die vorangehenden einen Teil der inzwischen angefallenen Texte. Die Rubriken sind teilweise die gleichen, teilweise auch etwas akzentuierter überschrieben: «Europa» und die «Schweiz» sind wiederum mit von der Partie. Premieren sind die Kapitel «Zum Metier des Historikers», «Katastrophengeschichte» und «Erinnerungsorte». Auch «Tagesfragen» ist neu, obwohl Beiträge in früheren Bänden der «Vorgeschichten zur Gegenwart» naheliegender Weise so hätten rubriziert werden können.

Es ist schwierig, in einem 5. Vorwort – nicht im weiteren Inhalt dieses Bandes – überhaupt etwas Neues zu sagen. Bereits früher ist, mit anderen Worten, gesagt worden, dass diejenigen Menschen, die mich zu Vorträgen und/oder Aufsätzen eingeladen haben, Wesentliches zu meinen Verlautbarungen beigetragen haben und beinahe so etwas wie Co-Autoren sind. Sie haben mich zum Autor bestimmter Äusserungen gemacht. Auf die eine oder andere Einladung habe ich auch mit etwas zögernder Verwunderung reagiert: Warum soll ich mich beispielsweise über «Netzwerke» auslassen, warum soll auch ich mich über das «Armenwesen in Basel» äussern? Ich habe mich anregen lassen und halte es wie mein geschätzter Generationenkollege Iso Camartin, der in seinem «Lob der Verführung» (1987) dargelegt hat, dass ein Eingehen auf Lockungen der Welt stets eine Bereicherung ist. Die Buntheit der Themen, die so unvermeidlich entsteht, aber auch der Disziplin der Geschichte bis zu einem gewissen Grad entspricht, lässt sich dann mit den überdachenden Kapitelüberschriften wiederum bündeln.

Im Vorwort des 3. Bandes wurde die Wahl der Umschlagmotive erläutert. Die damals aufgezeigte Linie wird mit dem 5. Band nun weitergeführt: von der Innerschweiz (Bd. 1), nach Bern (Bd. 2), an die Rheingrenze (Bd. 3), vom Schiff beinahe im Weltformat (Bd. 4) nun zur ‹Weltraumkapsel› des schweizerischen Explorers Auguste Piccard, der 1931 vor dem Aufbruch zu «neuen Horizonten» – das könnte auch die Situation eines Historikers sein – von seiner Kapsel aus zu Menschen spricht. Das Bild lässt uns auch an die «Bodenmannschaft» denken, darum hier sogleich ein herzlicher Dank an die Lektorin Barbara Handwerker Küchenhoff, den Verlagsdirektor David M. Hoffmann und den Verleger Ruedi Bienz. Grosser Dank geht an die Institutionen, welche die Herstellung des Buches finanziell in grosszügiger Weise unterstützt haben (vgl. Impressum). Gedankt sei schliesslich auch dem Mann der 3. Forschergeneration, Bertrand Piccard, für das Bild und das Bildrecht; ihm sei zugleich für die nächste Solar-Weltumsegelung alles Gute gewünscht.

Basel, im August 2011Georg Kreis

Teil 6
Tagesfragen

Gleichsetzung von SS-Runen und Davidstern. Die Reproduktion dieser Emblematik ist nicht unproblematisch, weil sie eine Aussage transportiert, die unzutreffend und beleidigend ist. Das Bild findet sich, mit entsprechenden Kommentaren, auch in jüdischen Medien. Eine andere Frage ist, ob und inwiefern kritische Beurteilungen Israels (seiner jeweiligen Regierung, aber auch seines Staatsverständnisses) als antisemitisch eingestuft werden müssen. Es gibt Leute, die zum Schaden Israels und seiner Angehörigen gerne behaupten, dass diesbezüglich der Meinungsäusserungsfreiheit ganz enge Grenzen gezogen seien. (Abbildung in: Georg Kreis (Hrsg.), Judentum, Holocaust, Israel, Palästina. Basel 2009. Itinera. Fasc. 28.)