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Georg Kreis

Vorgeschichten zur
Gegenwart

Ausgewählte Aufsätze

Band 5, Teil 5: Schweiz

Schwabe Verlag Basel

Gedruckt mit freundlicher Unterstützung der Berta Hess-Cohn Stiftung, Basel

Ferner hat sich der Swisslos-Fonds, Basel-Stadt, dankenswerterweise an den Projektkosten beteiligt.

Umschlag: Auguste Piccard vor seinem Aufbruch zu neuen Höhen am 27. Mai 1931 (Copyright: Solar Impulse SA, Lausanne)
 
© 2011 by Schwabe AG, Verlag, Basel
Bildredaktion: Georg Kreis
Gesamtherstellung: Schwabe AG, Muttenz/Basel
ISBN 978-3-7965-3570-3
eISBN ePUB 978-3-7965-2799-9
eISBN mobi 978-3-7965-3580-2
 
www.schwabe.ch

Inhalt

Vorwort

Teil 5
Schweiz

Zum Gebrauch der Schweizer Geschichte
Über die Vergegenwärtigung von nationaler Vergangenheit

Geschichten zur Gründungsgeschichte

Mythen haben – Mythos sein
Die ganze Schweiz ein Mythos?

Die Schweiz als Name

Der Sonderfall

Urschweiz

Röstigraben

1975 – das endliche Ende der Heimschaffungen

Besichtigung eines Krisenkomplexes
Zur Schweiz in den 1930er Jahren

Unzuverlässige Patrioten?
Zur schweizerischen Evakuationsproblematik im Frühjahr 1940

Der «freiwillige» Zwangsaufenthalt
Russische Kriegsgefangene in der Schweiz, 1942–1945

Grenzgängerei in Zensurzeiten
Zur Widerstandspublizistik in der Schweiz der Jahre 1939–1945

Immerwährende Neutralität – ein temporäres Hindernis auf dem Weg in die EU

Die alten und die neuen «Bilateralen»

Nichtidentität als Normalzustand

Textnachweis

Nach Band 4 weiterführende Bibliographie

Georg Kreis bei Schwabe

Vorwort

Der 5. Band umfasst wie die vorangehenden einen Teil der inzwischen angefallenen Texte. Die Rubriken sind teilweise die gleichen, teilweise auch etwas akzentuierter überschrieben: «Europa» und die «Schweiz» sind wiederum mit von der Partie. Premieren sind die Kapitel «Zum Metier des Historikers», «Katastrophengeschichte» und «Erinnerungsorte». Auch «Tagesfragen» ist neu, obwohl Beiträge in früheren Bänden der «Vorgeschichten zur Gegenwart» naheliegender Weise so hätten rubriziert werden können.

Es ist schwierig, in einem 5. Vorwort – nicht im weiteren Inhalt dieses Bandes – überhaupt etwas Neues zu sagen. Bereits früher ist, mit anderen Worten, gesagt worden, dass diejenigen Menschen, die mich zu Vorträgen und/oder Aufsätzen eingeladen haben, Wesentliches zu meinen Verlautbarungen beigetragen haben und beinahe so etwas wie Co-Autoren sind. Sie haben mich zum Autor bestimmter Äusserungen gemacht. Auf die eine oder andere Einladung habe ich auch mit etwas zögernder Verwunderung reagiert: Warum soll ich mich beispielsweise über «Netzwerke» auslassen, warum soll auch ich mich über das «Armenwesen in Basel» äussern? Ich habe mich anregen lassen und halte es wie mein geschätzter Generationenkollege Iso Camartin, der in seinem «Lob der Verführung» (1987) dargelegt hat, dass ein Eingehen auf Lockungen der Welt stets eine Bereicherung ist. Die Buntheit der Themen, die so unvermeidlich entsteht, aber auch der Disziplin der Geschichte bis zu einem gewissen Grad entspricht, lässt sich dann mit den überdachenden Kapitelüberschriften wiederum bündeln.

Im Vorwort des 3. Bandes wurde die Wahl der Umschlagmotive erläutert. Die damals aufgezeigte Linie wird mit dem 5. Band nun weitergeführt: von der Innerschweiz (Bd. 1), nach Bern (Bd. 2), an die Rheingrenze (Bd. 3), vom Schiff beinahe im Weltformat (Bd. 4) nun zur ‹Weltraumkapsel› des schweizerischen Explorers Auguste Piccard, der 1931 vor dem Aufbruch zu «neuen Horizonten» – das könnte auch die Situation eines Historikers sein – von seiner Kapsel aus zu Menschen spricht. Das Bild lässt uns auch an die «Bodenmannschaft» denken, darum hier sogleich ein herzlicher Dank an die Lektorin Barbara Handwerker Küchenhoff, den Verlagsdirektor David M. Hoffmann und den Verleger Ruedi Bienz. Grosser Dank geht an die Institutionen, welche die Herstellung des Buches finanziell in grosszügiger Weise unterstützt haben (vgl. Impressum). Gedankt sei schliesslich auch dem Mann der 3. Forschergeneration, Bertrand Piccard, für das Bild und das Bildrecht; ihm sei zugleich für die nächste Solar-Weltumsegelung alles Gute gewünscht.

Basel, im August 2011Georg Kreis

Teil 5
Schweiz

Nicht alles, was in der Schweiz geschieht, ist allein deswegen spezifisch schweizerisch. Aufgabe einer allgemeinen Schweizer Geschichte ist es, die allgemeine Entwicklung in einer Kombination von lokalen, regionalen, nationalen, kontinentalen und globalen Entwicklungen aufzuzeigen. Wozu das dann gut sein kann und gut sein sollte, dieser Frage geht der nebenstehende Aufsatz nach (Abbildung: Das Edelweiss als schweizerisches Gewächs. Innenseite der grossen, von Paul Seippel herausgegebenen, dreibändigen Geschichte, «Die Schweiz im neunzehnten Jahrhundert». Bern/Lausanne 1899).

Zum Gebrauch der Schweizer Geschichte

Über die Vergegenwärtigung von nationaler Vergangenheit

Schweizer Geschichte boomt. Das zeigt die Reihe von neuen Gesamtdarstellungen, die in jüngster Zeit herausgekommen sind – von Joel Kuntz über Georges Andrey bis François Walter, von Volker Reinhardt bis Thomas Maissen. Ersichtlich ist der Boom aber nicht nur an der Vielzahl der Titel, sondern am Zuspruch einzelner Titel, insbesondere im Falle des Buches von Maissen in 3. Auflage mit bereits über 11 000 verkauften Exemplaren. Dieses Angebot entspricht offenbar einem Interesse, einer bestimmten Erwartung oder gar einem Bedarf.

Erklärungen für den Boom stehen leicht zur Verfügung: In Zeiten der Unübersichtlichkeit braucht es Orientierungsangebote, in Zeiten rasanten Wandels braucht man Verankerung, in Zeiten der Europäisierung und Globalisierung benötigt man nationale Selbstbilder. Zudem wäre es ja sonderbar, wenn in einer Zeit, in der überall auf Swissness gesetzt wird, vom Warenangebot über die Politik bis hin zu den Musicals, nicht auch die Vaterlandsgeschichte davon erfasst würde. Die gute Konjunktur ist teilweise aber auch nur nachholende Rückkehr zur Normalität: In den vergangenen drei Jahrzehnten ist das Angebot an Publikationen zur Schweizer Geschichte aus verschiedenen Gründen eher schwach und defizitär gewesen. Nationalgeschichten gehören auch und gerade in mehr und mehr überstaatlich organisierten Verhältnissen zur Normalausstattung von Nationalgesellschaften.

Schweizer Geschichte boomt also. Fragt sich aber, was dank dieser Konjunktur – jenseits des Verkaufs und Kaufs, mithin des erfolgreichen Warentransfers – in den Köpfen der Leserschaft «konkret» geschieht. Generell gesprochen könnte stattfinden, was einerseits die Geschichtsanbieter leisten und was andererseits beispielsweise die 11 000 Bezieher mit Maissens Schweizer Geschichte machen.

Punktuelles Wissen

Ein Interesse ist naheliegend: Es geht in der Regel um mehr als um einfaches Wissenwollen, wie es gewesen ist. Es gibt aus staatsbürgerlicher Bildungsbeflissenheit die Meinung, Elementares über Schweizer Geschichte wissen zu müssen und sich über den Buchkauf gleich auch aneignen zu können. Wie weit dann auch tatsächlich gelesen wird, ist – wie immer – eine andere Frage. Dann gibt es das sekundäre Interesse, in einer derartigen Geschichte für den (Not)Fall eines akuten Klärungsbedarfs etwas nachschauen zu können. Doch warum sollte man etwas auch nachschauen wollen? Das Nachschauen beschränkt sich in der Regel auf Hereinholen von Einzeltatsachen wie Namen und Daten. Will man in diesem Sinn etwas wissen, steht dazu heutzutage vor allem das Internet zur Verfügung.

Die Buchreihe für angeblich wissenshungrige «Dummies» nennt im Fall der Schweizergeschichte von Georges Andrey (2007) zwei Motive für dieses Interesse, ein ernsthaftes und ein oberflächliches: Seine Schweizer Geschichte soll beim täglichen Medienkonsum das nötige Hintergrundwissen vermitteln, und sie soll sicherstellen, dass man an Partys wegen Ignoranz keine Komplexe bekomme!

Die in der französischen Variante für die Leserschaft der «Nullen» aufbereitete Reihe lebt von gutgemeinten, aber auch etwas naiven Vorsätzen, endlich Bescheid zu wissen in Dingen, die man schon immer gerne in seinem Kopf hätte haben wollen. Die Beispiele wirken indessen ernüchternd: Warum waren die Helvetier für Cäsar wichtig? Warum hat der Älpler Tell mit der Armbrust die fortschrittlichste Jagdwaffe seiner Zeit besessen? Warum hat Napoleon die Schweiz nicht annektiert? Die Warum-Fragen gehören noch zur besseren Kategorie. Eine dieser Fragen wirft übrigens eine wirklich ernste Frage auf: Warum ist die Schweiz im vereinten Europa immer noch Einzelgängerin?

Andere Fragen beschränken sich auf die simple Formel «Wussten sie, dass…» (etwa: dass Freisinnige mal revolutionär waren), ohne aber zu erklären, inwiefern dieses Wissen nützlich oder notwendig ist. Eine dritte, wichtige Frage-Kategorie wäre: »Stimmt es, dass…» Denn wir sind umstellt von historischen Behauptungen, die aus Gegenwartsinteressen formuliert worden sind, etwa in der positiv gemeinten Variante, dass die Schweiz die Wiege der Demokratie sei, oder in der negativen Variante, dass die Schweiz 1939–1945 Kriegsprofiteurin gewesen sei.

Die Geschichte ist voll von Fakten, die für sich selbst völlig uninteressant sind. Interessant sind nur die Zusammenhänge. Nur sie schaffen Verständnis. Und nur die Aussicht, dieses Verständnis zu gewinnen, lohnt den Blick in die Geschichte. Das Verständnis ergibt sich aber nicht einfach aus der sinnstiftende Verbindung von Fakten, sondern aus einem an aktuellen Problemen orientierten Interesse. Aus diesem Interesse kommt es zur Hinwendung zur Geschichte und sie wird zu einer guten Gesprächspartnerin. Und da kann es sich als sehr nützlich erweisen, wenn man sozusagen auf Vorrat, das heisst ohne akuten Abklärungsbedarf, sich auch mit Schweizer Geschichte beschäftigt hat.

Die ganze Schweiz erfassen

Bedeutsamer ist der Wunsch, sich von der Schweiz und dem Schweizerischen auch in der historischen Dimension ein Gesamtbild zu machen. Das ist legitim und sogar höchst erwünscht. Ein häufiges Motiv der Hinwendung zur Schweizer Geschichte besteht nicht darin, dass man gerne wissen möchte wie es – nach dem bekannten Ranke-Wort – früher «eigentlich gewesen» ist. Nein, diejenigen, die sich über Schweizer Geschichte beugen, wollen vielmehr wissen, wie die Schweiz, «eigentlich» und an sich ist. Ohne Bilder über sich selbst findet keine Auseinandersetzung mit sich selbst statt. Paradoxerweise erweist es sich aber als äusserst schwierig, sich beim schreibenden wie umgekehrt beim lesenden Erfassen einer Gesamtgeschichte auch eine Gesamtidee des Landes zu machen.

Worin könnten die Punkte der schweizerischen Landesgeschichte denn bestehen? Könnte es beispielsweise darum gehen – aufzeigend und rezipierend – wahrzunehmen, dass das Volk immer Recht hatte und hat? Oder dass neben den rechtskonformen Abläufen immer wieder Rechtsverletzungen stattgefunden haben und unter bestimmten Gesichtspunkten sogar nötig waren? Oder dass es trotz oder gerade wegen der bestehenden Gemeinsamkeiten immer viel Streit gab, letztlich aber die Machtteilung (Kuhhandel, Milchsuppe, Kästeilet) stets obsiegte? Dass es ein bestimmtes schweizerisches Modell der Krisenbewältigung gab? Oder dass der Kleinstaat im Zentrum des europäischen Kontinents stets ausländischen Einflüssen ausgesetzt und gut beraten war, diese aufzunehmen – oder diese abzulehnen? Oder ob die schweizerischen Entwicklungen stets mit Verspätung vonstattengingen und dies ein Vorteil oder ein Nachteil für sie war? Indes: Die Geschichte ist zu vielfältig, als dass man sie auf einen Punkt bringen könnte.

Es gibt keine generalisierbaren Einzelbefunde und darum auch keine generellen Antworten auf solche Fragen. Es gibt aber die Möglichkeit, diesen Fragen in Einzelfällen nachzugehen und festzustellen, inwiefern dies oder das zutrifft. Einzeldeutungen haben hohe Beachtung gefunden und sind dann selbst zu einem Bestandteil der Geschichte geworden; vor allem Herbert Lüthys «Die Schweiz als Antithese» (1961, 1963, 1969) oder Karl W. Deutschs «paradigmatischer Fall politischer Integration» (1976). Diese bestimmten Deutungen eines bestimmten Phänomens waren, wie im Falle Lüthys am deutlichsten, aus einer bestimmten Konstellation heraus entstanden. Der Autor hätte sich missverstanden gefühlt, wenn jemand gedacht hätte, er wolle die in diesem Fall thematisierte «Unzeitgemässheit» zu einem allgemeinen Deutungsschlüssel der Schweizer Geschichte und sogar zu einer nationalen Tugend machen.

Es ist beinahe unmöglich, aus der Geschichte, das heisst aus dem permanenten Wechsel und Wandel, ein essentialistisches Wesen herauszufiltern. Stets gibt es das Sowohl-als-auch: Ausgleich wie Ausschliesslichkeit, zivile Konfliktaustragung wie Gewaltausbrüche, Rücksicht auf Minderheiten wie Rücksichtslosigkeit gegenüber Diskriminierten, Respektieren des Rechts wie Nichtbeachten des Rechts, Basisdemokratie wie Regime von Dorfkönigen, Selbstisolation wie Weltzugewandtheit. Der Blick in die Geschichte zeigt die Vielfalt von Haltungen auf und wie gerade diese die Geschichte vorantreiben.

Nochmals: Die Geschichte im Allgemeinen und die Schweizer Geschichte im Besonderen eignen sich nicht, um aus ihnen Generallektionen herauszudestillieren. Die Hinweise auf die nach heutigen Massstäben ungerechtfertigte Diskriminierung etwa der Katholiken in Fragen der Kirchturmbauten vor 1914 hat nicht verhindert, dass Katholiken ein Jahrhundert später ihrerseits Minarett-Verbote mitunterstützten. Die Geschichte eignet sich aber sehr wohl, um Wechsel und Wandel zu beobachten und zu reflektieren und damit die eigne Analysefähigkeit zu trainieren. Wir können uns historische Ereignisse vor Augen führen, die im Gegensatz oder in Übereinstimmung zu Erfahrungen der Gegenwart stehen. Beides kann die Wahrnehmung von Geschichte und Gegenwart schärfen.

Gebrauchsgeschichte

Vor wenigen Jahren hat der Historiker Guy Marchal den Terminus der «Gebrauchsgeschichte» (2006) aufgegriffen, um eine spezielle Variante von Geschichte, zu diskutieren: parallel zur Realgeschichte die Geschichte der kollektiven Vorstellungen der eigenen Geschichte, die Geschichte der Geschichtsbilder, die eben den Gebrauch der Geschichte zum Gegenstand hat. Sie nimmt diesen Gebrauch als eigenständige Dimension der Vergangenheit ernst, ohne ihn über entmythologisierende Demarchen im Stil der 1970er Jahre als «falsch» abtun zu wollen. Bei diesem Gebrauch gibt es keinen Missbrauch, sondern nur zeitbedingte Nutzung.

Daneben gibt es eine im anderen Sinn «angewandte» Geschichte oder, wie man auf Neudeutsch sagt, applied history. Gemeint ist damit eine Geschichte, die nicht auf hochakademische Forschungsfragen ausgerichtet ist, sondern auf ihre Umsetzung gemäss einem breiteren Bedarf an Geschichte. Insofern sind Geschichtsunterricht in den Schulen, historische Ausstellungen und Sendungen in Radio und Fernsehen, das Administrieren von historischen Websites und Teile der Kulturgüterpflege immer Geschichtsanwendungen.

Im Grunde fallen auch historische Exkurse in staatsbürgerlichen Schriften in diese Kategorie. Sofern es nicht um hochspezialisierte Grundlagenforschung geht, ist in diesem Sinne jede Beschäftigung mit Geschichte applied history. Im Falle der Schweiz besteht die Auffassung, dass dieses Land Geschichte in besonders hohem Mass benötigt. Die Nationalgeschichte habe eine wichtige Funktion als übergreifendes Bindemittel in einer konfessionell, sprachlich wie kulturell sehr vielfältigen Gesellschaft. Kommt hinzu, dass eine republikanisch organisierte Willensnation gemeinsame Geschichtsvorstellungen als Referenzrahmen besonders benötigt.

Für die professionellen Historiker ist die Geschichte im Allgemeinen, und darum auch die Schweizer Geschichte, als Gegenstand der Auseinandersetzung beruflich gegeben. Darum denken sie vielleicht zu wenig darüber nach, warum sich Laien, Amateure und Hobbyhistorikeroder wie man privat interessierte Sachbuchleser nennen will, für Geschichte im Allgemeinen und für Schweizer Geschichte im Besonderen überhaupt interessieren. Die Fachleute sind in erster Linie dem Stoff verpflichtet und können es dem Publikum nicht abnehmen, mit kritischem Interesse eine eigenständige Auseinandersetzung zu betreiben.

Schiller hat der Schweiz den «Wilhelm Tell» geschenkt. Zuvor hat die Schweiz ihm gleichsam den Stoff zur Verfügung gestellt. Man kann sich fragen, welche Bedeutung die Tellgeschichte ohne den «Sänger Tells» heute hätte. Zwischen dem 15. und dem 18. Jahrhundert gab es bereits eine derart lebendige Überlieferung, dass sie auch ohne den Dichter von Weimar weitergelebt hätte, allerdings mit geringerer Breitenwirkung (Erstausgabe der gesammelten Dramen, Tübingen 1807, Foto: Nationalmuseum Zürich).